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(Amps) Fragen zum Fender Deluxe Reverb

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zum Fender Deluxe Reverb. Ich spiele einen Fender Blues Deluxe. Im Großen und Ganzen gefällt mit der Amp ganz gut, aber mir fehlen die "Blackface Sparkling Highs". Also der typische Fender-Clean-Sound, wie ihn z.B. der Fender Deluxe Reverb hat. Der Blues Deluxe ist ja eher an den Tweed-Sounds eines Bassman angelehnt. Jetzt bin ich am überlegen, ob ich mir einen zulegen soll. Da der Deluxe Reverb "nur" 22 Watt hat (ich weiss, dass das laut sein kann), stellt sich mir die Frage, ob ich im Bandkontext mit diesem Amp laut genug bin, wenn ich einen cleanen Sound spielen möchte. Ich spiele in einer Rockband, die zwar nicht irrsinnige Lautstärken fährt aber halt auch keine "Tischmusik" macht. Welche Erfahrungen haben denn die Deluxe-Spieler unter euch gemacht?

Am besten wäre natürlich, einen ausleihen und in der Probe ausprobieren. Das geht leider nicht. Darum hoffe ich auf eure Hilfe.

Vielen Dank

Bootsy


Re: (Amps) Fragen zum Fender Deluxe Reverb

Hi,

ich habe eine Frage zum Fender Deluxe Reverb. Ich spiele einen Fender Blues Deluxe.

Es gibt Schlimmeres :o)

Im Großen und Ganzen gefällt mit der Amp ganz gut, aber mir fehlen die "Blackface Sparkling Highs". Also der typische Fender-Clean-Sound, wie ihn z.B. der Fender Deluxe Reverb hat.


Aber nicht nur der...

Wenn dir der BDlx im Großen und Ganzen gut gefällt, würde ich erstmasl nicht an eine Neuanschaffung denken, obwohl der Deluxe ein feiner Amp ist. Seine Tücken hat aber auch der.

Stattdessen würde ich versuchen, mit Minimalmaßnahmen dem Clean-Ideal näherzukommen. Mangelnde Übersteuerungsfestigeit ist beim BDlx glaub' ich weniger das Problem, eher der "Sound". Deshalb solltest du dir als
Minimalmaßnahme eine General Electrics 5751 besorgen. Die tauchen immer wieder auf Ebay auf, zur Not gibt es sie für einen Arm und Bein auch beim Tube Amp Doctor. Das ist die "sparkeligste" Röhre, die es überhaupt gibt. Zudem sind sie von immernser Qualität.

Auch, wenn du 15 Euro für eine bezahlnen musst, ist es das Experiment wert. Viele staunen nicht schlecht, wieviel sich da tut.

Der Rest der Bestückung könnte auch überdacht werden, muss aber erstmal nicht. Es gibt auch bestimmt Speaker, die für deine Vorstellungen geeigneter sind als der eingebaute. Und, Hand auf's Herz, beim Deluxe RI sind werksmäßige Röhren- und Speakerbestückung auch nicht gerade seine Stärken, viele kämpfen mit Brillianzüberschuss.

Als vergleichsweise extreme Maßnahme kannst du natürlich an die Schaltung des BDlx gehen. Der Ansatzpunkt des Mittenreglers wäre zB ein typischer Unterwschied zwischen Tweed- und Blackface-Fenders. Die Fender Discussion Page (www.fenderforum.com) ist hierzu eine schier unerschöpfliche Fundgrube. Eine Regelung des negativen Feedbacks oder des Ruhestroms könnte das Ding in ein Soundmonster verwandeln, aber wir wollen den Ball zunächst flach halten :o)


Nur ein Deluxe klingt wie ein Deluxe, allein wegen der 6V6-Röhren (die man mit etwas Trickserei auch im BDlx betreiben kann, siehe hierzu zB www.eurotubes.com). Aber "sparkling Fender Clean" muss auch mit deinem Amp gut gehen. Außer dem IC-getriebenen Hall und einiger weiterer Sparmaßnahmen (Röhrensockel auf der Platine, richtig?) ist das ein guter Amp. Persönlich würde ich den BDlx behalten.

Zu den Watts... da gehen die Meinungen weit auseinander. Ich komme mit 25-30W gut klar, darunter wird es etwas knapp.

