(Effekte) Hab mal einen Okko Diablo und einen MEK Tubedrive ausprobiert
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Beitrag von Friedlieb vom November 13. 2003 um 23:05:50:
Hi zusammen,
ja, das wollte ich eigentlich sagen. Steht ja schon im Betreff. Na, also tschüss dann.
Ach so, vielleicht will ja einer wissen, was für mich dabei rauskam. Ich sags euch. Gestern hätte ich übrigens noch was anderes gesagt, aber egal.
Hol ich mal ein bißchen aus. { Die regelmäßigen Leser hier wissen ja, daß ich, spätestens seit ich letztens auf dem CW-Rockfest Jochen mit Band gehört habe, unbedingt ein paar Effekte brauche. Die Frage, ob ein Verzerrer denn nun wirklich ein Effekt ist, klammern wir mal aus. Seit diesem Abend weiß ich aber noch was anderes: es soll kein Rack-Multieffekt werden.
Ich hatte ja mit so einem tc electronic G-Major geliebäugelt, um alles abdecken zu können, was man so braucht. Und war immer so hin- und hergerissen, ob nun so ein Teil oder doch lieber einzelne Fußbodentreter. Das ist jetzt vorbei. Und das kam so: Als nach Uhuras little Secret die 80er Show (Magic Child hießen die) aufbaute, erklang plötzlich ein recht moderner Gitarrenton, und das erste, was ich dachte und auch sagte (zu Jürgen glaub ich), war: oh, das ist aber digital. Ich weiß nicht warum ich das gehört habe, oder ob ich mir da was eingebildet habe, aber ich konnte förmlich die den Ton repräsentierenden grünen Zeichen über den imaginären Bildschirm fließen sehen und das mochte ich nicht.
Dann hab ich erstmal nachgeschaut, weil der Typ ja über einen Engl Fullstack spielte und das ist ja nun erstmal Röhre. Aber es war dann in der Tat ein Intellifex im Spiel. Der Gitarrenklang war auch okay, vor allem vielseitig, aber das hätte man auch mit nem POD für ein Zehntel des Preises dieses ganzen Geraffels ungefähr fast so gut hinbekommen. Egal. Multieffekt war also dann mal gelaufen. Jetzt ist also ziemlich klar, daß es gute einzelne Bodentreter werden sollen, die meine nun fast ein Jahr andauernde Ära des reinen Grundsounds dereinst beenden werden. Und True Bypass ist Pflicht. Um den Grundsound nicht zu gefährden. Genug ausgeholt. }
Bei der Strat hatte ich öfter mal das Problem, beim Solo noch eine Schippe nachlegen zu wollen und alle Potis an der Gitarre standen aber schon auf 10. Pech. Ein Verzerrer muß her. Doch welcher? Da erbarmte Groby sich meiner und begab sich in Klausur, um sich auf selbige vorzubereiten, oder so, und konnte in dieser für sein weiteres Leben so entscheidenen Phase übergangsweise ein paar Effekte entbehren, welche er mir solange dankenswerterweise zur Verfügung stellte. So konnte ich in Ruhe und vor allem unter Praxisbedingungen drei Geräte erproben, einen MEK Treble Booster, einen MEK Tubedriver, einen Okko Diablo.
Ich mach jetzt hier aber keinen Testbericht, können andere viel besser, sondern erzähl nur ein paar subjektive Erfahrungen.
Alles drei feine Teile, True Bypass, is klar, ne.
Der Treble-Booster ist schnell erzählt: eigentlich boostet er nicht nur Treble, sondern alles, nur Treble 1 bißchen mehr als den Rest, einstellbar. Vor muffigen Amps sicher ein Segen, auch zum Anblasen von Röhrenvorstufen bestens geeignet. Geile Sache, sogar vor dem Reu, aber kein Muß, und für den eventuellen Verwendungszweck hat er mir auch ein klitzekleines bißchen zuviel gerauscht. Wirklich nur ein bißchen.
Der Tubedriver ist ein waschechter Tube Screamer, aber mit deutlich weniger Rauschen als das Original, einfach nur geil. Er hat diesen feinen saugenden Kicks oben auf dem Ton, klasse. Und fügt dem Reu eine echte neue weitere Note hinzu. Und singt wie Sau. Brauch ich. Unbedingt.
Der Diablo ist super-vielseitig. Er kann so viel, daß es schon wieder ein bißchen in Richtung "Was es alles gibt, was ich nicht brauche" (frei nach Karl Valentin glaub ich) geht. Er ist tendenziell brutaler als der Tubedriver, wo jener singt, schreit der Diablo. Er kann aber auch dumpf machen, Fuzz machen, hell machen, was Du willst. Leider ist er ein bißchen teuer. Für mich, nicht für sich. Er ist seine 175 Euro ganz bestimmt wert, bloß die hab ich momentan nicht. Wenn er nur 100 kosten würde, tät ich mir sofort einen bestellen. Man kann damit zum Beispiel der Paula sahnig-straighte mulmfreie Zerr-Akkorde auch auf dem Halspickup entlocken, schrieb ich ja letztens schon. Oder mit der Tele ein sattes HiGain mit fettem Bass. Und so. Einfach toll. Brauch ich das? Ganz ehrlich? Wahrscheinlich nicht, aber ich will trotzdem einen haben, irgendwann.
Aber der Tubedriver, der kommt mir unbedingt ins Haus. So war jedenfalls der Stand gestern. Er ist bei weitem nicht so vielseitig wie der Diablo, aber ein Ton ist dabei, der ist fantastisch und eröffnet dem Reu eine weitere Dimension, das ist genau die Schippe mehr Zunder, die ich manchmal vermißt habe. Und kostet außerdem weniger als die Hälfte des Diablo, was mir sehr entgegenkommt. Und ist immer mal wieder bei eBay zu haben.
So, und heute hab ich dann auf der Probe - die Leihgeräte sind inzwischen wieder auf dem Heimweg zu Groby - konsequent die Amp-Vorstufe noch weiter aufgedreht und das Volumepoti noch weiter runtergedreht, um mehr Reserven zu haben, so nach dem Motto, wolln mal sehen, ob ich nicht doch ohne Tube-Screamer auskomme. Und was soll ich sagen - es geht. :-)
Jetzt bin ich wieder schwankend. Lohnt es sich für mich wirklich, die Vorzüge der absoluten Fußfreiheit eines Gitarre-Kabel-Amp-Setup aufzugeben, nur für diesen einen Ton mehr? Und wird nicht der Präzedenzfall, jetzt doch wieder was an Bodeneffekten zu haben, weitere nach sich ziehen? Hmmm...
Bleiben Sie dran, es bleibt spannend. :-)
Keep rockin' Friedlieb
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