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(G.A.S.) Blog: neues DIY-Haushaltsgerät


Hallo Aussensaiter-Gemeinde,

seit mehreren Jahren habe ich  hier keinen Beitrag mehr geschrieben. Ab und zu lese ich noch mit, aber jetzt will ich mal wieder über was schreiben, was am ehesten vielleicht hier auf Interesse stößt.

Ich habe bisher 3 Beiträge über Selbstbau-Projekte verfaßt: den ersten über Akkorde :-), den zweiten über Tilt-back-legs an einem Amp und den dritten über die Ausstattung einer alten Framus-Jazzgitarre mit einem Pickup. Das jetzige Projekt ist für euch sicher weniger exotisch, für mich aber schon spektakulär weil mein bisher größtes.

Vor mehreren Jahren schon erzählte mir mein Freund und Lehrer Peter, der Euro-Wechselkurs stünde günstig für Einkäufe in den U.S.A., dort gebe es eine große Auswahl an Strat-Bauteilen und der Zusammenbau sei ein Leichtes. Er selber baue auf diese Weise gerade seine zweite Strat zusammen – nicht, dass er davor nicht bereits zwei besäße – und plane eventuell noch seine dritte, also insgesamt fünfte … und ob ich’s nicht auch probieren wollte, ich hätte ja noch keine, und es könne so gut wie nix schiefgehen.

Hm, seither spukt diese Idee in meinem Kopf rum.

Ich bin ja nun beileibe kein Blues- oder gar Rockgitarrist, sondern Jazzer. Hm, aber das ist Peter ja auch. Und habe ich nicht hier, bei den Aussensaitern, mal gelesen, eine Strat gehöre eigentlich ohne wenn und aber in jeden Gitarristen-Haushalt? Und eigentlich sei sie daher ja nicht nur ein Musikinstrument, sondern könne mit mindestens gleicher Berechtigung als Haushaltsgerät bezeichnet werden?

Dagegen ist ja nun wirklich nichts mehr einzuwenden.

Also habe ich in den vergangenen Jahren immer wieder mal auf eBay rumgestöbert, nach Hälsen, Korpussen etc.  Aber in der Bucht schwimmt viel Müll rum, ganz wenig Brauchbares ist dabei, Schnäppchen gibt’s eigentlich so gut wie nie, Qualität hat auch hier seinen hohen Preis. Aber ich bin durchaus bereit, für Qualität und Schönheit angemessenes Geld auszugeben. Denn ich bin ja Amateurmusiker – wie der Name schon sagt: Musiker aus Liebe. Daher darf mein Instrument auch etwas für mich Besonderes sein, ich möchte mich schließlich auch ein wenig  darin verlieben können. Anders als mein Idol Peter,  der ist ja Profi und braucht die Strats als Arbeitsgeräte, deponiert in allen möglichen Instituten, wo er unterrichtet. Aber auf der Bühne spielt auch er, sofern er eine Strat nimmt, immer dasselbe Lieblingsteil.

So habe ich mich in der Vergangenheit immer mal wieder schlau gemacht, was denn „gute Zutaten“ sind, vor allem im Internet. Fündig bin ich unter anderem auch hier geworden – vor allem Meister Ferdis Tips sind für mich wertvoll, sie waren schon auf anderen Gebieten (Röhren, Speaker, …) sehr zutreffend.

Als erster Überblick meine Stückliste. Einiges davon ist fix gesetzt, auch notgedrungen, weil die ersten Einkäufe schon getätigt sind. Anderes ist noch offen – vielleicht ergibt sich hier ja die eine oder andere Diskussion, die mir weiterhilft.

An dieser Stelle ein Einschub, wie ich diesen Thread zu organisieren gedenke, damit der Text nicht zu lang wird. Dieser Üblick hier dient quasi nur als Rumpf. Alle Einzelteile zur Strat werde ich in eigens mit entsprechenden Überschriften versehenen „Antworten“ genauer vor- und zur Diskussion stellen.

Also nochmal: Stückliste

1. Body: Erle. Am liebsten natürlich aus einem Stück, ist aber schwer zu kriegen. Ganz wichtig: leicht muss der Body sein. Mein Hauptinstrument, eine Ibanez AS200 Semiakustik ist schon schwer genug. Bezüglich der Farbe habe ich mich noch nicht entschließen können. Ich tendiere aber dazu, nicht zu lackieren sondern zu ölen/beizen, so daß das Holz etwas dunkler wird und die Maserung gut rauskommt.

2. Hals: das wichtigste Teil der Gitarre und darf daher auch was kosten. Zu Paddeln aus China, die in der Bucht zuhauf rumschwimmen und für 60 EUR zu haben sind, habe ich kein Vertrauen. Aber zuerst einmal will ich ein Rosewood Griffbrett auf dem Ahorn-Hals (zusammen mit dem Erle-Body wird das also eine Strat-Konfiguration der 60er Jahre). Was mir nach reiflicher Überlegung noch an Details wichtig ist, steht im eigenen Hals-Kapitel. Und wenn man so viele genaue Details an einem Hals realisiert haben will, braucht man nicht in der Bucht fischen zu gehen, sondern muß im Custom Shop bestellen, am besten bei Warmoth?

3. Tremolo: natürlich braucht ein „amtlicher“ 60er-Jahre-Strat-Nachbau ein Tremolo, und zwar bitte im Vintage-Format. Diese haben anscheinend, den vielen Klagen leidgeplagter Gitarreros im Internet nach zu schließen, mit der Stimmstabilität ihre liebe Not. Oje, da bin ich von meiner Ibanez und meinen Yairi-Akustiks mit Sicherheit zu sehr verwöhnt. Also muß wieder was Gscheit’s her. In Feinschmeckerläden (ACY’s Lounge, Staufer) und bei Feinschmeckern (Ferdi) findet man den Hinweis auf ein Edelgerät: Wilkinson VSVG (oder nur VSV – wofür das „G“ steht hat sich mir noch nicht erschlossen). Und das ist – unter den Vintage-Trems – so ziemlich das teuerste von allen. Und man muß auch im weltweiten Internethandel ziemlich suchen, bis man es überhaupt und dann auch noch bezahlbar findet, es wird wirklich nicht oft angeboten, vielleicht weil’s so teuer ist und nicht oft nachgefragt wird?

4. Mechaniken: Ein Tremolo, soviel konnte ich mir anlesen, verlangt wegen der Stimmstabilitätsprobleme nach a) einem guten, reibungsarmen Sattel, b)einem guten reibungsarmen Sattel und c) nach einem guten, reibungsarmen Sattel  d) auch nach guten Mechaniken mit möglichst allen stabilitätsfördernden Features: Locking-Mechanismus, Staggered Posts, mechanische Steifigkeit. Da gibt es Schaller Locking Tunes und Sperzels, aber das ist alles schwer – der Body soll ja möglichst leicht sein und kopflastig soll die Gitarre keinesfalls werden – und sieht auch nicht stilecht aus. Also wieder bei den Feinschmeckern geschnüffelt und fündig geworden: Gotoh SD91 H.A.P.M. Und diese Festlegung ist gut, bevor man den Hals bestellt, der Kopfplattenbohrungen wegen.

5. Pickups: Peter empfahl ganz simpel: Fender noiseless … ok, da gibt’s aber vintage noiseless, noiseless N3, SCN noiseless, Hot noiseless …  und auch die Fender Texas Specials sollen gut sein .. oder doch Edelmanufakturteile von Häussel  oder Staufer? Geht wieder ins Geld. Klar ist bisher nur: es werden 3 Single-Coils sein, also klassische SSS-Bestückung. Und auf Gebrumme hab ich wenig Bock.  

6. Pickguard: gibt es in so vielen verschiedenen Farben wie Sand am Meer, und ist für so eine Plastikplatte schweinemäßig teuer.  Wie ist das nun mit der 11-Schrauben-Ausführung: gibt es da auch noch andere? Kann ich beim Pickguard-Kauf was falsch machen? Hier brauche ich Hilfestellung und Farbberatung.

7. Hardware: Halsplatte, Schrauben, Output-Jack-Schiffchen, Gurtpins – kommt für sowas nur Rockinger in Frage?

8.Elektronik: Welche Potis – abhängig vom gewählten Pickup-Set? 500k oder 250k? Kondensatoren? Hier im Forum, soweit ich mich erinnere, gibt’s echte Experten dafür. Gibt’s beim 5-Stufen-Schalter und der Output-Buchse was zu beachten? Welche Kabel? Masse-Anschluß am Tremolo? Abschirmungsfolie auf der Pickguard-Rückseite? Und wo ist für das alles die beste Bezugsadresse?

9. Zusammenbau: insbesondere die Hochzeit von Hals und Body. Vielleicht lass ich diesen Schritt doch lieber von einem Gitarrenbauer machen und dann gleich noch die Bünde abrichten?

So, das dürfte es gewesen sein. Alles weitere nun Stück für Stück.

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: der Body

Wieder hallo.

Den ersten Schritt zur Realisierung meines Strat-Projekts tat ich bei einer meiner sporadischen eBay-Durchblätter-Abende, als ich über dieses Stück stolperte:

 

Mit dem folgenden Anzeigentext:

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Austauschbody für Stratocaster oder zum Bauen einer eigenen.
Höchste Qualität von Göldo mit einem einstigen Verkaufspreis von 198EUR.
Bei Göldo werden nur lang abgelagerte und ausgewählte Hölzer verwendet und originalgetreu verarbeitet.
Der Korpus ist neu und unbenutzt und wurde bisher noch nicht verbaut. Er wurde damals unter mehreren als der leichteste ausgesucht.

Leightweight: Er hat ein einmalig geringes Gewicht von lediglich 1,62kg ! !
Das ist so nirgends zu bekommen!

Infos zum Body: "American Red Alder (US-Erle), 2-teilig, mittig geleimt, gefräst für 3 Singlecoils, 61`s Vintage Shaping. Die Löcher für 4 Halsbefestigungsschrauben sind gebohrt."

Wer also ein eigenes Bauprojekt nach historischen Specs startet hier jetzt die Gelegenheit!

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Also hab ich zugeschlagen. War kein Schnäppchen: 181 Euro für einen unlackierten Body zzgl. Versand! Von einem Privatmann aus dem Schwäbischen. Vielleicht hat mich der Schwabe auch mit dem Neupreis von 198 EUR über den Tisch gezogen, Göldo-Bodies gibts bei anderen Händlern wie Musicstore.de z.B. für 133 EUR. Aber ich habe noch nirgendwo einen leichteren Erle-Body gesehen - er wiegt wirklich nur 1,6 kg -, außer vielleicht im Custom-Shop, und da kanns ja jeder. Nur auf eBay werden die Instinkte des modernen Jägers und Sammlers bedient.

Und damit ist der Stein ins Rollen gebracht, der Body ist der Anfang.

Er ist ein bißchen blass, aber das hoffe ich durch ein entsprechendes Öl/Hartwachsöl oder dgl. Aufzupeppen. Auf jeden Fall ist er unbenutzt und hat eine fein geschliffene Oberfläche. Über die Farbe und das wie (ob Öl oder doch Lack) werde ich hier weiter berichten. Vielleicht habt Ihr ja Tipps und sicher auch brauchbare Gitarren-Porno-Bilder für mich.