Probier eine GE5751 in V1 (von hinten gesehen ganz rechts), und hör dir das erstmal an. Man muss nicht immer einen neuen Amp kaufen, wenn einem dies und das nicht sooo gut gefällt.

cu, ferdi

Re: (Amps) Fragen zum Fender Deluxe Reverb

Hi Bootsy,
ich spiel einen Blues deVille, der allerdings einige grobe Modifikationen über sich hat ergehen lassen müssen.
So läuft er inzwischen im Class A Betrieb und hat einen 6 Stufen-Leistungsumschalter bekommen.
Daher kann ich zu Deiner Frage ob die Leistung ausreicht oder nicht sicher was sagen.
Am vergangenen Freitag haben wir auf einer Hochzeit gespielt.
Clubhaus grob geschätzt 300m² groß, mein Amp lief auf Class A, auf 20Watt Einstellung nicht abgenommen und war alles andere als voll aufgerissen.
Nach Meinung des Publikums war der Sound Klasse und auch die Amps keineswegs zu leise.
Meiner Meinung nach wird also auch der Deluxe Reverb für alles was so an Clubgigs ansteht völlig ausreichen.
Für größere Hallen oder Stadien ;-) kann man dann ja immer noch abnehmen.

Grüße
MIKE

Re: (Amps) Fragen zum Fender Deluxe Reverb

Moin,
ich habe einen Deluxe Reverb und er klingt klasse, ist aber nicht mein Hauptamp. Deine Frage bezieht sich konkret auf Cleansounds. Jeder hat da so seine eigenen Vorstellungen wo clean aufhört und verzerrt anfängt. Mit normal lautem Schlagzeuger und Basser ist meiner Meinung nach mit dem Deluxe Reverb kein richtiger Cleansound zu fahren. Das heißt nicht, das Du mit dem DR nicht auf die Bühne kannst, im Gegenteil, er klingt schön bluesig angezerrt. Aber wirklich clean ist, zumindest mit Humbuckern in einer normalen Band definitiv nicht drin, es sei denn Du fährst ihn wenn möglich über die PA sehr hoch. Dann ist er aber auf der Bühne etwas unterbelichtet.

Gruß Diet

Re: (Amps) Fragen zum Fender Deluxe Reverb

Hi Diet,

doch, u.U., kommt drauf an! Ich hab u.a ne Japan-Tele, die im Vergleich seeehr leise ist und einen Amp kaum richtig anbläst mit dem, was aus den Pickups so rauskommt. Nutze ich diese Gitarre mit meinem DRRI, drehe den voll auf und nehme nur an der Gitarre das Vol. ein klein wenig zurück, dann ist das noch ziemlich clean, was da rauskommt und reicht headroommäßig für kleinere - mittlere Gigs vollkommen aus.

Grüße
Benne

Re: (Amps) Fragen zum Fender Deluxe Reverb

Hi Diet,
doch doch... auch clean geht auf diese Weise.
Im gezügelten Mode reagiert der Amp sehr fein auf das Volumenpoti und da sind sehr leicht auch noch recht laute, cleane Sounds zu machen.
Klar... nicht für die 300 oder mehr Quadratmeter vom Wochenende, aber für kleinere Clubs reicht das immer noch.

Grüße
MIKE

Fender Deluxe Reverb und Röhren

Moin Ferdi,

da hätt ich doch gleich noch eine Frage an den Hohepriester der Röhre :-)

Das Zerrverhalten meines DRRI gefällt mir recht gut, das Ding klingt aber momentan noch recht hart und der Sound ist mir nicht warm genug.

Es sind folgende Röhren drin:

3 X 12AX7,
2 X 12AT7,
2 X 6V6,
1 X 5AR4 RectifierTube

Genaue Bezeichnungen der eingebauten Röhren habe ich momentan leider nicht parat. Mit konkret welchen Röhren würdest du den DRRI bestücken, um mehr Wärme ins Spiel zu bekommen? Speaker ist immer noch ein Eminence (jaja, Schande über mich, haha!) Haste vielleicht einen Tip parat? Würd' mich freuen!

Grüße
Benne

Re: Fender Deluxe Reverb und Röhren

Hi Benne,

Das Zerrverhalten meines DRRI gefällt mir recht gut, das Ding klingt aber momentan noch recht hart und der Sound ist mir nicht warm genug.

Es sind folgende Röhren drin:

3 X 12AX7,
2 X 12AT7,
2 X 6V6,
1 X 5AR4 RectifierTube

Speaker ist immer noch ein Eminence (jaja, Schande über mich, haha!) Haste vielleicht einen Tip parat?


