Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

Derzeit nix Neues in der AS-Börse - vielleicht magst Du das ändern?

Nix los die nächsten 30 Tage?!

(-) Header verbergen



Übersicht

P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Tachchen,

Claus hatte es grad eben in einem andern Thread schon aufgegriffen, dieser P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen Gitarre & Bass ist imho schon eine interessante Sache.

Was mich wundert ist, daß noch niemand hier was dazu losgelassen hat und ich habe jetzt ein paar mal ins Grüne gesehen und mir die Postingtitel angesehen, da scheint auch niemand dazu etwas zu sagen wollen.

Also mich hat der Artikel sehr interessiert und ich habe mir auch alle wav-files dazu runtergeladen und war dann sehr erstaunt, wie gering die Unterschiede sind.

Zuerst dachte ich, es liegt an meinen schlechten Boxen, dann habe ich nochmal auf einem Rechner mit einer recht guten Abhöre verglichen und dann auch noch mit meinem sehr guten Kopfhörer. Tja, ich finde, daß die Unterschiede doch recht gering ausfallen - jedenfalls höre ich leider nicht die im Artikel beschriebenen drastischen Unterschiede.

Aus eigener Erfahrung kann ich aber mit Sicherheit sagen, daß es deutliche Unterschiede gibt, ich habe sogar 3 der getesteten Pickups selber aktuell zu Hause.

Was sagt Ihr dazu? Liegt es vielleicht an dem Sound, der am Amp eingestellt war? Der 18-Watter gilt eigentlich als ein Amp, der prima geeignet ist, die Unterschiede der angeschlossenen Gitarren, bzw. Pickups deutlich herauszustellen.

Würde mich interessieren, wie Ihr darüber denkt.

Viele Grüße

Jochen

Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Mahlzeit Jochen,

dann schreib halt ich was...

Nun - ich denke inzwischen, daß ansiche gute Pickups sich nicht mehr stark unterscheiden.
Seit ich neuerdings Besitzer einer neuen STRAT bin (vielleicht schreib ich nochwas dazu) die M A S C H I N E L L gedrahtete Pickups drin hat - und wirklich alle stratigen Vorzüge bietet , von denen ich bisher nur gelesen habe, bin ich überzeugt das die Macht der Tonabnehmer gegenüber dem Holz sehr viel geringer ist, als so allgemein angenommen wird.

Wenn ich sozusagen einigermaßen gutes Magnetmaterial+Drahtmaterial habe erhalte ich schon eine guten Pickup.
Man muss dazu Wissen, dass wirklich billige Tonabnehmer ja bloß einen Dollar kosten (Herstellungspreis => Quelle INTERNET).

Wenn ich jetzt also eine wirklich gute Gitarre hernehme und einen guten Pickup nach dem anderen einbaue sind die Unterschiede wohl sehr gering.

How (ich meine Hugh)

GRuZZ Lone *

Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B


Hi,

Man muss dazu Wissen, dass wirklich billige Tonabnehmer ja bloß einen Dollar kosten (Herstellungspreis => Quelle INTERNET).
...ich glaube, hier dürften die Betriebs-, Lohn- und deren Nebenkosten die einzig relevanten Unterschiede darstellen. Ich glaube nicht, daß z.B. der Wicklungsdraht eines NoNameAsia viel billiger ist, als bei Häussel, SD und Co. Vielleicht ist die Amortisation einer präzisen Wickelmaschine in den USA noch unterschiedlich kostenbildend als in China...

Wenn ich jetzt also eine wirklich gute Gitarre hernehme und einen guten Pickup nach dem anderen einbaue sind die Unterschiede wohl sehr gering.

Gegenmeinung: das elektrische Signal verändernde Kenngrößen à la Resonanzfrequenz, Resonanzüberhöhung, Spulenwiderstand und angeschlossene Belastung lassen sich nicht durch Holz oder Konstruktion wegdiskutieren. Die rein akustischen Eigenschaften kommen technisch gesehen höchstens mittelbar am Amp an; unmittelbar gibts da "nur" ein durch Induktion verursachtes Signälchen.

