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(Effekte) Frust

Hallo zusammen,

da habe ich einen guten Jazzgitarrenlehrer, Amp und Gitarre für ein Schweinegeld und finde seit Wochen nicht die Zeit und vor allem nicht die Muße, zu üben.

Seit einem halben Jahr habe ich jetzt also Unterricht, Equipment das professionellen Ansprüchen genügen würde und traue mich kaum Leute zu fragen, ob sie mit mir Musik machen wollen, weil ich so schlecht spiele.
An der Uni habe ich jede Woche einen A**** voll Arbeit, und meinen Job muß ich nebenbei auch noch versehen. Ich bin gar nicht so selten zu Hause, aber wenn, dann habe ich keinen Kopf mehr, mich hinzusetzen, und produktiv zu üben und komme seit Wochen nicht vorwärts.

Wie macht ihr das?

Gruß,
Woody

Re: (Effekte) Frust

Hallo Woody,

dann tu doch das, wofür so ein Instrument da ist: spiele es. Nicht Arbeiten. Spielen. Musik machen. Das ist es doch, worauf es ankommt.

Klar ist Üben sinnvoll, aber wenn keine Luft dafür da ist, dann ist es wichtig, sich nicht mit falschem Ehrgeiz den Spaß an der Sache zu verderben. Irgendwann kommt auch mal die Zeit, wo Du wieder zum Üben kommst.

Deshalb würde ich Dir eher vorschlagen: Suche Dir jemanden (oder mehrere), der musikalisch zu Dir passt, und mach mit ihm Musik. Das muss ja nicht auf professionelle Auftritte hinauslaufen, aber zu mehreren macht die Musik immer mehr Spaß als alleine.

Viele Grüße,
Johannes

PS: Das da: [...]und traue mich kaum Leute zu fragen, ob sie mit mir Musik machen wollen, weil ich so schlecht spiele. lasse ich jetzt mal unkommentiert, das glaubst Du ja schließlich selbst nicht.

Re: (Effekte) Frust

Guten Tag Johannes!

: PS: Das da: [...]und traue mich kaum Leute zu fragen, ob sie mit mir Musik machen wollen, weil ich so schlecht spiele. lasse ich jetzt mal unkommentiert, das glaubst Du ja schließlich selbst nicht.

Sauber! :-) Da kommt der wahre Wissenschaftler zu Tage: unbestechlich, skeptisch, präzise. Ich bin zwar keiner, aber wenn sich mir selber bisweilen ähnliche Grübelwürmer nähern, konstatierte ich immer: hey, du alte Pfeife!, du hast ja in Wirklichkeit keine Lust. Und so greif ich mir die Ketharre bisweilen nur, um nicht später über den Verlust an Hornhaut der Greifkralle zu jaulen. *g* Stattdessen muss wiedermal ein gutes Buch her, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit z.B., und Eibl-Eibesfeldt (In der Falle des Kurzzeitdenkens). Letzteren hattes Du bestimmt auch schon mal zur Hand, stimmts? :-)

Gruss
Micha

@Woody!
Nimms lockerer als es Dir vorschwebt. :-)

Re: (Effekte) Frust

Servus!

Ein gutes Thema, das eben auch mich betrifft/betroffen hat. Ich habe ebenfalls einen Spitzenlehrer, mit meinem Equipment bin ich zufrieden - hatte aber die letzten 2 Monate kaum Zeit zum Üben, da ich meine erste Hauptdiplomsprüfung hinter mich bringen musste (und außerdem noch eine Freundin habe, was ich der Gitarre allemal vorziehe). Prikär wurde die Situation dadurch, das meine Band genau in dieser Zeit ihr erstes Demo aufgenommen hat (im Studio, professionelle Aufnahme).
Ich habe (und das muss jeder für sich entscheiden) meine Präferenzen klar auf Freundin und Uni gelegt - und auf der Gitarre diese Zeit (trotz bevorstehenden Aufnahmen) wirklich nur noch gespielt (siehe Johannes), nicht geübt - und wenn ich die Gitarre in die Hand genommen hab', dann tat ich das nur, wenn ich Lust dazu hatte, und nicht aus einem "Übzwang" heraus. So habe ich zwar dann viel weniger als sonst mein Instrument genutzt, allerdings ist mir der Spaß an der Sache nie verloren gegangen. Die Zeiten ändern sich wieder, und im Moment schaffe ich es zum täglichen Spielen (je nachdem, wieviel Zeit da ist zwischen 15 min und 1 h) auch wieder 2-3 mal die Woche richtig zu üben. Du musst dir immer vor deine Augen halten: Man kann nicht alles haben. Sei also zufrieden mit dem, was du in deiner knapp bemessenen Zeit erreichen kannst.

Viele Grüße,
Markus

Re: (Effekte) Frust

Moin Gereon,

: [...]Unterricht [...]Uni [...]Job [...]keinen Kopf [...]produktiv üben [...]nicht vorwärts

: Wie macht ihr das?


Gar nicht. "Produktiv üben" und "Musik machen", das sprach schon Johannes an, sind zwei unterschiedliche Dinge. Produktiv zu üben (so wie ich glaube daß Du Dir das vorstellst) neben Uni und Job halte ich für unmöglich, zumindest ohne starken Genuss diverser Aufputschmittel (wobei auch dann noch die Porduktivität in Frage zu stellen ist).

Musik machen kann man ja nun auch nicht auf Befehl, ist ja schliesslich Kunst. Es bringt ja nix, beim Üben so zu verkrampfen daß es keinen Spaß mehr macht und man die Klampfe für immer an den Nagel hängt - nur weil man sich selbst unter Druck setzt.

Im Prinzip ist die Lösung, wie so oft, recht einfach: Prioritäten setzen.

In Deinem Fall also: Wenn Job unverzichtbar und Uni/Studium nicht gleich Gitarrenstudium und weiterhin Uni wichtiger als technisch-theoretischer Gitarrenfortschritt, dann gilt: Weg mit letzterem.

Wenn Du doch nunmal nicht den Kopp hast noch "produktiv" zu üben, was Du ohnehin nur glaubst tun zu müssen, weil Du einen Lehrer hast, dann liegt es nahe, den Lehrer Lehrer sein zu lassen und somit auch zumindest vorübergehend auf den wie auch immer gearteten Fortschritt an der Gitarre zu verzichten, z.B. bis das Studium weniger Widmung bedarf.

Wenn Du nun natürlich den Job nur hast um Dir den Lehrer zu leisten, der Job also auch wegfiele wenn Du den Lehrer weglässt und somit plötzlich ein Freiraum ensteht in dem Du eigentlich produktiv üben könntest, dann...gilt es, eine Balance zu finden. ;-) Zum Beispiel keinen wöchentlichen Gitarrenunterricht, sondern nur monatlich oder so.

Grüße,
Felix

Re: (Effekte) Frust

Moin Micha,

.
:
: Sauber! :-) Da kommt der wahre Wissenschaftler zu Tage: unbestechlich, skeptisch, präzise.


LOL :-)
Nein, da habe ich nur von mir auf andere geschlossen :-)

Ich bin zwar keiner, aber wenn sich mir selber bisweilen ähnliche Grübelwürmer nähern, konstatierte ich immer: hey, du alte Pfeife!, du hast ja in Wirklichkeit keine Lust.

Und das ist ja auch nix schlimmes. Dann mache ich halt eine Zeitlang etwas anderes. Es gibt ja noch andere sinnvolle Tätigkeiten außer Musik zu machen.

und Eibl-Eibesfeldt (In der Falle des Kurzzeitdenkens). Letzteren hattes Du bestimmt auch schon mal zur Hand, stimmts? :-)
:


Da muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich von dem noch nie was gelesen habe...
Dafür sind Krimis von Tony Hillerman auch sehr spannend und lehrreich. :-)

Viele Grüße,
Johannes


Re: (Effekte) Frust

Hi Johannes!

: LOL :-)
: Nein, da habe ich nur von mir auf andere geschlossen :-)

Genau. Mach ich auch nur. :-))

: Eibl-Eibesfeldt
: Da muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich von dem noch nie was gelesen habe...

