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Beitrag von tom@oh² vom Mai 02. 2006 um 12:23:24:
Liebe Aussensaiter,
ich bin neu hier und möchte Euch herzlichst in meiner Freizeit begrüßen, -nehmt Euch'n Keks und so... Ich hab nähmlich nach ausgiebigster Rechererchere festgestellt, dass das hier bei weitem das dynamischste Forum im Net ist und über die MONATE höchst passiver Mitleserschaft sind mir seine Macken und Kanten ebenso ans Herz gewachsen wie seine Direktheit und Offenheit. Anyway, dass ich mich jetzt doch mal aktiv beteilige liegt an meinem Anliegen das anliegt: Schlaflose Nächte bereitet mir der Gitarrenmarkt der doch mal für Revolution und Fortschritt sich einzusetzen pflegte, der brach mit dem Vergangenen und entschlossenen Schrittes aufbrach in dichtes und unklares Gefilde des Experiments, Duftnoten setzte, die den sicherheitsorientierten Riechkolben der Traditionalisten schwellen ließen bis hin zur Kolbenfresse! Ein Elektrotechniker glaube ich war Leo eigentlich von Beruf, der sich mit seinem Konzept straight in die Avantgarde katapultiziert hat: ist die E-Gitarre nicht eigentlich das allererste richtige Bauhaus Musikinstrument? Schau ich mich aber heute auf dem Markt um trillert's vintage von allen Dächern und die wenigen wirklich innovativen, die Instrumente nach eigenen Konzepten konstruieren (Teuffel, Pagelli...es gibt noch einige die mir grad nicht einfallen) kann ich an meinen Fingern abzählen (von denen ich übrigens auch nicht mehr hab als anere). Dass der Musikmarkt komerzgepolt funktioniert ist die eine Sache, der blinde Konsument (das mach ich jetzt bewusst etwas übergebrummt), der nicht viel mehr als Hintergrundberieselung von seiner LieblingsLP erwartet (also Musik, deren wichtigste Eigenschaft darin besteht ein gewisses "Zu-Hause-Moment" zu erzeugen und die vor allem niemals stört!!!) sucht nach seinem NEUEN nicht unbedingt innerhalb der Musik und findet es vielleicht anderswo. Aber wir Musiker, die das ja mehr oder weniger professionell machen, uns also irgendwo auch mit dem Instrument identifizieren selbst wenn wir es nur als Werkzeug betrachten, die Inspiration und einen Schuss Lebensfreude da herausholen, sind wir denn nicht gelangweilt vom ständig pseudo-neuen Aufguss der alten Fender oder Gibson Bohne. Sicher, die eigentliche Innovation soll sich dann natürlich in der Musik manifestieren und dazu braucht man nicht unbedingt ein neues Instrument. Aber wäre ein so Hendrix möglich gewesen, ohne die zufällige Entdeckung der Übersteuerung? Wo also sind die Istrumente heute, die Experimentieren, die neue Spieltechniken und Kolbenfresse provozieren? Die nicht nach Musikgenre, Richtung, Gattung, Style oder Attitude fragen sondern einfach SIND und ein bißchen wieder die Auseinandersetzung mit der Basis, dem Klang und seiner Erzeugung selbst forcieren. Gibt es sowas? Gibt es jemanden, der die Frage versteht?
Lieben Gruß
tom@oh²
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