Re: (Aussensaiter) Privatsphäre / Sessionbilder/Videos etc ...


[ verfasste Antworten ] [ Thread-Anfang ] [ Aussensaiter-Forum ]

Beitrag von Der Felix vom Oktober 26. 2009 um 14:21:34:

Als Antwort zu: Re: (Aussensaiter) Privatsphäre / Sessionbilder/Videos etc ... geschrieben von emef am Oktober 26. 2009 um 13:01:16:

Moin-

find' ich sehr interessant. In den letzten fünf Jahren bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich als Arbeitgeber oder Personalchef fahrlässig handele, wenn ich über die sich bewerbende Person keine Informationen aus dem Internet einhole. Natürlich mus ich die Fähigkeit haben, dort privates von geschäftlichem zu trennen. Aber nutzen muss ich die Informationen.

Wer sich um eine Stelle als Designer bewirbt, aber selbst eine katastrophal schlechte Internetseite hat, auf der er seine Fähigkeiten bewirbt, denn kann ich nicht einladen. Da fehlt mir einfach der Anspruch.

Und in Führungspositionen kann ich keinen setzen, der auf den Fotos seiner MySpace Seite demonstriert, dass er exzessive Besäufnisse propagiert. Denn da fehlt mir dann das Verantwortungsbewusstsein und die Vernunft, die ich von so einer Person benötige. Privat oder nicht.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass ich da richtig lag, aber das kann ich auch nur auf rund 20 Mitarbeiter und die Videospieleindustrie beziehen. Aber ich denke, dass das auf die gesamte Wirtschaft zutrifft.

Helmut würde ich insofern recht geben, als dass man heutzutage keine Chance hat auch nur seinen Namen ein mal im Internet zu benutzen, ohne, dass dies irgendwo erfasst und mit fremden Datensätzen abgeglichen würde. Ich konnte mich da z.B. vor einigen Jahren nichtmal gegen wehren weil es jemand anders "für" mich gemacht hat. Meine Taktik war dann, einfach selbst Informationen über mich zu streuen, und zwar die, die ich am ehesten verbreitet sehen wollen würde. Bevor ich da rechtliche Schritte auspacke, zeigt sich mir das als effektiver.

Andererseits hilft es auch nicht, das Internet gar nicht zu benutzen, denn selbst dann schlampen unsere lieben Großkonzerne und Stadtverwaltungen ausreichend, um eine dicke, fett Spur zu jedem von uns zu hinterlassen. So finde ich z.B. eine Reihe meiner alten Adressen bis heute im Netz, die ich jedoch wirklich NIE irgendwo angegeben habe.

Eine schlimme Sache ist das, aber ändern lässt es sich wohl so einfach nicht. Ich lebe zwar mit der absoluten Gewissheit, dass Sauf-Fotos von mir nie im Internet landen werden (weil ich einfach nicht saufe), aber das scheint ja für die wenigsten eine praktikable Lösung zu sein. Und -klar- es beschränkt sich ja nicht nur auf potentiell nachteilige, sondern generell auf alle Informationen.

Beste Grüße,

Felix




verfasste Antworten:



Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.