Konrad Lorenz und eben jener... Kein schlechter Stoff. :-)

Gruss
Micha

Re: (Effekte) Frust

Hi Woody,

: da habe ich einen guten Jazzgitarrenlehrer, Amp und Gitarre für ein Schweinegeld und finde seit Wochen nicht die Zeit und vor allem nicht die Muße, zu üben.

So ist das Leben... Ich denke mal solche Phasen gibt es immer wieder. Manchmal halten sie einen Tag an, mehrere Tage, Wochen oder gar Monate...

: An der Uni habe ich jede Woche einen A**** voll Arbeit, und meinen Job muß ich nebenbei auch noch versehen. Ich bin gar nicht so selten zu Hause, aber wenn, dann habe ich keinen Kopf mehr, mich hinzusetzen, und produktiv zu üben und komme seit Wochen nicht vorwärts.

Mittlerweile hab ich ja schon länger ne Fernbeziehung am Laufen, arbeite knapp 40 Stunden/Woche und bin ja auch noch religiös ziemlich aktiv. Sprich: Soviel Zeit bleibt da eigentlich gar nicht mehr übrig und wenn ich mal die Momente hätte, um mich hinzusetzen und was zu machen, ist dass letzte was mir in den Sinn kommt 'Jetzt üb mal dieses und jenes Stück'. Maximal fuddle ich etwas auf der Gitarre rum, um den Sound mal wieder gehört zu haben... *g*

Aber deine Gefühle kann ich nachvollziehen. Gerade wenn man sich eigentlich Ziele steckt, denen man nachjagen möchte. Schlimm wird's nur dann, wenn man sieht, dass man nicht da hinkommt wo man möchte. Das raubt dann meistens auch noch das letzte Stück Motivation, welche durch den Stress und Druck rundherum ohnehin ziemlich 'klein' geworden ist.

Kurz und bündig: Druck und Stress sind Spasskiller!
Und wenn's keinen Spass mehr macht, bringt die beste Gitarre, der beste Amp und der beste Unterricht nichts mehr.

Ich kann mich eigentlich nur meinen Vorrednern anschließen. Wenn du im Moment unzufrieden bist, dann lass es mit dem Üben bleiben. Dann merkt man zwar manchmal ziemlich schnell ein Verschlechterung in der Spielqualität, die holst du aber in 1-2 Tagen auf, wenn du mit Freude übst. Das kann denk ich hier auch jeder bestätigen.

Zu deiner Beruhigung: Technisch bin ich ja nun auch niemals da angekommen, wo ich hinwollte. Vor einigen Monaten hatte ich eigentlich fast komplett aufgehört mit Spielen. Die Gitarre wurde stellenweise länger als 4 Wochen nicht mehr in die Finger genommen.
Nach dieser Zeit merkt man dann auch schon mal, dass man noch schlechter wird, als man ohnehin schon war... ;)

Aber jetzt fange ich mal wieder locker-flockig mit einzelnen Übungen an und merke dabei nur, dass die Technik etwas unsauberer geworden ist. Aber verloren ist da nichts. Nach einer Woche spielen und üben mit Spass merke ich schon wieder unglaubliche Fortschritte und glaube besser zu spielen, als ich jemals konnte!

Mein Fazit:
Du spielst niemals so gut, wie du willst.
Du spielst niemals so schlecht, wie du denkst.
Wenn die Zeit im Moment sehr stressig für dich ist, stell die Gitarre hinten an. Wenn du gestresst bist, klingt dein Spiel auch gestresst und du wirst noch unzufriedener.

Stell die Gitarre ein paar Tage/Wochen hinten an und wenn du Musik im Blut hast, wird dich das schon nach kurzer Zeit Abstinenz wieder zum Spielen drängen, dann aber ohne Erfolgsdruck und mit Spass! :)

Lass dich nicht hängen!

Gruß
Ben

Re: (Effekte) Frust

Hallo Woody,

also sei mir nicht böse, aber jetzt muss ich auch mal relativ hart antworten:

Wenn Du keine Zeit hast, dann lass es!!

Du musst nur ein bisschen das Prinzip von Ursache und Wirkung beachten:
- Nur weil ich mir als Minderjähriger ein Auto kaufe, kann ich deswegen noch lange nicht fahren (ich konnt´s trotzdem schon vorher... *pfeifel*)
- Nur weil ich mir ne Gitarre kaufe, kann ich deswegen noch nicht spielen.
- Nur weil ich mich beim Gitarrenkurs anmelde, finde ich deswegen Zeit zum Üben.

Und so weiter und so fort.

Kommt dann wieder Zeit, kommt Rat, kommt Attentat....


Schönen erholsamen Abend noch,
Peter

PS: Irgendwann wird der Ozean Deines Lebens nicht mehr so stürmisch sein. Dann findest Du auch wieder Zeit zum Luftholen, Gitarreüben usw. §:o)

Re: (Effekte) Frust

hallo woody!

das problem kennt glaube ich wirklich jeder!

...aber nicht jeder geht gleich damit um!

einige hier vertreten ja die fraktion "nicht üben, sondern einfach nur spielen".

ich selbst habe die erfahrung gemacht, dass mich "nur herumdaddeln" nicht glücklich macht (wenn ich eh schon das gefühl habe, dass es nicht voran geht...).

auf der anderen seite habe ich mich manchmal dann doch aufgerafft und "wirklich geübt", obwohl ich total müde war.

interessanterweise war ich nach kurzer zeit wieder voll drin und voll konzentriert. anstatt kraft durch absolute konzentration zu verlieren gab mir die musik (bzw. die meditationsmäßige konzentration auf eine bestimmte sache) sogar wieder power zurück.

nach dem "wirklichen" üben fühle ich mich dann fast immer besser, entspannter und ausgeglichener als vorher.

wo ist also der haken an der sache? obwohl ich weiß, dass mir das üben total gut tut, kann ich mich oft einfach nicht dazu aufraffen, weil ich am abend lieber die füße hochlegen und ein bier aufmachen möchte...

ist soweit auch alles legitim, man kann halt nicht immer perfekt sein. trotzdem ist es besser, einfach mal anzufangen als das üben immer vor sich herzuschieben. es ist ein bisschen so wie mit dem rauchen aufzuhören: den richtigen zeitpunkt gibt es einfach nicht.

wenn du diese zeilen liest, fahr doch einfach den rechner runter und setz dich noch eine halbe stunde hin mit der gitarre...


gruß martin

Re: (Effekte) Frust

Hallo Woody,

ich kann dir fast nichts raten, möchte dir aber zurufen, dass du nicht alleine bist.

da habe ich einen guten Jazzgitarrenlehrer, Amp und Gitarre für ein Schweinegeld und finde seit Wochen nicht die Zeit und vor allem nicht die Muße, zu üben.

Seit einem halben Jahr habe ich jetzt also Unterricht, Equipment das professionellen Ansprüchen genügen würde und traue mich kaum Leute zu fragen, ob sie mit mir Musik machen wollen, weil ich so schlecht spiele.


Bevor unser Drummer uns verlassen hat, hatten wir uns schon zwei Wochen nicht mehr getroffen, danach hatte ich erstmal so die Schnauze voll, dass ich wiederum zwei Wochen keine Gitare angefasst habe.

Gestern dann das erste Treffen mit Rainer, der sich, um wenigstens etwas gute Laune zu verbreiten, die Mühe gemacht hatte, einige Stücke mit gesampelten Drum-Tracks zu untermalen.

Erster Versuch SRVs "Lenny" zeigte mir deutlich, dass ich tatsächlich seit vier Wochen keine Gitarre mehr in der Hand gehabt hatte.

Durch den Ärger, nicht spontan das spielen zu können, was ich im Kopf hatte, werde ich jetzt wieder zwei, dreimal die Woche in den Übungsraum fahren. Zur weiteren Motivationssteigerung durch Positiverlebnisse habe ich mir noch ein Pedal gekauft, dass die Tage hier eintrifft. Du hattest ja in der Rubrik "Effekte" gepostet, daher gehört dies hierher....