Einfarbiger Lack (weiß, rot, metallic, schwarz …) kommt nicht in Frage. Das Holz soll erkennbar sein. Vorstellbar wäre ein rot-transparent als Lasur/Beize/Öl ? (keine Ahnung). Ob ich das mit dem Lack oder mit dem Öl selber hinkriegen würde, weiß ich noch gar nicht. Farbvorschläge für das zur Body-Farbe passenden Pickguard  und zum Rosewood Griffbrett  sind auch willkommen.

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: das Tremolo

Wieder hallo.

Ich gehe im weiteren Blog möglichst chronologisch vor: das Tremolo war das zweite Trumm, das ich erstanden habe, da ich schon frühzeitig wußte, welches ich wollte: Wilkinson VSVG:

Hierzulande auf eBay praktisch nie zu finden, nur im Boutique-Laden für 139 EUR. Fündig geworden bin ich dann doch über eBay bei einem thailändischen Gitarrenbauer in Bangkok, für 67,22 EUR plus 14,88 EUR Versand, der sogar nur eine gute Woche dauerte.

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: die Mechaniken

Erneut hallo.

Vor dem Hals wollte ich die Mechaniken auswählen, damit die Löcher in der Kopfplatte gleich passend bestellt werden können. Und da ist die Qual der Wahl ja riesig.

Mit der Original-Ausstattung – gibt’s sowas bei einer Fender-Strat überhaupt bei der Modellvielfalt? – der zierlichen Klusons, so dachte ich anfangs, wäre ich doch bestens bedient. Aber dann liest man halt mal überall, z.B. auch Kundenbewertungen beim großen t. Anscheinend werden die ab Werk verbauten Mechaniken der Tremolos wegen oft durch die Fender Locking Tuners ersetzt, die ja im Grunde Schaller Mechaniken sind (oder besser: mal waren). Also warum nicht gleich Schaller M6 Klemm-Mechaniken? Und was ist mit den Staggered Posts, den verschieden hohen Wickelzapfen, die den String Tree überflüssig machen sollen? Schallers und Gotohs wären den Grovers und Klusons überlegen, heißt es. Dann gibt’s noch Sperzels, teuer.

Vor allem sollen sie auch leicht sein, wegen der Kopflastigkeit bei dem leichten Body. Schaller und Sperzel haben eine Rändelscheibe auf der Rückseite: schwer. Jede einzelne Schaller-Mechanik wiegt an die 50 g. Die geschlossenen Gotoh-Mechaniken SG301, SG381 und SG503 gefielen mir ganz gut, vor allem mit dem Gewicht von 36 g je Mechanik und dem im Wickelzapfen integrierten Magnum-Lock-Mechanismus (MG-Ausführung), bei dem die Rändelscheibe an der Rückseite entfallen kann. Und höhenverstellbar gibt’s den Wickelzapfen auch noch (H.A.P.-Ausführung = height adjustable post). Und auch noch beides kombiniert, wow: nennt sich H.A.P.M.-Ausführung.

Der fachkundige Leser ahnt es schon: das gibt es zwar alles laut Gotoh-Website, aber kein auffindbarer Laden führt diese Teile. Und wenn doch, dann in der 510er Baureihe, die qualitativ noch hochwertiger ist, aber selbst mir zu teuer: 150 EUR für Mechaniken müssen nicht sein.

Doch siehe da: in der Vintage-Bauformreihe SD gibt’s diese Ausstattungen auch, sogar noch bei geringerem Gewicht: 27 g je Mechanik. Und sie sehen amtlich aus für eine 60er Jahre Strat.

Gotoh SD91 H.A.P.M. (natürlich nicht in Gold, sondern in chromfarben, d.h. es gibt sie ja nur in Nickel. Die Ausführung H.A.P.M. ist auf dem Bild allerdings die goldfarbene)

Und es gibt Läden, die sie führen, z.B. einen in Pasadena, Texas, für 65 US$ und kostenlosem Versand innerhalb der U.S.A., da hab ich also zugegriffen. (Es hat auch mal sein Gutes, wenn man in einer international aufgestellten Firma arbeitet und nette Kollegen überm Teich hat, die ein Paket in Empfang nehmen und auf der nächsten Dienstreise mitnehmen :-) ). Die Dinger brauchen noch einige Zeit über den Teich bis zu mir.

Erst nach meinem Kauf hab ich festgestellt, dass die schon mehrfach erwähnten Feinschmecker diese Mechaniken auch empfehlen … :-) gibt ein gutes Gefühl, aber die Sucherei im Netz hätte kürzer ausfallen können.

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: der Hals

Und hallo.

Dem China-Massenkram in der Bucht traue ich nicht: Wie kann ein guter Gitarrenhals so wenig kosten? Und wieso werden sie dann massenhaft angeboten? Gebraucht, ausgebaut, vermutlich durch bessere ersetzt.

Durch Ferdi bin ich auf den Namen Warmoth aufmerksam geworden. Diese Hälse werden auf eBay in Deutschland sehr selten angeboten, und wenn doch, dann gehen sie zu sehr hohen Preisen weg, fast zum Neupreis. Auch auf dem US-eBay werden für Warmoth-Hälse ordentliche Preise bezahlt.  Können also so schlecht nicht sein. Und wenn doch, dann krieg ich ihn mit allenfalls wenig Verlust in der Bucht wieder los. Dazu darf es aber keine allzu exotische Konfiguration werden. Ein bißchen Individualismus muß aber sein. Hier also die Details:

Strat-Hals (mit Pre-CBS-Kopfplatte) in Warmoth-Pro Konstruktion: doppelter Justierstab, ist ein wenig schwerer, ok, aber technisch besser. Vor allem der seitliche Zugang zum Justierstab am Halsfuß gefällt mir. Kein Vergleich mit der Original-Fender-Vintage-Halskonstruktion mit dem Zugang am Halsfuß-Ende in Axialrichtung! Wie idiotisch ist das denn, zum Einstellen des Justierstabs den Hals vom Body abschrauben zu müssen? Heutige Strat-Hälse haben den Zugang zum Justierstab zwar an der Kopfplatte, ein Kompromiß, aber das finde ich nicht so schick.

Mensur: 25,5“ oder 648 mm (Standard), 22 Bünde

Holz: Ahorn, nicht parallel sondern senkrecht zu den Jahresringen gesägt („Quarter-sawn“ maple), mit Rosewood Griffbrett,

Griffbrettradius: von 10“ am Sattel bis 16“ am 22. Bund stufenlos zunehmend („Warmoth compound radius“)

Bunddraht: 6105  (keine Vintage-Mini-Bünde, sondern zeitgemäß und mir vertraut)

Halsbreite: am Sattel  1 11/16“ (42,9 mm), am letzten Bund 55,55 mm

Halsdicke: am Sattel 0,8“ , am 12. Bund 0,85“, Standard Thin C-Shape

Sattel: vorgesägt und installiert, aus Graph Tech White TUSQ XL  (soll so ziemlich das reibungsärmste Sattel-Material sein). Einen Sattel feilen soll mit das Mühsamste am Gitarrenbau sein, hab ich gehört. Und eins der schwierigsten Dinge. Laß ich also erstmal machen. Kann man immer noch ersetzen.

Kopfplattenbohrungen: Vintage Style (11/32“), eben passend zu den Gotohs SD91 H.A.P.M.

Inlays: Mother of Peal Dots (ein klein wenig Luxus) und weiße Side dots

Finish: Clear Satin Nitro Lack

Preis: 312 US$, 18 $ Versand innerhalb der U.S.A. Chrom-Halsplatte (ohne Schnickschnack F-Gravur) und 4 Schrauben gleich mitbestellt. Gestern.

Lieferzeit: 8 bis 10 Wochen. Schice. :-(  Und dann erstmal zu meiner Kollegin in den Staaten und dann warten auf die nächste Dienstreise ...

Und ein Bild stell ich erst rein, wenn ich ihn hab, also vielleicht Weihnachten? Wie ein beliebiger Strat-Hals grundsätzlich aussieht, weiß hier eh jeder, oder?

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: neues DIY-Haushaltsgerät

Hallo Kurt,

das wird bestimmt eine tolle Strat. Die Parts sind quasi genau die gleichen wie auf meiner Staufer Strat (S-Caster).

Irgendwann musst du dir dann noch Gedanken über die Pickups machen. Meine Empfehlungen wären Kloppmann 60s (mit Tillcaster am Steg), Kloppmann 67er (etwas mehr Wums, dabei immer noch typisch strattig), Staufer Blues oder Fender Fat50s. 

Viel Erfolg beim Zusammenbau und viel Geduld beim Warten wünsche ich dir!

Gruß Martin


Re: (G.A.S.) Blog: der Body

Moin Kurt,

vielen Dank für diesen Thread, - so macht Kaffee trinken im Urlaub Spaß.

>> Von einem Privatmann aus dem Schwäbischen. Vielleicht hat mich der Schwabe auch mit dem Neupreis von 198 EUR über den Tisch gezogen
Ne ne, das war bestimmt kein echter Schwabe !
Wenn ein Schwabe einen Body kauft , dann verbaut der den auch .. ne ne, des war sicher ein Reingschmeckter. Aber hallo, - ein VSV aus Bangkok - RESPEKT - diese Aktion klingt fast schon etwas schwäbisch ;-)

Ansonsten wünsche ich dir noch viel Spaß mit dem Projekt und ich freue mich schon auf die Fortsetzungsgeschichte.

Achso: Da ich gerade in Sachen Pickups und Pickguard unterwegs bin.
8 loch = 57er Strat, ... so ala Fiesta Red mit einlagigem vintage white
11 loch = das sind die späteren `62er Strats ...
10 loch = Sitar ;-)

Grüße auch an die AS200 ;-)
Stoffel


Re: (G.A.S.) Blog: neues DIY-Haushaltsgerät

Hallo, Kurt

5. Pickups: Peter empfahl ganz simpel: Fender noiseless … ok, da gibt’s aber vintage noiseless, noiseless N3, SCN noiseless, Hot noiseless …  und auch die Fender Texas Specials sollen gut sein .. oder doch Edelmanufakturteile von Häussel  oder Staufer? Geht wieder ins Geld. Klar ist bisher nur: es werden 3 Single-Coils sein, also klassische SSS-Bestückung. Und auf Gebrumme hab ich wenig Bock.

Hl 
Es gibt auf dem Markt sicher viele gute PU-Sets. Ich habe auch schon einige durch auf der Suche nach meinem "Traum"-Set. Ich kann dir nur sagen aus meiner Erfahrung, dass alles, was sich nach mehr Power, Texas oder Overwound anhört meilenweit weg ist von dem Sound, den du anscheinend suchst (der 60s-Sound), kann allerdings auch seine Reize haben, wenn es ganz speziell sein soll.

