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Übersicht

Was am Leben so schwierig ist...

Man begegnet Typen,
Die man nicht kennt
Und sie ziehen Dich voll runter
Weil sie Dich vollquatschen
Aber es ist Dir egal

Dann kommen die Typen,
Die Du kennst
Und sie ziehen Dich auch runter
Weil Sie Dich kennen
Und es ist Dir egal

Dann quatscht Du Typen voll,
Die Du nicht kennst
Um sie runterzuziehen
Weil's Dir egal ist

© hellsengels - ks



Re: Was am Leben so schwierig ist... Ja-ja! Danke sehr!

Hi.

Tja, so ist es das Leben. Nicht wahr? So und nicht anders. Nun, damit haben wir es klar gestellt. Wir können jetzt alle nach Hause gehen und die Tür zumachen. Der letzte macht das Licht aus. Gehen sie weiter; es gibt hier nichts mehr zu sehen oder nachzudenken. "Das Leben" ist erkannt und erfasst. Das "wahre" Leben, womöglich gar. Auch das ist erkannt und erfasst. Es ist uns gelungen, es einzukreisen und seine unglaubliche Grösse in schmalen Versen in U-Haft zu halten.


Was hilft noch gegen Lebens-Erfasser und Wortbändiger? Weisheits-Publizisten und Schemen-Presser? "Ha-Ha!" schreien sie und haben das passende Wort am Rockzipfel erhascht.

Ja, was hilft? Wohl nur ein Gegenangriff. Mit Rilke.



Ich fürchte mich so vor des Menschen Wort
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist der Beginn und das Ende ist dort.

Auch bangt mich ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles was wird und was war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt gerade an Gott.

Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör' ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm
Ihr bringt mir all die Dinge um.



Re: Was am Leben so schwierig ist...

Aus "Gedichte die einer schrieb bevor er im 8. Stockwerk aus dem Fenster sprang" von Charles Bukowski

Wenn ich hier so rumsitze und ab und zu mal
einer Spinne mit meiner Zigarre das
Lebenslicht ausblase
kann ich mir gar nicht vorstellen, daß die Weiber
die ihr heute pimpert noch so gut sind
wie es meine mal waren.

Ich machte es im offenen Kamin
auf der Feuerleiter
in Weizenfeldern in Mutters Schlafzimmer
(mit Mutter) (manchmal)

in frischen Granattrichtern vor Nantes und St. Etienne
auf'm Waschbecken von einem Männerklo
in einem Zug durch Utah.
Ich machte es nüchtern
besoffen kirre und normal.

Ich machte es wenn ich Lust hatte und wenn ich keine
hatte, mit Weibern die doppelt so alt waren wie ich und
mit Weibern die nur halb so alt waren.

Ich hab's mit Tieren gemacht, ich hab's auch mal
mit'm Kilo Rindfleisch gemacht, oder mir einfach
mit der Hand einen runtergeholt.
Das einzige was hier jetzt noch steht
ist der Ständer von meiner Lampe.

Schätze ich werd demnächst 'n Banküberfall machen
oder einem Blinden eins in die Fresse schlagen
und keiner wird verstehen warum.

Re: Was am Leben so schwierig ist... Ja-ja! Danke sehr!

Hi Yeti,

"PS.: Es saugt und bläst der Heinzelmann, ....."

... wo Mutti sonst nur blasen kann. Punkt. Geil. :))

Gruß Jochen
PS: das ist mein richtiger Name, nicht Hurzelburzel, Scharls Krankowski, Wolle von der Vögelheide usw., den benutze ich auch, wenn ich mal was sagen will, was vielleicht nicht allen paßt - geht nicht an Dich Yeti, die Nasenpacker werden es schon wissen :-)))


Re: Was am Leben so schwierig ist... Ja-ja! Danke sehr!

Hi Jochen,

: PS: das ist mein richtiger Name, nicht Hurzelburzel,

das sprichst Du mir aus der Seele. Ich selbst verwende auch nur (ganz selten und aus gutem Grund) gelegentlich mal einen anderen Nick, bei dem aber auch die meisten wissen, wer sich dahinter versteckt.

Normalerweise sollte hier jeder mit seinem Namen für das einstehen können, was er schreibt.

Seid versichert, daß ich in allen Fällen von Doppel- und Dreifach-Nicks weiß, wer dahintersteckt. Nur daß da keine Illusionen aufkommen. Es macht mir aber nichts aus, mir ist nichts Menschliches fremd und ich habe ein großes Herz. :-)

Damit meine ich nicht diese Spontan-Aktionen - das macht ja sowieso Spaß, mal situationsabhängig den Charles Bukowski oder Reiner Maria Rilke hier zu lesen.

Also nennt Euch wie ihr wollt - aber ich halte es nach wie vor so: wenn ich etwas schreibe, was meine Meinung ist, dann steht auch mein Name drunter, und wenn mir was zu schreiben einfällt, wo mein Name nicht drunterstehen kann, dann schreibe ich es eben nicht.

Keep rockin'
Friedlieb

Re: Was am Leben so .....Der Dichter / der Dichter / Der kriegt was auf die Lichter

Hi, Jochen.

"Rilke" war ich. Wer "Bukoswki" ist, weiss ich nicht.

Es ging mir nicht um's Verstecken, eher um den Scherz. Aber über das Prinzip hast Du Recht. Damit es auch offiziell unter meinem Namen steht, hier eine Meinung. Sie gilt nur für mich, denn ich kann nur für mich alleine sprechen.

Vielleicht erfreuen sich viele an dieser Gedichtschwemme hier. Das weiss ich nicht. Mein Bier ist's nicht. Ich liebe Off-Topic-Threads. Aber Poesiealben mochte ich nie. Ich studiere unter anderem Literatur und Lyrik und liebe beides. Aber nicht aus jedermanns Feder.