...du musst mMn an den Punkt kommen, dass du entweder Stücke in Angriff nimmst, die du fast schon spielen kannst, oder du musst eben so gut werden, dass du die Stücke spielen kannst, die du "wirklich" willst. Wenn dein Lehrer das nicht so einrichtet, taugt er nichts. Nur bei richtig gewähltem Anforderungsniveau ist die Motivation optimal: zu hoch is' kacke, zu niedrig is' kacke. Denk' an den Esel, der durch eine an einer Angel baumelnde Möhre, die ihm der Kutscher vor's Gesicht hält, in Trab kommt. Wenn er sie für unerreichbar hält, bleibt er stehen, und wenn er sie durch Halsrecken erreichen kann, auch.

Und Skalen und Fingerübungen halte ich persönlich für Quatsch, es sei denn, man übt konsequent genau das, was man am schlechtesten kann. Ansonsten finde ich richtiges Spielen sinnvoller, weil man da alles können muss.

An der Uni habe ich jede Woche einen A**** voll Arbeit, und meinen Job muß ich nebenbei auch noch versehen. Ich bin gar nicht so selten zu Hause, aber wenn, dann habe ich keinen Kopf mehr, mich hinzusetzen, und produktiv zu üben und komme seit Wochen nicht vorwärts.

Es geht auch mit 50-Stunden-Job und drei Kids, Woody. Man muss die Ziele so setzen, dass man Erfolgserlebnisse hat. Vielleicht nimmst du mal was auf, damit du Fortschritte nachvollziehen kannst.

Viele Grüße und Kopf hoch.

cu, ferdi

Re: (Effekte) Frust

Moinsens Woody -

: ...und traue mich kaum Leute zu fragen, ob sie mit mir Musik machen wollen, weil ich so schlecht spiele...

so wirklich berufen, dir einen guten Tipp zu geben, bin ich ja nicht. Weder hab' ich Gitarrenunterricht gehabt, noch hab' ich je "geübt" (jedenfalls nicht im gestrengen Sinne des Wortes). Meine Motivation war immer mit anderen Leuten Musik zu machen. Allein im stillen Kämmerlein fand ich's immer langweilig. Klar, am Anfang hat man immer Zweifel, ob man nicht zu "schlecht" für den Rest der Welt sei. Doch auf der anderen Seite kann man nur von "Besseren" lernen, also ist der Kick doch mit "Besseren" zu spielen? Für mich hat es immer einen hohen Reiz gehabt mit Leuten zu spielen die etwas "besser" können als ich. Momentan hab ich diesen Kick wieder, mit Captain Stubing & the Loveboats. Peter kann großartige Songs schreiben, ich nicht. Peter kann singen, ich nicht, Peter spielt Klavier, ich nicht. Und gestern hatten wir noch einen großartigen Jazzer an der Gitarre mit an Bord. Kann ich jazzen? No way. Hat's Spaß gebracht? Jepp und wie!

Was den Zeitfaktor angeht: Wir proben/spielen einmal die Woche 2 Stunden. Und ich freu mich auf jede Probe wie ein Schneekönig. Ob ich dadurch je ein "besserer" Gitarrist werde, weiß ich nicht. Aber Spaß (und das ist das was für mich beim Musik machen zählt) macht's alle mal.

slide on ...
bO²gie


Re: (Effekte) Frust

Hi Woody, hi bO²gie,

mir geht´s bzgl. "Musik machen mit anderen" ähnlich wie Woody, hatte ich im anderen Zusammenhang vor kurzem schon mal geschrieben. Sicher, es ist reizvoll, mit besseren zu spielen, eben auch um zu lernen. Die Frage, die sich mir dann zwingend aufdrängt: Welchen Reiz macht es für andere aus, mit SCHLECHTEREN zu spielen?? Sicher, mal so zum rumjamen, kein Problem. Aber dauerhaft fühlen die sich doch vermutlich gebremst!?
Ich bin 35, spiele seit diversen Jahren aber sehr unstetig. Zuletzt hab ich 2 Jahre kaum eine Klampfe angefasst, vorgeblich auch aus "Zeitmangel". Jetzt ist es aber so, dass sich in meinem Umfeld eigentlich nichts verändert hat, ich aber auf einmal doch Zeit habe, mich hinzusetzen! Und dann kann ich meist gar nicht mehr aufhören. So gesehen wohl wirklich eine Frage der Prioritäten, die man sich setzen muss. Zudem hab ich mir mühsam beigebogen, mir realistische Ziele zu setzen. So kann ich jetzt üben und habe SPASS dabei, ich würde sogar behaupten, ich entspanne dabei total, weil ich alles andere dabei ausblenden kann. Sowas hat mir gefehlt!
Ich bin nur in der unglücklichen Lage, dass ich zu gut für gnadenlose Anfänger bin und bei weitem zu schlecht für Leute, die seit 20 Jahren intensiv spielen. Ich weiss nicht so recht, mit wem ich da nun zusammenspielen soll, so dass es für alle ein Gewinn ist, denn Leute in meiner Altersklasse sind oft entweder richtig gut, oder sie haben das Hobby vor 10 Jahren aufgegeben. Vielleicht überzeugt mich ja einer, dass das ein Vorurteil ist!

Gruß, Henry

Re: (Üben und/oder Spielen) Frust?

Tach zusammen!

: Sicher, es ist reizvoll, mit besseren zu spielen, eben auch um zu lernen. Die Frage, die sich mir dann zwingend aufdrängt: Welchen Reiz macht es für andere aus, mit SCHLECHTEREN zu spielen??

Da wird es doch Zeit, die Gebetsmühle wieder rauszuholen - es gibt keine "guten" oder "schlechten" Musiker (na gut, schlechte gibt's schon, aber die fangen meistens gerade erst an oder sind hoffnungslos. Die Anfänger finden dann auch häufig Leute auf ihrem Level, mehr oder weniger, die dann eine grauselige Band ergeben. Aber die Leute lernen dadurch und spielen dann später in (hoffentlich) weniger grauseligen Bands.

Und was die technisch weniger begabten (vulgo: schlechten) Gitarristen angeht - das kann man auch "eigener Stil" nennen, und schon ist man bei Keith Richards und Bob Dylan.

Ich spiele mit einem Gitarristen zusammen, dem ich als Bassist noch Akkorde und Voicings und Anschlagtechniken auf der Gitarre beibringen kann, und ich beileibe kein begnadeter Techniker/Theoretiker. Aber der Junge hat seinen eigenen (Schrammel-)Stil, und der passt genau in den Bandkontext und macht die Musik lebendig.

: Ich bin nur in der unglücklichen Lage, dass ich zu gut für gnadenlose Anfänger bin und bei weitem zu schlecht für Leute, die seit 20 Jahren intensiv spielen. Ich weiss nicht so recht, mit wem ich da nun zusammenspielen soll, so dass es für alle ein Gewinn ist, denn Leute in meiner Altersklasse sind oft entweder richtig gut, oder sie haben das Hobby vor 10 Jahren aufgegeben.

Das Mittelfeld existiert durchaus. Geh einfach mal auf Konzerte von lokalen Bands in deiner Gegend, da findest du die Leute, die du suchst. Kommt natürlich auch auf die Art Musik an, die du machen willst.

Und Woody: Wenn du noch einmal, nur ein einziges Mal behauptest, du wärst nicht gut genug, dann gibt's auf der nächsten Session ein paar auf die Zwölf. So. Das musste jetzt mal raus. :-)

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (Effekte) Frust

Hi Henry!

: Die Frage, die sich mir dann zwingend aufdrängt: Welchen Reiz macht es für andere aus, mit SCHLECHTEREN zu spielen?? Sicher, mal so zum rumjamen, kein Problem. Aber dauerhaft fühlen die sich doch vermutlich gebremst!?

Mit ebendieser Frage wurde ich konfrontiert, als ich zu meinem Erstaunen feststellte, daß ein (wirklich guter!) Studiogitarrist, der auf der gleichen Veranstaltung wie wir spielte, mit einer Band aufkreuzte, die ansonsten komplett aus Anfängern bestand, die mit Ausnahme des Keyboarders, der vorrangig als "Stand-In" für den ständig aussteigenden Bassisten fungierte, eine wahrhaft hilflose Figur abgaben.