Bei _identischen_ Gitarren hat die Elektrik meinen Verständnis nach den größten Soundbildenden Einfluß. Nach dem Player, wohlgemerkt. Und nach Amp/ Speaker ;-).

Gruß
burke

Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Tach Burke,

nach Deiner Theorie wären dann NoName und zB Häusel gleich "billig" wenn die Produktionsstätte nicht eingeht?

Wenn das so ist, dann können Seymour Duncan, L.Fraylin, Häusel und Konsorten in den Tisch beissen vor Lachen...

Zum Holz: die Pickups können nur das aufnehmen was sie "anschwingt" - ich denke also die Pickups können nicht viel retten.
Das Problem ist, heute sind Seriengitarren insgesamt so schlecht, das sie eigentlich eine gleiche schlechte Qualität bieten (was ansich gut wäre wenn schlechte Gitarren brauchbar wären) - belegen lässt sich das mit Pickup-Tausch. Normalerweise müssten nach Deiner Theorie auch schlechte Gitarren mit "guten" Pickups besser werden !

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen - es funktioniert nicht.

Genauso kannst Du eine sehr gute (Holzbassis) Gitarre mit Pickups nicht viel verschlechtern oder eben nur minimal verbessern - lediglich geschmackliche Anpassungen (Output, Spektrum) vornehmen.

GRuZZ Lone *


Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

hi burke und lonestar,

ich glaube, ihr habt beide ein bisschen recht. Wirklich billige Tonabnehmer lassen sich z.B. in Korea vermutlich tatsächlich für wenige Dollar herstellen. Das liegt an den dort niedrigeren Nominallöhnen, aber vielleicht auch an einfacheren Designs oder größeren Bestellmengen der Rohmaterialien (Plastik, Magneten, Draht...). Hierbei achten diese Hersteller vermutlich weniger darauf, ob die Bestandteile eines Pickups zusammenpassen und einen "guten" Sound "machen", sondern v.a. auf die Kosten. Und anstatt kleinere Mengen unterschiedlich starker Magneten zu bestellen, wird eine große Ladung geordert. Das drückt Kosten auch.

Die Aussage "Wenn ich in eine wirklich gute Gitarre einen guten Pickup nach dem anderen einbaue, sind die Unterschiede gering" fußt, so finde ich, auf einer gewagten Annahme: Dass es nämlich objektiv "gute" Pickups gibt. Ich denke, es gibt nur Pickups, die mir (oder wem auch immer) gefallen oder nicht. Ein guter Pickuphersteller bzw. Verkäufer ist dann der, der mir ermöglicht, meinem Traumsound ein Stück näher zu kommen. Ein anderer Mensch hat vielleicht ganz andere Klangvorstellungen und kauft sich daher (idealerweise) auch einen Pickup, der das Signal ganz anders überträgt.

Und dafür wie ein Pickup "klingt", wie er also das Signal überträgt, sind die von burke aufgezählten Kenngrößen (Resonanzfrequenz, Resonanzüberhöhung, Spulenwiderstand und angeschlossene Belastung) natürlich schwer relevant.

Andererseits - eine "schlechte" Gitarre, also z.B. nach meinem Verständnis eine mit unausgewogenem Frequenzspektrum oder kaum Sustain, wird auch mit den für mich tollstklingenden Pickups kein Spitzeninstrument. Den Klang einer "guten" Gitarre kann man mit "schlechten" Pickups hingegen sehr wohl verhunzen.

Nur meine zwo Hundertstel.

Gruß, Klaus

Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Moin,

nach Deiner Theorie wären dann NoName und zB Häusel gleich "billig" wenn die Produktionsstätte nicht eingeht?
Rein vom Material ist da wohl nicht besonders viel Unterschied. Wie präzise und konstant da gearbeitet wird, das dürfte schon unterschiedlich sein. Kupferdraht bleibt Kupferdraht, da passiert nix spektakuläres. Das _bisschen_ mehr in PUs (Kunststoffe, Magnete/ Polepieces, Baseplates, Anschlußleitungen inkl. Isolation etc) bewegt sich in Spannen, wo vielleicht 2 Dollar statt 50 Cent bezahlt werden. Immerhin das Vierfache, aber sicherlich kein alleiniger Faktor für die enormen Preisspannen.