IiiiiIch kann da nur Martin zustimmen, wenn er die Fat-50s hervorhebt, denn ich habe diese in meinen beiden Strats (50s- und 60s-Style), allerdings in beiden Fällen gewürzt mit einem Seymour Duncan SSL-1 am Hals (hier die Kabel "falsch" herum anlöten!!!) und das ist für mich in beiden Exemplaren ein traumhafter Strat-Sound! Die FAT-50s als komplettes Set sind auch klasse und hier ist der Mittel-PU auch RW/RP, es brummt in den Zwischenstellungen nicht mehr. Die Noiseless habe ich noch nicht probiert, man liest (und hört) aber immer wieder, dass diesen etwas das letzte Quäntchen an den so berühmten und geliebten süßen Höhen fehlen soll.

GGruß und viel Erfolg und Spaß.

Marc



  

6.


Re: (G.A.S.) Blog: neues DIY-Haushaltsgerät

Hi Marc,

>>.. gewürzt mit einem Seymour Duncan SSL-1 am Hals (hier die Kabel "falsch" herum anlöten!!!) und das ist für mich in beiden Exemplaren ein traumhafter Strat-Sound!

Ts, warum hat mir das niemand gesagt ?
Ich hatte auch einen SSL-1 in meiner Schlampe, aber insbesondere die Zwischenstellung Neck-Mitte klang irgendwie witzlos ... auf die Idee das Ding mal andersrum rein zu löten bin ich aber nicht gekommen ....
Na egal, nun ist irgendein Nordlicht mit dem SSL-1 glücklich und ich bin mit den Fat50ies zufrieden... Pickups kommen, Pickups gehen ...

Gruß
Stoffel

P.S. Sollte jemand etwas Fat50ig- oder Stauferartiges in der Krabbelkiste liegen haben - ich bin auf der Suche ;-)


Re: (G.A.S.) Blog: neues DIY-Haushaltsgerät

Hi Stoffel.

Ich hatte dasselbe Problem auch zuerst, als ich den ersten Versuch mit den Fender-PUs zusammen mit dem SSL-1 machte und war auch seeeehr peplex. Dann brachten mich aber zwei Kollegen hier aus dem Forum auf diese Idee mit dem Vertauschen der Kabel (Spulenanfang und -Ende ist wohl nicht standadisiert festgelegt bei den verschiedenen Herstellern) und alles war OK. Habe es dann bei der zweiten Strat mit derselben PU-Konfiguration von Anfang an so gemacht und alles lief (klang!!!) gleich prima!  ;-)

einen stratigen Gruß. Marc


Re: (G.A.S.) Blog: neues DIY-Haushaltsgerät


Hi Kurt,

: aber jetzt will ich mal wieder über was schreiben, was am ehesten vielleicht hier auf Interesse stößt.

tut es. Spannende Geschichte, gute Idee. Ich freue mich auf die weiteren Teile. :-)

Keep rockin'
: Friedlieb

 

Hi Friedlieb,

tatsächlich, immer noch spannend? Hier gab es doch schon Strat-DIY-Projekte bis zum Abwinken? Ich gebe zu, bevor ich mich selber an mein Strat-Projekt gemacht habe, habe ich derlei Themen hier im Forum übersprungen. Eine Strat zu besitzen oder zu spielen war für mich lange Zeit überhaupt nicht erstrebenswert.

Aber die Reaktionen hier freuen mich. Und auf die weiteren Teile freu ich mich auch.

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: die Pickups und die Elektronik

Hallo Martin, Mr. D., JVStoffel, und der Rest der Gemeinde,

der Ordnung wegen versuche ich, die Diskussion um die Pickups und die Potis und Kondensatoren gleich mit, das lässt sich ja eh gut verbinden, sozusagen verlöten :-)

Hätte ich mir ja denken können, dass ich zum Thema Pickups die meisten Tipps kriege. Und ich glaube, hier brauche ich sie auch.

Aber vorneweg: nur weil ich einen Erle-Body und einen Hals mit Rosewood Griffbrett, also eine 60er Konfiguration, zusammenbaue, heißt das nicht, dass ich den 60er Jahre Sound suche. Um ehrlich zu sein: ich weiß überhaupt nicht, welcher Jahre Sound ich suche, ich hab nämlich keine Ahnung, wie die 60er Strats klingen (sollen), oder die 50er oder die 2010er Chinesen ...

Ich bin Jazzer, und ich werde mit dieser Strat sicher auch Jazz spielen. Und Funk, Funk, Funk, und Blues. Und Reaggae, wenn's sich mal ergibt. Röhrigen Rock à la Hendrix weniger, da hab ich als Gitarrist die wenigsten Aktien drin.

Welcher Strat-Sound gefällt mir? Naja, so "amtlich" clean klingt für mich Eric Johnson, z.B. im youtube-Clip  "Eric Johnson - Bossa Nova Jam", dann natürlich die Klassiker von Mark Knopfler (die ersten beiden Alben der Dire Straits) und - als Beispiel für Zerre - David Gilmour  auf der Whish you were here. Nicht zu vergessen natürlich Stevie Ray Vaughan, aber der läßts halt schon krachen. Seine Spielweise und Sound gefällt mir zwar, liegt mir für mein Spiel aber nicht so sehr, glaube ich.

Wahrscheinlich kriege ich jetzt als Antworten: Ja was denn nu? Die klingen doch alle anders, für jeden dieser Sound brauchst du andere Pickups. Und natürlich einen anderen Hals, und andere Kondensatoren und, und ....   Oder liege ich falsch?

Ich fasse mal die bisherigen Empfehlungen hier zusammen:

1. Fender Noiseless - egal welche? - fehlt es an "süßen Höhen", also lieber nicht. Kann vielleicht trotzdem jemand die Unterschiede zwischen den vintage noiseless, noiseless N3, SCN noiseless und Hot noiseless?

Je mehr Output die Pickups haben, d.h. je "heißer" sie genannt werden, je mehr Wicklungen die Coils haben, desto weniger typisch strattig sondern umso spezieller klingen sie? Verstehe ich das richtig?

2. Martin empfiehlt Fender Fat 50s, Mr. D. Marc empfiehlt Fat 50s mit einem verkehrt herum angelöteten Seymour Duncan SSL-1 am Hals

Martin empfiehlt noch 3 Alternativen:

3. Kloppmann 60s (mit Tillcaster am Steg)

4. Kloppmann 67er (etwas mehr Wums, dabei immer noch typisch strattig)

5. Staufer Blues

Schon mal vielen Dank. Bin auch für weitere Beratung sehr empfangsbereit. :-)

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: der Body

'n Abend Stoffel,


: vielen Dank für diesen Thread, - so macht Kaffee trinken im Urlaub Spaß.

Aber gerne doch, freut mich!


:  Aber hallo, - ein VSV aus Bangkok - RESPEKT - diese Aktion klingt fast schon etwas schwäbisch ;-)

Ich handle bei fast allen meinen Anschaffungen - nicht nur im Musikbereich - nach drei Grundsätzen:

1. Lieber vorher etwas übertreiben beim Informieren, als das Falsche oder Minderwertige oder zu Teuer-Hochwertige kaufen und sich hinterher ärgern.

2. Ich hab zuwenig Geld um billiges Zeug zu kaufen. Wer billig kauft, kauft zweimal.

3. Wenn du genau weißt, was du willst und brauchst, dann kauf es nach folgendem Prinzip: Wenn du es aus deiner eigenen Recherche im Internet heraus weißt, dann kauf es beim günstigsten Händler im Netz bei überschaubarem Risiko. Wenn du von einem Fachhändler beraten worden bist, dann kauf es beim Fachhändler.

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: die Pickups und die Elektronik

Hi Kurt,

>> Um ehrlich zu sein: ich weiß überhaupt nicht, welcher Jahre Sound ich suche, ich hab nämlich keine Ahnung, wie die 60er Strats klingen (sollen), oder die 50er oder die 2010er Chinesen ...

Och tut das gut, das zu lesen - denn mir gehts da ganz ähnlich.
Und eben weil das so ist, würde ich an deiner Stelle die Variante 3 und 4 erstmal aus der Liste streichen. Nicht dass ich dir oder Herrn Kloppmann die Pickups bzw. die Kohle nicht gönnen würde, - aber ich für meinen Teil habe beschlossen, dass man in der Liga wissen sollte was genau man sucht ... dieses spezielle, mal perlig, mal schmatzige, dann mal crisp wie zerbrochenes Glas aber trotzdem nie scharf, dennoch kantig aber rund im Abgang ;-)

Schau dir mal die diversen Kleinanzeigen durch, gebraucht gibts da immer was, denn Pickups kommen - Pickups gehen ;-)

Gruß vom Stoffel,
der vor ein paar Minuten ein zweites Set Fat50ies an Land gezogen hat, von jemandem der über Kinman, Kloppman, Fat50 nun bei Lindy Fralin gelandet ist.


Re: (G.A.S.) Blog: die Pickups und die Elektronik

Hi Stoffel,


: Und eben weil das so ist, würde ich an deiner Stelle die Variante 3 und 4 erstmal aus der Liste streichen. Nicht dass ich dir oder Herrn Kloppmann die Pickups bzw. die Kohle nicht gönnen würde, - aber ich für meinen Teil habe beschlossen, dass man in der Liga wissen sollte was genau man sucht ...

100 % Zustimmung.
: dieses spezielle, mal perlig, mal schmatzige, dann mal crisp wie zerbrochenes Glas aber trotzdem nie scharf, dennoch kantig aber rund im Abgang ;-)

Wow, gut beschrieben. Immer wieder lese ich auch den Begriff "Nöck", das könnte auch das meinen, was mir vorschwebt. Satt knackig soll es klingen, und klar aber keinesfalls dünn.

Ach ja, es werden wahrscheinlich 9er oder 10er Saiten werden. Geschliffene 11er hab ich auf meiner AS200. Dünne Haare auf der Gitarre mag ich nicht.

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: die Pickups und die Elektronik

Hallo, ich nochmal.

Grade bin ich in einem anderen Forum über weitere Alternativen gestolpert:

- Fender 57/62 Vintage set  - sollte das soviel anders sein als die Fat 50s?

- Leosounds 1962 ST Overwounds, die sind auch noch vergleichsweise günstig. Kennt die jemand? (hompage: www.leosounds.de)

In das Staufer Blues Set hätte ich, glaube ich, schon Vertrauen. Liegt aber preislich für mich als Einsteiger eigentlich über der Schmerzgrenze (so ca. 150 bis 160 EUR für alle drei).

Danke und

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: die Pickups und die Elektronik

Hallo,Kurt


: - Leosounds 1962 ST Overwounds, die sind auch noch vergleichsweise günstig. Kennt die jemand? (hompage: www.leosounds.de)

Ja, die kenne ich, die hatte ich über mehrere Jahre in meiner 50s Strat. Die klingen laut, wuchtig und seehr gut, wenn man lauten Bluesrock spielt (meist verzerrt oder angezerrt), aber sie erzeugen einen eher dunkleren Klang und kommen den von dir beschriebenen Soundvorstellungen in keinster Weise nahe! An sich macht LEO gute PUs, hatte schon mehrere Sets von ihm, aber im Vergleich zu anderen Strats kamen meine mit den LEO-PUs immer etwas matter rüber und mit den Fender-PUs (jetzt in meinen beiden Strats) oder den Kloppmännern von Martin klingt alles irgendwie immer etwas runder, offener ..... eben, nach dem Hörgefühl, besser!