Meine Vermutung dazu: Es scheint tatsächlich Leute zu geben, denen weniger das Gesamtresultat wichtig ist, als daß sie als alleinige Stars ihr Ego bauchpinseln mögen, so nach dem Motto: Eine große Nummer mit hohem Stellenwert braucht Nullen hinter sich...

Logischerweise ergibt sich bei einer solchen Performance, daß sie alsbald langweilig wird, somit sind wir, nachdem wir unser letztes Set gespielt hatten, gegangen...

Auch nach anderen Erfahrungen halte ich die Gleichwertigkeit aller Beteiligten für ein wesentliches Kriterium einer guten Darbietung. Wer als Solist glänzen will, tut gut daran, den bestmöglichen verfügbaren Begleiter mit auf die Bühne zu bringen, und wenn man wirklich das erklärte Ziel hat, qualitativ zu arbeiten, ist Konkurrenzdenken hinderlich.

Grüße,

Olkmar

Re: (Effekte) Frust

Hi Christian!

Bist du auch in einem Motivationstief?

Ich warte, bis es da ist, wenn mich die Begeisterung dann zu einem Posting drängt, gebe ich dem gerne nach.

Dann kannst du überlegen, ob dir das auch hilft ;o)

cu, ferdi


Re: (Effekte) Frust

Hi Ferdi!
Naja, Motivationstief würde ich es nicht nennen, wenn ich mal ein paar Tage am Stück keinen Bock zum Üben habe...;-) Das passiert schon mal bei Musikstudenten. Ich komme mir allerdings vor, als hätte ich Klavier als Hauptfach. Zum Gitarreüben komm ich quasi gar nicht... Mein Tone Master ist immer noch nicht da, und ich werd schon ganz hibbelig...
Kannst also ruhig sagen, welches Pedal Du Dir bestellt hast (na, ist es ein MEK?*g*);-)
Viele Grüße
Christian


Re: (Effekte) Frust

Hi Henry,

:Sicher, es ist reizvoll, mit besseren zu spielen, eben auch um zu lernen. Die Frage, die sich mir dann zwingend aufdrängt: Welchen Reiz macht es für andere aus, mit SCHLECHTEREN zu spielen?? Sicher, mal so zum rumjamen, kein Problem. Aber dauerhaft fühlen die sich doch vermutlich gebremst!?

Mmmmhhhhh - besser vs. schlechter ist wie schwarz vs. weiss - dazwischen gibt es noch vieles anderes. Als "schlechten" Gitarristen (oder Musiker) würde ich jemanden bezeichnen, der kein Timing hat, sich dauernd verspielt, unsauber greift, kein Rhythmusgefühl hat, usw.
Dann gibt es natürlich die Leute, die mehr können, als man selbst (schneller spielen, mehr Akkorde, mehr Fingersätze, etc.pp.) - die sind dann natürlich subjektiv besser - hindert aber keinesfalls am zusammen musizieren.

Ich war vor Urzeiten mal bei 'nem Clapton Konzert, da war als zweiter Gitarrist Albert Lee dabei - soll der jetzt sagen, "nee, der Clapton ist mir zu schlecht, mit dem spiel ich nicht"? :-))))

Dauerhaft bremsen tut man, wenn man sich überschätzt - wenn ich in einer Bebop-Band anfangen würde, wäre der Bremsweg ca. 20 cm :-)))



: ...bei weitem zu schlecht für Leute, die seit 20 Jahren intensiv spielen. Ich weiss nicht so recht, mit wem ich da nun zusammenspielen soll, so dass es für alle ein Gewinn ist ...

Warum meinst du, dass du zu schlecht bist? Aus obigen Gründen (kein Timing, kein Rhythmusgefühl, du kennst nur drei Akkorde?) - okay, dann hast du schlechte Karten. Ansonsten kommt es doch selbst bei Profibands auf den Bedarf an. Ich hab' über zehn Jahre mit 'nem Gitarristen gespielt, der nur 5 Akkorde konnte - aber das hat erstens für die Songs gereicht und zweitens hat er diese 5 Akkorde mit so einer Überzeugung gespielt, das war gnadenlos :-)))

Und was soll heißen "für beide ein Gewinn"? Es muß passen - that's all.

Gruß

Oly


Re: (Effekte) Frust

Moin Henry,

was bitte ist: zu schlecht, zu gut?

Ausgemachter Quatsch!

An was willst Du das festmachen? Etwa daran, dass Du vielleicht gut Rhytmus spielst, aber keine Soli, oder umgekehrt, daran dass Du Fingerpicking machst aber mit einem Plektrum nicht umgehen kannst, oder, oder, oder?

Nene, lass mal dieses Schlecht und und gut weg. Der eine kann dies besser, dafür das andere nicht, der eine ist weiter und hat mehr Erfahrung als der andere. z.B.: Ich spiele mit Sicherheit so lange Klampfe wie Woody lebt, aber der spielt mich an die Wand, vor allem dann, wenns ums improviesieren geht. Aber vielleicht bin ich ja im schrammeln auf der Akustik schneller, rhytmischer oder sonstwas. (Woody: Das ist keine Wertung, nur ein, an den Haaren herbeigezogenes Beispiel!!) Jeder auf seine Art! Wirklich schlecht ist einer nur dann, wenn er "musikalisch" nichts drauf hat, spielt, als hätte er Beton in den Armen, keine Rhytmik, kein Gehör für den Ton.

Sicher, es gibt sehr gute Musiker, die mehr können als andere und sich in allen Musikstilen und mehreren Instrumenten zu Hause fühlen. Das ist dann aber nicht ganz mit uns Durchschnittsgitarreros zu vergleichen.

Noch ein Beispiel: Der zweite Gitarrist in meiner Zweitband ist ein Solist, der spielt fast jedes Solo, das er hört sofort nach, innerhalb weniger Minuten hat er die Dinger drauf. Steht aber jedesmal wie der Ochs vorm Berg, wenn er reine Begleitung spielen soll (Akkorde), weil ich mal "nur" singe. Oder steht mit offenem Mund neben mir, wenn ich auf meiner Akustik dahin schrammle. Wer ist da besser oder schlechter?

Gruß Waufel

Re: (Effekte) Frust

Hi Woody!

In deinem Posting lese ich mehrere Probleme.

Problem Nummer eins sind Selbstzweifel. Gib diesen Begriff mal im Archiv ein, Ursprungsposting von mir und sehr schöne Beiträge.

Problem Nummer zwei ist Motivation, denn du schreibst selbst, dass du die Zeit hättest. Das Problem hätte ich auch, wenn ich laufend lernen würde (Gitarre + Studium) aber das Gelernte nicht anwenden könnte (keine Kapelle).

Noch eine Kleinigkeit zum "Aufraffen". Häufig ist auch einfach mangelnde körperliche Fitness schuld, Müdigkeit und schlapper Kreislauf. Du bist ja nun auch nicht so der Modellathlet...

Problem drei ist dein Anspruch. Für einen Bluesfan ist es ja nicht so schwer, "seine" Musik zu spielen wie für einen Jazzfan oder einen Klassikfan. Hier müsstest du vielleicht etwas zurückstecken.

Mach vielleicht erstmal ne Pause mit dem Unterricht, lass die Gitarre mal in Ruhe. Such dir keine Mitmusiker und bleib geschmeidig.

Gruß

Matthias

Re: (Effekte) Frust

Hallo!

Welchen Reiz macht es für andere aus, mit SCHLECHTEREN zu spielen??

Erstmal ist mir ein technisch weniger virtuoser Musiker immer noch lieber als gar keiner. Dann kommt dazu, dass ich gerne mit Menschen musiziere, die ich mag, wenigstens aber Leute, die sich freundlich und einfach angenehm verhalten. Zuverlässigkeit, gegenseitiger Respekt, Rücksichtnahme etc. sind mir wichtig. Ein virtuoses Arschloch? Soll nach Hause gehen!

Wenn wir mal wieder Musik mit Sprache vergleichen, dann ist mir auch egal, ob einer perfekt die Grammatik erklärt. Ich will lieber eine spannende Geschichte hören.