Wenn das so ist, dann können Seymour Duncan, L.Fraylin, Häusel und Konsorten in den Tisch beissen vor Lachen...
...wenn sie ihre Kosten nicht hätten, sicherlich. Aber eine kleine Klitsche in den USA mit fachlich ausgebildetem Personal ist nun mal kapitalintensiver als ein Großbetrieb in Tschiina, bei dem nur auf eine Maschine aufgepaßt wird. Eine "Sozialversicherung" in Asien fließt sicherlich nicht so relevant in den Warenpreis, wie bei einem Kleinbetrieb in den US of A.

Zum Holz: die Pickups können nur das aufnehmen was sie "anschwingt"
Richtig. Aber unmittelbar "schwingen nur die Saiten an". Nur diese bewegen sich im Magnetfeld der PUs hin- und her, und nur dadurch entsteht ein elektrisch induziertes Signal. WIE die Saiten schwingen, das wird sicherlich vom Holz mitbeeinflußt (Stichwort Resonanzen). Aber das passiert nur mittelbar. Da gibts nix zu rütteln. Daß es gerade diese "kleinen" Unterschiede sind, die das Musikerohr erfreuen, ist rein technisch von geringerer Bedeutung und geht mehr in den Bereich ästhetisches Empfinden - und das ist höchst subjektiv. Da können kleine Veränderungen als enorm empfunden werden.

Das Problem ist, heute sind Seriengitarren insgesamt so schlecht, das sie eigentlich eine gleiche schlechte Qualität bieten (was ansich gut wäre wenn schlechte Gitarren brauchbar wären)
Ehrlich gesagt bin ich bei hier erhältlichen Seriengitarren die man sich leisten kann, oft überrascht, wie gut die sind (zB Yamaha). Seriengitarren im ähnlichen Preisrahmen waren da doch bedeutend schlechter (Hertiecaster?!). Allerdings finde ich hochpreisige Serien(!)-Gitarren stellenweise richtig schlecht (Fender CS, Gibschon). Da zahlt man tatsächlich beim Gitarrenbauer weniger und geht mit einer besseren Planke nach Hause. Aber das ist ja bekannt.

belegen lässt sich das mit Pickup-Tausch. Normalerweise müssten nach Deiner Theorie auch schlechte Gitarren mit "guten" Pickups besser werden !
Nee, aber anders. Vorausgesetzt, die Pickups sind technisch auch verschieden genug. Wenn alle ähnlich herstellen, also mit ähnlichen technischen Daten, wird man auch kaum Unterschiede hören.

Genauso kannst Du eine sehr gute (Holzbassis) Gitarre mit Pickups nicht viel verschlechtern oder eben nur minimal verbessern
Das mag sein, aber wenn man weiß, wie ein PU funktioniert, kann man viel verändern. Man kann an der kapazitiven Belastung was machen und die Resonanzspitze verschieben. Man kann die Resonanzüberhöhung verändern (all das klingt recht drastisch). Man kann allein mit Potis und Kondensatorwerten gravierende Unterschiede rausholen, wenn man in das technische System Pickup="gedämpfter Schwingkreis und Tiefpaß" eingreift.

Ob das geschmacklich "besser" wird, das ist gar nicht Gegenstand meiner Ansicht (das haut einfach nicht hin; jeder hört anders). Hier ist viel zu viel Emotion im Spiel. Rein objektiv und technisch passiert nicht viel Spektakuläres. Aber darum geht es beim Musikmachen ja eigentlich nicht. Wenn jemand durch Gitarre X mit Tonabnehmern von Y über Amp Z besonders inspiriert wird - dann ist das ja alles legitim (und es ist so viel Wert, wie man bereit ist, dafür zu investieren).

Schlecht finde ich allerdings, daß technisches Unwissen/ Unverständnis gerne mißbraucht wird, weil man eine Menge Reibach damit machen kann, wenn man gezielt emotional manipuliert (siehe HiFi "HiEnd").

