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(Effekte) für jeden Song den passenden Sound (wie macht Ihr das??)

Hallo liebe MitSaiter :-))

bislang hab ich mir über das Thema nie Gedanken gemacht/ machen müssen.
Ich hab seit Montag Anschluß an eine Band gefunden. Songs
von ZZTop, DeepPurple, Stones, TomPetty uvm. stehen auf der Songliste, die ich gerade dabei bin Spiel und Soundtechnisch in meine Birne und darüber über die Finger, durch die Gitarre und den AMP aus der Box zu bekommen...

So ganz ohne Effekt komme ich da nicht mehr weiter.
Amptechnisch deckt mein Setup Clean bis satten Leadsound alles ab. Doch das komplette Spektrum kann ich nicht allein mit dem Gitarrenvolume abdecken, oder ich hab die Einstellungen noch net raus.
Ich bin ja ein Verfechter des Grundsounds und setzte ansich eher gerne keinen Effekt ein.

Wie macht Ihr das so?
Dreht Ihr zwischen einzelnen Songs das Setup auf die entsprechenden Einstellungen, oder ist alles über voreingestellte für diverse Zwecke verwendete Overdrives/Distortions/Chorus/Fuzze geregelt, ohne an den
Knöppen drehen zu müssen?

Ich kenne ja das ein oder andere Effektboard von Euch von den Sessions her...

Freu mich auf Eure Lösungen, die Ihr für Euch gefunden habt..

bis dann

Oliver
Keeeep ON Rocking !!

Re: (Effekte) für jeden Song den passenden Sound (wie macht Ihr das??)

Hallo Oliver,

den Zugang zur absoluten Soundvielfalt bekommst du natürlich mit digitalen Helferlein wie POD usw. Mit so einem Teil, einer Gitarre mit vielseitigen Schaltmöglichkeiten zwischen den PU's, ein bisschen Übung, Zeit und Know How bekommst du so ziemlich jeden Originalsound gebacken.

Die Frage ist jedoch, ob du das überhaupt brauchst. Deine "Grundsoundeinstellung" finde ich schon OK. Beim Gig am Amp herum zu fummeln nervt nur und hält den Betrieb unnötig auf. Dann lieber ein Multieffekt kaufen. Chorus, Reverb, Delay, EQ, ein paar abgespeicherte Sets und fertig.

Aber selbst das ist nicht zwingend notwendig. Durch das Umschalten und Mischen der PU's solltest du schon unterschiedliche Sounds erreichen.

Wenn ich selbst auch einen POD II im Einsatz habe, stehe ich trotzdem zur "Back to the roots" Bewegung.

Keep rockin'

Kai-Peter

Re: (Effekte) für jeden Song den passenden Sound (wie macht Ihr das??)

Hallo Oliver,

: Ich hab seit Montag Anschluß an eine Band gefunden.

Dazu erstmal herzlichen Glückwunsch, alles Gute und viel Spaß.

: Songs von ZZTop, DeepPurple, Stones, TomPetty uvm. stehen auf der Songliste...

Hier stellt sich die Frage, ob eure Songliste vorsieht, möglichst originalgetreu zu spielen oder ob nur die grobe Richtung des Sounds reicht. Wenn es 1 : 1 werden soll, dann gute Nacht! Lass deinen Amp (btw. wieso schreibst du eigentlich AMP immer groß?) zuhause und kauf dir nen POD mit dickem Board. Und scheiß gleich bei der nächsten Probe den Basser und den Drummer zusammen, dass die ihre Sounds gefälligst auch an die Songs anpassen sollen, höhö...

Wenn die Richtung reicht, heißt das doch meistens nur clean, rotze oder brett entweder in dick oder dünn (Gitarre/HB/SC) plus bißchen Delay und Gewirbel. Da reicht meistens eine Einstellung, es sei denn, die nachgeahmten Protagonisten sind Effektfanatiker (The Edge, Andy Summers). Die Feinheiten gehen eh unter.

Gruß

Matthias

Re: (Effekte) für jeden Song den passenden Sound (wie macht Ihr das??)

