(Technik) Schwing Dein Ding


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Beitrag von Tom(2) vom Februar 14. 2023 um 12:10:04:

Hi,

nachdem nun seit acht Tagen hier Funkstille ist (weil offenbar alle fleissig daheim mehr oder weniger abenteuerliche Konstruktionen bauen um dann ihre Instrumente durchzurütteln?), möchte ich einen subjektiven Bericht genau dazu geben.

Mein Setup entspricht hardwaremässig ziemlich genau dem von Falk; also einen alten DVD-Player der MP3-CDs versteht geht via mono-cinch-auf-mono-klinke 6.3mm in den Eingang des T-Amps, der ist mit einem Rockwood Bassshaker (100w 4ohm 28-55hz steht da drauf) verbunden.

Der Shaker wird mit einer ausreichend dimensionierten Schraubzwinge auf der Brücke meines E-Basses befestigt, zwischen Brücke und Unterseite des Shakers habe ich ein 4mm hohes Kork-Reststück einer Pinwand, ca 15x10cm, das gleiche Material schützt den Body von unten gegen die Schraubzwinge. Die Zwinge ist so fest, dass da nix wackelt oder verrutscht, aber auch nicht superfest angedonnert. Der Body vom Bass liegt auf einer zusammengelegten Decke, der Hals liegt nirgends auf und durch das Gewicht des Shakers bleibt das Instrument mit Schwerpunkt auf dem unteren Body auch stabil auf der Decke liegen.

Ich habe die 22h mp3 Datei mit dem 28-220hz Sweep auf eine CD gebrannt und los gehts.

Den Volumeregler am T-Amp habe ich so auf ca 11 Uhr stehen. Damit wurde bei mir der Amp relativ schnell sehr warm, aber nicht zu heiss. Also die Kühlrippen waren so heiss, dass man sie nur kurz antippen konnte, aber die Oberseite des Amps war so, dass man die Hand drauflegen konnte und es war noch nicht so heiss, dass man da sofort wieder wegzuckt.

Mit den tiefen Frequenzen dieser Datei war es nun so, dass man da ausser einem leisen Brummen nichts gehört hat. Den Korpus, die Saiten und die Kopfplatte mal angefasst -- man spürt deutlich, dass das vibriert.

Testweise habe ich den Amp kurz höher gedreht -- auf ca 14 Uhr, dann "hört" man den Ton auch deutlich(er), die Vibrationen im Instrument sind deutlicher zu spüren. Allerdings fängt der Amp sofort an zu kochen, und bei 15 Uhr fängt der Shaker an, innnendrin komische Geräusche zu machen, die sich nicht gesund anhören, also bin ich wieder auf 11 Uhr zurück gegangen.

Jetzt wirds aber interessant; mit dem gleichen Setting am Amp beschriebt Falk, dass auch der Shaker warm, bzw heiss wird. Bei mir blieb der Shaker kalt. Keine Ahung, vielleicht liefert mein DVD da ein schwächeres Input Signal?

Von daher weiss ich nun nicht, ob die Intensität, mit der ich die Massage habe laufen lasse, vielleicht zu schwach war/ist -- aber bei meinem ersten Versuch wollte ich nicht gleich den Amp killen, also habe ich das in der Form insgesamt 48h laufen lassen, aufgeteilt in 2x 22h, dazwischen mal eine länger Pause weil der Lauf mitten in der Nacht fertig war, als ich schlief, dann nochmal etwas Pause und dann gestern abend nochmal 4h dazu.

Danach mal den Bass in die Hand genommen und akustisch gespielt. Hat sich was verändert? Ich bilde mir ein, dass die Töne länger ausklingen und auch insgesamt über das ganze Griffbrett hinweg "gleichmässiger" sind. Es ist schwierig zu sagen, weil der Bass auch schon vorher keine Deadspots oder so hatte. Jedenfalls fühlt er sich "frischer" an. Ich kann das schwer beschreiben.

Dann habe ich heute früh das Setup wieder aufgebaut und die Datei mit 1h 320-350Hz eingelegt, den Player auf repeat, und wollte den heute den Tag durchlaufen lassen.

Aha! Mit diesen Frequenzen war nun eindeutlicher Ton zu hören. Wie zuvor, Vibrationen gut spürbar im Instrument. Volume am Amp nun knapp vor 12 Uhr.

Nach ca 1.5h verstummte der Ton plötzlich. Dafür gab der Shaker nun ruckende mechanische Geräusche von sich, setzte teilweise ganz aus, fing sich dann wieder, aber es war vorbei mit gleichmässiger Vibration. Falk schrieb ja, dass Amp und Shaker bei dieser Tortur/Dauerbelastung eher Verschleissmaterial sind, aber jetzt war ich doch überrascht, dass ich, obwohl der bei mir ja noch nicht mal warm geworden ist, den Shaker schon gekillt habe. Vielleicht ist das 28-55hz ja tatsächlich ein "ich kann nur das ab"?

Also den Shaker, bzw dessen Gehäuse aufgeschraubt und geschaut, aber rein optisch ist da nichts zu erkennen und die eigentliche "Wucht" Einheit da drin ist so verschlossen, dass man nichts über die Mechanik oder Funktion da drin erkennen kann. Die beweglichen Teile lassen sich bewegen, aber trotzdem ist, sobald das Ding an den Ton angeschlossen ist, das ruckende statt gleichmässige vibrieren zu hören - dat Ding is hin.

So, das wars bis hier hin. Einerseits bin ich neugierig, ob/was die Extra-Stunden mit dem 320/350Hz noch bringen würden, andererseits habe ich jetzt nicht unbedingt Lust, mir einen neuen Shaker zu holen. Das ist jetzt so eine leicht blöde Lock-In Problematik… jetzt habe ich schon den ganzen Aufwand betrieben, das Zeug besorgt, rumprobiert und da schon Tage rumbrummen lassen, lasse ichs nun bleiben, weils ja eh eher "ich will das auch mal probieren" und Bastelprojekt ist, oder hänge ich da nochmal einen Shaker dran, weil meiner vielleicht eine Montagproduktion war?

Und über allem schwebt natürlich die Frage: Lohnt sich das, bringt das was? Spaß macht es auf jedenfall, da so eine DIY Rüttelmaschine aufzubauen - und wenn ein Shaker im Gegenwert eines Satzes Bass-Saiten bei der Behandlung abraucht (pro Instrument), dann wäre das ja eigentlich auch noch verhältnismässig ok. Hmmm.

Ich glaube, ich schiess mir nochmal 2 Shaker in der Bucht… :-)

viele Grüße,
Tom




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