Wenns allein um (objektive) Soundunterschiede geht, traue ich eh keiner Aussage ohne blinden A/B-Test mehr. Insofern finde ich die "Testmethode" des bereits erwähnten Blättchens wenig aussagekräftig (auch die WAV-Files).

Daß das beim emotional-schöpferischen Prozeß des Musizierens wieder ganz anders aussehen kann, steht auf einem anderen Blatt.

Gruß
burke

Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Tach Jochen,

zuerst hab ich mich erschrocken, wie die Kompression bei den mp3-Files doch den Klang ruiniert; die WAVs klingen wirklich besser.

Den größten Klangunterschied dürfte der Tester selbst gehört haben, und zwar beim Spielen, NICHT beim Anhören der WAVs.

Also ich höre schon deutliche und teils auch drastische Unterschiede, wobei das drastische natürlich wiederum nur Nuancen sind und sein können; schließlich sind es alles PAFs, und nicht nur alles Humbucker.

Ich habs einfach mit dem Kopfhörer am Laptop abgehört. außer, dass einige PUs mehr Höhen und andere mehr Bässe oder Tiefmitten bringen, hört man den Fokus des Tons unterschiedlich, wie eine runde Kugel im Klangbild, die mal kleiner, mal größer wirkt, also der Klangkern. Nicht nur BRAT, sondern TON. Und manche der Steg-PUs bringen eine hohle Süße zu Gehör, die sonst nur Hals-PUs gemein ist.

Auch verhalten sich die PUs unterschiedlich bei wechselnder Spielstärke.

Trotzdem bilde ich mir ein, mit dem 59er Les-Paul-Modell meiner Line6-Variax über das JTM-45-Modell vom POD xt ähnlich gute Sounds hin zu bekommen, obwohl das ja wiederum nicht sein kann, da alles "digitales Teufelszeug" ist. ;o)

An anderer Stelle hatte ich letztes Jahr mal als Rätsel Soundfiles, welches die echte Gretsch, und welches die Variax-Simulation gewesen sei, weobei ich nur auf das Vibrato-Gejummel verzichtet habe, da meine Variax ja keines hat.

Entlarvt hat dann die echte Gretsch das Klacken des PU-Wahlschalter auf hohlem Holze, währen die Variax "echter" geklungen hätte, und man ihr dies nicht zugetraut hätte.

So ist subtiles mal drastisch, und drastisches mal subtil, macht trotzdem Laune. :-)

Clampf on

Yeti

Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

...Zum Holz: die Pickups können nur das aufnehmen.[snip]...

servus LoneStar,

nur als ergänzung -> die tonabnehmer funktionieren nach dem elektromagnetischen prinzip, dabei werden die schwingungen der saiten in entsprechende wechselspannungen umgewandelt.

eine e-gitarre klingt um so brillianter und sustainreicher, je verlustarmer die saitenschwingung auf das holz übertragen wird. nach einer k*l*a*..o*p*t*..r*n*g werden die pu´s ihrer ureigenen aufgabe, ohne wenn und aber zugefügt !

die angeschlagene saite verliert ihre schwingungsenergie nicht sinnlos im "nicht korrekt" resonierentem body !

grüsse - emil

Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Hallo Yeti, Hallo Jungs,

ich antworte jetzt einfach mal hier.

Also ich sprach natürlich von den wav-files, da ich eh nicht so der mp3-Freund bin.

"Den größten Klangunterschied dürfte der Tester selbst gehört haben, und zwar beim Spielen, NICHT beim Anhören der WAVs."

Ja, das glaube ich sofort, das kenne ich ja auch aus eigener Erfahrung. Aber wohin führt das? Bringt es uns dahin, was ich immer schon gesagt habe, daß sich alles relativiert, sobald der Drummer einsetzt?
Wohl nicht ganz, denn ich denke, man muß auch berücksichtigen, daß es durchaus Auswirkungen auf das eigene Spiel hat, wie zufrieden man mit seinen Pickups ist. Es besteht sogar die Möglichkeit, daß nur das gute Gefühl, das Wissen (oder den Glauben) den ultimativen Hammerpickup in der Gitarre zu haben, den Gitarristen beflügeln kann.

