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(Philosophie) Zurück im Forum. Und Song: Nirgendwo

Liebe Gemeinde,

künftig werde ich mich vermutlich wieder häufiger hier herumtreiben. Also so einmal im Monat, das wäre ja schon eine gewaltige Steigerung. Ich wollte mich hier erst auskotzen, aber so etwas hilft ja nicht und lässt sich auch deutlich besser in Musik verarbeiten, mit der ich euch dann auch hier behellige.

Dieses Forum ist ja eher ein Ort für Gitarristen. Es hat mich rund 20 Jahre des Gitarrespielens gekostet bis ich herausgefunden habe, dass ich gar kein Gitarrist bin, sondern Songschreiber oder Komponist. Deswegen konnte ich mit vielen Beiträgen hier auch nicht viel anfangen und das wird wohl so bleiben - Klampfen und Amps, das sind für mich völlig austauschbare und kaum relevante Werkzeuge. Meine sehr späte Entschuldigung an dieser Stelle, dass ich mich da nie so richtig einbringen konnte.

Mein Problem ist, dass ich prophetische Texte schreibe. Nowhere zum Beispiel, den letzte Song meines aktuellen Albums, habe ich vor ungefähr 'nem Jahr geschrieben (den Text zumindest) und der hatte freilich Inspiration in der Realität, aber eigentlich ganz anders. Heute fasst er zusammen, wo ich nach 15 Jahren Beziehung mit der besten Frau der Welt, 4 Jahren Ehe mit der gleichen, 3 Fehlgeburten, einer erstickten Katze, die in meinen Händen auf dem Weg zum Tierarzt gestorben ist* und nun einer direkt vor der Tür stehenden Scheidung stehe. Der Song ist allerdings wunderschön, einer meiner besten Texte und auch harmonisch not from bad parents, möchte ich meinen. Ob die zweite Hälfte des Texts so in Erfüllung geht, bezweifele ich bei meinem Glück allerdings. Gut, das war jetzt doch ein Bisschen Kotze - es hilft, wenn es rauskommt. Ein paar von euch kannten mich immerhin schon, als ich praktisch noch ein Kind war.

Jedenfalls mache ich jetzt wieder deutlich mehr Musik und werde auch durch Wohnzimmer touren mit diesem Material. Und euch damit belästigen, wenn es euch nicht stört. Im Moment arbeite ich an drei oder vier Alben gleichzeitig. Das gute Wetter bremst mich etwas, aber das schadet nicht.

Ich freue mich auf die künftigen Austausche und hoffe, dabeizubleiben.

Liebe Grüße, noch immer alkoholfrei
Felix

* dafür hat sie auch einen meiner anderen besten Songs aller Zeiten bekommen: Under my Hat - welche Katze bekommt schon ein Liebeslied?


Re: (Philosophie) Zurück im Forum. Und Song: Nirgendwo

Hi Felix, 

natürlich sind nicht Gitarren und Amps die wahren Klangerzeuger (sondern EFFEKTE!!!), das siehst du ganz richtig. 

Den Song konnte ich noch nicht hören, sein Hintergrund klingt jedoch danach, dass deine Biografie (auch) ein ordentliches Maß Schrammen abbekommen hat. Welcome to the club :) Aber Narbengewebe gebrochener Herzen ist stabil und belastbar. Wenn das gut verheil, gibt's keine Langzeitschäden.

Welcome back to the forum! 

Gruß, Ferdi  


Re: (Philosophie) Zurück im Forum. Und Song: Nirgendwo

Hallo Hengsti,


: Mein Problem ist, dass ich prophetische Texte schreibe. Nowhere zum Beispiel, den letzte Song meines aktuellen Albums, habe ich vor ungefähr 'nem Jahr geschrieben (den Text zumindest) und der hatte freilich Inspiration in der Realität, aber eigentlich ganz anders.

schönes melancholisches Lied. Hast Du fein gemacht.


: Heute fasst er zusammen, wo ich nach 15 Jahren Beziehung mit der besten Frau der Welt, 4 Jahren Ehe mit der gleichen, 3 Fehlgeburten, einer erstickten Katze, die in meinen Händen auf dem Weg zum Tierarzt gestorben ist* und nun einer direkt vor der Tür stehenden Scheidung stehe.

Sehr traurig und in Anbetracht dessen, was für ein feiner Kerl Du bist, komme ich schon ins Zweifeln. Du hast das alles nicht verdient. 


: Der Song ist allerdings wunderschön, einer meiner besten Texte und auch harmonisch not from bad parents, möchte ich meinen. Ob die zweite Hälfte des Texts so in Erfüllung geht, bezweifele ich bei meinem Glück allerdings. Gut, das war jetzt doch ein Bisschen Kotze - es hilft, wenn es rauskommt. Ein paar von euch kannten mich immerhin schon, als ich praktisch noch ein Kind war.

