Re: (Gitarre) Furcht vor der Furch


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Beitrag von Der Felix vom Juli 03. 2020 um 11:29:35:

Als Antwort zu: Re: (Gitarre) Furcht vor der Furch geschrieben von Jonas am Juli 03. 2020 um 10:20:25:

Moin Jonas
: Ich würde versuchen, weniger Wert auf die Meinung anderer zu legen.

Oh, von der Meinung anderer habe ich mich schon vor vielen Jahren verabschiedet. Die haben ja eh keine Ahnung. Das lernst du ja schon als Kind, wenn Mama dein hässliches Bild an den Kühlschrank hängt und es als ganz großes Kunstwerk bezeichnet. Die anderen haben ja keine Ahnung, wo ich hinwill und was mir wichtig ist.

: sich nicht mit den "Großen" vergleichen wollen. Ich denke, genau mit denen muss man sich sogar vergleichen und versuchen, da ranzukommen, oder darüber hinaus.

Das sehe ich auch so. Ich messe mich nur mit den Größten. Auch nur für mich selbst. Weil nämlich, die sind ja überhaupt der Grund, warum ich Musik mache. Die begeistern mich. Um allerdings der Selbstzerstörung auszuweichen, muss man dann schon irgendwann mal einen Schritt zurücktreten und die Möglichkeiten im Blick behalten. Zum Beispiel sind die (für mich) Großen allesamt Tenöre und sie singen seit ihrer Kindheit - UND sie haben Ausnahmeorgane. Ich bin eher Bariton und singe seit vielleicht 7 Jahren. Das habe ich anfangs gar nicht bedacht. Für mich war selbstverständlich, dass ich da irgendwann hinkomme, wenn ich genug übe. Das wird nie gehen, da fehlen einfach 20 Jahre Erfahrung, ganz abgesehen von ein paar Millimetern Stimmlippen.

Es ist allerdings nicht hilfreich, ständig an seinen Schwächen zu arbeiten auf Kosten der Förderung von Stärken. Das will unser Schulsystem uns zwar einreden, aber es ist totaler Blödsinn.

Deswegen schreibe ich gerade meine Musik als Nische genau um mich herum. Ich kann nicht singen oder spielen wie diese Leute. Aber das, was ich bei denen höre steckt tief in mir und durch den Filter meiner Fähigkeiten und Individualität kommt dann eben etwas ganz anderes heraus, das trotzdem eine Verbindung zu deren Musik hat. Ist eigentlich wie beim Kochen. Nur ganz anders.

All das ändert aber nichts daran, dass die Gitarre zwar mein Haupt- aber trotzdem allerhöchstens drittliebstes Instrument ist.

: "einfache" und qualitative Songs, die am schwersten zu schreibenden sind.

Ich glaube das kann man nicht pauschalisieren. Ich wollte erst zustimmen und dann doch schreiben, dass sich die besten Songs zwar einfach anhören, aber im Detail extrem kompliziert zu spielen sind und dann kam mir Beethovens Neunte in den Kopf und da waren diese Phrasen unhaltbar. Wobei der gute Ludwig auch ein paar von der Nummer "klingt kompliziert, ist aber total einfach" geschrieben hat.




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