"Also ich höre schon deutliche und teils auch drastische Unterschiede, wobei das drastische natürlich wiederum nur Nuancen sind und sein können; schließlich sind es alles PAFs, und nicht nur alles Humbucker."

Thomas, hier mußte ich erstmal schmunzeln, :-) der (von mir hier fett gemachte) Teil Deiner Aussage den muß man sich langsam vor Auge führen.

Also ich höre ja auch Unterschiede, weiß aber aus eigener Erfahrung, daß sie "in echt" größer sind, als es bei den Soundfiles erscheint. Ich hatte in meiner Gold Top Paula von Seymour Duncan erst Alnico II Pro, SH1, also den '59, dann die Antiquities und nun die SH55, also die Seth Lover Pickups. Die Pickups, haben unterschiedlich viel Gain, klingen unterschiedlich, spielen sich anders, der eine gibt dem Amp mehr Kante, der andere nöckt schön, einer ist wunderbar komplex bei Akkorden, hat wunderbare Höhen usw. usf.

Ich finde, daß diese Unterschiede leider bei den Soundfiles nicht so rüberkommen.

Nun trägt bestimmt auch der (gewünschte) Sound hier einen Großteil dazu bei. Als ich mir die Soundfiles das erste Mal anhörte mußte ich sofort an The Allman Brothers Band at Fillmore East denken. Mit dem Ton aus den Soundfiles könnte man wunderbar mitspielen, großes Kino. Zweifelsohne ein wahnsinnig guter Ton, wobei ich denke, daß Udo Pipper Hall und Delay ruhig hätte weglassen können. Aber es gibt ja auch noch mehr wahnsinnig gute Les Paul Sounds, Ich denke da nur an Billy Gibbons, Eric Clapton, Peter Green, Jimmy Page, Paul Kossoff ... diese Liste würde sich tagelang weiterführen lassen. Aber es ist auch klar, daß man sich irgendwie festlegen muß und es nicht allen rechtmachen kann. Aber: hier wird ja auch nicht deutlich, wie komplex der Ton der getesteten Pickups bei Akkorden ist, ich denke, ein paar gespielte Chords hätten das Ergebnis aufschlussreicher werden lassen.

Und keine Frage, der Artikel mit den dazugehörigen soundfiles war für mich wesentlich interessanter als viele andere Beiträge.

Meinungen?

Viele Grüße

Jochen

Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Hi KLaus,

"Andererseits - eine "schlechte" Gitarre, also z.B. nach meinem Verständnis eine mit unausgewogenem Frequenzspektrum oder kaum Sustain, wird auch mit den für mich tollstklingenden Pickups kein Spitzeninstrument."

Sag das mal den Heerscharen, die mit Burstbuckern bewaffnet ausziehen, da nach dem Einbau jede 400€ Epi eh mindestens so gut ist wie eine Customshop Les Paul ;-)

Grüße
MIKE

Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Hallo Jochen,

in vielem stimmen wir überein. Ich bin ja derzeit auf dem Trip "objektiv Meßbares vs. subjektiv Empfundenes", und da gibt es einen Satz, den Du schreibst:

Bringt es uns dahin, was ich immer schon gesagt habe, daß sich alles relativiert, sobald der Drummer einsetzt?
Wohl nicht ganz, denn ich denke, man muß auch berücksichtigen, daß es durchaus Auswirkungen auf das eigene Spiel hat, wie zufrieden man mit seinen (bitte Equipmentstück X einsetzen, in diesem Fall PUs) ist
.

Ganz genau so seh ich das auch, als Ergebnis meiner Beschäftigung mit der Materie.

Ich bin von den Aufnahmen recht enttäuscht. Immerhin ist die G&B eines der größeren Anzeigenblättchen ;-), mit entsprechendem professionell anmutenden Ansprüchen. Und dafür klingt die Aufnahme nicht gut genug. Da hatten wir sogar bessere Aussenjams, und die sind ja zum größten Teil von Hobby-Spielern aufgenommen. Selbst die WAV-Files klingen dumpf, undifferenziert, qualitativ komprimiert (schon beim Einsetzen der ersten zwei Töne der Backing-Band dachte ich: das ist doch nicht deren Ernst)... Ich höre ehrlich gesagt nicht den erwarteten Qualitätssprung zwischen den mp3s und den wavs. Aber vielleicht sind meine Ohren auch nicht fein genug, und darum hau ich in letzter Zeit so sehr in diese Kerbe.