Und - wenn es wirklich bessere und schlechter Musiker gibt - ist zu 99 % einer der schlechtere, ein "Gleichstand" ist doch unwahrscheinlich.

Gruß

Matthias

Re: (Effekte) Frust

Für einen Bluesfan ist es ja nicht so schwer, "seine" Musik zu spielen wie für einen Jazzfan oder einen Klassikfan.

Da kann ich echt nur ungläubig den Kopf schütteln, Matthias, dass du so eine gequirlte Scheiße schreibst.

Mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Schönen Tag noch!

ferdi

Re: (Effekte) Frust

Lieber ferdi!

: Da kann ich echt nur ungläubig den Kopf schütteln, Matthias, dass du so eine gequirlte Scheiße schreibst.
:
: Mehr möchte ich dazu nicht sagen.


Mir war ja klar, dass zu diesen Sätzen zu schwierigerer und leichterer Musik irgendwer aufheult.

Aber du wirst mir doch sicherlich wenigstens im Ansatz zustimmen können, oder? Der "klassische" Blues ist mit ziemlich wahrscheinlich drei Akkorden, vielleicht noch drei Moll-Akkorden dazu und einer hübschen Pentatonik schon ganz gut bedient. Natürlich ist es nicht leicht, Blues zu spielen. Aber die Anzahl der Bauteile ist gering.

Wenn ich dagegen ins Real Book schaue, ist die Anzahl der nötigen Harmonien doch deutlich höher. Fast ausnahmslos auch Akkorde, von denen Peter Bursch nie was gehört hat. Und die Diskussionen, welche Modes und Skalen über welche Akkorde gespielt werden, erinnern mich regelmäßig an e = mc². Von krummen Taktzeiten mal ganz abgesehen. Das sind auf jeden Fall schon erheblich mehr "Bauklötzchen".

Mir geht es hier gar nicht um Virtuosität und erst recht nicht um den Emotionsgehalt der Musik, sondern nur darum, erst einmal einigermaßen sicher durch einen Song zu kommen und vielleicht ein akzeptables Solo zu spielen.

Dabei bleibe ich bei meiner Meinung. Das ist im Jazz im Durchschnitt bzw. grundsätzlich schwerer als im Blues.

Mahlzeit

Matthias




Re: (Effekte) Frust

Moin Matthias,

: Mir geht es hier gar nicht um Virtuosität und erst recht nicht um den Emotionsgehalt der Musik, sondern nur darum, erst einmal einigermaßen sicher durch einen Song zu kommen und vielleicht ein akzeptables Solo zu spielen.
:
: Dabei bleibe ich bei meiner Meinung. Das ist im Jazz im Durchschnitt bzw. grundsätzlich schwerer als im Blues.


Mir ist klar was Du meinst, und im ersten Moment hätte ich Dir vielleicht zugestimmt. Aber dann kam mir der Film "Crossroads" in den Kopf, der sehr gut klarmacht, daß auch diese vielleicht nur drei Akkorde des Blues so unendlich schwer zu verstehen sind. Anders als den C³#7² im Jazz, den man womöglich runterrattern kann - eben weil Jazz vielleicht mathematisch einfacher zu erfassen ist als Blues.

Am wenigsten lehnt man sich wohl aus dem Fenster, wenn man alle drei in Punkto "Schwierigkeitsgrad" auf die gleiche Stufe stellt. Denn was der "Klassiker" Stundenlang an Tonbildung und für den Blueser womöglich unhörbaren Feinheiten arbeitet, das übt letzterer in den millionen Variationen, die es bei Bendings gibt.

Grüße,
Felix

Re: (Effekte) Frust

Hallo Felix,

: Am wenigsten lehnt man sich wohl aus dem Fenster, wenn man alle drei in Punkto "Schwierigkeitsgrad" auf die gleiche Stufe stellt.

Klar, das macht aber auch am wenigsten Spaß! ;-)

Nochmal, mir geht es überhaupt nicht um die Virtuosen und echten Könner, sondern schlicht um Anfänger. Menschen, die eine Kapelle gründen, proben und vielleicht einmal auf einer Bühne spielen wollen.

Ganz provokativ: Als Peter-Busch-Schüler, sprich Autodidakt, konnte ich (für meine Ansprüche) nach einem Jahr einfache Folkstücke spielen, nach zwei Jahren Blues und Rock´n Roll. Diverse Spielarten des Rock, bißchen Pop und Punk gingen nach ein paar Jahren auch.

Jetzt bin ich aber bald vierzig Jahre alt, spiele mehr als die Hälfte meines Lebens Gitarre und kann immer noch keinen Jazz, erst recht keinen Jazzrock und bin noch nicht mal in der Lage, länger als zwei Minuten Dream Theater auch nur zu hören.

Ganz ernst, es mag ja klischeebelastet, starrsinnig und politisch unkorrekt sein aber ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass Jazz technisch (!!) schwieriger zu erlernen ist als Blues.

Mahlzeit

Matthias

Re: (Effekte) Frust

...Ganz ernst, es mag ja klischeebelastet, starrsinnig und politisch unkorrekt sein aber ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass Jazz technisch (!!) schwieriger zu erlernen ist als Blues...

servus matthias,

ich lasse deine aussage, da dein musikalische background es nicht hergibt, einfach stehen und respektiere es auch.

für mich gehört blues untrennbar, als eine jazzform eindeutig zum jazz ! man kann´s einfach, oder "kompliziert" darbieten und was zählt ist, groovt es , oder eben groovt es nicht ? - dazwischen gibt´s für mich nchts.

eine kleine betrachtug über die jazzgeschichte kann man z.b. hier lesen.

grüse - emil

Re: (Effekte) Frust

Moinsens Matthias -

: Ganz provokativ: Als Peter-Busch-Schüler, sprich Autodidakt, konnte ich (für meine Ansprüche) nach einem Jahr einfache Folkstücke spielen, nach zwei Jahren Blues und Rock´n Roll. Diverse Spielarten des Rock, bißchen Pop und Punk gingen nach ein paar Jahren auch.

hmmm... am "provokativsten" finde ich ja die Reihenfolge *g*

: Jetzt bin ich aber bald vierzig Jahre alt, spiele mehr als die Hälfte meines Lebens Gitarre und kann immer noch keinen Jazz, erst recht keinen Jazzrock...

Ich mag das ja mit den Reihenfolgen, erst recht nachdem ich letztens mal wieder "High Fidelity" gesehen hab. Top Fives rocken. Und bei mir hat sich das mit der Jazz/Jazzrockinkompalibität auch nach fast 30 Jahren Gitarre spielen nicht behoben.

: Ganz ernst, es mag ja klischeebelastet, starrsinnig und politisch unkorrekt sein aber ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass Jazz technisch (!!) schwieriger zu erlernen ist als Blues.

Hmmm... "technisch" sind's sicher ein paar motorische Bewegungsabläufe mehr... Bergsteigen ist ja auch technisch komplizierter als die Bewegung zu ebener Erde. Was wollt ich damit eigentlich sagen? Hmmm... egal, ab in die Sonne (und wenn die heute untergeht bewegen sich die Väter auf allen Vieren. Ist garnicht kompliziert, man muß nur genug trinken und nächstes Jahr schließ ich mich diesem lustigen Brauch sicher auch an).

slide on ...
bO²gie

Re: (Effekte) Frust


Halt, halt, halt.

Moment.

Nicht so schnell.

Diesen Satz wollen wir uns mal in Zeilupe ansehen:

... ab in die Sonne (und wenn die heute untergeht bewegen sich die Väter auf allen Vieren. [...] und nächstes Jahr schließ ich mich diesem lustigen Brauch [...] sicher auch an).

Wem schliesst Du Dich an? Dem Brauch des Trinkens allgemein oder dem Brauches des Trinkens während oder weil man Vater ist?

Ist vielleicht nur ein Interpretationsfehler.

Aber ich entsinne mich auch dass du kürzlich erwähntest, Du bögest an Deinem Lebensweg herum.

Was genau hast Du denn wohin gebogen?