Letztendlich entscheidet aber immer der eigene Hör-Geschmack!!!

Rockige Grüße. Marc


Re: (G.A.S.) Blog: die Pickups und die Elektronik

Hallo Kurt,

Manche Pickups sind "staggered", also mit verschieden hoch positionierten Kernen. Andere sind "flat". Wie wichtig ist das? Hängt das vom Griffbrettradius ab?

Nein. Das hing - in den 50ties, als Leo F. darauf verfiel - von der angeblich unterschiedlichen magnetischen response der Saiten ab. Ist IMHO zu vernachlässigen.

Für Deine Soundvorstellungen - Knöpfli, Gilmour, Jazz - scheinen mir eher nicht zu heiß gewickelte PUs geeignet. Die Rockinger ST-Rat wären einen Versuch wert, die Jungs liegern gutes Material für wenig Asche.

ne schöne jruvije Jroos, Mathias


Re: (G.A.S.) Blog: die Pickups und die Elektronik

Servus,


: - Fender 57/62 Vintage set  - sollte das soviel anders sein als die Fat 50s?

Jep, da gibts nen gravierenden Unterschied, bei den Fat 50ties ist der mittlere PU RPRW, sprich man hat Brummunterdrückung in den Positionen 2 und 4, beim 57/62 Set sind alle 3 PUs gleich gewickelt... ich würde Dir basierend auf den Klangvorstellungen keines der beiden empfehlen sondern (wenns denn 7ender sein sollen) das 69 CS Set...

Gruß

Stefan


Re: (G.A.S.) Blog: die Pickups und die Elektronik

Moin Kurt,

>> Ach ja, es werden wahrscheinlich 9er oder 10er Saiten werden. Geschliffene 11er hab ich auf meiner AS200. Dünne Haare auf der Gitarre mag ich nicht.

Ha, auf meiner AS200 hab ich auch einen 11er Satz drauf.
Auf Paula und den Strats hatte ich bisher 10er drauf, weil ich dachte "kleiner 10" ist nur für Mädchen ... du weißt schon, diese "dicke Eier Sprüche" in diversen Foren ;-)
Seit einer Woche nun spiele ich aber auf einer Strat 0095 und frage mich warum ich das nicht schon länger mache. In Verbindung mit polierten Bünden ist das echt "pure fun" - und ich heisse schließlich Stoffel JV und nicht Stevie RV.

Gruß
SJV

@Tom
sag mal kann es sein, dass das Forum script mit dem "kleiner Zeichen" Probleme hat ?


Re: (G.A.S.) Blog: die Pickups und die Elektronik

Hallo Stoffel, Jurt und die anderen
: Auf Paula und den Strats hatte ich bisher 10er drauf, weil ich dachte "kleiner 10" ist nur für Mädchen ... du weißt schon, diese "dicke Eier Sprüche" in diversen Foren ;-)

Der Reverend Billy F. Gibbons himself spielt sehr dünne Drähte, nämlich 008er-Saiten, habe letztens sogar mal gelesen, dass er auch mal 007er drauf hatte auf seinen Paulas und Gretchens und den anderen Sonderanfertigungen.  :-)

Gruß. Marc


Re: (G.A.S.) Blog: die Pickups und die Elektronik

Ahoi Tom,

: das kleiner Zeichen…? Hmm - das hier: kleiner < größer?

: Test test, sehe da keine Proleme… 

Habe eben nochmal etwas herumprobiert.
Das hier:
Test one < Test to << Test sree <<< funzt.
Wenn man aber kleiner 10 schreibt... also das hier <10
(und hier nach der 10 keinen Zeilenumbruch macht) und dann einmal auf Vorschau klickt, dann ist der Text in der Vorschau noch OK, aber in der darunterfliegenden Edit-Box ist der Text ab dieser Stelle bis zum nächten tag verschollen ..

Btw. 
Kürzlich wollte ich dem martin nur mal einen Smily schicken - also diesen hier ;-)
und da gabs dann keine Vorschau mehr sondern nur eine leerse HTML-Seite.

Gruß in den Maschinenraum
Stoffel 


Re: (G.A.S.) Blog: die Mechaniken

Nach längerer Pause mal wieder hier, hallo.

Bestellungen übern Teich dauern einfach, vor allem wenn ein Arbeitskollege als Kurier die Teile mitbringen soll, um den Zoll zu sparen.

Aber jetzt sind sie eingetroffen, die Gotoh Mechaniken:




Wie sie genau funktionieren, so mit Höheneinstellung und der Saitenklemmung, hab ich noch nicht ausprobiert. Kommt schon noch, wenn ich sie erst mal verbaut habe.


Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: der Hals

Erneutes Hallo.

Etwas spannender: der Hals ist ebenfalls eingetroffen. Nach nur 4 Wochen wurde er angeliefert, d.h. zu meiner vertrauten "Zwischenlogistikerin" in Ohio. Eine Woche später war er hier. Zollfrei. :-)


Auch wenn ich ihn natürlich noch nicht anspielen konnte :-)  - anfühlen tut er sich schon mal klasse. Sehr feine, samtig glatte Oberfläche, die Bunddrähte und das Griffbrett sind perfekt eingepaßt, ebenso der vorinstallierte Sattel. Absolut kein Makel, fast schon unheimlich. Geht wahrscheinlich nur mit hochpräzisen CNC-Werkzeugmaschinen. Und er paßt recht genau in den Body.

Der Hals ist ja aus "quartersawn maple", also Ahorn mit Sägerichtung quer zu den Jahresringen, schön zu sehen auf der Halsfuß-Rückseite.

Ich hatte den Hals mit Finish bestellt: Clear satin nitro. Allerdings muss der Lack unheimlich dünn sein, so dass ich den Verdacht hege, dass gar keiner drauf ist? Jedenfalls ist kein Lack zu riechen, das Ding riecht einfach nur nach Holz.

Etwas hatte ich allerdings nicht bedacht und wurde erst durch ein dem Hals beiliegendes Informationsblatt darauf aufmerksam gemacht: der Compound Radius, d.h. der kontinuierlich vom Sattel bis zum Halsfuß von 10 auf 16 Zoll zunehmende Griffbrettradius macht das Abrichten der Bünde, sollte es denn nötig sein, schwierig. Nur in der Griffbrettmitte läßt sich eine gerade Linie einstellen, in den hohen und tiefen Saiten bekommt man beim Abrichten den Eindruck, als wäre der Hals tordiert - wenn man nicht weiß das es sich um einen Compound Radius handelt. Das macht das Abrichten schwieriger. Ich würde es zwar sowieso nur einem Fachmann überlassen, aber wenn ich vorher dieses Problems bewußt gewesen wäre, dann hätte ich mich wahrscheinlich für einen konstanten 12 Zoll Griffbrettradius entschieden.

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: der Hals

Hi,

ich hätte zwar nur mit vorgehaltener Waffe einen Hals mit diesem neumodischen Doppel-Trussrod bestellt (doppelt soviel Metall im Hals wie notwendig - wozu??), aber Warmoth baut echt gute Hälse und GERADE der compound-Radius bei frei wählbarem Bunddraht sorgt dafür, dass ich bislang immer dort bestellt habe (bislang dreimal).

Quarterswan finde ich auch gut, hat meine Goldie auch. Und deiner sieht in der Tat unlackiert aus ... meine sind es auch. Ab und zu mit Dr Ducks AxeWax einreiben / polieren reicht v ö l l i g und fühlt sich handerotischer an / lässt sich besser spielen als jeder lackierte Hals.

Wie makellos die Bundierung ist, wird sich allerdings erst später zeigen. So gut wie nach einer Abrichtung zB durch André Waldenmaier (Staufer Guitars) k a n n  es ab Werk nicht sein, da seelenlose Maschinen die Bunddrähte einfach nur in die Bundschlitze pressen.

Willst du den Body lackieren? (Harter) Nitrolack hat durchaus einen Einfluss auf den Klang, nur geölt wird die Strat wärmer / grundtonstärker mit einem Hauch weniger Attack und Brillianz klingen als mit. Meine ehemalige Nr 1 ist auch so. Nun ist Goldie Nr 1 in der Bänd (Flattuning) und die Danocaster ist Nr 1 zu Hause (Standardtuning)...

Gruß, viel Spaß weiterhin! ferdi


Re: (G.A.S.) Blog: Pickguard, Knöpfe, Potis, Schalter und der ganze Kram

Hallo zusammen, nach längerer Pause wieder mal ein paar Neuigkeiten von meinem Strat-Bastel-Projekt.

Den ganzen Krimskrams an Kleinteilen, vom Pickguard angefangen über Potis, 5-Wege-Schalter, Kondensatoren, Schiffchen, Kabel, Abschirmung, Pickup-Kappen bis hin zu Saiten und Gitarrengurt aus der Bucht zu fischen war mir wahrlich zu mühsam. Also hab ich bei Rockinger bestellt, da gibt's erstens alles aus einem Laden und zweitens sind die Preise auch nicht so überzogen. Die Liste an Teilen wurde aber ganz schön lang und schließlich bin ich bei 130 EUR gelandet:

Und tatsächlich ist auch ein Original-Fender-Teil auch dabei (das einizige): der Gitarrengurt aus Tweed, muss ja schließlich auch zum Amp (ein Blues Deluxe) passen ;-)

Die Pickguard-Farbe, ebenso wie die Pickup-Kappen und die Knöpfe, sind cremeweiß. Für den einen vielleicht etwas langweilig, aber schlicht. Und das soll ja auch zum Body passen, der hat mittlerweile auch Farbe angenommen.

In obigem Bild hat sich ein Fehler eingeschlossen: welches Teil passt nicht zu den anderen und warum nicht?   :-)  Es sind die 4 quadratisch-runden Plättchen in der Tüte unterhalb der Ernie-Ball-Saiten. Diese Dinger werden nicht in die Ketarre eingebaut. Es sind Micromesh-Schleif- bzw. Polierpads, die brauche ich noch für das Finish des Bodys.

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: die Pickups und die Elektronik

Und noch'n Hallo,

die Pickup-Wahl ist getroffen, die hier:

Ganz schnöde Seymour Duncan SSL-1, als abgestimmtes Set, das sich California 50's nennt.

Okay, gibt's schon ewig, ist unspannend. Sollen aber so schlecht nicht sein. Ich glaube, für mich als Einsteiger ganz ok und ausserdem gab's die für 91 EUR incl. Versand als Sofortkauf-Schnäppchen wieder mal in der Übersee-Bucht. Zollfrei importiert sind sie gestern bei mir eingetroffen.

Der Orange Drop 22 nF Kondensator kam vom Rockinger. Ausserdem empfiehlt Rockinger einen 220 pF Kondensator ans Volume-Poti zu löten, um den Höhenverlust bei geringeren Volume-Stellungen zu vermeiden. Kennt das hier jemand? Ich habe den kleinen Kondensator gleich mal mitbestellt und werd's ausprobieren.