Die Bestückung von hinten rechts nach links ist

V1 - erste Gainstufe Normalkanal
V2 - erste Gainstufe Vibratokanal
V3 - Halltreiber
V4 - meines Wissens Endstufentreiber (UND Hallverstärkung)
V5 - Tremolo
V6 - Phasendrehstufe


Wahrscheinlich ist für den Halltreiber und die Phasendrehstufe eine 12AT drin, sonst 12AX.

Für maximale Wärme im Sound solltest du zunächst V1 und V4 mit einer JJECC83S ersetzen. Wärmer klingende Röhren gibt es nicht - Punkt.

Wenn das nicht funzt, tausch den Speaker gegen was Anständiges, zB einen Weber 12F150. Der zähmt die schaltungsbedingten harschen Höhen des Deluxe RI. Ich hatte jahrelang Stress mit meinem sehr brillianten Twin, bis ich... die Geschichte ist ja bekannt :o)

Ich finde, dass es am besten klingt, wenn man ampseitig am Treblepoti Vollgas gibt und der Speaker den Klang formt. Nicht so, dass man am EQ die Schwächen des Speakers ausgleichen muss.

Viele Grüße, ferdi

Re: (Amps) Fragen zum Fender Deluxe Reverb

Hi Benne,

ja, aber eben nur "ziemlich" clean. Wie ich schon schrieb, die Meinungen über clean und nicht mehr clean gehen ziemlich auseinander. Ich bekomme mit meinem originalen Deluxe Reverb jedenfalls in meiner Band keinen wirklich verzerrungsfreien Sound hin. Das heißt natürlich nicht, dass der DEr schlecht klingt.

Gruß Diet

Re: Fender Deluxe Reverb und Röhren

Hi Ferdi,

vielen Dank erstmal! Wunderbar, das mit den JJECC83S mache ich mal und werd' die morgen wohl mal bestellen. Muss nur nochmal googeln, wo's die recht günstig gibt. Tja, an den Speaker hab ich auch schon gedacht, hab' momentan leider kaum Kohle, für'n paar Röhren reicht's aber grad noch...:-) Ja, so ein 12A150 könnte meinem Amp schon gut zu Gesichte stehen, denke ich! :-)

>>Ich finde, dass es am besten klingt, wenn man ampseitig am Treblepoti Vollgas gibt und der Speaker den Klang formt.<<

Wie jetzt, Vollgas? Aber doch nicht mit dem DRRI!? Das fräst dir quer durchs Hirn, haha!

Beste Grüße
Benne

Re: Fender Deluxe Reverb und Röhren

Hi,

Wunderbar, das mit den JJECC83S mache ich mal und werd' die morgen wohl mal bestellen. Muss nur nochmal googeln, wo's die recht günstig gibt.

www.tube-town.de

Ja, so ein 12A150 könnte meinem Amp schon gut zu Gesichte stehen, denke ich! :-)

Auf der Fender Discussion Page findest du viele, die mit einem 12F150 in ihrem Deluxe RI so richtig glücklich geworden sind.


>>Ich finde, dass es am besten klingt, wenn man ampseitig am Treblepoti Vollgas gibt und der Speaker den Klang formt.<<
:
: Wie jetzt, Vollgas? Aber doch nicht mit dem DRRI!? Das fräst dir quer durchs Hirn, haha!


Höhen voll und Höhenbegrenzung durch den Speaker. das klingt anders als andersrum.

Ciao, ferdi

Re: (Amps) Fragen zum Fender Deluxe Reverb

Hach, mach Dir keine Sorgen.

Du solltest mal den Cleansound von meinem Mitgitarrero hören. Paula, meist beide PUs oder Neck (hochgezogene Seymour Duncans auf Mahagonibrett) in einen Engl Richie Blackmore.... ganz clean, ganz viel Bass (obwohl runtergeregelt) und sehr sehr viel Schalldruck durch ne Engl 4x12er mit Celestion V60... Dagegen ist Dein Cleansound Wohlklang gepaart mit ohrenfreundlicher Lautstärke. Nicht daß wir in der Band so laut clean spielen wollen, aber haucht man bei ihm an den Master Volume oder läuft die Kiste mal ein paar halbe Stunden heiß, dann wirds derart laut... dabei steht der Master auf nicht mal 9 Uhr! Ich hab schon mal im Proberaum laut drüber nachgedacht, ihm ein anderes Poti für den cleanen Master einzulöten, denn eigentlich läßt sich der Amp kaum regeln. Einen Hauch zurückgedreht ist er schnell zu leise. Dann einmal kurz angestupst, schon bollert der alles weg. Da lob ich mir meine im Pegel haargenau einstellbaren Vorstufensounds... Ach ja, bei ihm laufen vier 5881 in der Endstufe. Ganz schön laute Kolben. Er ist mit seinen 100W definitiv lauter als ich mit meinen 120W aus zwei KT-88.