Hi Oliver,

Erst mal Glückwunsch zur neuen Band!

Songs von ZZTop, DeepPurple, Stones, TomPetty uvm. stehen auf der Songliste

Bei meiner Band siehts ähnlich aus. Vor ca. 2 Monaten hab ich mein Setup bzw. das Konzept der Soundumschaltung umgestellt und bin damit sehr zufrieden.

Und so sieht das im Groben aus:
Gitarre (Paula) -> Verzerrer (Marshall Shredmaster) -> Booster (Tubescreamer) -> Amp (Marshall JTM 60 Combo, Leihgabe des Bassisten)

Der Amp ist immer Clean eingestellt, der Shredmaster immer auf einen satten Rocksound. Alles was dazwischen benötigt wird mache ich mit dem Pickupschalter und den Volumereglern der Paula. Bei Smoke on the water beispielsweise Steg-Pickup und Volume voll auf, bei Honky Tonk Woman Zwischenposition und beide Volumeregler auf ca. 3. Für Soli trete ich immer auf den Tubescreamer. Das ergibt - egal ob clean, crunch oder Brett - immer eine leichte Gain-, Mitten- und Lautstärkeanhebung.

Am Amp oder an den Tretern verdrehe ich nix.

Ciao, Frängie





Re: (Effekte) für jeden Song den passenden Sound (wie macht Ihr das??)

Hi Oliver,

: Wie macht Ihr das so?

1. mit der Erkenntnis, daß ich den Originalsound eh nicht 100% hinbekomme und mich ihm daher nur soweit nähere, wie es möglich ist und wie es Spaß macht. 2. siehe unten.

: Ich hab seit Montag Anschluß an eine Band gefunden.

Glückwunsch. :-)

: Songs von ZZTop, DeepPurple, Stones, TomPetty

2. ZZTop: Paula oder Hamer und Reu.
Deep Purple: Strat oder Hamer und Reu.
Stones: Tele und Reu.
Tom Petty: Strat und Reu, Volume an der Gitarre bei Akkorden leicht zurückgedreht.

It's that easy. :-)

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Effekte) für jeden Song den passenden Sound (wie macht Ihr das??)

Hi,

ich mache es so, dass ich mittels Zweikanalighkeit Grundsound und Lautstärke je nach Raum wähle und dann nicht mehr am Amp rumschalte. Das muss ein bei starkem Anschlag deutlich AN-, nicht verzerrender Sound sein. Hall drehe ich bei dem einen Song, der ihn braucht, von Hand rein,

Dazu kommen drei Zerrpedale, die alle anders klingen und von denen keines volles Brett liefert. Eins davon hat einen Octaver mit drin, dazwischen stecken Wah und Vibe. Alle drei Zerrer zusammen ergeben nicht Brei, sondern volle Kelle. Je zwei geben egal in welcher Kombi guten Leadsound.

Am GItarrenpoti rumdrehen tue ich andauernd, also wirklich alle fünf Sekunden.

So mach ich das.

cu, ferdi

Re: (Effekte) für jeden Song den passenden Sound (wie macht Ihr das??)

Nabänd,

hihí - also, warum ich Amp immer AMP schreib ist Faulheit, da ich, wenn ich Tippe den linken kleinen Finger auf der Schifttaste halte und das Wort Amp dann in einem Rutsch tippe (10 Finger Knotensystem sozusagen)..

Und was man sich einmal angewöhnt hat (mal sehen, ob es mir beim nächsten Mal auffällt, wenn ich AMP schreibe - ups -... nein... neiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin

ciao
Oliver

P.S.:
Einen Pott hab ich schon, steht im Schrank und ist zum Kochen da - ggf. unser Drummer könnte was mit anfangen so für Percussions, aber dann bekomm ich Ärger mit meiner Frau.

Das mit Clean - Rotz - Brett passt schon, die Songs sind keine 1:1 Kopien (so ein bissl eigene Note soll ja mit drin sein)


Re: (Effekte) für jeden Song den passenden Sound (wie macht Ihr das??)