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: der Body

Hallo zusammen,

obwohl man hier im Forum ja massenweise über Gitarren-Pornobilder stolpert, habe ich keinen Rat bekommen, welche Farbe ich dem Roterle-Korpus denn nun verpassen soll. Das war wahrscheinlich das Beste, denn ich hätte dann wohl alle Tipps nach wilden Sunbursts und 12-schichtigem Nitrolack mit Glitzereffekten in den Wind geschlagen. Vorm Lackieren hab ich nach all dem was ich gelesen hab zu großen Respekt.

Also hab ich beschlossen, den Korpus zu ölen, und zwar - diesmal mit Tipps von www.gitarrebassbau.de - mit einem Grundieröl namens Auro Imprägniergrund Nr. 121 sowie anschließend für eine härtere Oberfläche mit Auro Hartöl Nr. 126.

Lack oder Öl - die Entscheidung ist spannend, weil sie irreversibel ist. Einmal lackiert, kriegt man den Lack kaum mehr wieder so sauber abgeschliffen, dass der Korpus dann geölt werden kann. Einmal geölt, wird eine Lackierung nicht mehr haften.

Das Grundieröl hat Leinöl zur Basis und wirkt anfeuernd, d.h. es verdunkelt die Holzfarbe und verstärkt die Maserung. Diesen Effekt will ich auch, da der unbehandelte Roterlekorpus ziemlich blass ist. Die Frage ist nur: reicht der Anfeuerungseffekt des Öls? Oder wäre leichtes Beizen und wieder Abschleifen vor dem Ölen angesagt? Das kann einem niemand beantworten, es wird stets empfohlen, das Öl an Probestücken zu testen. Also hab ich mir beim Schreiner zwei Abfallbretter Erlenholz besorgt und geölt (woher sollte ich auch ein Probestück vom Roterle-Korpus nehmen??). Ergebnis: das vanillefarbene Erlenholz des Schreiners wird honigfarben, also kaum dunkler, und die Maserung ist immer noch schwach. Hm, unbefriedigend.

Also: vergiß die Probestücke. Ran ans Holz und erst mal vorbereiten, d.h. Schleifen:

Mit der Maschine kommt man bei einem Gitarrenkorpus nicht weit, ich bin ziemlich bald auf Handschliff umgestiegen. Der Göldo-Korpus war ja ab Werk schon ziemlich glatt, ich wusste aber nicht, welchen Schliff er zuletzt erhalten hatte. Also hab ich der Reihe nach so gearbeitet:

Trockenschliff  P180 (das war auch ungefähr die Schleifqualität von Göldo, hatte ich danach den Eindruck).
Feucht abwischen (leichte Wässerung, die Holzfasern stellen sich beim Trocknen auf und werden im nächsten Schleifgang entfernt)
Trockenschliff  P240
Trockenschliff  P320
Trockenschliff  P400

Dann wieder leicht feucht abwischen, gründlich trocken abwischen und mutig die erste Schicht Grundieröl aufgetragen. Merke: europäische (Schwarz?)Erle und amerikanische Roterle haben in punkto Maserung und Anfeuerung NICHTS miteinander zu tun:

Wow, was war das Holz durstig und wie es seine Farbe verändert hat! Eigentlich ganz so wie gewünscht.

Nach jedem Ölen muss man nach ca. 20 min das überschüssige Öl mit einem Lappen abwischen und dann trocknen lassen, mindestens 24 h. Am nächsten Tag also der gleiche Vorgang wieder, ein weiteres, ganz leichtes Nachdunkeln gab's da noch, aber, nach wieder einem Tag Trocknung und einem dritten Ölen blieb die Farbe unverändert. Man soll so lange grundieren, bis das Holz kein Öl mehr aufsaugt, das war nach der dritten Ölung der Fall.

(Fortsetzung folgt)


Re: (G.A.S.) Blog: der Body

(Fortsetzung)

Nach der dritten Ölung habe ich Korpus nochmal mit Schleifleinen P400 nass abgeschliffen. "Nass" heißt: mit Öl. Um keine weitere Ölsorte zu verwenden, habe ich dazu erneut das Grundieröl Auro 121 verwendet. Da dieses Öl abbindet und trocknet, muss man die Schleifschmiere relativ schnell wieder abwischen und dann mit einem trockenen Lappen nachpolieren.

Das Ergebnis ist eine butterweiche, sanft-glatte, handschmeichlerische Oberfläche, die man gar nicht mehr loslassen möchte:

Damit war die Grundierung fertig. Die Oberfläche ist perfekt glatt, aber zu weich und zu empfindlich auf Kratzer oder Dellen. 

Als nächstes habe ich Hartöl Auro 126 aufgetragen. Das Hartöl bindet relativ schnell ab und wird klebrig wie Honig. Es zieht nicht mehr richtig ins Holz ein, die Oberfläche wird etwas rauh, vielleicht auch, weil sich Staubfasern aus der Luft im Öl abgesetzt haben. Auf jeden Fall ist nach dem Aushärten ein Schliff fällig.

Nach 5 Tagen trocknen habe ich nass geschliffen: wieder mit P400 Leinen , aber diesmal mit Ballistol. Warum? Nun, die Zeit für das Grundieröl ist vorbei und das Hartöl eignet sich gar nicht fürs Schleifen, da es zu schnell klebrig wird. Ich wollte ein möglichst neutrales, reaktions- und geruchsarmes, nicht harzendes Öl verwenden. Die Oberfläche wurde wieder schön glatt, wenn auch nicht so angenehm wie nach dem Ölschliff vor dem Auftragen des Hartöls.

Dann habe ich die zweite Schicht Hartöl aufgetragen und - wie immer - das überschüssige Öl mit einem Lappen abgewischt. Das ist beim Hartöl übrigens noch wichtiger als beim Grundieröl, denn das Hartöl kann Laufnasen bilden, die dann hart werden und mühsam weggeschliffen werden müssen. Diese zweite Schicht Hartöl wird vermutlich die letzte sein, sonst geht das Holz-Feeling beim Anfassen zu sehr verloren.

Momentan  härtet der Korpus wieder für etwa 5 Tage, dann gibt's nochmal einen Ölschliff mit Ballistol, mit P400, dann noch mit P600 und anschließend mit Micromesh-Pads. Ich werde berichten.

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: der Body

(Fortsetzung)
Nach 6 Tagen Trocknungszeit habe ich also erneut einen Ölschliff mit Ballistol auf P400 gemacht, dann mit Ballistol auf P600, Abwischen und trocken reiben. Jeder Schleifvorgang dauert etwa 20 min, bis man alle Ecken und Kanten und Radien auch erwischt hat.

Die Oberfläche war dann wieder schön glatt, aber etwas härter. Die Holzporen sind mit dem Hartöl gefüllt, dadurch fühlt sich der Korpus nicht mehr so nach Holz an. Ist aber immer noch deutlich angenehmer als Lack, finde ich.

Dann hab ich den Korpus noch mit Micromesh-Pads abgezogen, der Reihe nach mit 1500er, 2400er, 3500er und 6000er Körnung. Das Set an Micromesh-Pads hatte ich bei Rockinger bestellt. Das macht die Oberfläche noch etwas glatter, aber da tut sich nicht mehr viel.

Fertig. Dank Oktobersonne sieht das Ding auf der Terrasse nun so aus:

und von hinten:

Mir gefällt's und ich bin sehr zufrieden mit dem geölten Body, so wie er gworden ist, optisch und haptisch.

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: die Mechaniken

: Hallo Kurt,
: die Mechaniken sind super, habe ich auch, und das Einstellen ist viel einfacher als man denkt, erklärt sich fast von alleine.
: Gruß Martin

Hallo Martin,

ich hoffe, ich kann dann Gleiches berichten. Aber zuvor müssen sie ja erstmal montiert werden.

Da hab ich erstmal angefangen, mich auf youtube schlau zu machen. Ich hab nämlich keine Lust und vor allem kein Ersatzmaterial, um aus eigenen Fehlern zu lernen.

Also erstmal die Buchsen reingedrückt. Von Hand vordrücken, soweit es geht. Die sitzen nämlich ganz schön stramm! Der Ingenieur sagt: Presspassung.

Dann am Schraubstock ganz langsam und komplett eingedrückt.

Natürlich muss ich hinten und vorne überall was relativ Weiches unterlegen, damit der Hals nicht beschädigt wird. Der Typ im youtube-Video machte das mit einer Rohrzange (er hatte natürlich auch Pertinax-Plättchen untergelegt), aber mir kommt für so einen Arbeitsgang ein Schraubstock viel sicherer vor. Man muss halt rechtzeitig aufhören zu kurbeln! :-o

Überhaupt war ich extrem nervös und vorsichtig, wenns um irreversible Eingriffe am Holz, vor allem am wertvollen Hals, ging. Aber das legt sich auch nach den ersten Arbeitsschritten.

Alle drin:

Fortsetzung folgt.

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: die Mechaniken

(Fortsetzung)

Dann hab ich die Mechaniken der Reihe nach eingesetzt, ausgerichtet, die Löcher markiert - und vor Aufregung vergessen, Bilder zu machen. Beim Bohren des ersten Lochs im wertvollen Hals war ich kurz vor dem Ganzkörper-Schweiß- und sonstigem Ausbruch: sitzt das Loch an der richtigen Stelle? Bohr ich auch nicht zu weit? Ist der Bohrer auch nicht zu groß? Zum Glück hatte ich noch Reserve-Ahorn-Stäbchen von unserem Parkettboden für Probebohrungen.

Zur Beruhigung verordnete ich mir Hopfentropfen aus der Bügelflasche (man beachte das Untensil im Hintergrund). Trotzdem: das erste Loch in der Kopfplatte ist das Schlimmste:

Sind die Löcher erstmal gebohrt, erklärt sich der Rest von selbst:

Und fertig:

groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: Abschirmung

Hallo zusammen,

in meiner Rockinger-Bestellung befand sich auch ein Abschirm-Set. Ich will nämlich Brummen vermeiden und möchte konsequent von Anfang an alle Register dafür ziehen:

Die beiliegende Anleitung dafür ist recht gut, aber ohne Bilder, naja. Um die Kupferfolien richtig zuzuschneiden, habe ich mir Schablonen aus dünnem Pappkarton gemacht. Und prompt den ersten Fehler, nämlich die Schablone auf die abziehbare Trägerfolie auf der Rückseite der selbstklebenden Kupferfolie für die Umrissmarkierung zu legen. Die erste Kupferfolie, die ich ausschnitt, war schon mal seitenverkehrt. Mist. Aber das Material im Rockinger-Set ist zum Glück reichlich.

Das Reinpfriemeln der Selbstklebe-Kupferfolie ist ein Geduldsspiel. Und ohne Übung (woher auch) wird das nie faltenfrei. Ist aber nicht so schlimm, wird eh abgedeckt.

Die Anleitung empfiehlt, Boden und Wände des Faches mit Lötpunkten zu verbinden. Das erschien mir nicht nötig, da bei überlappender Verklebung der Kupferfolie die Klebeschicht nicht isoliert.

Die Fähnchen am Rand hab ich rausgezogen, um mit der Aluschicht auf dem Pickguard bzw. mit dem verchromten Schiffchen der Klinkenbuchse Kontakt zu bekommen.