Gruß
burke

Re: Fender Deluxe Reverb und Röhren

Moin Moin,

>>www.tube-town.de<<

Jau, schau ich mir mal an! Thanx!

>>Auf der Fender Discussion Page findest du viele, die mit einem 12F150 in ihrem Deluxe RI so richtig glücklich geworden sind<<

Echt, das ist doch die Keramikversion, nicht? Ich dachte eingentlich, AlNiCo ist bei Combos eher angesagt. Mal sehen, muss dafür eh erstmal noch ein wenig sparen. Die FDP ziehe ich mir aber auch mal wieder rein in diesem Zusammenhang.


>>Höhen voll und Höhenbegrenzung durch den Speaker. das klingt anders als andersrum<<

Mhm, das klingt jetzt so als ob die Webers kaum Höhen wiedergeben. Ich habe mal einen gehört, weiß aber nicht mehr, was das genau für einer war. Bei diesem hatte ich jedoch nicht den Eindruck, dass er Höhen extrem bedämft. Ich kann mir das kaum vorstellen, dass der Speaker selbst die Höhen begrenzt, zumal der DRRI ja Höhen en gros hat (stehen bei mir momentan max. auf 2), oder meinst du wirklich, das liegt in erster Linie an dem Eminence?

Beste Grüße
Benne



Re: (Amps) Fragen zum Fender Deluxe Reverb

Hi burke,

aber haucht man bei ihm an den Master Volume oder läuft die Kiste mal ein paar halbe Stunden heiß, dann wirds derart laut... dabei steht der Master auf nicht mal 9 Uhr! Ich hab schon mal im Proberaum laut drüber nachgedacht, ihm ein anderes Poti für den cleanen Master einzulöten, denn eigentlich läßt sich der Amp kaum regeln.

Das scheint ein lineares Poti zu sein... bei logarythmischen ist es umgekehrt, da kommt erst nix, und bei 3 Uhr passiert dann alles :o)



Ach ja, bei ihm laufen vier 5881 in der Endstufe. Ganz schön laute Kolben. Er ist mit seinen 100W definitiv lauter als ich mit meinen 120W aus zwei KT-88.


Leistung bezieht sich immer auf einen bestimmten Klirrfaktor. Meine Endstufe(n) zB lassen sich gar nicht in die Verzerrung fahren wie ein Plexi. Die KT88 ist auch nicht für ihre besonders harmonische Endftsufenverzerrung bekannt, eher für trockenen Punch, Ganz anders die 5881, welche (wenigstens ursprünglich) leichter und fetter/harmonische in die Verzerrung ging als die Schwester 6L6. Was bedeutet, dass bei 100W dein Master am Engl (Cleankanal, alle Voumes voll auf) schätzungsweise auf 8 steht, seiner aber erst auf Mittag. Er kann dann aber noch weiiiit in die Endstufenverzerrung rein regeln, du nicht (ich übrigens auch nicht. Ich spiele KLEAN-Amps). Sein Amp ist also bei gleichem Klirrfaktor nicht lauter. Das sollte dich trösten :o)


Wie hast du dich jetzt mit Michael geeinigt? na, vielleicht steht das in einem anderen Posting, erstmal alles durchlesen.

cu, ferdi

Re: Fender Deluxe Reverb und Röhren

Hi,

wer die Nase voll hat von meinen Speaker-Predigten: nicht lesen! Lest es einfach nicht. Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt. Es steht dasselbe drin wie sonst auch, nichts Neues. Nicht, dass ihr euch nachher beklagt.

Echt, das ist doch die Keramikversion, nicht? Ich dachte eingentlich, AlNiCo ist bei Combos eher angesagt. Mal sehen, muss dafür eh erstmal noch ein wenig sparen. Die FDP ziehe ich mir aber auch mal wieder rein in diesem Zusammenhang.