Tach auch..

: von ZZTop, DeepPurple, Stones, TomPetty uvm.

Da das soundmässig auch so mein Ding ist, mein Tip:

Nachdem ich die Multi-Teile live eher unbefriedigend fand, empfehle ich zunächst eine zweikanalige Röhre (Kanal 1 fast clean, 2 vernünftig angezerrt) - dazu Stressbrett mit einem Overdrive vielseitig (Okko, TS oder ähnliches), einen extrem eingestellten Distortion (bei mir Ibanez Mostortion), einen Chorus für alle Fälle und ein ganz kurzes Analog Delay...

Dabei Kanal 1 ausschliesslich für Rhytmus (3 Sounds mit den Verzerrern) und Kanal 2 wesentlich lauter ausschließlich für Solo (mit Okko und dem kurzen Delay)!!

Abhängig von der Gitarre (SingleCoil, Lipstick, P90, Humbucker) dreh ich dann nur noch am Gain-Regler der Verstärker-Vorstufe...

GrüZZT - Manni

Re: (Effekte) für jeden Song den passenden Sound (wie macht Ihr das??)

Moin,


: Wie macht Ihr das so?


Also ich hab bestimmt schon so ziemlich alles gemacht. :-)
Vom Combo mit Kanalumschaltung, über Jazz-Chorus mit eingebautem Verzerrer (krächzzzz), über Rack mit Looper und Multieffekt + diversen Bodentreter, über Halfstack mit sonst nix, über Dünnenbergamp bis Halfstack mit Stressbrett.

Am flexibelsten war ich mit dem Digitalamp. Damit kann man schön alles gleichmässig abdecken :-)
Wenn ich mir Euere Setliste ankucke, müsste ein 2-Kanalamp reichen. Fürs Solo nen Tubescreamer reintreten, evt. noch einen Chorus fäddich.

Oder musst Du irgendwelche abgefahrene Delay-Sounds mit Salto-Rückwärts zaubern?

Mein Vorschlag:
Tom Petty, Stones Strat/Tele mit der gleichen Einstellung, für ZZ-Top nimmste einfach ne Paula und fürs Solo von Smoke on the Water Tubescreamer reintreten (Strat versteht sich von selbst).

: Dreht Ihr zwischen einzelnen Songs das Setup auf die entsprechenden Einstellungen, oder ist alles über voreingestellte für diverse Zwecke verwendete Overdrives/Distortions/Chorus/Fuzze geregelt, ohne an den
: Knöppen drehen zu müssen?


An den Knöpfen drehe ich nur, wenn ich mich arg verspielt habe :-) Dann meint das Publikum es hängt am Verstärker :-).
Nee, schrauben nur wenns unbedingt sein muss.


: Ich kenne ja das ein oder andere Effektboard von Euch von den Sessions her...


Jo, das ist meine Stressbewältigung.

Cheers
Lothy

Re: (Effekte) für jeden Song den passenden Sound (wie macht Ihr das??)

Helloouuu,


:
für ZZ-Top nimmste einfach ne Paula und fürs Solo von Smoke on the Water Tubescreamer


gerade bei dem Song, den wir von ZZTop auf der Liste haben (Foul for your Stockings) ist eher die Strat angesagt, aber ansonsten passt Paule besser. Bzw. würd ich zur SG greifen, da ich keine Paula hab (noch nicht - kommt ggf. irgendwann)

Für Solosound schalt ich momentan nen Boost zu, der es sogar schafft den Clean eingestellten AMP zum AC/DC Crunch zu treten, oder ich lass den Booster an und dreh das Git.-Volume zurück, was in etwa den gleichen Effekt hat (das passt aber nicht für jeden der Songs - da müsste ich ggf. noch am Amp rumdrehen, was ich auch nicht unbedingt machen will. Aber ein Tubenschreihals ist in Planung zum Selbstbau - mal sehen, was er dann bringt :-))

cu
Oliver

Re: (Effekte) für jeden Song den passenden Sound (wie macht Ihr das??)