Statt wie in der Anleitung primär empfohlen, die Pickups mit Folie zu umwickeln, habe ich den alternativen Weg gewählt und die Innenwände der Pickup-Kappen mit Folie ausgekleidet.  Alle Abschirm-Elemente müssen dann ja auf Masse gelegt, also irgendwie mit Draht verbunden werden. Das Schwierige dabei war, keine Lötstellen auf der Innenseite der Kappen anzubringen, da sonst die Pickups nicht mehr reinpassen (oder gar an der Wicklung beschädigt werden).  Nach dem ersten Versuch lag meine Lötstelle nämlich so, und das macht schon Platzprobleme für den Pickup:

Also habe ich wieder kleine Fähnchen gemacht, am Rand der Litze verlötet, und das Fähnchen in die Kappe eingeklebt so dass die Lötstelle ganz oben am Rand sitzt, sonst lässt sich die Kappe ja später nicht mehr komplett höhenverstellen.

Und hier ist die komplette pickguardseitige Abschirmung:

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau

Hallo Gemeinde,

nun hab ich alle Teile beisammen, vorgearbeitet an Body und Pickguard etc. und es geht ans Zusammenbauen. Dazu habe ich bei youtube eine WIRKLICH brauchbare Videoclip-Serie gefunden mit dem Titel - wen überrascht's?

Warmoth Strat build

Als erstes habe ich das Tremolo montiert - und wieder die Bilder vergessen.

Bei der Montage ist auch nicht viel dabei - abgesehen davon, wie tief man die Schrauben reindreht. Da gibts in obiger youtube-Clipserie einen guten Tip. Der Herr in diesen Clips war auch so freundlich, genau das gleiche Tremolo wie ich zu montieren (Wilkinson VSVG). Also: jede einzelne der 6 Schrauben soweit reindrehen, bis das Tremolo zu kippen anfängt, und dann wieder ein Stück zurück, dann müsste die Höhe passen.

Das Bild hier habe ich nicht bei/nach der Montage, sondern erst viel später gemacht:

Auf der Rückseite, bei den Gegenhalter-Federn, kann man gar nichts falsch machen - schon falsch! Erstmal hab ich den Federnhalter komplett an den Body rangeschraubt, also die langen Schrauben ganz reingedreht. Und mich dann gewundert, warum ich die Federn nicht mehr einhängen kann. Also wieder rausgedreht, Federn eingehängt, Schrauben wieder rein und das Tremolo ausprobiert. Uff, geht das schwer! Besser nochmal ins Video gekuckt und gesehen: Aha, die Schrauben sind zum Einstellen da! Und man dreht sie höchstens halb rein!

Klingt vielleicht zum Lachen, aber das ist halt meine erste Strat und mein erstes Tremolo, das ich montiert habe und das erste, das ich später vielleicht auch benutzen werde.

Auch dieses Bild ist später entstanden, da hatte ich dann auch schon die Masseleitung an den Federnhalter gelötet und die Löcher für die Pickup-Abdeckung schon gebohrt:

Die Montage bzw. das Ausrichten der Tremolo-Abdeckung für das Markieren und Bohren der Löcher ist auch so eine Zitterpartie. Denn viel Platz rings um das Fach ist nicht. Zwei Dinge sind zu beachten: das Ding soll grade sitzen und die Löcher in der Abdeckung müssen Zugang zu den Saitenhalter-Löchern im Tremolo-Block bieten. Damit sitzt die Abdeckung schon mal nicht mittig auf der Ketarre. Ist halt Leo Fenders Billig-Konstruktion von seinerzeit.

Fortsetzung folgt (Ff)

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau

Hallo Kurt,

für die Einstellung des Vibratosystems empfiehlt es sich auch auf Youtube mal nach Carl Verheugen zu googeln. 

Er schlägt vor, so lange an der Federspannung herumzuschrauben, bis du die g-Saite 3 Halbtöne, die h-Saite 2 Halbtöne und die e-Saite 1 Halbton mit dem Arm nach oben ziehen kannst. 

Mir war bei dieser Einstellung aber die Geunfplatte schon zu weit oben (zu weit weg vom Korpus). Meine Einstellung ist g-Saite 2 Halbtöne und h-Saite 1 Halbton. 

Die Kralle zum Festhalten der Federn kann dabei falls nötig auch schief stehen. 

Auch die Federn können schief eingespannt werden (die mittlere gerade, die äußeren schräg).

Gruß Martin


Re: (G.A.S.) Blog: der Body

: Sehr schön, die würde mir auch gefallen!

Das ist gar nicht so schwer. Eigentlich ist das Ölen des Bodys ziemlich einfach. Man muss halt immer wieder schleifen, aber das ist beim Lackieren ja auch nicht anders. Und es kommt vor allem nicht darauf an, das Öl - anders als beim Lack - besonders gleichmäßig aufzutragen. Was überschüssig ist, wird mit einem Tuch weggewischt. Das Hartöl soll zwar keine Laufnasen bilden, aber es dürfen ruhig hier und da dickere Schichten aufgetragen sein, es wird nicht so hart, als dass man es nicht leicht wieder glattschleifen könnte.

Es sind halt keine Farben möglich - außer man beizt vorher - , und auch kein Sunburst-Effekt oder gar Glitzer und was es nicht alles gibt. Ich hab mir schon einen Namen für den Schriftzug auf der Kopfplatte überlegt. Statt "Fender Stratocaster" - das geht ja nicht, weil außer dem Gitarrengurt kein einziges Teil aus dem Hause Fender stammt - könnte dort "Warmoth Supernatural" stehen. Einen Warmoth-Aufkleber hab ich zum Hals dazubekommen, kennt jemand eine Quelle, wo man sich einen Aufkleber maßschneidern lassen kann, ohne arm zu werden?

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Pickguard-Bestückung

(Ff)

Moinsen.

Als nächstes war die Pickguard-Bestückung dran. Potis, 5-Wege-Schalter, der fette Orange-Drop Kondensator und, wie Rockinger empfiehlt, einen kleinen 22 pF Kondensator an das Volume-Poti angelötet, um dem Höhenverlust beim Runterdrehen des Volumes entgegenzuwirken. Es ist der kleine Blaue unten im Bild.

Das Ganze sieht mit meinen bescheidenen Lötkünsten dann so aus (kennen viele von Euch sicher im Schlaf):

Und dann nach Installation der Seymour Duncan Pickups:

Und noch viel später, als ich das Pickguard bereits in der Gitarre hatte, fiel mir ein, dass ich die Kabel von den Pickups zum Schalter noch nicht durch abgeschirmte ersetzt hatte. Also die Pickups nochmal raus.

Hätte ich gewußt, welches Gepfriemel mir die viel dickeren abgeschirmten Kabel  bereiten würden - die Kabel sind bei der Montage des Pickguards in die Gitarre sowas von im Weg! - hätte ich es erstmal gelassen.


Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Halsmontage

Moinsen,

Bei der Montage des Warmoth-Halses an den Göldo-Body musste ich lernen, dass es mit dem weltweiten Standard der in Lizenz oder als Nachbau gefertigten Stratocaster-Teile auch seine Grenzen hat. Ob da nun Konstruktionsstandards oder Qualitätsstandards verletzt wurden, weiß ich nicht, auf jeden Fall gab es ein Problem: die unteren beiden (die näher am Tremolo sitzenden) Halsschrauben ließen sich nicht einschrauben, die zugehörigen Löcher in Body und Hals hatten einen Versatz von ca. 3-4 mm in Richtung quer zum Hals.

Der Hals passte gut in die Halstasche, ließ sich auch nur wenig hin- und her kippeln. Nur die Lochüberdeckung war eindeutig fehlerhaft. Vielleicht ist es doch ratsam, Hals und Body aus derselben Schmiede zu kaufen.

Ich habe die Löcher kurzerhand aufgeweitet, als Langloch in Richtung quer zum Hals. Ist unschön und sicher auch unprofessionell, vor allem wenn man wie ich nur einen 4er Bohrer in den Akkuschrauber einspannt und als Fingerfräser missbraucht. Was hätte ich machen sollen: zum Gitarrenbauer gehen? Keine Zeit und Lust. Eine Fräsmaschine kaufen? Zu teuer. Mit der Feile arbeiten? Hab ich ja auch gemacht, dauerte nur zu lang.

Schließlich ließen sich die beiden Schrauben mit nur noch leicht erhöhtem Moment einschrauben. Sie sitzen etwas schief, auf dem Bild hier sieht man es leider nicht so gut:

Aber der Hals sitzt stramm und fest und, soweit ich das beurteilen kann, gerade:

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Halsmontage

n'Abend.

Ich hab mir die Gitarre, unbestückt und unbesaitet, natürlich gleich mal umgehängt. Angenehmer Tragekomfort, nicht zu schwer.

Vielleicht bilde ich es mir nur ein, nachdem ich Ferdis Einwand gegen den doppelten Trussrod in der Warmoth-Halskonstruktion gelesen habe: obwohl die Gitarre eigentlich nicht kopflastig ist, fühlt sich der Hals schwer und starr an, irgendwie träger als bei meiner AS200, obwohl letztere natürlich die insgesamt vieeeel schwerere Gitarre ist.

Mal schauen, ob und wie sich das beim Spielen niederschlägt.

Groovigen Grooß


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Pickguard-Montage

Servus,

Also: Pickguard komplett, Hals dran. Buchsenkabel und Tremolo-Masselitze anlöten ...   (das Bild hatten wir schon mal in anderem Zusammenhang)

und rein damit.

Stop.

Wieder nix mit Stratocaster-Standards. Ok, Warmoth hat was erwähnt von einem überstehendem Griffbrett-Ende, aber damit hatte ich dann doch nicht gerechnet:

Das Pickguard ist zu lang, es lässt sich nicht unter das überstehende Griffbrett schieben, weil der Halspickup im Weg ist und nicht in sein Fach rein kann:

Also müsste das Pickguard am Halsausschnitt etwas tiefer ausgeschnitten sein, etwa so:

Der beherzte DIY-Mann greift zur Feile, zum Dremelschleifer - und landet bei einem kleinem zylindrischem Schleifkorpus, bestückt mit ganz grobem Schleifpapier. Dieses Dilettanten-Teil hier:

Schleifen mit dem Akkuschrauber deshalb, weil der langsam dreht. Mit dem schnellen Dremel werden wird nur der Schleifstaub feiner und besser in der Werkstatt verteilt. Ausserdem wird das Plastik-Pickguard heiß und schmilzt.

So übel ist es gar nicht geworden, nachdem ich die Feinbearbeitungen dann doch noch mit Schlüsselfeile und feinem Schleifpapier gemacht habe. Und schließlich schlüpft die selbstgeschnitzte Kante ja unter das Griffbrett:

Schließlich konnte ich das Pickguard endlich reinpfriemeln - vermutlich wegen der dicken abgeschirmten Kabel war das ein Geduldsspiel. Es passt genau zwischen Hals und Tremolo.