Wenn du das Geld hast, nimm für maximale Wärme den 50W AlNiCo. Etwas lauter, einen Tick lebhafter, aber auch einen Ton klarer ist der 25W AlNiCo. Das ist der Speaker, auf den 7endermann und ich in 12" schwören - er im DeVille, ich im Twin.
Ab etwa 2/3 der Nennbelastbarkeit geht der AlNiCo in die Kompression, der Bass wird weicher, die Höhen runder, die Mitten singen. Für maximalen Clean-Headroom ist das nichts, für maximalen Tooooon schon :o) Persönlich finde ich den Preisunterschied ungerechtfertigt groß, aber Kobalt ist halt teuer. Nur aus Preisgründen habe ich für den Ferditone einen Keramikspeaker genommen. Bereuen tu ich es jetzt schon :o)


Mhm, das klingt jetzt so als ob die Webers kaum Höhen wiedergeben. Ich habe mal einen gehört, weiß aber nicht mehr, was das genau für einer war. Bei diesem hatte ich jedoch nicht den Eindruck, dass er Höhen extrem bedämft.

Nur, um das nochmal festzustellen: der 12F/A150 ist einer von, na, vielleicht 60 verschiedenen Modellen, die alle unterschiedlich klingen und alles abdecken, was man sich nur wünschen mag.


Ich kann mir das kaum vorstellen, dass der Speaker selbst die Höhen begrenzt, zumal der DRRI ja Höhen en gros hat (stehen bei mir momentan max. auf 2), oder meinst du wirklich, das liegt in erster Linie an dem Eminence?


Natürlich begrenzt der Speaker die Höhen. Mehr als alles andere sogar. Schließ' deinen Amp an eine Hifi-Box an, und du wendest dich mit Grausen ab. Den größten soundformenden Einfluss hat auf jedem Fall der Speaker.

Angenommen, du vergleichst verschiedene Cleansounds: ein echt beschissener Amp mit einem total geilen Speaker wird bestimmt besser klingen als ein total geiler Amp mit einem echt beschissenen Speaker. Das Verhältnis Amp/Speaker kann man mit dem Verhältnis Auto/Fahrwerk parallelisieren. Ein Bentley auf nem Enten-Chassis, naja, also die Beschleunigung ist schon super, toll abgestimmte Gänge, prima Sitze, wirklich! Aber fahren.... tut der R4 mit dem Royce-Fahrwerk schon angenehmer.

Zurück zum Thema....
Wärmer als ein 12F/A150 klingt nur ein EV, sonst aber eher nichts. Ich persönlich finde, dass ein EV (zu) wenig Biss hat, und mag zB den späten SRV-Sound nicht. Der 12F/A150 hat nicht zu wenig Höhen, aber milde. Ich finde sie eher genau richtig (richtig wofür? Na für brilliante Amps).

Wenn der Amp an sich aber eher überfett klingt, muss man was anderes suchen, zB einen JBL, womöglich mit Alu-Kalotte. DAS sind die Hifi-mäßigsten Gitarrenspeaker, die es gibt. Der frühe Vibroverb-Sound ist ein typisches Beispiel, fast Fullrange-Sound. Das wollte ich für den 7erditone und habe deshalb den California genommen.

Es gibt für jeden Topf einen Deckel. Und der Deluxe RI ist eben ein solcher Topf, der ampseitig zu überaus scharfer, fast extremer Höhenwiedergabe neigt. Da wäre ein JBL oder California der falscheste Speaker, den man nur reinsetzen kann.
Ich hatte in meinem Twin dasselbe Problem und habe diverse Speaker (Eminence, Greenbacks, V30, Jensen RI C12N) versucht und immer, immer, immer hatte ich zu kämpfen, dass ich die zu scharfen Höhen mit Treble- und Präsenzregler in den Griff zu kriegen.

Dann habe ich nach einer Empfehlung bei Weber geguckt, und der Jensen-style Speaker mit den "wenigsten" Höhen war der 12F150. Also habe ich den genommen und tatatataaaahhhh! endlich ging die Sonne auf. Der Trebleregler steht jetzt so wie der gesamte EQ auf Vollgas, weil der Speaker eben so gut klingt, dass man da nichts ausgleichen muss. Als einziger Sopundanpassung benutze ich den Präsenzregler, mit Strats zwischen 3 und 4, mit fetten LesPauls darf man aufdrehen.

Der 12F/A150 gibt schon *vergleichsweise* wenig Höhen wieder. Hör dir mal die mp3s auf der Weber-Seite an (es sind ja erst ein paar da, du kommst über das Lautsprechersymbol hin). Da sind eigentlich nur cleane Blues/Jazzlines gespielt, und man hört die unterschiedlichen Nuancen ganz gut raus. In Natura ist es natürlich nochmal was Anderes, wie immer.