Hallo Oliver,

also ich habe schon so einiges ausprobiert und bin mittlerweile wieder beim mehr oder weniger einfachstem Setup gelandet.

Großes Set:

3kanaligen Amp, 19" Effektgeräte mehrer Bodentreter das alles über Midi angesteuert und verkabelt. Für jeden Song ein eigenes Preset mit unterschiedlichen Einstellungen von Hall, Delay, Zerre, usw...

Nachteile besonders bei Live Gigs:
Viel Schlepperei
Aufwendige Verkabellung und Aufbau
Je mehr Teile desto mehr Fehleranfälligkeit
Trotz Midi, Tretorgien beim Umschalten
Sound-Unterschied hört live eh kein Mensch (auch Du nicht)
mehr Zeit aufs Programmieren verwendet als aufs spielen

jetzt:

3kanaliger Amp Clean, Crunch, Lead
Delay parallel eingeschliffen mit einer Einstellung entweder ein oder aus
dadurch auf dem Boden nur noch 1 Kiste mit 4 Schaltern: Clean, Crunch, Lead, Delay(Ein/Aus) 1 Kabel von Kiste zu Amp. 1 Kabel Gitarre in Amp. Nach Einstellung von Grundsound wird nirgendwo mehr rumgedreht.
Soundänderungen durch Volumenpoti oder Wahl anderer Gitarre.

Meine Erfahrung ist, dass je weniger ich benutze desto mehr kann ich mich aufs spielen und die Bühnenshow konzentrieren. 3-4 Gute Grundsounds reichen bei mir zur Abdeckung aller Wünsche aus. Wenn man bei Covern nicht 100% den Originalsound haben will (was eh nicht funzt), reicht das meiner Meinung nach aus.

Bei Aufnahmen sieht das etwas anders aus, aber live und bei Proben fahr ich mit einfachem Set am besten.

Rock'n'Roll

Guido

PUR ist am besten (war: Effekte für jeden Song den passenden Sound)

Lieber Oliver,

jetzt gebe ich auch noch ganz schnell meinen Senf dazu, weil ich nämlich finde, dass ein Gesichtspunkt bislang nicht genügend Berücksichtigung gefunden hat, und das ist die Zahl bzw. Art deiner Mitmusiker, insbesondere im Hinblick auf die Benutzung von Delays & Chorus.

Also wenn's zum Beispiel ein Trio werden sollte, passen natürlich Effekte bis zum Abwinken rein. Da kann man auch mal drüber nachdenken, das Effektboard zweistöckig anzulegen. Ich war vor ein paar Monaten in Scott Henderson: Das war vielleicht mal schön, was der für einen Raum hatte & was der damit alles gemacht hat. Der stand mit einem Fuss immer auf irgendsoeinem Gerät, und meistens hat man auch gemerkt, dass sich was verändert. Ich hatte übrigens das Gefühl, dass seine beiden Mitstreiter selbst immer ein wenig neugierig drauf waren, wie's als nächstes klingen wird ....

Ist natürlich auch so, dass man das Triospielen im Kreuz haben muss. Nicht jeder ist wohl dazu in der Lage, einen Sound hinzubringen, der dafür groß genug ist (und nicht durch Effekte künstlich hochgezüchtet werden muss).

BTW: Wie hieß noch gleich der Police-Gitarrist: Andy Summers oder so ähnlich? Und ist hier einer alt genug, sich an die Rocknacht mit Police 1980 oder 1981 zu erinnern, wo er diese hochgerüstete Tele gespielt hat? War da ein Humbucker drin oder täuscht mich die Erinnerung? Ich war einen Tag später in der Mutter aller Musikläden, dem Musik-Eck, bei Fex, dem Vater aller Musikalienhändler, und das ganze Geschäft inklusive Kunden hat einen Tag lang Kaffe getrunken, geraucht (darf man heut auch nicht mehr) und über diese Gitarre diskutiert.

