Re: (Technik) Der ultimative Latenz Test (oder Babuschka und POD rocken)


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Beitrag von Harvey vom Dezember 17. 2000 um 10:23:58:

Als Antwort zu: Re: (Technik) Der ultimative Latenz Test (oder Babuschka und POD rocken) geschrieben von bO²gie am Dezember 17. 2000 um 03:19:27:

Halloha!

Ich meinte ja auch kein "echtes Stereo". Bei diversen EVH-Studioaufnahmen habe ich den Eindruck, daß auf der einen Seite ein ganz direktes Gitarrensignal liegt, daneben bzw. auf der anderen ein Even-getidetes. Ich hab´ mal ein paar Jahre lang diese Art Sound live imitiert (Eventide war mir zu teuer - das Tracking ist bei diesen Kisten wohl so genial gut und schnell, daß kein Matsch entsteht): Ein Amp direkt, dann das Line-Out-Signal durch ein Delay (meist ganz kurz, nach Bedarf per Pedal ein wenig in die Breite gezogen) und einen gaaaanz langam und dezent laufenden Chorus in einen zweiten Amp. Das Ganze entweder durch eine stereo verkabelte 4x12 oder bei geeigneten Räumen oder draußen auch deren zwei - die inneren der 8 Speaker für den direkten Sound, die äußeren für den "Swirl" - das Ganze brauchte bzw. durfte man auch nie brutal laut fahren.

Das klang für mich selbst live immer genial, gar nicht matschig - der Chorus ist als Chorus auch gar nicht direkt aufgefallen, nur wenn man ihn ausschaltete, hat man sofort den Unterschied gemerkt. Zwei SM 57 davor, und der Mischer konnte mit diesen Signalen auch immer was anfangen. Dieses Setup klang für mich immer sehr direkt und druckvoll, auch viel besser als eine dreikanaliges (innen dry, außen wet in true stereo). Mit letzterem habe ich auch schon mal experimentiert, aber da kommt es noch viel mehr auf die Position an, wo man stehen muß, um das optimale Stereo-Erlebnis zu haben. Mit der Band zusammen drückte das auch nie (im Gegensatz zu der Knüppel-Stereo-Variante) - dann doch lieber mono, und der ganze Krach kommt aus einer Ecke.

es "sparkelt" einfach besser und man hat nicht das Gefühl, das der Sound nur in einem bestimmten Stanpunkt zu Box presst.

Bingo. Das setzt natürlich voraus, dass Du im POD einen ähnlichen Sound einstellst oder zumindest einen, der sich mit dem des Röhrlings gut mischt. Wenn der Mig jetzt meinetwegen dreikanalig wäre, müsstest Du ja am POD wahrscheinlich auch parallel immer was umschalten, um den Sound anzupassen. Einkanalig mit gut genutztem Volumeregler ander Gitarre natürlich nicht.

Wie auch immer - hört sich interessant an, ausprobierenswert. Ich lege zu diesem Zweck auch für Proberaum-Situationen das Amp-Signal per Mikro oder DI-Box ganz leicht auf die Monitore. Scheint aber, so wie Du das beschreibst, mit POD einen anderen Effekt zu ergeben.

Insgesamt geht es wohl mal wieder um das Problem, wie man einen guten Sound für sich selbst (der einen also beim Spielen anmacht und in die richtige Laune versetzt) mit dem Gesamt-Sound auf der Bühne und dann natürlich auch davor unter einen Hut kriegt.

Gestern Abend war ich mal ausnahmsweise in einer rappelvollen Kneipe und habe mir eine Kreisklassen-Coverband angehört - so das Stimmungsprogramm von Born To Be Wild über Summer of 69 bis Highway To Hell, alles sozusagen im Original-Arrangement. Bass, Drums, Keyboards und Gesang hörte man immer - zumindest reichte das mal wieder, das Publikum bei entsprechendem Alkpegel zum Mitgrölen zu kriegen, man wusste, was gemeint war. Aber die zwei Gitarristen - gutes und teures Equipment, wahrscheinlich sich zu Hause über true and not-ganz-so-true Bypässe ereifert habend: Raus kam nur Gekrächze. So ist es meist - da wird geprobt und geprobt und ein Haufen Geld für Feinheiten ausgegeben, und live wird dann alles mehr oder weniger dem Zufall überlassen oder mit ein paar falschen Reglereinstellungen alles versaut - völlig falsche Gewichtung.

Schönen Sonntag !

Harvey



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