Re: (Gitarre) Furcht vor der Furch


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Beitrag von Der Felix vom Juli 03. 2020 um 09:58:14:

Als Antwort zu: Re: (Gitarre) Furcht vor der Furch geschrieben von Johannes am Juli 02. 2020 um 12:50:40:

Hallo Johannes,

: was für Ansprüche stellst Du denn ans Gitarrespielen? Bzw. welche Ansprüche stellst Du an Dich beim Gitarrespielen?

Immer höhere. Das geschieht nicht bewusst und ist auch nicht direkt getrieben von Vorbildern, zumal ich fast nie anderer Leute Musik nachspiele. Die meiste Zeit arbeite ich beim Musikmachen auf ein Ziel hin: fertige Songs. Denn immer nur spielen funktioniert für mich langfristig nicht. Und diese Songs werden von selbst immer anspruchsvoller. Beziehungsweise: Der Anspruch meines Gehörs selbst an einfache Sachen steigt.

Ich bremse mich seit einiger Zeit und schreibe wieder erheblich einfachere Sachen und arrangiere sie so, dass sie mein Gehör trotzdem erfreuen (denn Komplexität ist freilich kein Merkmal von Güte). Mein Anspruch ist, dass ich einen einfachen Song einfach so einspielen kann ohne grobe Fehler, ohne Overdubs und ohne ein Dutzend Anläufe. Ganz einfach, weil mir eine andere Arbeitsweise keinen Spaß macht.

Natürlich kann man lange darüber diskutieren, was "einfach" heißt. Da fehlt mir gewiss nicht selten die Relation.

Aber keine Sorge: Das reine Spielen und die Freude an der Musik, dem habe ich viel Raum eingeräumt (neuerdings mit so einem auf eBay erlegten Arturia Microbrute). Und diese Freude überkommt mich eben am allerschnellsten am Klavier. Ich hätte eine "große Liebe zum Klang", hat mir ein Kammermusikguru mal gesagt. Da hat er wohl recht. Ich kann da mühelos zwei Stunden sitzen und improvisieren. Aber ohne Weiterentwicklung langweilt mich auch das nach ein paar Tagen.

Natürlich sind in meinem Hinterkopf die Werke unserer größten Komponisten gespeichert und deren Köpfe schweben da herum (denn die hatten ja offenbar nur Köpfe und gar keine Körper - keine Ahnung, wie die Hände angeschraubt waren) und ohne Zweifel hat wenigstens ein kleiner Teil von mir Schiss, dass einer von denen den Mund öffnet und gähnt.




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