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(Technik) Kabel löten?!

Hi Leute!

Mittlerweile nervt es mich (vielleicht sollte ich mir mal ein Monster-Kabel holen....). In regelmäßigen Abständen haben meine (Billig-) Kabel Wackelkontakte. Allerdings habe ich keine Lust, deswegen jedesmal zu irgendeinem Techniker oder Elektriker zu rennen, sondern lieber sowas selber mal zu machen. Nun fehlt mir dazu aber sämtliches Knowhow.

Wie gehe ich da am besten vor? Was macht man am ehesten falsch? Worauf muß ich besonders achten?

Habt Ihr ein paar Tipps für mich?

Gruß Benjamin

Re: (Technik) Kabel löten?!

Moin moin,

Kabel löten ist gar nicht so schwierig. Ich hab's mir mehr oder weniger selbst beigebracht, nach einer Anleitung, die glaube ich mal im G&B stand. Als Autodidakt verweise ich aber vielleicht lieber auf andere Leute, die mehr Ahnung haben, als es Dir selber zu erklären...
Ansonsten kann ich nur empfehlen, bei den Kabeln nicht zu sehr zu sparen. Ich glaube, gute Kabel zahlen sich in mehrfacher Hinsicht aus, wobei ich jetzt gar nicht auf den Klang hinauswill, sondern eher auf Zuverlässigkeit. Wem schon mal während eines Gigs das Kabel verreckt ist, weiß vielleicht, wie nervig und peinlich das sein kann. Außerdem könnte ich mir vorstellen, daß es im Endeffekt billiger kommt, sich ein langlebiges gutes Kabel zu kaufen als hintereinander viele Billichteile.

Johannes

Re: (Technik) Kabel löten?!

Ich empfehle hier den Lötkursus bei Phillips, habe ich selbst vor vielen Jahren durchgestanden. Abschluss-Aufgabe war das schachbrettartige Zulöten eines Tee-Siebes ... :-))

Hilfreich ist ein Blatt mit den wichtigsten Stecker-Belegungen (sollte ich mal machen).

Löten muss man, wie Scale Patterns, üben, üben, üben.

Lötkolben für Kabel: ein kleiner 15-20 Watt, eventuell zusätzlich eine Lötpistole für Massekabel etc., oder ein 50Watt-Löter. Elektronik-Lot, Ständer, Schwamm zum Abstreichen von Lot am Kolben. Dauerlöt-Spitze!!! Kostet ein paar Mark mehr, aber lohnt sich. Ansonsten Satz Uhrmacher-Schraubenzieher plus kleine Standards, Seitenschneider (nicht Saitenschneider), Elektroniklot, Entlötlitze für das Freimachen von Lötösen etc.

Prozedere: nur wenig Lot, immer die Reihenfolge Kolben an das Objekt, Lot zuführen, Lot weg, Kolben weg. Kabel vorverlöten.

Hope this helps ...

Seidenschneidel (war: (Technik) Kabel löten?!)

Hi Rainer,

schon wieder ich.

: Hilfreich ist ein Blatt mit den wichtigsten Stecker-Belegungen (sollte ich mal machen).

Ja, mach mal. Im aktuellen Musik-Produktiv-Katalog sind auch so Bilderchen drin, leider über den Katalog verstreut.

Deinen Ausführungen zum Löten habe ich kaum was hinzuzufügen, aber eine interessante Formulierung ist mir aufgefallen:

: Seitenschneider (nicht Saitenschneider),

Früher (als die Garys noch Glitter hießen) hieß dieses Instrument Saitenschneider, weil es zum Durchschneiden von Klaviersaiten etc. gedacht war. Es gab sogar welche, die vorn schnitten (die sogenannte Kneifzange). Das a wurde vehement gegen ale Analphabeten und Nichtmusiker verteidigt. Irgendwann kam dann mal jemand auf die Idee, daß es wohl doch mit e geschrieben werden müsse, weil das Teil ja an der Seite schneidet. Und prompt wurde die gute alte Kneifzange in Vornschneider umbenannt. Sieg der Analphabeten, Barbaren, Ignoranten und Wüstlinge oder Notwendigkeit? Diese Frage stelle ich mir seit damals; vielleicht kannst Du sie beantworten.

: Prozedere: nur wenig Lot, immer die Reihenfolge Kolben an das Objekt, Lot zuführen, Lot weg, Kolben weg. Kabel vorverlöten.