Gruß,
groby
*

Re: (Effekte) Frust

Hi Oly und andere Freunde des aufmunternden Wortes ;-),

hm, manchmal gar nicht doof, wenn man sich zu seinen eigenen Ausführungen die zugehörigen Fragen stellt ;-) Warum halte ich mich für zu schlecht? Diese Frage ist sinnig, die Antwort vielschichtig.
Rhythmus und Taktgefühl würde ich eher als meine Stärken ansehen, ich hab das zwar immer geahnt ;-), mein letzter Gitarrenlehrer hat es mir ausdrücklich bestätigt, soweit zum Teil, in dem ich mir selbst auf die Schulter klopfe. Halt, einer noch, mein musikalisches Gehör ist offenbar auch recht brauchbar.
Nun ist es aber so, dass ich zwar einerseits handwerklich an der Klampfe für Aussenstehende wohlklingendes zustande bringe (um dem mal ein "Gesicht" zu geben: Fingerpicking-mäßig würde ich sowas wie Classical Gas und E-Gitarren-solotechnisch sowas wie das Solo von Stairway to Heaven als meine momentane technische Grenze bezeichnen), aber da kommt es auch schon: Das ist alles schlicht angelernt ich bin nicht imstande, aus diesem angelernten Material EIGENES zu entwickeln. Du kennst sicher die Leute, die den Flohwalzer schematisch am Klavier gelernt haben (sonst nix!) und sagen, sie spielen Klavier. Etwas überzogen dargestellt, geht das in diese Richtung!
Ich kann also durchaus Stücke lernen und wiedererkennbar reproduzieren. Aber ich brauche dafür Zeit. Ich könnte also zum Beispiel auf einer Session des Forums mein Equipment vorführen, aber ich wäre nicht imstande mal eben frei nach Schnauze loszujamen, sondern eben nur das schematisch gelernte wiedergeben, sofern sich da Mitstreiter finden.
Überflieg´ diesen Text grad, klingt alles sehr frustig, ist aber gar nicht so, mir macht das trotzdem Spass!!! Wollte damit selbskritisch darstellen, was ich mit zu schlecht meine, denn jemandem, der mich mit den gelernten Stücken hört, wird es oft merkwürdig erscheinen, dass ich dann andere vermeintliche 08/15-Dinger nicht bringen kann. Keine Ahnung, ob ich den Knoten noch mal durchschlage...

Gruß, Henry

: : ...bei weitem zu schlecht für Leute, die seit 20 Jahren intensiv spielen. Ich weiss nicht so recht, mit wem ich da nun zusammenspielen soll, so dass es für alle ein Gewinn ist ...
:
: Warum meinst du, dass du zu schlecht bist? Aus obigen Gründen (kein Timing, kein Rhythmusgefühl, du kennst nur drei Akkorde?) - okay, dann hast du schlechte Karten. Ansonsten kommt es doch selbst bei Profibands auf den Bedarf an. Ich hab' über zehn Jahre mit 'nem Gitarristen gespielt, der nur 5 Akkorde konnte - aber das hat erstens für die Songs gereicht und zweitens hat er diese 5 Akkorde mit so einer Überzeugung gespielt, das war gnadenlos :-)))
:
: Und was soll heißen "für beide ein Gewinn"? Es muß passen - that's all.
:
: Gruß
:
: Oly


Re: (Effekte) Frust

Servus,

:
: Was genau hast Du denn wohin gebogen?
:
:
LOL....
Ich selber werd mich dem Brauch wahrscheinlich nie anschließen aber ein Arbeitskollege hat es hingebracht: Er wurde am Mittwoch Vater während ein Spezl auf Kohlen sitzt weil der Kleine seit ner Woche überfällig ist....muss er wohl noch ein Jahr warten um zu feiern ;-)

cu
bluesfreak


Re: (Effekte) Frust

Huhu Matthias,

ich kann nur feststellen: wenn man sich mit Blues beschäftigt, kann man Blues spielen. Wenn man sich mit Jazz beschäftigt, kann man Jazz spielen.

Ich sehe keine Unterschiede in der Schwierigkeit ansich. Der Unterschied wird in erster Linie darin liegen, daß Dir Blues wesentlich vertrauter ist, als beispielsweise Jazz.

Auch die hochgejubelte Improvisation ist nichts anderes, als Du bei "normalen" Stücken auch machst, nur eben über andere Progressionen oder Systeme.

Das elitäre Jazzer-Gehabe ist für mich ein riesiges Blahblah... ;-.)

Viele Grüße
::alex

Re: (Effekte) Frust

Moin.
Ich war auch mal an einem ähnlichen Punkt. Ich hab irgendwie immer nur das gleiche gespielt: Powerchordgeschrammel und wenn mal ein Solo verlangt wurde, hab ich gnadenlos die Pentatonik verbraten.
Ich bin da auch noch nicht ganz von weg, aber auf dem Weg. Kennst Du das Büchlein "InVivoGuitar" von Abi von Reininghaus? Mir hat das weitergeholfen, es bietet imho einen etwas anderen Ansatz zum Gitarrespielen.
Den größten Schritt macht man aber beim Spielen mit anderen, das hab ich heute gerade wieder am eigenen Leib erfahren. Leider komme ich selten dazu in Bands Gitarre zu spielen. Meist greife ich doch zur Posaune oder seit neuestem auch zum Bass.
Gruß
UGorr

Re: (Effekte) Frust

Aloha groby -

: Halt, halt, halt.

aber gern doch ...

: Wem schliesst Du Dich an? Dem Brauch des Trinkens allgemein oder dem Brauches des Trinkens während oder weil man Vater ist?

Hmmmm, also, mit dem allgemeinen Trinken werd ich wohl nicht mehr anfangen *g*

: Ist vielleicht nur ein Interpretationsfehler.

Ach komm, Sherlock Groby konnte das doch nicht entgehen...

: Was genau hast Du denn wohin gebogen?

Hmmm.... du willst doch nicht wirklich das ich das hier in allen schmutzigen Details ausbreite? Es lesen doch auch unter 18 jährige hier mit. Obwohl... die wissen ja auch wie's geht... du erinnerst dich? Die Biene und der Stempel...

slide on ...
bO²gie

NP: Muddy Waters | I'm a King Bee


Re: (Effekte) Frust

Was für'n Stempel?

Like a queen bee's honey you're sweet as can be
I am the king bee, baby - buzz with me!
I dive into your hive and into your live
Tell me little baby that you'll buzz me all the time!


SRV: "Honey Bee", 1st stanza



cu, ferdi (3-fach)

Re: (Effekte) Frust

Moinsens Ferdi -

: Was für'n Stempel?

Zitat www.kidweb.at:

"Die Biene ist bei der Bestäubung ganz wichtig. Der Blütenstaub bleibt an ihren Hinterbeinen (Höschen) beim Honigsammeln hängen.
Wenn die Biene Nektar aus der Blüte saugt, streift sie den Blütenstaub am Stempel ab. So kann aus einer Blüte zum Beispiel ein Apfel werden.
Auch Wasser, Wind und andere Insekten tragen den Blütenstaub (Pollen) von Blüte zu Blüte.


: Like a queen bee's honey you're sweet as can be
: I am the king bee, baby - buzz with me!
: I dive into your hive and into your live
: Tell me little baby that you'll buzz me all the time!


"I can make good honey
Let me come inside
I'm young and able
To buzz all night long
You know I'm young and able
To buzz all night long"

slide on ...
bO²gie


Re: (Effekte) Frust

Hi bO²gie,

"Die Biene ist bei der Bestäubung ganz wichtig. Der Blütenstaub bleibt an ihren Hinterbeinen (Höschen) beim Honigsammeln hängen.
: Wenn die Biene Nektar aus der Blüte saugt, streift sie den Blütenstaub am Stempel ab. So kann aus einer Blüte zum Beispiel ein Apfel werden.
: Auch Wasser, Wind und andere Insekten tragen den Blütenstaub (Pollen) von Blüte zu Blüte.



Ach sooooo. Und ich dachte schon, du hättest dich mit einem andersgeschlechtlichen Wesen deiner Spezies gepaart.