Darf es so sein, dass man mit dem EQ die Schwächen des Speakers ausgleichen muss?

Ist das nicht bekloppt?

Die Hersteller scheinen dieser Meinung zu sein und bauen ein, was günstig ist und was hält. Das hat mit Eminence als Hersteller nicht unbedingt was zu tun, die sind so groß, die bauen, was die Kunden wollen. Die Weber-designten 12A150-A für den neuen 57er Tweed-Twin bauen sie ja auch, weil Weber selbst die Stückzahlen nicht bringen kann. Sie besorgen aber die Einzelteile.



Wenn du die FDP durchforstest, such besser nach Weber C12N (=12F150) oder P12N (=12A150). Die Amis hängen irgendwie sehr am alten Jensen-Code. Der Jensen C12N ist übrigens grauenhaft, dünn, höhenlastig. Finger weg.


cu, ferdi




Re: Fender Deluxe Reverb und Röhren

Howdy,

uff, wat ne Antwort! Klasse, allerherzlichsten Dank! :-)

Muss ich erstmal in Gänze "verdauen"! :-)

>>Wenn du das Geld hast, nimm für maximale Wärme den 50W AlNiCo. Etwas lauter, einen Tick lebhafter, aber auch einen Ton klarer ist der 25W AlNiCo.<<

Geld habe ich erst nächsten Monat wieder, dann aber...:-) Ok, ich hätt' jetzt blind zu dem 25 "Wätter" gegriffen, da er watttechnisch ja "besser" zum DRRI zu passen scheint. Wäre der 50Watt-Speaker dann nicht zu leise oder ist das nur marginal? Maximal Wärme im Sound ist schon angesagt. Ach nee, dann bekomme ich den 50W-Speaker ja nie in die Kompression, wenn ich den mit dem DRRI betreibe.... Also doch den 25W-Speaker? Mööönsch, is dat alles schwer....man will ja auch nix "Falsches" bestellen.

Nu aber erstmal die Röhren bestellen...:-)

Viele Grüße
Benne


Re: Fender Deluxe Reverb und Röhren

Hi,

ich hätt' jetzt blind zu dem 25 "Wätter" gegriffen, da er watttechnisch ja "besser" zum DRRI zu passen scheint. Wäre der 50Watt-Speaker dann nicht zu leise oder ist das nur marginal? Maximal Wärme im Sound ist schon angesagt. Ach nee, dann bekomme ich den 50W-Speaker ja nie in die Kompression, wenn ich den mit dem DRRI betreibe....

Der 50 Watter wäre nicht zu leise, aber bei gleicher Svhwingspulenlänge und gleichem PowerINPUT wäre bei identischen Restkomponenten der 25-Watter einen Hauch lauter.

Du kannst die AlNiCos auch mit zusätzlichem Booster bauen lassen. Das habe ich bei meinen gemacht. Dazu wird auf den AlNiCo-Ringmagneten ein zusätzlicher kleiner Keramik-Ringmagnet aufgesetzt. Das Ganze verschwindet unsichtbar unter der Glocke und bringt, na, ich würde sagen ein bis 2 dB. dann dürfte der AlNiCo so in die Gegend von 99dB kommen. Womöglich 100. Mit echt leise Spielen wird es dann schwierig. Hat mich übrigens nichts gekostet. So ist das bei Weber.

Oder: du willst den 50-Watter mit Keramikmagnet noch einen Tick lauter. Dann kann dir Ted bzw TA (sein Sohn, der wohl mehr im Tagesgeschäft rumrührt als der Godfather selbst) einen 12F150 mit 50oz statt 40oz Magnet bauen, wenn du willst, auch 60oz.... allerdings bringen die großen Magnete es mit sich, dass sie Bässe und Höhen betonen. Muss man wissen.

WEnn deine Priorität auf Headroom liegt, nimm nen 50W Keramik. Für maximalen Toooon und charakteristischem Eigenklang einen 25W AlNiCo. Womöglich mit Booster. Ist auch alles ne Geldfrage.