Lt. Martins Einwand sitzt das Pickguard zu nah am Tremolo. Vielleicht werde ich nochmal zum Schleifgerät greifen müssen und oben am Halsauschnitt noch ein paar Zehntel des Pickguards opfern müssen um es noch etwas nach oben schieben zu können (vielleicht blockiert auch das eine oder andere Poti oder Kabel). Hat einer einen Tipp, wieviel Luft zwischen Tremolo und Schlagbrett sein soll? Der Vorturner im Warmoth strat build (part 35) auf youtube geht darauf gar nicht ein, oder ich habs überhört. Zumindest sitzt sein Schlagbrett nachher auch extrem dicht am Tremolo.

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Halsmontage

Hallo Martin,


Ich hätte da vor dem Zusammenschrauben die beiden E-Saiten aufgezogen. Dann kannst du die Abstände zur Außenkante des Griffbretts so einstellen wie gewünscht.

Ja, das habe ich mir hinterher auch gedacht. Ich kann den Hals ja nochmal lockern, falls er schief sitzen sollte.

Einer der nächsten Schritte wird das erste lockere Saiten aufziehen sein. Doch vorher brauchts noch die grobe Voreinstellung der Bridge (Intonationslänge) und der Höhe der staggered posts an den Tuning-Mechaniken.

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Pickguard-Montage

Hallo Martin


 du hast einen Hals mit 22 Bünden, der kann nicht zusammen passen mit einem Standard-Schlagbrett für 21 Bünde. Egal, hast du bereits gelöst.

Ah! Eigentlich logo. Aber ich wäre nie drauf gekommen.

Der Abstand zum Vibratosystem kann ganz knapp sein, das Schlagbrett darf sich halt nicht bewegen, wenn du den Vibratoarm hin und her bewegst.

Ok, das krieg ich hin, danke.

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Pickguard-Montage

Hallo Kurt,

zur technischen Seite will ich mal nichts sagen,
unter optischen Gesichtspunkten hätte ich noch eine Anmerkung:
ich würde um das Tremolo herum 2 Millimeter Spalt lassen,
das finde ich eleganter, als wenn es ganz eng anschliesst.

Allerdings würde ich die Luft unten am Tremolo holen und nicht am Hals.
Das Pickguard wandert sonst für meinen Geschmack am unteren Korpushorn
zu weit nach oben. Nur so als Gedanke :-)

Grüsse,
Michael


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Pickguard-Montage

Hi,

>>ich würde das Pickguard innen auch mit dem Kupferzeugs bekleben, schließlich können störende Einstrahlungen auch von vorne kommen.

Ihr macht mir langsam Angst... jetzt fehlt nur noch, dass irgendjemand empfiehlt dass der Kurt da Nylonsaiten draufmachen soll ... die sollen je bzgl. EMV auch ziemlich gut sein ;-)
Ne, im Ernst, meine olle JV war ja auch komplett zugepappt und mit so einer eklig klebrigen Leitpampe ausgekleistert. Ich habe da ewig dran herumgekratzt bis ich das Zeugs einigermaßen wegbekommen habe. Wenn ihr mich fragt, spart euch Cryo-Tuning und macht lieber dieses Klebezeugs weg, das Ding will doch schwingen.

Gruß vom Stoffel, der immer etwas Gaffa auf die Felle klebt, wenn diese zu sehr schwingen ;-)


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Pickguard-Montage

Tach zusammen,


: : Hi, ich würde das Pickguard auch so bearbeiten (nicht verschieben), dass das Trem zu keinem Zeitpunkt Kontakt hat. 
: wo wir gerade dabei sind: ich würde das Pickguard innen auch mit dem Kupferzeugs bekleben, schließlich können störende Einstrahlungen auch von vorne kommen.

Ich hab das Pickguard nochmal rausgebaut und rumgelötet. Die kleinen schwarzen Litzen zwischen den Pickup-Kappen:

die hab ich nochmal modifiziert, nämlich so, dass sie jeweils an der Halsseite der Kappen gerade in der Mitte der Kappe anschließen und nicht seitlich versetzt. Ich hatte die Litzen im Verdacht, sie könnten einem Verschieben des Pickguards in Richtung Hals im Weg sein und zwischen Pickup-Kappe und den ausgefrästen Fächern im Body eingeklemmt sein.

Zum Zweiten habe ich den Orange Drop Kondensator nochmal leicht anders verlötet. Gehört das Ding eigentlich zur Original Fender Bestückung? Der Orange Drop ist ja dermaßen fett, dass das Elektronik-Fach im Grunde viel zu klein dafür  scheint.

Dann habe ich hier und da noch ein paar Drähtchen nachgebogen und jetzt passt es. Das Pickguard lässt ich Richtung Hals schieben, so dass rund um Tremolo ca. 1 mm Luft ist, das sollte reichen.

Auf der Unterseite des Pickguards, zumindest über dem Elektronik-Fach ist übrigens eine Metallfolie. Zwar kein Kupfer, aber Alu. Kam schon so von Rockinger.

Ich hatte die Gitarre (ohne Saiten) ja schon mal am Amp angeschlossen, um die Elektrik prinzipiell zu testen. Und gebrummt hats eigentlich gar nicht, egal in welcher Schalterstellung. Also scheint die Abschirmung ja gelungen zu sein. Oder kommt der Brumm erst mit den Saiten? Ich werde ja sehen.

Vielleicht findet der eine oder andere, es geht mit meinem Bau ziemlich langsam voran. Stimmt auch. Erstens bin ich berufstätig und habe nur am Abend Zeit. Am Wochenende war ich unterwegs. Zweitens will ichs langsam angehen, weil ich keinen irreversiblen Fehler machen will. Und last but not least macht mir das gründliche Basteln ja auch Spaß, das will ich schon auch ein wenig auskosten. :-)

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Pickguard-Montage

Hallo mal wieder, nach längerer Pause,

nach meiner Modifikation (Kürzung und Umlötung) der Verbindungslitzen zwischen den Abschirmungen in den Pickup-Kappen läßt sich nun das Pickguard ca. 1 mm in Richtung Hals verschieben und es ist genügend Luft zum Trem:

Und so hab ich's dann ganz zuletzt - nachdem ich den Hals nochmal gelockert und korrigiert habe - auch verschraubt, natürlich nicht ohne das Schlagbrett mit den Pickups unter den Saiten auszurichten:

Edelstahl-Schrauben mit Torx-Antrieb sind natürlich üerhaupt nicht vintädsch-korrekt, aber erstens habe ich da keinen Fetisch, zweitens konnte ich verchromte Linsenkopf-Kreuzschlitz-Schrauben nicht so problemlos auftreiben und drittens mag ich Kreuzschlitz eigentlich sowieso nicht, dagegen ist Torx endlich mal "was Gscheids".

Und der Torx sieht doch auch irgendwie nach Texas aus, oder? :-)

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Halsmontage

nochmal Hallo zusammen,

nachdem der Hals erstmalig montiert war, hab ich die beiden e-Saiten locker aufgezogen und die Abstände vom Griffbrettrand kontrolliert:

Am Kopf:

Und am Halsfuß:

Es kommt vielleicht durch die Fotos nicht so klar rüber, aber ich hatte das Gefühl, dass die hohe e-Saite am Halsfuß etwas zu nah am Griffbrettrand lag. Also hab ich die Halsschrauben nochmal gelockert, den Kopf in Richtung tiefe E-Saite gedrückt und die Schrauben wieder festgezogen. Resultat:

Nur ein minimaler Unterschied, sicher weniger als 1 mm, oder nur Einbildung, aber die hohe e-Saite liegt jetzt besser.

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob der Hals jetzt nicht etwas "verspannt verschraubt" ist und ob das Einfluß auf das Schwingverhalten haben könnte.

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Setup und erstes Bespielen

Servus.

Nun sind also alle Teile dran. Erstmal die neue Schönheit als Ganzes, mit ihrer älteren Jazz-Schwester imHintergrund:

Man beachte die nicht unbeabsichtigte Kongruenz von Amp und Gitarrengurt! :-)

Das erste Saiten Aufziehen erforderte gleich mal das Einstellen der "staggered posts" an den Gotoh-Mechaniken. Gibt ja auch ein nettes Anleitungsvideo auf der Website des Herstellers dazu. Sieht einfach aus, falsch machen kann man trotzdem was.

Die Einstellbarkeit der Wirbel auf verschiedene Höhen ist imho sehr grenzwertig auf die Erfordernisse einer Strat ausgelegt, um nicht zu sagen: zu gering. Der Wirbel für die hohe e-Saite ist so weit als möglich reingedreht, um noch Zugang zu der Locking-Mechanik zu haben. Der Wirbel für die tiefe E-Saite lässt sich aber nicht so hoch einstellen wie es nötig wäre. Und dreht man den Wirbel zu weit/hoch raus - wie ich es blöderweise gemacht habe - reichen die verbleibende Gewindegänge im Innenleben der Mechanik nicht mehr aus, um genügend Halt für die Saitenspannung zu bieten. Sprich: beim Stimmen der Saite macht es knack und der Wirbel gibt nach, sitzt locker und dreht sich trotz Kurbelei nicht mehr mit. Abhilfe schafft nur, den Wirbel wieder weiter rein zu schrauben, so dass er leider nicht höher raussteht als der nächste Wirbel für die A-Saite.

Der Winkel für die E-Saite ist also steiler als für die übrigen Saiten. :-(  Vielleicht habe ich diesen Wirbel aber zu stark beschädigt und muss mir Ersatz beschaffen.

Dann ging's an die Saitenlage. Erstmal lieber etwas zu hoch als zu niedrig eingestellt:

Und die Saitenlage sollte eigentlich so hoch sein, dass sie nicht scheppern:

Tun sie aber doch.

Es sind 9er Saiten, vielleicht sind sie zu dünn um schepperfrei zu sein? Auf meiner AS200 bin ich geschliffene 11er gewohnt. Ich werde nochmal 10er probieren. Oder den Hals von einem Gitarrenbauer einstellen und die Bünde abrichten lassen.

Das erste Stimmen: Mann, was ist das für ein Gekasper! Irgendwie hab ich das Gefühl, nie fertig damit zu werden. Durch das Tremolo sackt der Ton der bereits gestimmten Saiten wieder ab, sobald man die nächste Saite auf Stimmung bringt, das endlose Annähern an das Gleichgewicht von Tremolo und Saitenstimmung ist totales Neuland für mich. Au weia.

Erstes Anspielen - und ich kann mir natürlich ein Grinsen nicht verkneifen: meine erste Strat, selbst zusammengebaut, klingt tatsächlich nach Gitarre! Die dünnen Saiten sind für mich sehr gewöhnungsbedürftig, auch der Tremolo-Hebel ist noch ein "Fremdkörper", aber funktionieren tut alles. :-)

Mir fehlt natürlich der Vergleich, ob sie nun richtig nach einer 50er oder 60er Strat klingt, ob das Ölen statt Lackieren des Korpus nun spürbaren Einfluß auf den Ton hat ... wer weiß.

Allerdings legt sich die erste Euphorie schnell wieder ein wenig: die h-Saite hat deutlich weniger Attack als die g-Saite. Ich führe das auf die "staggered" Magnetkerne in den Pickups zurück - oder liege ich da falsch? Der Magnet unter der h-Saite liegt um einiges tiefer als alle anderen, und zwar bei Hals-, Mitten- und Stegpickup. Soll das so sein? Gibt's Abhilfe?