Ich schweife ab, aber heute ist einer dieser herbstlichen Maitage mit den entsprechenden Anwandlungen. Kommt hinzu, dass hier immer um diese Jahreszeit die Sonne ins Büro scheint, und da denkt man gern mal an die sonnigen Achtziger zurück (bzw. an die Achtziger, die 1981 noch sonnig aussahen).

Was ich eigentlich sagen wollte, war: Dieser Gitarrist ist für mich das Paradebeispiel eines Trio-Gitarristen, der es eben nicht nur im Sound, sondern auch im Händchen hatte. (Darüber, dass Sting zu Lasten seiner Mitmusiker immer zu viel Ruhm & Ehre eingeheimst hat, diskutieren wir dann andermal.)

So, jetzt aber zur anderen Variante: Wenn deine Band ein bisschen dicker besetzt ist, empfiehlt sich, meiner Erfahrung nach, dringend eine Soundreduktion auf das Wesentliche, und da gehört insbesondere ein Delay (das meistens ohnehin nur dem persönlichen Wohlfühleffekt des Gitarristen dient: Fathers little Helper) nicht dazu. Hat verschiedene Gründe:

Viel Effekt ist meist auch viel Sound bzw. Frequenz, und da gibts einfach Bereiche, die von anderen Instrumenten abgedeckt werden und wo man sie nicht stören sollte. Wenn da zum Bsp. ein paar Bläser rumstehen und ein Keyboarder, freuen die sich, wenn gleichzeitig mit ihnen kein Delay erklingt (das klart nämlich die Rhythmik auf, und Bläser und Keyboarder haben ja bekanntermaßen immer Timingprobleme, auch wenn man da nicht drüber sprechen darf). Und im Solo ein Delay zu benutzen, dient auch nicht wirklich der Klarheit, man wünscht sich halt hinterher, wenn man die Aufnahme hört, immer, man hätte grad eines zur Hand gehabt ... nur so'n kleines, an dieser einen Stelle ....

Übrigens auch kein Chorus oder wenig. Da gibts nämlich rasch mal leichte bis mittlere Frequenzabweichungen, und Bläser haben ja meist ein Ansatz- und Intonationsproblem & freuen sich, wenn die Klampfe das nicht noch zusätzlich verunklart. Und was das Keyboard betrifft, dürft ihr mich jetzt schlagen, aber ein Chorus bei Tasteninstrumenten (gleich welcher Art) ist so viel differenzierter, präziser, moderner und wirkungsvoller als bei Gitarren, dass es raucht. Da hab ich doch lieber eine wirklich gitarrige Gitarre vor einem wirklich schönen Keyboard, und keine 2 Chorus, die sich in die Quere kommen .....

Das bringt mich auf was anderes, und das ist die grundsätzliche Rollenverteilung in der Band: Wenn man der Gitarre ihren Platz (und damit eben auch ihren Sound) zuweist, dann kriegt das Publikum mit, was eine Gitarre ist und wann sie spielt (die ganz hellen merken sogar, was sie spielt), und es erleichtert daneben auch noch die musikalische Arbeit: Der Rest der Band weiß schon ungefähr, wer für welche, ich sag mal, musikalische Geste zuständig ist, und kann sich drauf einstellen. Ein Rhodes darf ein Rhodes sein, eine Gitarre eine Gitarre, und plötzlich klappt's auch innerhalb der Band mit dem Nachbarn. (BTW: Wer für eine Band Stücke macht & auf der Suche nach einem Bandsound ist, der das ganze Projekt auch nur ein bisschen unterscheidungsfähig macht, kann auf enstprechende Zuweisungen schlechterdings nicht verzichten.)

Schließlich das wichtigste, und jetzt komme ich aber echt bald zum Schluss: Gitarristen neigen stärker als Keyboarder dazu, mit dem Sänger zu konkurrieren (ist eine psychische Sache), und das darf man ja nicht, bekanntermaßen. Es gilt der Erfahrungswert: Je aufwendiger ein Gitarrist seinen Sound gestaltet & pflegt, desto eher muss man zu ihm sagen, dass das jetzt grad die Strophe war, und dass da später noch mal der Refrain kommt.