Viele Grüße, ferdi

Re: (Amps) Fragen zum Fender Deluxe Reverb

Hi Diet,
naja... mit der Paula davor ist auch mein Amp bei der geringen Leistungseinstellung schnell in einem gaaaanz leichten Crunch.
Perlendes Fenderclean geht damit tatsächlich nicht.
Ehrlicherweise brauch ich´s aber auch nicht wirklich oft ;-)

grüße
MIKE

: Hi Mike,
:
: wie dem auch sei, mit meinem DR kriege ich das in meiner nicht allzu lauten Band nicht hin. Da zerrt es, wenn auch gering. Ich spiele allerdings fast nur Humbucker und clean nur Mittelposition oder Neck, was natürlich etwas mehr "bummst" als ein Stratpickup normaler Art.
:
: Gruß Diet


Re: Fender Deluxe Reverb und Röhren

Hi Benne,
alle relevanten Infos zusammen ?
Ich denke nein ;-)
Denn bei guten Ted bleibt Dir auch noch die Wahl zwischen
beschichtetem Membranrand, leicht beschichtet und unbeschichtet.
Dieses sogenannte Doping macht die Wiedergabe straffer und der dicker beschichtete Speaker geht später in die Kompression.
Ich hab die gänzlich unbeschichteten Membranen drin, in der 25 Watt Version, allerdings gleich 2 davon.
Die unbeschichteten kommen eben den alten Speakern vom Sound am allernächsten.
Gummimembranränder gab´s damals ja auch nicht ;-)
Sie gehen sehr früh in die Kompression und wann immer man etwas lauter spielen kann beginnen die Speaker sehr schön zu tragen, ganz ohne Tonnen von Gain.
Bevor die Frage aufkommt: ja - der DeVille ist ein 60Wätter und beide Speaker haben nur 50 zusammen.
Da der Amp auf Class A umgebaut ist, kommen eh keine 60 Watt mehr raus und mit der Leistungsreduzierung bewege ich mich meist eh nur zwischen 20 und 40 Watt.

Grüße
MIKE

: Hi,
:
: wunnebar....ich denke, ich hab jetzt alle relevanten Infos zusammen, werde mich aber wie angekündigt nochmal auf der FDP und bei WeberVST durchlesen und - hören. Ich melde mich dann nach "Vollzug" :-) und berichte.
:
: Viel Grüße + besten Dank nochmal
: Benne


Re: (Amps) Fragen zum Fender Deluxe Reverb

Hallo,
seit etwa 2 Wochen habe ich selbst einen DRRI. Ich spiele in einer Blues-Rock-Band und in einer Rockband. In keiner von beiden war ich mit dem DRRI zu leise. Auch nicht bei Clean-Sounds. Allerdings spiele ich idR Strat und Tele. Wenn ich den DRRI so auf 5 drehe, und dann das Volumen an der Gitarre zurücknehme, wird der Klang sehr sauber und glasig...das kann fast schon an eine akustische Gitarre erinnern. bei aufgedrehter Gitarre wird der klang dann immer fetter..., bleibt aber immer noch eher clean...also jedennfalls ist das m.E. noch kein "crunch" oder so (wie gesagt, das gilt für Strat und Tele mit "vintage-style" singlecoils)

Am besten ist tatsächlich, es selbst auszuprobieren.
Klaus

Re: Fender Deluxe Reverb und Röhren

Hi Ferdi,

kannst du einschätzen, ab welchem Volume-Level (~Potistellung) ein medium doped speaker so ungefähr in die Kompression gehen würde, wenn man den DRRI mit ner Tele (Staufer Country Set) spielt? Bin am überlegen, ob er vielleicht gar nicht gedoped sein sollte (ich mag es halt, wenn ein Sound etwas trägt), habe aber keinen Plan, ab wann der Speaker dann schon komprimiert und ob das gut ist, wenn er sehr früh komprimiert.

Thanx und Grüße

Benne

Re: Fender Deluxe Reverb und Röhren

Hi,

dass das Doping bzw dessen Abwesenheit in Zusammenhang mit der Kompression steht, ist nicht ganz korrekt.

Vielmehr ist es so, dass ein ungedopter Speaker ab einem gewissen Input "außer Kontrolle" geraten kann, weil der besonders bewegliche Teil, der Membranrand, durch "Aufschaukeln" quasi eigenmächtig irgendwelche Frequenzen entwickelt und Tone widergibt, die mit der wiederzugebenden Frequenz nichts zu tun haben. Das nennt man "cone cry". Je höher die gespielten Töne, und je heftiger der Pegel, desto eher passiert dies.