Ja, das ist ein wichtiger Punkt. Viele Leute halten das Lot an den Kolben und lassen es (übertrieben ausgedrückt) nur auf das zu verlötende Objekt drauftropfen. Dadurch entstehen natürlich kalte Lötstellen. Nur wenn das Objekt heiß genug ist, um das Lot von selbst zum schwitzen zu bringen, wird es was.

Keep boilin'
Friedlieb

Re: Seidenschneidel (war: (Technik) Kabel löten?!)

: Ja, mach mal. Im aktuellen Musik-Produktiv-Katalog sind auch so Bilderchen drin, leider über den Katalog verstreut.

Da sind zwei Fehler drin (nein, ich grinse nicht).

: : Seitenschneider (nicht Saitenschneider),

Jetzt bin ich verunsichert, habe ich mich da tatsächlich schon so an diesen neumodischen Kram verkauft?

SAITENSCHNEIDER!!! SAITENSCHNEIDER!!! SAITENSCHNEIDER!!!

(Jehova ..., Jehova ..., )


: Früher (als die Garys noch Glitter hießen) hieß dieses Instrument Saitenschneider, weil es zum Durchschneiden von Klaviersaiten etc. gedacht war. Es gab sogar welche, die vorn schnitten (die sogenannte Kneifzange). Das a wurde vehement gegen ale Analphabeten und Nichtmusiker verteidigt. Irgendwann kam dann mal jemand auf die Idee, daß es wohl doch mit e geschrieben werden müsse, weil das Teil ja an der Seite schneidet. Und prompt wurde die gute alte Kneifzange in Vornschneider umbenannt. Sieg der Analphabeten, Barbaren, Ignoranten und Wüstlinge oder Notwendigkeit? Diese Frage stelle ich mir seit damals; vielleicht kannst Du sie beantworten.

: : Prozedere: nur wenig Lot, immer die Reihenfolge Kolben an das Objekt, Lot zuführen, Lot weg, Kolben weg. Kabel vorverlöten.

: Ja, das ist ein wichtiger Punkt. Viele Leute halten das Lot an den Kolben und lassen es (übertrieben ausgedrückt) nur auf das zu verlötende Objekt drauftropfen. Dadurch entstehen natürlich kalte Lötstellen. Nur wenn das Objekt heiß genug ist, um das Lot von selbst zum schwitzen zu bringen, wird es was.

: Keep boilin'
: Friedlieb


Re: Seidenschneidel (war: (Technik) Kabel löten?!)

: Welche Fehler? Ist mir nicht aufgefallen (erröt...).

AFAIR bei einem symmetrischen und einem MIDI-Kabel. Bin ich aber auch nur deshalb drauf gestossen, weil wir mal per Hand die Sachen abgemalt habe, für den Proberaum. War von 98er Katalog (oder sogar 97er?).

: :-) Ich weiß es ja selbst nicht, ich habe nur eine subjektive Wahrnehmung wiedergegeben. Ist hier ein Germanist im Saal?

Ich halte SAITENSCHNEIDER auch für korrekt, Friedlieb.

Re: (Technik) Kabel löten?!

Hallo zusammen
In Ergänzung zu Rainers Ausführungen vielleicht noch einen Trick:
Ihr kennt sicher die Situation: erste Hand hält den Stecker, die Zweite das Kabel, die Dritte den Lötdraht, die Vierte den Lötkolben und die fünfte Hand schliesslich die Kippe :-))
Ohne fremde Hilfe kann man das Problem folgendermassen lösen: Stecker in den Schraubstock klemmen, Kippe in den Aschenbecher. Bleiben noch drei Hände :-)) Nun der Trick:
Die abisolierten Kabelenden gut verzinnen, wobei darauf zu achten ist, dass möglichst nicht alles im Lötdraht vorhandene Flussmittel verdampft! (Lötkolbentemperatur 370 Grad, schnell arbeiten!) Dann die Anschluss- Oesen am Stecker mittels folgender Methode verzinnen: Lötkolben an Anschlussfahne halten, Zinn zuführen bis Fahne schön benetzt ist, dann Lötkolben weg, Lötdraht aber dranlassen, damit er "kleben" bleibt! Lötdraht so abschneiden (oder mit Kolben abschmelzen), dass etwa 5mm Zinn (vielleicht etwa 10mm bei Masse- Anschluss) an der zukünfigen Lötstelle verbleiben. Nachher kann man das Kabel an die Lötfahne halten, den Lötkolben ranfahren, heizen bis sich eine schöne Lötstelle gebildet hat, Lötkolben weg, das Ganze etwas abkühlen lassen, fertich! Und dies alles lässt sich mit zwei Händen bewerkstelligen! :-))
Noch etwas: falls ihr Neutrik- Stecker verwendet, empfehle ich einen Lötkolben mit min. 40W, da erfahrungsgemäss schwächere Kolben den Masseanschluss des (Klinken-)Steckers nicht genügend aufzuheizen vermögen. Beispielsweise ist es mit meinem alten 18W- Kolben aus dem Baumarkt absolut unmöglich, die Masseanschlüsse dieser Stecker zu löten, ohne dass man vorher Schlitze zwecks thermischer Isolierung der Lötstelle sägt.