In diesem Sinne also: Bei "richtigen" Bands ein Plädoyer für ein kleines, im besten Sinne "gitarristisches" Setup: Mit & ohne Gain, Chorus nur homöopathisch, und Wah natürlich (denn das werden diese verd.... Keyboarder nämlich nie hinkriegen, und wenn sie sich auf den Kopf stellen).

(PS: Wenn du Scott Henderson bist, ist natürlich alles wieder ganz anders.)

Gruß,

Michael (Jacuzzi)


NP: Scott Henderson, "Lady P", verbunden mit der dringenden Empfehlung an alle, sich bitte unbedingt diese Platte zu kaufen: "Well to the Bone". Was kann man da lernen! Ich verschick auch gern mal (Urheberrechtsmodus off) ein MP3 zu Anschauung (Urheberrechtsmodus on), aber erst näxte Woche, weil nämlich die Sonne immer noch scheint & ich jetzt endlich rausgehe.

Re: PUR ist am besten

Hallo Michael,

wow, das ist für mich aber bisher DER Artikel des Septembers. Respekt!

Wer so wie ich nur mit einer Akustischen neben seiner Sängerin steht, darf dann zwei Kühlschränke voller Effekte benutzen, oder?

Gruß

Matthias

Re: PUR ist am besten (war: Effekte für jeden Song den passenden Sound)

Hi,

ich bin platt - schöner Post - für mal eben kurz Deinen Senf :-)

innerlich bin ich dem Grundsound ja schon länger verfallen, hab aber angefangen drüber nachzudenken, ob mir ggf. was fehlt, als ich mal die Songliste durchhörte und mir nebenbei Gedanken gemacht hat, wie ich den jeweiligen Sound jetzt generieren wolle - und das alles natürlich mit NULL Rumdreherei an AMP und eventuellen Effekten.

Unsere Besetzung ist Keyboard+Voc - Git.+BackgroundVoc - Git+Backgroundvoc=meinereiner - Bass - Drum (den Drummer habe ich nicht aus Boshaftigkeit zuletzt genannt!!)
Für viel SnickSnack im Gitarrenbereich eh nicht viel Platz, deswegen hab ich mir über die verschiedenen Gitarrensounds Gedanken gemacht.

Ihr habt mich in Einer Art wieder auf meinen Grundsoundgedanken zurückgebracht, wo ich mit dem, was ich bislang auch eingesetzt hab jetzt rumtüfteln werde, bzw. noch was mit TB ausstatten werde (sei da mei WahWah und, wie schon geschrieben den Chorus, den ich bislang nur für ein einziges Lied als Sinnvoll sehe, wobei - wenn er fehlen würde, würds wahrscheinlich kein Mensch im Puplikum merken)

Danke!!

ciao
Oliver

Re: PUR ist am besten (war: Effekte für jeden Song den passenden Sound)

Moinsens Michael -

: jetzt gebe ich auch noch ganz schnell meinen Senf dazu, weil ich nämlich finde, dass ein Gesichtspunkt bislang nicht genügend Berücksichtigung gefunden hat, und das ist die Zahl bzw. Art deiner Mitmusiker, insbesondere im Hinblick auf die Benutzung von Delays & Chorus.

Recht haste und das nicht zu knapp. Allerdings, und das ist ja eins der gitarrentypischsten Probleme, sind weniger Chorus und Delay die Buhmänner, sondern die Art und Weise des verzerrten Sounds. Was im Wohnzimmer rockt versagt meist bitterlich im Bandkontext. Zusätzlich bieten frequenzmodulierende Effekte und Delays natürlich weitere Stolperfallen.

: BTW: Wie hieß noch gleich der Police-Gitarrist: Andy Summers oder so ähnlich? Und ist hier einer alt genug, sich an die Rocknacht mit Police 1980 oder 1981 zu erinnern, wo er diese hochgerüstete Tele gespielt hat? War da ein Humbucker drin oder täuscht mich die Erinnerung?... [....]... (Darüber, dass Sting zu Lasten seiner Mitmusiker immer zu viel Ruhm & Ehre eingeheimst hat, diskutieren wir dann andermal.)