Dass Mikes ungedopte Speaker keinerlei dieser ungewünschten Töne von sich geben, verwundert mich wenig. Es ist eher so, dass zB Eminence und Celestion aus Angst viel zu viel und viel zu dick dopen. Jeder kennt von Celestions diesen dicken, gummiartig beschichteten Rand. Die Lebhaftigkeit der Speaker bei Cleansounds leidet hörbar unter dem Doping. Wer möchte, kann mit etwas Aceton und einem Lappen unter vorsichtigen, das Papier schonenden Bewegungen das Doping verringern.

Meine 12F und 12A150 sind alle "medium doped". Ich biete ihnen brüllende Lautstärke und hendrix-artig schwer verzerrte Sounds, und liebe sie abgöttisch (merkt man ja wohl).

Speaker mit gewölbter Membran (JBL, EV Kendrick) werden grundsätzlich nicht gedoped.



Die Kompression hingegen entsteht durch die Interaktion zwischen Schwingspule und AlNiCo-Magnet. Sie tritt, als Faustformel, ab 2/3 der Nennbelastbarkeit des Speakers auf. Deutlich hörbar jenseits der 3/4-Auslastung, würde ich sagen. Deshalb habe ich für meinen meist mit 30W gefahrenen Twin zwei 25-Watter bestellt. Voll aufgedreht, beginnt die Kompression mitzuarbeiten, weil jedem 25-Watter gute 15W geboten werden. Das ist schon ganz schön laut!

In meinem H&K Tube 20 hatte ich einen 12A100, ungerillte Membran (siehe unten) und 15W Belastbarkeit. Voll aufgedreht ein BOMBENSOUND, leider zu leise. Unter 25-30W werde ich nicht glücklich.

Hinzu kommt die Membranverzerrung aks klangformendes Mittel. Je dünner die Membran, desto musikalischer ist dies. Es bereichert die Cleansounds mehr als es sie stört, würde ich sagen, eine Ausnahme sind die "O"-Membranen. Diese sind ungerillt und kaum zu verzerrungsfreier Wiedergabe in der Lage. Der typische Tweed-Sound ist wesentlich durch die ungerillten Membranen geprägt. Ich hatte so einen in meinem Tube 20. Gott, fand ich den "Rockdriver Vintage" scheiße :o)


Wenn du für möglichst "fendrigen" Sound einen einzelnen 12er in deinen Deluxe setzen willst und mit Kompression arbeiten willst, dann nimmst du einen 12A150 in 25W. Noch wärmer klingt der 50-Watter, aber die Kompression tritt wegen der anderen Schwingspule später ein.

Willst du maximale Power, brauchst du einen 150er (= eineinhalbzöllige Schwingfspule. DFie Länge der Scvhwingspule bestimmt indirekt den maximalen Hub des Speakers). Da würde ich zu raten.

Willst du frühestmöglichen Dreck im Sound, nimm einen 25W 12A150-O (ungerillte Membran). Willst du die Höhen betonen, einen 12A150-T oder -W. Der 12A150-A hat die Membran nicht aus einen Stück, sondern geklebt. Das ist in etwa der Speaker, den Fender für seine 57er Tweed Twins nimmt. Sie haben etwas weniger Mitten und einen Hauch mehr Brillianz. Für den wärmstmöglichen Sound den einfachen 12A150. Das ganze mit etwas dickerer, britischer Membran heißt 12A150-B. Der hat etwas weniger Tiefbass aber mehr obere Mitten. Britisch halt. Für britischen Sound darf man aber durchaus auch in Richtung Celestion schielen, der G12H-30 hat einen hervorragenden Ruf. Gibt's aber auch von... na lassen wir das :o)

Und für maximalen Punch und minimale Kompression den 12F150, mit Keramikmagnet. Wenn dir der Kompressionsgrad der Endstufe ausreicht, nimm den, kostet auch die Hälfte. Insgesamt etwas knalliger, tightere Bässe, straffere Höhen. Klingt gut.

So, mehr weiß ich nicht.

cu, ferdi

Re: Fender Deluxe Reverb und Röhren

Hi ferdi,

>>So, mehr weiß ich nicht.<<

Nun ja, das ist ja durchaus schon ein gaaanze Menge! Freu! :-)

>>Wenn du für möglichst "fendrigen" Sound einen einzelnen 12er in deinen Deluxe setzen willst und mit Kompression arbeiten willst, dann nimmst du einen 12A150 in 25W.<<

DER wird's dann wohl werden und zwar - wie von dir geraten - medium doped.

Herzlichen Dank nochmal für alles!!!

Viele Grüße
Benne