Außerdem fallen meine Geschmacksurteile zunehmend härter aus. Aus Rücksicht behalte ich sie meist bei mir.

Dichtet und postet ruhig weiter, Ihr Hobby-Lyriker. Schliesslich sind wir alle hier musisch kreative Menschen.

Aber dass Eure Lyrik nicht jedem gefällt?
Und dass inflationäres Publizieren aus der anonymen Deckung heraus nervt?

Das nehmt bitte in Kauf.

Und - was mich betrifft - zur Kenntnis.

(Nochmal ein letzter Blick über die Zeilen kurz vorm Absenden. War ich auch höflich genug? Ja, ich hoffe schon...)

Gruß,
groby
*

Re: Was am Leben so schwierig ist...

heil diskordia,

falls schon mal eine/r von euch ILLUMINATUS! von
Robert Anton Wilson/Robert Shea gelesen hat, hat er/sie
vielleicht auch noch diesen Text im Ohr.........?

"von nun an ist es verboten zu träumen
wir verbergen unsere wonnen oder vertümmeln sie
die pferde sind aus chrom und stahl gebaut
und kleine fette männer reiten sie......."

4-o'clock-rock
johNson

Re: zweideutschigkeiten

Hier einmal komplett:


Schobert & Black – Limerick 1

Ein Limerickdichter in Znaim,
der ging dem Wort Znaim auf den Leim.
Doch wie er sich mühte, in Zorn und in Güte,
er fand auf Znaim keinen Reim.

Ein Tourist auf der Insel Krk,
kam spät in sein Gasthaus zrück.
Er entdeckte oh Schrck,
seine Koffer warn wg,
vorbei war sein Ferienglick.

Es war in ner Milchkuh in Hul,
des Mittags des Euter schon vul,
doch abends das fraß, die Kuh weiter Gras,
und gechen halb sechs gab’s nen Knüll.

Es las jüngst ein Greis in der Rhön,
ein Buch, das war etwas obszön.
Es sprach das ist widerlich,
entsetzlich und liederlich,
voll Schmutz und obszön, aber schön.

Ich fuhr mit dem Boot auf der Themse,
da schwamm neben mir eine Gäms,
ich rief: how are you, sie nickte mir zu,
guten Abend ich bin aus Bad-Ems.

(schwieriges Leben) Einen hab′ ich auch :-)

(aus dem Kopf nach Heinz Erhard)

Die Made

Hinter eines Baumes Rinde
lebt die Made mit dem Kinde.
Sie ist Witwe, denn der Gatte,
den sie hatte, fiel vom Blatte.
Er diente so – auf diese Weise-
Einer Ameise als Speise.

Eines Tages sprach die Made:
„Liebes Kind, ich sehe gerade,
drüben gibt es frischen Kohl,
den ich hol, so leb‘ denn wohl.
Halt – noch eins- , denk was geschah,
geh‘ nicht fort, denk an Papa!“

Also sprach sie und entwich.
Made junior aber schlich hinterdrein
und das war schlecht!
Denn schon kam ein dicker Specht
Und verschlang die kleine Made
Ohne Gnade –schade-

Hinter eines Baumes Rinde
Ruft die Made nach dem Kinde.....

Also:

Have your fun while you can, fate's an awful thing,
You can't tell what's gonna happen, that's why I love to sing.

(T-Bone Walker, T-Bone Shuffle)

just my .02€

HanZZ

Re: zweideutschigkeiten

Hi wiseacre,

: Hier einmal komplett:

Traumhaft - hatte die Dinger schon fast vergessen, wäre schade um dieses Kulturgut!
Ich hab' die Schobert&Black-Limericks auf 'ner uralten Doppel-Live-LP von ca. 1971 - muß ich doch mal wieder rauskramen!

Nachtrag:
Die Scheibe heißt "Lebend" und die gibt's sogar, wie ich grad' bei www.musicline.de gefunden hab', auf CD.


Also in diesem Sinne -

Save the grave,
Schleim the reim,
Firn im Hirn!
(hatte ja in meinem letzten Posting mehr "Hirn" versprochen - hier isses!)

Außerdem kommt die neo-klassizistische Dichtung (s.o.) einfach zu kurz! Die eigentliche Aussage hierbei besteht in der Ästhetik des Versmaßes, der Kreaturität in der Wahl der Silben, die letztendlich erst das Endprodukt "Raim" hervorbringen, und nicht zuletzt in der sublimierenden Rekonvaleszens, die der kundige Leser dadurch erfährt.

Der Jambus läßt mich kalt,
Der Anapäst - uralt!
Wenn's sein muß
Trochäus,
Doch lieber als manch' Wiener
Sind mir Alexandriner.
Hexameter und Daktylus -
Für jeden Reimenden ein Muß ...

Krawehl
Krawehl!


(Jetzt reicht's aber, Mann!!)
(Ja, sorry, is' mit mir durchgegangen!)


Cheerion
Hans-Jürgen

Re: Was am Leben so .....Der Dichter / der Dichter / Der kriegt was auf die Lichter

Da wir uns jetzt eh schon so dermassen offtopic bewegen.......

< snip >Ich studiere unter anderem Literatur und Lyrik und liebe beides. Aber nicht aus jedermanns Feder. < /snap >

ich bin ja auch Deiner Meinung, was den "auf den Geist geh'"-Faktor angeht, andererseits passt das hier jetzt einfach zu gut, um nicht verwendet zu werden:

Die schärfsten Kritiker der Elche
waren früher selber welche


hihi.
gruss + dicht on
Tom