Das Glück ist eine Hure. Du bist in der Lage Dir die Dinge zu erarbeiten. Und das tust Du auch. Sei etwas mehr stolz auf Dich und stell Dein Licht nicht unter den Scheffel. Dazu braucht es nur sehr wenig Glück. Und das hast Du, ganz bestimmt!


: Liebe Grüße, noch immer alkoholfrei

Dito :-)

Gerhard


Re: (Philosophie) Zurück im Forum. Und Song: Nirgendwo

Dieses Forum ist ja eher ein Ort für Gitarristen. Es hat mich rund 20 Jahre des Gitarrespielens gekostet bis ich herausgefunden habe, dass ich gar kein Gitarrist bin, sondern Songschreiber oder Komponist. Deswegen konnte ich mit vielen Beiträgen hier auch nicht viel anfangen und das wird wohl so bleiben - Klampfen und Amps, das sind für mich völlig austauschbare und kaum relevante Werkzeuge. Meine sehr späte Entschuldigung an dieser Stelle, dass ich mich da nie so richtig einbringen konnte

Tjaaaa

Bei mir ist es so, dass ich mkich nach wie vor glühend für Equipmenmtoptimierung interessiere und eine Anlage mit nur mittelmäßigen Röhren für mich keinen praktischen Nutzwert hat, ABER

ich habe lange, sehr lange und in zwei Bands (Cover)Musik gemacht, die ich als "cool und geil" beschreiben würde, bis, ja bis mir das Covern (und die Erwartungshaltung des typischen Coverband-Publikums) wirklich metrelong to the mouth raushing, und ich beschloss, nur noch eigenes Material zu spielen. Und völlig unvermuteter Weise geriet das gar nicht "cool und geil", sondern vor allem "schön" - ich hatte gar nicht gewusst, dass davon so viel in mir ist. 

Das Feintunen und Arbeiten am bestmöglichen Song, an der bestmöglichen Komposition kenne ich also gut. Mit eigenen Songs geht man doch anders um als mit denen anderer. 

Gruß, Ferdi


Re: (Philosophie) Zurück im Forum. Und Song: Nirgendwo

Hi Ferdi,

: … wirklich metrelong to the mouth raushing …

beinahe off-topic, aber:

"metrelong" ist doch ein sehr schöner Songs der Foo Fighters der acuh gerne bei besagtem Publikum ankommt…

(*wegduck)

zum Thema:
Ich habe ja seit Jahren beides; eine Band mit eigenen Sachen und eine, die covert, wobei mit dem leichten Innovationstwist, dass wir da nur mit E-Bässen spielen. Trotzdem ist es so, dass das "Return on Investment", um es mal im lokalen Frankfurter Dialekt zu sagen, bei den Covergeschichten deutlich dankbarer ausfällt. Bei den eigenen Sachen ist man selbst megakritisch(gut, es könnte auch sein, dass die halt einfach auch nicht gut sind, ok), und wenn es mal zu einer Aufführung kommt, ist das Publikum auch eher distanziert/interessiert. Sobald etwas an etwas erinnert, was man schon irgendwie kennt und gut findet, springt der Funke über. Wenn man dann das Ganze eben als "Hobby" betreibt, und sich überlegen muss, wo und wann man die Zeit freimachen kann, "gewinnt" früher oder später die Coverei.
Ich gehe auch schon seit Jahren damit schwanger, meine eigenen Sachen zu machen, statt immer mit einer Band mitzuschwimmen. Aber anscheinend ist der künstlerische Ausdrucksdruck doch nicht so stark, dass da mal was draus wird. Liegt aber auch daran, dass ich bei Singer/Songwriter im Singerdepartment noch Potentail habe. Hust.
Viele Grüsse,
Tom


Re: (Philosophie) Zurück im Forum. Und Song: Nirgendwo

Ihr Lieben, ich danke euch an dieser Stelle kollektiv. Morgen müsste eigentlich ein neuer Song kommen, diesmal etwas ganz anderes.

Musikmachen, also Songwriting und Komposition, ist so ziemlich das einzige, das ich kenne, das sich am Abend hinterher nicht falsch anfühlt. Und ich habe viel ausprobiert. Also weiß ich, was zu tun ist.

Das einzige, das sich richtig anfühlt, ist Kraftsport. Aber da setzt die Natur nunmal deutlich früher ein Limit. Und wenn am Ende des Kraftsports noch so viel Tag übrig ist, dann ist eben die Musik dran.