Folgendes Experiment: man nehme nur 4-5 Soundclips und stelle die Abspielsoftware auf Endlos-Wiederholung und Zufallswiedergabe. Ich glaube, nach 3-4 Hördurchgängen könnte ich immer noch nicht sagen, welcher PU da jetzt hupt. Klar, der Sound läßt sich schon als gut vermuten, wird aber in Echt noch viel besser klingen (müssen), denn -mal ganz überheblich behauptet- mit meinem "PAF Pro" von DiMarzio (also Serienpickup) und dem VAmp hol ich einen ähnlichen Sound raus - rein qualitativ (daß mein Tone dann nicht so schön klingen wird, liegt dann eher an der SPIELWEISE, die für mich die meisten Unterschiede beschert).

Ich bin auch der Meinung wie Du, daß das Gitarrensignal zu stark prozessiert wurde. Reverb und Delay haben bei so einer Test-Fahrt nichts zu suchen, meiner Meinung nach. Interessanter wäre es auch gewesen, in einem Soundfile mehrere Snipplets mit unterschiedlichen Tonabnehmern zu verwenden.

Ich behaupte mal, daß die Zeit vom Ende eines Clips zum Anfang des nächsten nicht mehr für einen A/B-Test ausreicht. So lange kann man sich einen Sound nicht exakt merken. Außerdem kommt einem ein Sound auch schnell sehr anders vor, wenn zB nur der Pegel etwas angehoben oder abgesenkt wird. Ich denke, so könnte man mit einem Pickup zwei schon recht unterschiedliche Klangeindrücke herausholen, weil man den Sound ja immer relativ zum Backingtrack hört.

Deshalb wären ein paar Sekunden, in denen die Gitarre mit den unterschiedlichen PUs ganz alleine spielen würde, auch aufschlußreich gewesen.

Mein persönliches Statement: ich weiß nicht, ob ich bei den verschiedenen gehörten PUs wirklich anders spielen würde. Die Soundunterschiede sind aber so gering, daß sich bei keinem das Gefühl einstellt: "jau, genau das isser, den muß ich haben". Vielleicht zum Glück, PAF-Gas ist nicht gerade billig ;-). Mir reicht das was ich habe voll aus. Das ist auch eine beruhigende Erkenntnis :-).

Gruß
burke

P.S.: Und nachher muß ich noch was üben. Ich denke, meine Lücken sind die größte potentielle Quelle für Sound-Unzufriedenheit.

Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Hi Nachbar,
wie es geht zeigt eigentlich der allseits unbeliebte Laden "Pro Guitar".
In den Soundsamples wird das Backing bewusst in den Hintergrund gefahren und die Gitarre ist völlig frei von Raumeffekten und Modulationszeug.
Purer Sound.
Mal rein angenommen das da keiner "Nachhilft" ist bei deren Soundsamples sogar ein enormer Unterschied zwischen einzelnen Kabeln (zwischen Top und Box) zu hören.
Das Fazit für das G&B Geteste ist auch bei mir klar zwiespältig.
Aus eigener Erfahrung weiß ich einfach das die Unterschiede im 1:1 Vergleich größer sind.
Den Spaß hab ich mir mit Schaller Golden 50´s, Gibson 57 und Burstbuckern schon gegeben und meine Heri klingt mit allen PU´s deutlich anders.
Natürlich sind das keine riesigen Sprünge, aber man musste auch nicht mit Referenzheadphones im schalltoten Raum sitzen um sich feinste Nuancen zu erschließen (oder einzureden... je nach Bedarf ;-) )
Du hast also Recht - für G&B etwas mau die Files zu veröffentlichen.
Schade