Na dann sind wir ja alle beruhigt ;o)

Viele Grüße, ferdi

Re: (Effekte) Frust

: Er wurde am Mittwoch Vater während ein Spezl auf Kohlen sitzt weil der Kleine seit ner Woche überfällig ist....muss er wohl noch ein Jahr warten um zu feiern ;-)
:

Tja, siehste, wir warten nun schon seit zwei Wochen :-)

Johannes,
heute back' ich morgen brau' ich, übermorgen holen wir der Königin ihr Kind ;-)

Re: (Effekte) Frust

Hi, BO²gie.

(Das mit den Blumen und den Bienen finde ich etwas verwirrend. Warum hast Du das denn so gemacht? Ich würde mal Sex empfehlen. Probier mal. Macht bestimmt mehr Spass als diese komische Imkerei.)


bO²gie wird Vater.

Ja, gratuliert man da jetzt schon? Nein ich glaube man wartet noch erstmal bis die ersten Beweisfotos auftauchen.

Dann kann man auch so Sätze sagen wie "Wow, das Kind sieht Dir ungeheuer ähnlich. Ihr habt ja auch fast die gleiche Frisur."

(Außerdem: Schreiber die Grammatik nicht so ernst nehmen seien hiermit schon mal gewarnt, in solchen Sätzen das Wort "ungeheuer" unbedingt klein zu schreiben.)


Gruß,
groby
*

Re: (Effekte) Frust

Hi Ugorr,

das Buch kenne ich nur vom dran vorbeilaufen bei MP. Inwieweit könnte mich das voranbringen? Ich meine, ganz bei Null fang ich ja nun auch nicht an ;-) Ist das für Leute wie mich geeignet, die auf mittlerem Niveau in einer Sackgasse stecken? Auf Posaune will ich ja auch nicht umstellen ;-)
Mir dünkt, ich muss mir ein paar Leute suchen, die liebe geduldige Menschen sind und keine "ichwillgrossrauskommen"-Ambitionen an den Tag legen. Frage nur: Wo finden? Werd mal in diesem für-lau Musikblättchen GIG inserieren, dass hier im Münster und Osnabrücker Land verteilt wird...

Gruß, Henry

Re: (Effekte) Frust

Moinsens Groby -

: Ja, gratuliert man da jetzt schon? Nein ich glaube man wartet noch erstmal bis die ersten Beweisfotos auftauchen.

noch kann man auf den "Beweisfotos" nicht viel sehen. Sieht ja noch eher aus wie ein U-Boot Echolot Bild. In ca. 9 Monaten sehen wir dann mehr *g*

slide on ...
bO²gie


Re: (Effekte) Frust

Moin.
Zum Buch: Mich hat es einen großen Schritt weitergebracht. Abi erklärt/schreibt "anders". Im Vorwort stehen zwei fett gedruckte Sätze die ich recht passend finde: "Dies Buch ist kein Lehrbuch" und "Dies Buch ist ein Verstehbuch". Ich hab mir das Ding erstmal komplett durchgelesen und die GItarre gar nicht angfaßt. Einfach weil die "Schreibe" so gut ist. Vielleicht hat die örtliche Bibliothek das Buch in der Musikabteilung. Guck einfach mal rein.
zum Leute suchen: Das ist genau das Richtige! Wenn ich mich nicht ganz irre, hat Münster doch eine recht rege Musikszene, ein Zettel am schwarzen Brett einer Musikschule oder die von Dir erwähnte Anzeige hilft bestimmt. Ich drück die Daumen.
Rock ON
Ugorr

Re: (Effekte) Frust

Hi Zusammen,

für mich gibts ansich nicht schwierige oder leichte Musik.

Man muß sich reinfühlen können und die Musik verstehen (können und wollen).

Ich spiel jetzt mal Blues, oder Jazz, oder Metal, oder Klassik geht nicht.

Für meinen Teil - ich kann mit Jazz nix anfangen (ist halt so) also würde ich auch nicht hergehen und sagen, ich spiel jetzt mal Jazz, daß würde nie und nimmer klappen.
Bluessachen finde ich gut, ob ich das spielen kann, weiß ich nicht, es macht mir Spaß und das zählt für mich.
Metalfan bin ich auch nicht, könnte mich dort aber noch eher reindenken als z.B. in Klassik.

Einen Musikstil spielen nur um ihn zu spielen finde ich ist nicht der richtige Weg (soweit meine Meinung), aber daß muß jeder für sich wissen.
Obwohl einen da das Equipment auch nicht weiter helfen kann.

bis denn

Gruß
Oliver


Re: (Effekte) Frust

Hey Bo²gie,

alter Bestäuber !! coole Sache.

bin auf laufende Details gespannt !!! (ob Junge oder Mädchen etc.)

Mach doch schonmal jemand einen Zukunftsblick - Boog mit Kinderwagen in Gitarrenkofferform oder so :-)
Ich bin in Fotomontagen nicht so gut!

cu
Oliver

Still ON!

Re: (Effekte) Frust

Hi, ferdi.

Äh, ja. Danke.

Ich lege sie erstmal in der Kommata-Einfrierdose ins Eisfach. Toll, was es so alles von Tupper gibt.

Im betreffenden Satz fände ich die Kommata sinnentstellend.
Es geht ja nicht um alle Schreiber, sondern nur um die Grammatik-Kriegsfüßler.

Ähnlich:

"Ich mag Paderborner die Texas Blues spielen"

= nur jene Texas Blues spielenden Einwohner Paderborns.

"Ich mag Paderborner, die Texas Blues spielen."

= unkar. Könnte heissen: Ganz Paderborn ist im Texas Blues Rausch.


Ob der Duden diese Lesart absegnet, weiß ich nicht. Aber er ist ja auch rein deskriptiv. Sprachliche Logik finde ich die schönere Maxime.


Mist, jetzt ist mir meine Meerschaumpfeife ausgegangen.


Greß,
gruby
*

Re: (Effekte) Frust

Hi, groby.

Toll, was es so alles von Tupper gibt.

Nicht wahr? Sogar die Bodendeckel von Guyatone-Effekten bauen die. Boah.


Im betreffenden Satz fände ich die Kommata sinnentstellend.

"Ich mag Paderborner die Texas Blues spielen"

= nur jene Texas Blues spielenden Einwohner Paderborns.

"Ich mag Paderborner, die Texas Blues spielen."

= unkar. Könnte heissen: Ganz Paderborn ist im Texas Blues Rausch.


Zunächst: Der Neologismus "unkar" ist echt heiß, ich vermute, du spielst auf den serbokroatischen Wortstamm "kar" an, was soviel heißt wie "zutreffend"? Dazu das Antonym, originell.

Darüber hinaus empfinde ich -wie du- schon länger den Drang, die semantische Differenzierung der "defining" und "non-defining" Relativsätze vom Angelsächsischen ins Deutsche zu übernehmen.

Und was der Duden dazu sagt, interessiert uns nicht, wir sind studierte Germanisten, und wie schrieb schon Altvater Schiller in "Die Glocke":

Der Meister darf die Form zerbrechen.

Dazu passt auch dein, ich zitiere, Greß, gruby


So ist es nämlich. Wer das anhand der transformatiuven generationsgrammatik widerlegen will, der soll nur kommen.

Velie Greßü,

firde



Re: (Effekte) Frust

Wer das anhand der transformatiuven generationsgrammatik widerlegen will, der soll nur kommen.

Die transformatiuve generationsgrammatik wurde im Übrigen von Noam Chomskys flämischem Vetter entwickelt.

Soviel dazu.

firde

Re: (Effekte) Frust

Aloha Fdrie -

: Die transformatiuve generationsgrammatik wurde im Übrigen von Noam Chomskys flämischem Vetter entwickelt.

Nö, nicht etwa der... der... ähhh... der Erfinder des gleichnamigen Vettertages?

transformatiuve on ...
Ob²ige

... irgendwie entwickelt dieser Thread langsam ein generationsgrammatikalisches Eigenleben ... *g*

Re: (Effekte) Frust

nicht etwa der... der... ähhh... der Erfinder des gleichnamigen Vettertages?