Der Tremolohebel kollidiert mit dem Volume-Knopf, da muss ich noch eine Verlängerung am kurzen Schenkel des Hebels vornehmen.

Ich muss mich alles in allem noch ein wenig an die Neue gewöhnen. Freue mich auf weitere Kommentare und Tipps von Euch!

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: Summe

Ach ja, was kam nun in Summe dabei raus?

Hab sie grade gewogen. Inklusive 9er Saiten, ohne Gurt, mit Tremolohebel: 3325 g.

Kosten, inkl. Grundieröl, Hartöl, Micromesh-Pads, mit Gurt, ohne Saiten: 823,09 EUR. Etwas mehr als gedacht, aber - bis auf die Pickups - halt immer die bestmöglichen Zutaten verwendet.

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Pickguard-Montage

: Hallo mal wieder, nach längerer Pause,
: nach meiner Modifikation (Kürzung und Umlötung) der Verbindungslitzen zwischen den Abschirmungen in den Pickup-Kappen läßt sich nun das Pickguard ca. 1 mm in Richtung Hals verschieben und es ist genügend Luft zum Trem:
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: Und so hab ich's dann ganz zuletzt - nachdem ich den Hals nochmal gelockert und korrigiert habe - auch verschraubt, natürlich nicht ohne das Schlagbrett mit den Pickups unter den Saiten auszurichten:
:
: Edelstahl-Schrauben mit Torx-Antrieb sind natürlich üerhaupt nicht vintädsch-korrekt, aber erstens habe ich da keinen Fetisch, zweitens konnte ich verchromte Linsenkopf-Kreuzschlitz-Schrauben nicht so problemlos auftreiben und drittens mag ich Kreuzschlitz eigentlich sowieso nicht, dagegen ist Torx endlich mal "was Gscheids".
: Und der Torx sieht doch auch irgendwie nach Texas aus, oder? :-)
:
: Groovigen Grooß
: Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Pickguard-Montage

Hallo Kurt,

sieht schick aus! Herzlichen Glückwunsch!

Kleine Anmerkung:

Die Oktavreinheit-Einstellung bei der g-Saite kann so eigentlich nicht sein, oder die Saite ist kaputt...

Da durch die unterschiedliche Länge die Steifheit der Saite ausgeglichen wird (je härter, desto weiter zurück), muss die g-Saite in der Regel weiter hinten sein als die h-Saite.

Hals lockern, einstellen und wieder festziehen ist völlig in Ordnung, da brauchst du dir keine Gedanken zu machen!

Gruß Martin


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Pickguard-Montage

: Hallo Kurt,
: sieht schick aus! Herzlichen Glückwunsch!
: Kleine Anmerkung:
: Die Oktavreinheit-Einstellung bei der g-Saite kann so eigentlich nicht sein, oder die Saite ist kaputt...
: Da durch die unterschiedliche Länge die Steifheit der Saite ausgeglichen wird (je härter, desto weiter zurück), muss die g-Saite in der Regel weiter hinten sein als die h-Saite.
: Hals lockern, einstellen und wieder festziehen ist völlig in Ordnung, da brauchst du dir keine Gedanken zu machen!
: Gruß Martin

Hallo Martin,

danke für die Blumen.

Oktavreinheit: hab ich vergessen zu erwähnen, die ist überhaupt noch nicht eingestellt. Kommt noch.

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Setup und erstes Bespielen

Moin Kurt,

Herzlichen Glückwunsch zu deiner ersten Strat. Der blog macht Spaß. 
Ich bin ja auch stolzer Besitzer einer alten AS200 und an meinen Strats habe ich mittlerweile auch so ziemlich an allen Ecken herumgeschraubt.
Wenn ich ehrlich bin, die Strats sind klasse um daran herumzubasteln, die AS200 ist die Gitarre der Wahl, wenn ich zwischendurch mal versuche Musik zu machen ;-)

>>  Das erste Stimmen: Mann, was ist das für ein Gekasper! Irgendwie hab ich das Gefühl, nie fertig damit zu werden. 

Ha ha .. das kommt mir sehr bekannt vor. Als ich das erste Mal bei meiner Strat dickere Saiten draufgeschnallt habe war ich so mit dem "im Kreis-herum-Stimmen" beschäftigt, dass ich gar nicht gemerkt habe dass mir das Tremolo schon entgegen kam ;-)

>> Allerdings legt sich die erste Euphorie schnell wieder ein wenig: die h-Saite hat deutlich weniger Attack als die g-Saite. Ich führe das auf die "staggered" Magnetkerne in den Pickups zurück - oder liege ich da falsch?

Hm, so extrem sollte das nun aber eigentlich nicht sein. Ich würde es auch eher anders rum betrachten, die G-Saite ist einfach ne Spur dominater und das kann ja auch ganz nett sein. Btw. manchmal muss man auch nur ganz dolle dran glauben und sich sagen "wintitsch korrekt - das muss so" - das hilft ;-) 
Die Pickups hast du ja neu gekauft oder ? Und du hast da hoffentlich auch nicht mir so einem HalliGalli Magnetschraubendreher dran "rumgefumelt" ?
Ich hatte nämlich vor einiger Zeit mal gebrauchte Fat50ies in den eKleinanzeigen gekauft und da waren definitiv 2 Magnete des Pickups entmagnetisert. 

>> Der Tremolohebel kollidiert mit dem Volume-Knopf, da muss ich noch eine Verlängerung am kurzen Schenkel des Hebels vornehmen. 

Von einer Schenkelverlängerungen würde ich (in diesem Fall) eher abraten ;-)
Echte AS-Profis verwenden für die Lösung dieses Problems "Sustainstopfen" ...   

Machs gut
Stoffel 


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Setup und erstes Bespielen

Servus,

ich würde auch mindestens 10er Saiten aufziehen. Und "staggered" Pickup-Magnete sind zwar vintage-korrekt, das heißt aber nur, dass sie zu 13er Saiten passen. Auf meiner Danocaster Strat lebe ich damit, alle anderen haben Pickups ohne vintage staggering. Is' besser.

Ich würde beim Vibrato die Höhe / Beweglichkeit der Grundplatte nur mit den beiden äußeren Stützschrauben einstellen und die inneren vier etwa eine halbe Drehung wieder rausdrehen. Je weniger mechanischer Kontakt Grundplatte/Schraubenköpfe, desto stimmstabiler.

Mir wäre die Saitenlage deutlich zu hoch, aber da sind die Geschmäcker ja verschieden.

Die H.A.P.-Mechaniken sehen bei mir montiert etwa genauso aus. Die E1 ist vielleicht noch nen Hauch tiefer.

Gruß, viel Spaß mit dem Brett!

ferdi


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Setup und erstes Bespielen

n'Abend Stoffel


: Hm, so extrem sollte das nun aber eigentlich nicht sein. Ich würde es auch eher anders rum betrachten, die G-Saite ist einfach ne Spur dominater und das kann ja auch ganz nett sein. Btw. manchmal muss man auch nur ganz dolle dran glauben und sich sagen "wintitsch korrekt - das muss so" - das hilft ;-) 
: Die Pickups hast du ja neu gekauft oder ? Und du hast da hoffentlich auch nicht mir so einem HalliGalli Magnetschraubendreher dran "rumgefumelt" ?
: Ich hatte nämlich vor einiger Zeit mal gebrauchte Fat50ies in den eKleinanzeigen gekauft und da waren definitiv 2 Magnete des Pickups entmagnetisert. 

Nein, ich hab zwar mal draufgetippt mit einem Schraubenzieher, nur um die Verdrahtung vor Halsmontage+Saitenaufziehen zu checken, aber der war unmagnetisch. Die "Schwäche" der h-Saite ist übrigens in allen 5 Schalterstellungen gleich. Es haben auch alle 3 Pickups den Magnet unter der h-Saite zurückgesetzt.

Ich bin kein wintitsch-Fetischist. Wenn das so sein muß und wintitsch-korrekt so ist, dann ist das Schice. Mich stört's. Dann fliegen die Pickups eben wieder raus und werden durch solche mit nicht-staggered Magneten ersetzt - wenn das die Ursache ist.

Im Ernst: liegt das an den staggered pole pieces?

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Setup und erstes Bespielen

Hi ferdi,

: ich würde auch mindestens 10er Saiten aufziehen. Und "staggered" Pickup-Magnete sind zwar vintage-korrekt, das heißt aber nur, dass sie zu 13er Saiten passen. Auf meiner Danocaster Strat lebe ich damit, alle anderen haben Pickups ohne vintage staggering. Is' besser.

Inwiefern besser? Bezogen auf die Attack-Schwäche der h-Saite?

: Ich würde beim Vibrato die Höhe / Beweglichkeit der Grundplatte nur mit den beiden äußeren Stützschrauben einstellen und die inneren vier etwa eine halbe Drehung wieder rausdrehen. Je weniger mechanischer Kontakt Grundplatte/Schraubenköpfe, desto stimmstabiler.
: Die H.A.P.-Mechaniken sehen bei mir montiert etwa genauso aus. Die E1 ist vielleicht noch nen Hauch tiefer.

Danke für die Tipps!

Groovigen Grooß

Kurt


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Setup und erstes Bespielen

Moin,

als die Strat entwickelt wurde, war die Auswahl an Gitarrensaiten etwa null. Es gab 13er und Feierabend. Erst später fügten Gitarristen einer 10er oder 11er Banjo-Saite als E1 hinzu und alle anderen Saiten wanderten eine Position nach unten Bendings auf der G-Saite wurden möglich. Vorher war die B-Saite die mit dem dicksten Kern, auf jeden Fall viewl viel dicker als der der G-Saite, die auf ihre Stärke ja durch Kern+Bewicklung kam. Und da es vor allem der Kern ist, der die Lautstärke der Saite bestimmt, hat man durch das Staggering versucht, einen Ausgleich zu schaffen. Wenn man nun aber andere Saitensätze als 13er aufzieht, ist das gleich alles Essig.

Ich habe drei Strats ohne Staggering und eine mit. Und die bleibt, wie sie ist. Aber einen Unterschiedmacht das schon.

Gruß, ferdi


Re: (G.A.S.) Blog: Zusammenbau - Setup und erstes Bespielen

: Moin,
: als die Strat entwickelt wurde, war die Auswahl an Gitarrensaiten etwa null. Es gab 13er und Feierabend. Erst später fügten Gitarristen einer 10er oder 11er Banjo-Saite als E1 hinzu und alle anderen Saiten wanderten eine Position nach unten Bendings auf der G-Saite wurden möglich. Vorher war die B-Saite die mit dem dicksten Kern, auf jeden Fall viewl viel dicker als der der G-Saite, die auf ihre Stärke ja durch Kern+Bewicklung kam. Und da es vor allem der Kern ist, der die Lautstärke der Saite bestimmt, hat man durch das Staggering versucht, einen Ausgleich zu schaffen. Wenn man nun aber andere Saitensätze als 13er aufzieht, ist das gleich alles Essig.
: Ich habe drei Strats ohne Staggering und eine mit. Und die bleibt, wie sie ist. Aber einen Unterschiedmacht das schon.
: Gruß, ferdi

Aha! Danke!

Groovigen Grooß

Kurt