Grüße
MIKE

Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Hi Jochen,

: Ich finde, daß diese Unterschiede leider bei den Soundfiles nicht so rüberkommen.

vielleicht hat der Tester erst zum Schluß erfahren, daß er Soundfiles machen soll, und hatte aber keinen Bock mehr, die ganzen Pickups nochmal umzubauen. Er könnte dann auf die Idee gekommen sein, den ganzen Rotz mit eben jenem PU einzuspielen, der gerade drin war, aus Frackigkeit, weil man ihm nicht früher Bescheid gesagt hat. ;-)

Keep rockin'
Friedlieb

Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Hallo Yeti,

Jetzt bin ich doch überrascht³!

: Wenn Ihr wirklich keine Unterschiede hört, spielt Ihr einfach generell zu LAUT, und Eure halb kaputten Ohren können in einem Jahr eine Strat nicht mehr von ner Les Paul unterscheiden.

Okay, danach kam ein Smiley. Aber hast nicht gerade du noch in diesem Thread sinngemäß geschrieben, du könntest eine 59er Paula nicht von einer Variax unterscheiden?

Davon mal abgesehen, habe ich mir drei dieser mp-3-Tracks angehört. Ich höre Unterschiede, ja. Aber ich höre Unterschiede, die ich zum einen vernachlässigen kann und zweitens auch auf unterschiedliches Spiel schiebe - vielleicht inspiriert durch die Pickups, ich weiß es nicht.

Der Bericht erschien kompetent geschrieben. Ich fand ihn trotzdem inhaltlich strunzlangweilig, ich habe mich nur königlich über die blumigen Formulierungen gefreut. Ansonsten habe ich gelernt: Ein guter P.A.F. ist es, wenn die Paula wie eine Tele klingt. Oder so. Hätte man ja auch selbst drauf kommen können...

Gruß

Matthias


Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Hi Thomas,

: Wenn Ihr wirklich keine Unterschiede hört,

der Punkt ist doch: die Unterschiede zwischen den Pickups sind entweder eher subtil oder sie sind drastisch. Diese beiden Varianten definieren das Spektrum, es gilt also eins von beiden oder irgendwo dazwischen. Sind wir uns da einig? Ich denke schon.

Nun steht aber im Text des Tests, die Unterschiede sind drastisch, ja fast dramatisch. Die Hörbeispiele allerdings lassen nur sehr subtile Unterschiede erahnen, bei denen man noch nicht einmal sicher ist, ob man sie sich nur einbildet. Die Hörbeispiele stehen also zum Text am entgegengesetzten Ende des Spektrums oder anders gesagt, Hörbeispiel und Text passt einfach nicht zusammen.

Wer weiß, im nächsten Heft werden wir auf einen bedauerlichen Irrtum des Webmasters aufmerksam gemacht und er hätte versehentlich immer wieder das gleiche File hochgeladen und die korrigierten Samples könnte man jetzt runterladen und so... ;-)

Keep rockin'
Friedlieb

Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Tach Matthias & Friedlieb,

ist schon amüsant und interessant dieser Thread und das Thema hier. Aber auch sehr haarspaltend, da schließe ich mich selbst mit ein. Nirgends hab ich geschruben, dass ich ne 59er Les Paul nicht von einer Variax unterscheiden kann (hab noch nie ne 59er Les Paul in der Hand gehabt), sondern dass ich mit dem Modell einer 59er Les Paul in der Variax zusammen mit dem JTM-45 Modell des POD xt ähnlich gute Klänge zustande bringe. Ich persönlich von so einem extremen Pickupwahn also auch nicht allzuviel halte.

Clampf on

Yeti

Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Hi.

Der Bericht erschien kompetent geschrieben. Ich fand ihn trotzdem inhaltlich strunzlangweilig,...

Ich fand ihn sehr gut.

ich habe mich nur königlich über die blumigen Formulierungen gefreut. Ansonsten habe ich gelernt: Ein guter P.A.F. ist es, wenn die Paula wie eine Tele klingt. Oder so.

Nun ja, und wenn einer keine Strats kennt könnte man auch sagen, eine Strat klingt wie eine Les Paul, nur dünner.