Gruss: Christoph

Re: (Technik) Kabel löten?!

Hallo Benjamin,

schoenes Thema. Ich habe zu einem bestimmten Zeitpunkt auch die Schnauze vollgehabt von all den Wackelkontakten, zu langen Kabeln, verbogenen Steckern etc.
Also habe ich mir ein paar Meter Kabelmaterial besorgt, und ca. 40 Neutrikstecker ( die sind zwar etwas teurer, aber es lohnt sich...eingebaute Zugentlastung und stabil wie ein Panzer ).
Dann hab ich gemessen wie lang die einzelnen Kabel sein muessen...also keine 3m-Kabel fuer eien Strecke von 40 cm mehr hinten im Rack.
Die Tips in den anderen Antworten zu deiner Frage ( Verzinnen usw. ) sind schon klasse. Auch ich habe einen kleinen Schraubstock verwendet, und mit der Zeit ging das fix vonstatten: Abisoliert, verzinnt, an den Pin gehalten, loet, Kabel gedreht, loet, fertig.... schnell und sauber, wohingegen auch meine ersten Versuche eher eigenartig aussahen...so ein Loettropfen mit 1 cm Durchmesser oder so.

Viel Geduld und ein Loetkurs in der Berufsschule ( Elektrikerausbildung ) brachten mich dann weiter.
Uebrigens: Ich besass damals einen Seitenschneider, auf dem "Saitenschneider" stand...=)
Eric

Re: Seidenschneidel (Neu, jetzt amtlich!!!)

Tach zusammen,

ich bin kein Germanist, sondern nur schlichter Dudenbenutzer :-)
Und daa steht, auf der Grundlage der neuen amtlichen Rechtschreibregeln:

SEITENSCHNEIDER SEITENSCHNEIDER SEITENSCHNEIDER

Es wird wohl auch schon seit Jahren so heißen (bzw. heissen), weil dieser Eintrag nicht als von der Rechtschreibreform betroffen gekennzeichnet ist.

Aber für den gitarristischen (Fach)Sprachgebrauch ist SAITENschneider natürlich viel schöner, weil treffender.

Gut, das wir verglichen haben...

Juergen

Re: (Technik) Kabel löten?!

... und, wie schmeckte der Tee (ich tank, ähh, trink immer bleifrei...)

Die wichtigsten Standard-Belegungen für Stecker gibt´s im aktuellen Musik-Produktiv-Katalog uaf der Seite 171 zu besichtigen. Dieses Schema könnten wir hier ja mal übernehmen ...

Sach ma was ist ne Dauerlötspitze?!

Grüße, Clem

Re: (Technik) Kabel löten?!

HI

: Ihr kennt sicher die Situation: erste Hand hält den Stecker, die Zweite das Kabel, die Dritte den Lötdraht, die Vierte den Lötkolben und die fünfte Hand schliesslich die Kippe :-))

Nun, da hätten wir doch einen weiteren Verwendungszweck für die Freundin, oder???? :-)))))))

jajajajaja jah
CRasta

Re: (Technik) Kabel löten?!

: Sach ma was ist ne Dauerlötspitze?!

Das ist sozusagen die Teflon-Pfanne unter den Lötspitzen. Die billigen bestehen nur aus Kupfer, Dauerlötspitzen haben eine spezielle Beschichtung an der Spitze und haben einen Stahlkern, so dass sie nicht oxidieren und lange halten. Sind aber eben die Profi-Werkzeuge (wenn der Lötkolben 10 Stunden pro Tag in Betrieb sein muss).