Bis bald
Felix


Re: (Philosophie) Zurück im Forum. Und Song: Nirgendwo

:  Liegt aber auch daran, dass ich bei Singer/Songwriter im Singerdepartment noch Potentail habe. Hust.

Machen, Tom. Machen. So eine Stimme will lange Zeit kennengelernt werden. Ich habe erst während der Produktion dieses Albums begriffen, wie ich für meine Stimme schreiben muss. Und dass ich mit Kopfhörer halt einfach schlechter singe (was man an vielen Stellen hört).

Zwar habe ich auch klassische Übungen von einer exzellenten Gesangslehrerin bekommen und die sind unfassbar (in jedem Sinne des Wortes) wirksam. Aber erst das Einlassen auf die eigene Stimme und die unzähligen Fehler im Umgang damit haben mich wirklich voran gebracht. Es schafft große Befriedigung, solche Sachen selbst singen zu können und zu wissen, dass man sich auf seine Stimme verlassen kann.

Alles Gute
Felix


Re: (Philosophie) Zurück im Forum. Und Song: Nirgendwo

Hi,

mit dem leichten Innovationstwist, dass wir da nur mit E-Bässen spielen.

ach echt? Gibt's da was zu hören?

Trotzdem ist es so, dass das "Return on Investment", um es mal im lokalen Frankfurter Dialekt zu sagen, bei den Covergeschichten deutlich dankbarer ausfällt. [ ... ] Sobald etwas an etwas erinnert, was man schon irgendwie kennt und gut findet, springt der Funke über. Wenn man dann das Ganze eben als "Hobby" betreibt, und sich überlegen muss, wo und wann man die Zeit freimachen kann, "gewinnt" früher oder später die Coverei.

Naja klar - den Applaus bekommt die Coverband allerdigs für eine etwas ähnliche Leistung wie ein DJ. Wirklich beklatschen tun die Leute ihre eigene Erinnerung, zB daran, wie das damals war, als man jung war und während der Fahrt in den Urlaub bei offenem Fenster AC/DC gehört hat. Man kannn das durchaus vertreten und tun, allerdings wird wohl niemand bezweifeln, dass es sich beim Covern eher um eine handwerkliche als um  eine künstlerisch-schöpferische Leistung handelt.

Aber anscheinend ist der künstlerische Ausdrucksdruck doch nicht so stark, dass da mal was draus wird. Liegt aber auch daran, dass ich bei Singer/Songwriter im Singerdepartment noch Potentail habe. Hust.

Man weiß das nie. Bevor man es macht. Meine eigene Musik ist zB auch völlig anders als das, was ich in der Coverband gemacht habe. Am Singen habe ich kein Interesse. 

Gruß, Ferdi


Re: (Philosophie) Zurück im Forum. Und Song: Nirgendwo

Hi Ferdi,

: ach echt? Gibt's da was zu hören?

ja, wir haben im Lockdown zb das hier gemacht, jedes Basskind brav zu Hause…

https://www.youtube.com/watch?v=FtPFtazuEuw

auf dem Kanal sind auch einige mehr oer weniger gut gespielte/aufgenommene Livedinger drin.

: Wirklich beklatschen tun die Leute ihre eigene Erinnerung, zB daran, wie das damals war, als man jung war und während der Fahrt in den Urlaub bei offenem Fenster AC/DC gehört hat. Man kannn das durchaus vertreten und tun, allerdings wird wohl niemand bezweifeln, dass es sich beim Covern eher um eine handwerkliche als um  eine künstlerisch-schöpferische Leistung handelt.

volle Zustimmung.

viele Grüße,
Tom


Re: (Philosophie) Zurück im Forum. Und Song: Nirgendwo

Huhu,

leider sehr aktuell… War Pigs, Live 2018: 

sehr cool, das alles. Aber ihr seid ja gar nicht nur Bassisten! Und welches Viertel bist du?

Tja, und der Krieg, da rede ich zZt auch viel drüber, mit Freunden, mit Band, Familie und natürlich Schülern. Man hätte annehmen können, wir wären zivisatorisch schon weiter gewesen, aber nein. Waren wir nicht. Alle Träume der US-amerikanischen Falken und der CIA sind mit einem Schlag wahrgeworden. Man könnte meinen, Putin werde von der CIA bestochen. 

Da sieht man mal, wie sehr das Gewicht großer Macht die Wahrheit beugt. Wie ein schwarzes Loch den Raum verzerrt, verzerrt große Macht die Wahrheit: mit den Betroffenen werden nur noch strategische, keine persönlichen Gespräche geführt, und man verliert über Jahre und Jahrzehnte den Bezug und jeglichen Zugang zur Realität.

Die Organisation von Macht bleibt auch im 21. Jahrhundert eine spannende Aufgabe, und ich möchte in diesem Zusammenhang Ragnar Lothbrok zitieren:

Power attracts the worst and corrupts the best.