Für mich sind gerade die Feinheiten interessant. Ob man die noch hört wenn der Drummer losbretzelt, ist mir total egal.

Ein Klang wird für mich gut durch die Summe der Feinheiten von denen man einzeln betrachtet immer behaupten könnte, sie wären spätestens im Bandgetöse vernachlässigbar.

Und ob andere diesen Unterschied hören oder nicht ist mir auch egal.

Streng genommen: Solange es mich glücklich macht, ist es mir egal, ob ich zwischen zwei fast identischen Geräten einen Unterschied höre oder ihn nur zu hören glaube.

Irgendwo zwischen den Verschiedenheiten der Wahrnehmung und zwischen den Haar-Rissen in vermeintlich objektiven Methoden zerlaufen die allerkleinsten Feinheiten ohnehin ins Nicht-Mehr-Wahrnehmbare.

Was ich aber wahrnehme ist meine Freude am Spielen. Und meine Freude am Spielen guter Instrumente. Und das was mir Freude macht, das leiste ich mir gerne, wenn ich es kann. Ob ich einen objektiven Grund hat, mich zu freuen, ist mir egal.

Ich bin halt kein Oszilloskop.


Gruß,
groby
*

Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Hallo groby,

: Streng genommen: Solange es mich glücklich macht, ist es mir egal,....

So ist es, absolut. Und zum Glück haben wir da alle andere Vorstellungen.

Meiner Meinung nach ist der Artikel, besonders im Zusammenhang mit den Soundfiles aber schon in der "Freak-Abteilung" angesiedelt. Bißchen durchgeknallt aber harmlos. Jedenfalls kann ich mir das nur mit Schmunzeln anhören und durchlesen - dafür habe ich in anderen Dingen eben einen an der Waffel.

Gruß

Matthias


Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Nahmpt Matthias,

wer eine 59er Les Paul hat (zur Not geht auch ne 60er) kann sie mir aber gern zum Testen und Vergleichen geben. ;o)

Im Endeffekt wären ähnlich dramatisch-subtile bzw. subtil-dramatische Klangänderungen imho auch bei ein und dem selben Pickup aber jedesmal anderen Saiten zu hören! -Stärken, -Marken, -Materialien.

Mit einer Paula aufm PAF-Steg-PU twangen geht aber tatsächlich, solange der PU dem Amp nicht einen "verbrät", also zu fett klingt.

Clampf on

Yeti

Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Hallo Groby,

"Für mich sind gerade die Feinheiten interessant. Ob man die noch hört wenn der Drummer losbretzelt, ist mir total egal."

ich hoffe, daß ich nicht missverstanden wurde und das ein Zaunpfahl in meine Richtung war, deshalb nochmal kurz: ich bin mir sicher, daß Feinheiten beim Einsatz des Drummers verloren gehen, aber noch sicherer bin ich mir, daß ich bestimmte dieser Feinheiten will und mich damit gut fühle.

Also volle Zustimmung von mir zu Deinem Posting.

Viele Grüße

Jochen

Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Hi, Jochen.

Nein, kein Zaunpfahl in Deine Richtung. Sorry.

Ich habe, ehrlich gesagt, diesen Thread auch nur sporadisch verfolgt weil ich den Artikel zwar sehr interessant, aber Soundsamples ohnehin schon problematisch und spätestens bei Pickups unsinnig finde.

Ich habe so meine allgemeine Denke einfach mal an Matthias' herangetackert ohne argumentative Absicht gegen andere im Thread.


Mit Gruß,
groby
*

Re: P.A.F.-Vergleichstest in der aktuellen G&B

Hi Mike,

ich bin ja selber einer von denen, die in ihre Epi LP andere Pickups einbauen... und der Sound wurde für meinen Geschmack tatsächlich erheblich besser.

Viel besser als jede Gibson Historic Reissue ;-).

Gruß, KLaus


: Sag das mal den Heerscharen, die mit Burstbuckern bewaffnet ausziehen, da nach dem Einbau jede 400€ Epi eh mindestens so gut ist wie eine Customshop Les Paul ;-)
:
: Grüße
: MIKE