Doch, doch, bO²gie, genau der!

Nicht zu verwechseln mit dem von den Weight Watchers geschmähten Erfinder des "Fettertages"!

cu, ferdi

transformations-generativ sozusagen...

Re: (Effekte) Frust

Hmmm...

: Nicht zu verwechseln mit dem von den Weight Watchers geschmähten Erfinder des "Fettertages"!

sind das nicht die, die wiederum des Fette Brot in die Charts brachten?

gnagna on ...
bO²gie


... aber sowas von generatives genitiv... und sich summend mit den Worten Steve Millers zurückzieht: "I really love your peaches. Want to shake your tree..."


Re: (Effekte) Frust

Nach Fat Bread kriegt man Fred Durst - oder so.

bOOgie, vor allem Geglueckwuensche druecke ich erstmal die Daumen und wuensche allen Beteiligten Gesundheit bis in's hohe Alter! (Weniger Kippen, mehr intravenoeser Kaffee!)

gut Ton!
ullli

... jau, degeneriertes im-prevaentiv... und sich summend mit den Worten Billy Gibbons' zurückzieht: "Hi fi lo fi no fi's just fine with me - and if you want to give me stereo first give me vitamin E"


Re: (Effekte) Frust

... aber sowas von generatives genitiv... und sich summend mit den Worten Steve Millers zurückzieht: "I really love your peaches. Want to shake your tree..."


Sag bloß, man nennt dich auch "Maurice"?

Bombensong, das.

cu, ferdi

NP: Fettes Brot: Schwarzbrot - Weißbrot (live)


Re: (Effekte) Frust

Hallo zusammen,
vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Ich habe meine Gitarre nicht aus dem Fenster geworfen, sondern habe schon öfter wieder gespielt.
Ich werde feste Übezeiten in meinen Stundenplan einbauen und weniger Ergebnisorientiert üben. Außerdem sollte ich ganz allgemein an meinem Streßmanagement arbeiten :-)

An bOOgie herzliche Glückwunsch,
Gruß,
Woody

Re: (Effekte) Frust

Hallo Woody,

: da habe ich einen guten Jazzgitarrenlehrer, Amp und Gitarre für ein Schweinegeld und finde seit Wochen nicht die Zeit und vor allem nicht die Muße, zu üben.
:
: Seit einem halben Jahr habe ich jetzt also Unterricht, Equipment das professionellen Ansprüchen genügen würde und traue mich kaum Leute zu fragen, ob sie mit mir Musik machen wollen, weil ich so schlecht spiele.
: An der Uni habe ich jede Woche einen A**** voll Arbeit, und meinen Job muß ich nebenbei auch noch versehen. Ich bin gar nicht so selten zu Hause, aber wenn, dann habe ich keinen Kopf mehr, mich hinzusetzen, und produktiv zu üben und komme seit Wochen nicht vorwärts.
:
: Wie macht ihr das?


Ich machs genauso wie Du: ich übe auch nicht weil ich keine Zeit, keinen Kopf und keine Muße zum produktiven Üben habe.
Und ich komme auch nicht vorwärts.

Gruß
Kurt

p.S. Meinen sehr guten Jazzgitarrenlehrer habe ich vor fünf Jahren (damals nach 5 Jahren Unterricht) schon aufgegeben.

Re: (Effekte) Frust

: Hallo zusammen,
:
: da habe ich einen guten Jazzgitarrenlehrer, Amp und Gitarre für ein Schweinegeld und finde seit Wochen nicht die Zeit und vor allem nicht die Muße, zu üben.
:
: Seit einem halben Jahr habe ich jetzt also Unterricht, Equipment das professionellen Ansprüchen genügen würde und traue mich kaum Leute zu fragen, ob sie mit mir Musik machen wollen, weil ich so schlecht spiele.
: An der Uni habe ich jede Woche einen A**** voll Arbeit, und meinen Job muß ich nebenbei auch noch versehen. Ich bin gar nicht so selten zu Hause, aber wenn, dann habe ich keinen Kopf mehr, mich hinzusetzen, und produktiv zu üben und komme seit Wochen nicht vorwärts.
:
: Wie macht ihr das?
:
: Gruß,
: Woody

Oh Woody,

wie ich dir das nachfühlen kann! Ich hoffe, meine Antwort kommt nicht so spät, dass du sie nicht mehr liest...

Mir ging's lange Zeit ähnlich wie dir. Meine Randbedingungen waren zwar anders, aber das Grundproblem war ähnlich. Drei Dinge sind mir im Weg gestanden: (1) Ich selbst (Selbstzweifel...) (2) Übertriebener Ehrgeiz (3) Falsche Prioritäten.

Dieses Gebräu setzt eine zwanghafte Logik in Gang. An jedem Übungsabend mit der (wundervollen!) Band war ich zerknirscht über mich selbst und meine vermeintliche Unfähigkeit. Alle anderen wollten in erster Linie zusammen Spaß haben, und dann war einer dabei, der nur mit sichtlicher Mühe seine schlechte Laune im Zaum halten konnte. Pures Gift für die Stimmung! Du spürst es, wirst noch zerknirschter - ein Teufelskreis. Am Ende mag dich in der Band womöglich wirklich keiner mehr sehen, aber nicht wegen deiner ungenügenden Spielkünste, sondern weil du als Spaßverderber und Stinkstiefel rüberkommst.

Was tun? Es ist eigentlich ganz einfach, sobald man seinen Kopf freigekriegt hat.

(1) Nimm dir *wenige* Stücke vor, die du magst (!!) und die für dich erreichbar sind. Konzentrier' dich beim Üben darauf und finde dabei heraus: Eigentlich gar nicht so schlecht! Balsam für die Seele (und gegen die Selbstzweifel), kann ich dir sagen.
(2) Überleg' dir, ob dein Jazzlehrer der Richtige ist. Ohne näheres Wissen wage ich mal folgende Behauptung: Wenn du dich damit aufhältst, Notenlesen "richtig" zu lernen, brauchst du unendliche Geduld, und wer weiß ob du je zum Ziel kommst. Warum nicht den Lehrer bitten, "deine" Stücke (s.o.) gezielt mit dir zu üben, inkl. praktischer Tipps dazu, wie setze ich Ziehtöne und Vibrato richtig ein, etc. etc. Weg mit dem theoretischen Ballast, einfach spielen (im Wortsinn: *einfach*), aber wirkungsvoll. Ich habe mich über mich selbst gewundert, wieviel man selbst mit langsamen Wurstfingern (traurig aber wahr) aus dem Brett 'rausholt, wenn man einfache Effekte einsetzt.
(3) Hör' dir "deine" Stücke (s.o.) in der Fassung deines Lieblingsinterpreten an, bis du sie Ton für Ton träumen kannst. Das gibt unglaublich mehr Sicherheit. Puristen werden sagen: Zu langweilig, ich will selbst kreativ sein und nicht nur nachspielen. Ich sage: Ok, aber mit etwas muss man anfangen. Und am Anfang braucht man schnelle Erfolgserlebnisse, damit die Motivation stimmt. Wenn du eines Tages zum Improvisationskünstler wirst, umso besser. (Ich warte übrigens heute noch auf den Tag, aber Spaß habe ich auch beim reinen Nachspielen nach wie vor jede Menge...)
(4) Zeit... Ja, auch da kann man was machen. Warum übst du nicht am Morgen? Abends kommst du ausgepumpt nach Hause, da läuft nix mehr. Ich kann ein Lied davon singen (z.Zt. 70-80 Arbeitsstunden pro Woche). Aber morgens gehört dir deine Zeit, du bist noch frisch in der Birne, keiner will was von dir. Und wenn's nur 15 Minuten sind, aber jeden Morgen. Wirkt Wunder, glaub's mir! Ganz nebenbei: du gehst viel besser gelaunt in den Tag.
(5) Such dir eine Band, mit allen Mitteln. Musik macht auf Dauer nur zusammen Spaß. Allein versauerst du, früher oder später.

Na ja, gute Ratschläge sind nicht immer passend, aber vielleicht kannst du zumindest ein bisschen damit anfangen.

- Joe