It comes to those who lower themselves enough to pick it up. 

Gruß, Ferdi


Re: (Philosophie) Zurück im Forum. Und Song: Nirgendwo

Hi

: sehr cool, das alles. Aber ihr seid ja gar nicht nur Bassisten! Und welches Viertel bist du?

ja, den Drummer habe ich verschwiegen :-))
ich bin der Zappelfillip rechts im Bild, mit dem roten Bass.

: Ragnar Lothbrok zitieren:
: Power attracts the worst and corrupts the best.
: It comes to those who lower themselves enough to pick it up.

Ohne jetzt politisch zu werden, weil Forum und so, ich habe wie so viele im Moment ganz gewaltig daran zu knapsen, dass meine ablehnende Einstellung zu Militär, mit der ich mein Leben lang durch die Gegend laufe, mit den Ereignissen heftig ins schlingern gekommen ist. Krieg ist scheisse. Immer und überall, aber dass nun der sprichwörtliche Russe, der in meiner Kindheit nur ein Fuldagap weit entfernt darauf wartete rüberzukommen, das in der Ukraine durchzieht und man nun, ja was genau, dagegen tun kann… also die Scholzsche Zeitenwende ist schon echt heftig. Falken und Tauben, genau. Puh.

viele Grüße,
Tom


Re: (Philosophie) Zurück im Forum. Und Song: Nirgendwo

Hi,

Ohne jetzt politisch zu werden, weil Forum und so, ich habe wie so viele im Moment ganz gewaltig daran zu knapsen, dass meine ablehnende Einstellung zu Militär, mit der ich mein Leben lang durch die Gegend laufe, mit den Ereignissen heftig ins schlingern gekommen ist. Krieg ist scheisse. Immer und überall, aber dass nun der sprichwörtliche Russe, der in meiner Kindheit nur ein Fuldagap weit entfernt darauf wartete rüberzukommen, das in der Ukraine durchzieht und man nun, ja was genau, dagegen tun kann… also die Scholzsche Zeitenwende ist schon echt heftig. Falken und Tauben, genau. Puh.

ich bin ja Trekkie.

Da Star Trek nun in mindestens 40% der Folgen grundsätzliche philosophische oder politisch-ethische Grundfragen thematisiert, kommt einem, wenn man die Weltpolitik beobachtet, vieles bekannt vor. Bei Star Trek: Enterprise gibt es eine Folge, die maßgeschneidert auf die Situation des Ukraine-Kriegs passt, viele andere passen ungefähr. Das fällt mir immer auf (gucke täglich Star Trek).

Das Team hinter Gene Roddenberry hat Star Trek als einen Kosmos vieler verschiedener, teils ähnlicher, teils  andersartiger intelligenter Lebewesen entworfen. Die jeweils voneinander verschiedenen Spezies sind quasi Projektionen aus verschiedenen Typen von Menschen - die, die sich die Leute in Gene Roddenberrys Team eben so vorstellen konnten, weil es die Typen waren, die sie so erlebten:
Die Klingonen - sehr kriegerisch, feiern gerne, dennoch sehr diszipliniert und loyal, die Ferengi - geldgeile Hyperkapitalisten, vermeiden aber Krieg, weil der schlecht für den Handel ist. Vulkanier - Logik, Einsicht, Disziplin, Loyalität, aber auch Ambition und Neigung zu Systemtreue.
Die Menschen in der Welt von Star Trek haben etwas von allem. Sie wollen Tauben sein, müssen aber oft Falken sein. Bei The next generation ist die Inkompetenz des Spitzenpersonals der Sternenflotte auch ein großes Thema. 

Bei DS9 kommt eine übermächtig große gegnerische Macht aus Formwandlern durch ein Wurmloch und zwingt die meisten Spezies im Alphaquadranten dazu, zusammenzuhalten. Überhaupt ist Welt von DS9 - Raumstation eben, kein Raumschiff - viel bunter und interkultureller.

Bei Star Trek: Enterprise gibt es wesentliche Konflikte zwischen Vulkaniern und Andorianern, das sind die Rocker unter den Spezies, sehr leidenschaftlich, blauhäutig, mit Fühlern. Mit den Borg, faschistoiden Cyborg-Wesen, gab es quasi zwei Episoden - der fast-Untergang der Menschheit in Star Trek: The next generation um Captain Jean Luc Picard und den aus Star Trek: Voyager, wo Captain Janeway eine Allianz mit den Borg schließt, auch hier, weil ein noch größerer, feindlicherer und tödlicherer Gegner zeigt. 

Zur Zeit fliegen mehr Falken als Tauben.

Ferdi