(Technik) Mal wieder Wirkungsgrad (war: Der ultimative Latenz Test (oder Babuschka und POD rocken))


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Beitrag von Friedlieb vom Dezember 17. 2000 um 11:52:12:

Als Antwort zu: Re: (Technik) Der ultimative Latenz Test (oder Babuschka und POD rocken) geschrieben von Harvey am Dezember 17. 2000 um 10:23:58:

Hi Harvey,
aber auch hi bOOgie (weil der gleich auch sein Stereo-Fett abbekommt),

: Ich meinte ja auch kein "echtes Stereo".

Definiere Stereo. Stereo ist im Zweifelsfall, wenn das eine Ohr was anderes hört als das andere. Natürlich ist das Stereo, wenn die Schallquellen kreuz&quer im Raum verteilt sind! Selbst wenn die Sounds von Babuschka und PODgorny identisch wären und der POD weder eine rechenzeitbedingte Latenz noch sampleratenbedingte Abbildungsprobleme bei steilen Amplitudenverläufen hätte. Dafür sorgen allein die unterschiedlichen Laufzeiten des Schalls sowie die auch bei eierkartonbewehrten Wänden vorhandenen Reflexionen.

Aber es ist, gleichwohl Stereo, kein Teufelszeuch, lieber bOOgie - diese automatische Gleichsetzung ist falsch. Du kannst ja bis zur Erkenntnis dieser Tatsache behelfsweise differenzieren zwischen echtem Stereo (z.B. natürlicher Raumklang) und künstlichem Stereo (z.B. Chorus).

: Insgesamt geht es wohl mal wieder um das Problem, wie man einen guten Sound für sich selbst (der einen also beim Spielen anmacht und in die richtige Laune versetzt) mit dem Gesamt-Sound auf der Bühne und dann natürlich auch davor unter einen Hut kriegt.

Und hier kommt dann der Wirkungsgrad ins Spiel. Ich will hier nicht Tubingers Diskurs replizieren, nur soviel: Ein geiler Amp-Sound nutzt dem Publikum überhaupt nichts, wenn es mir nicht in angemessener Art und Weise gelingt, ihn auch auf die Zuhörerplätze zu transportieren.

Das Rockman-Wohnzimmer-Gesetz gilt nämlich auch für Röhrenamps; jedes noch so geile Spielgefühl, jeder noch so geniale Sound muß es in Konkurrenz mit den anderen Geräuschen irgendwie durch die PA schaffen und dabei halbwegs überleben. Da haben Direct-Injection-Verfahren von vornherein Vorteile, diese Prozedur halbwegs unbeschadet zu überstehen.

Und Rainer, die Attack-Macken des POD gehen nicht nur im Studio im Mix unter, sie gehen auch und imho sogar erst recht live im Mix unter. Just for my few bits.

: Aber die zwei Gitarristen - gutes und teures Equipment, wahrscheinlich sich zu Hause über true and not-ganz-so-true Bypässe ereifert habend: Raus kam nur Gekrächze.

That's the point: Der Wirkungsgrad der gesamten Kette von den Fingern des Gitarristen bis zum Ohr des Zuhörers war in dem Fall schlecht. Da spielt es überhaupt keine Rolle, wie toll der Amp sich im Laden angehört hat (und wie lichtschnell er selbst die steilsten Amplituden-Anstiege abbilden konnte). Und das ist der Vorteil der Digitalen (trifft aber im Prinzip auch für jede gute analoge Speaker-Simulation zu): Das Signal mag an einem Punkt seiner Reise nicht so super-genial sein, aber es ist für den weiteren Weg ziemlich gut gerüstet und sorgt so letztlich für einen guten Wirkungsgrad.

: So ist es meist - da wird geprobt und geprobt und ein Haufen Geld für Feinheiten ausgegeben,

Och, das ist doch schonmal was wert - ich kenne auch Leute, die zwar einen Haufen Geld für Feinheiten ausgeben, aber keinen Bock zum Proben haben. So nach dem Motto: Ich kaufe mir Können (aka eine der Ursprünge des Gear-Gier)...

: Schönen Sonntag !

Ditto.

Keep rockin'
Friedlieb


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