Das war in der Markthalle, Hamburg, Januar 1980. Klein Boogie, gerade mal 16, stand da in der ersten Reihe. Die "hochgerüstete" Tele war garnicht mal das spektakulärste. Hummberger in Halsposition der Tele hatten ja schon einige vor Andy Summers. Aber dieser unglaublich "effektive" Einsatz von Delay und Chorus/Flanger war schon genial. Dabei ist Summers zur ersten LP "Outlandos D'Amour" sehr sparsam mit diesen Effekten umgegangen. Da war er noch weit entfernt von dem Wabberkrams, den er zB auf der "Synchronisity" verbrochen hat (und Sting war noch nicht der dröge Gutmensch). Wenn man sich heute die ersten Police Scheibe anhört, dann ist man sicher erstaunt wie sparsam und trotzdem "effektiv" Summers Sound zu frühen Police Tagen war. Wie sooft sind es die freien Räume zwischen komplexen Drumgrooves, einfachen federnden Basslines und sparsamer Gitarre, die wieder und wieder eine unglaubliche Dichte liefern. Leider verlor sich das Ganze von Platte zu Platte mehr und wenn man sich heute Andy Summers Soloergüsse anhört, dann taugt das imho nicht einmal für den Fahrstuhl. Auch Stuart Copeland hat sich Solo nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Eins der schlechtesten Konzerte ever war sein Gig mit Stanley Clarke in der Hamburger Großen Freiheit. So dermassen aneinander vorbeispielend hab ich selten zwei Musiker erlebt. Und Sting? Schwamm drüber, es braucht schon einen Johnny Cash um einen Song wie "I'll hung my head" ernstnehmen zu können. Als Einzelmusiker konnte mich keiner der drei Polizisten später begeistern. Als Police zu "Outlandos D'Ampour" Zeiten war es für mich die entscheidende Band der frühen Achtziger. Wie schrieb Steve Lake damals im MusikExpress sinngemäß? "Diese Band wird dafür sorgen das eines Tages Punks und Eric Clapton Fans friedlich vereint vor den HiFi Boxen sitzen". Wie recht hatte der gute Mann.

slide on ...
bO²gie

NP: Johnny Cash | Hung my Head

Re: (Effekte) für jeden Song den passenden Sound (wie macht Ihr das??)

also ich spiele in einer Coverband , alles im Bereich Rock und Pop . ZU 90 % spiele ich nur die Grundsounds meines Marshalls (JTM 60 Topteil und 4 X 12 Box)
Ich benutze nur ab und an ein Wah Wah (Morley) und einen Preamp Booster (Nobels) , der im seriellen Effektweg hängt. Alle Soundvarianten steuer ich über die Auswahl der Gitarren . Für rockige Sachen nehme ich eine Les Paul von Vester , für Clean Sachen eine alte Strat von Ibanez oder eine Tele . Da der Marshall nur 2 Sounds hat , benutze ich nich einen Boss OD1 für die leicht angezerrten Sounds , das war es dann !!!! Und der Mixer ist immer sehr dankbar , der Sound setzt sich immer von allem ab , da er in der Frequenz nicht bei den Keys wildert und alle sind glücklich :-))

Andy V,


Re: PUR ist am besten

Hi Matthias,
es gibt da ein Duo mit Dave Matthews und Tim Reynolds "Live At Luther College".
Ist ein heißer Tip für krasse Effektschlachten für Akustikgitarristen.
Ich mag die Schibe sehr gern, solltest Du mal rein hören.
Gruß,
Woody

Re: PUR ist am besten

Hallo woody,

was Akustikgitarristen angeht, suche ich bei der Erwähnung des Wortes "Duo" sofort den nächsten Ausgang auf. Das mag zwar ein Vorurteil sein, aber immer wenn ich mich zum Zuhören gezwungen habe, habe ich das sofort bereut. Die Zeit hätte ich sinnvoller nutzen können, Fensterputzen oder so.

Jedenfalls mag ich weder Kinderchöre noch Akustikgitarrenduos.

Gruß

Matthias

Re: PUR ist am besten

Hallo Matthias,
hmm, vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt.
Es ist vielmehr ein Singer/Songwriter mit zusätzlicher zweiter Akustikgitarre, kein maniriertes Gegniedel. Eine schöne, stimmungsvolle Platte.
Gruß,
Woody

heute kurze Probe und ...[war:für jeden Song den passenden Sound]

Hi zu später Stund!

erstmal bedank ich mich bei Euch allen, die Ihr Eure Tips und Soundgestaltungsgeheimnisse dargelegt habt!!

Da wir uns nur grob an das Gerüst des jeweils gecoverten Stückes halten, obliegts dem jeweiligen seinen Sound so zu wählen, das zum einen ins Gefüge passt und zum anderen auch nett klingt.

Heute hatten wir eine kurze Probe, wo wir uns mit einem potentiell neuen Drummer getroffen haben um sich mal persönlich und musikalisch abzuschnuppern (so einer jeniger welcher fehlt noch in der Besetzung, da vor kurzem Drummer und Git. die Band verlassen hatten - eine Git. ist in Form meiner Person ja schon nachgerückt)

Mit all Euren Tips und Finessen bewaffnet hab ich mich die letzten 3 Tage Songtechnisch vorbereitet und mir zum ein oder anderen Song auch kurz Notitzen gemacht, wie ich ihn spielen würde/ mit welchem Sound.
Das Aufschreiben hat übrigens zu meiner Verwunderung viel gebracht, da ich von Anfang an, bei jedem Song mit meinem eingestellten Sound glücklich war, was sich in meinem Spiel und in der Zufriedenheit der Mitbandkollegen geäußert hat.

Ich hab WahWah und Chorus, den ich momentan nicht brauch aus der Kette gerissen, sodaß die Gitarre jetzt in einen Cleanbooster geht, von dort in einen 2. etwas anders gebauten, sodaß er mit dem richtigen Saft beschickt auch eine Eigenverzerrung bringt und von dort in den Amp.
Den Ampsound hab ich auf Clean eingestellt mit angezerrtem Charakter bei härterem Anschlag.
Für Bluesig warme Sounds hab ich dann den HalsPU meiner Strat gewählt, den 2. Booster an, 1. Booster auf Bypass und hatte so einen warmen, nur bei Anschlag leicht zerrenden Sound, der clean mit gutem Sustain ausgeklungen ist.
Für Soloparts hab ich dann den 1. Booster aktiviert, der in seiner Leistung auf ca. 2/3 zurückgeschraubt ist und somit zum einen das Signal leicht anhebt für mehr Durchsetzung und zum einen den 2. Booster in die Eigenzerre treibt.
Für Bluesig cleaneres hab ich nur den 1. Booster gewählt um das Signal leicht aufzufrischen.
Für Rockiges den 2. Booster mit StegPU.
Ansich würden die beiden Booster in einem Pedal kombiniert gut zusammen arbeiten (nächstes Projekt??)

Um die Kurve zu bekommen (hoffe der Kaugummi ist noch nicht gerissen :-))))
Mit wenig hab ich viel hinbekommen und bin super zufrieden !!!

DANKE!

Gruß
Oliver

Re: heute kurze Probe und ...[war:für jeden Song den passenden Sound]

Moin,

das Problem ist wie mit vielen anderen Dingen auch im Leben, wenn es viele Möglichkeiten gibt, brauch ich auch länger um alle kennenzulernen.
Und je mehr man an funktionen hat, desdo mehr verstrickt man sich in die wildesten Konfigurationen und verliert den Überblick, was man ansich mit dem Gerät machen wollte...
(gilt sicher nicht für alle, aber für viele).

Doch wer sich mit Effekt"Tafeln" wohl fühlt, dem sei es gegönnt, hauptsache ist, die Haare liegen!!!

schönen Tach

Oliver

"gäääääääääähn - bin noch nicht ganz wach"