Re: Fender Deluxe Reverb und Röhren


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Beitrag von ferdi vom April 07. 2004 um 10:47:20:

Als Antwort zu: Re: Fender Deluxe Reverb und Röhren geschrieben von Benne am April 07. 2004 um 09:28:56:

Hi,

wer die Nase voll hat von meinen Speaker-Predigten: nicht lesen! Lest es einfach nicht. Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt. Es steht dasselbe drin wie sonst auch, nichts Neues. Nicht, dass ihr euch nachher beklagt.

Echt, das ist doch die Keramikversion, nicht? Ich dachte eingentlich, AlNiCo ist bei Combos eher angesagt. Mal sehen, muss dafür eh erstmal noch ein wenig sparen. Die FDP ziehe ich mir aber auch mal wieder rein in diesem Zusammenhang.

Wenn du das Geld hast, nimm für maximale Wärme den 50W AlNiCo. Etwas lauter, einen Tick lebhafter, aber auch einen Ton klarer ist der 25W AlNiCo. Das ist der Speaker, auf den 7endermann und ich in 12" schwören - er im DeVille, ich im Twin.
Ab etwa 2/3 der Nennbelastbarkeit geht der AlNiCo in die Kompression, der Bass wird weicher, die Höhen runder, die Mitten singen. Für maximalen Clean-Headroom ist das nichts, für maximalen Tooooon schon :o) Persönlich finde ich den Preisunterschied ungerechtfertigt groß, aber Kobalt ist halt teuer. Nur aus Preisgründen habe ich für den Ferditone einen Keramikspeaker genommen. Bereuen tu ich es jetzt schon :o)


Mhm, das klingt jetzt so als ob die Webers kaum Höhen wiedergeben. Ich habe mal einen gehört, weiß aber nicht mehr, was das genau für einer war. Bei diesem hatte ich jedoch nicht den Eindruck, dass er Höhen extrem bedämft.

Nur, um das nochmal festzustellen: der 12F/A150 ist einer von, na, vielleicht 60 verschiedenen Modellen, die alle unterschiedlich klingen und alles abdecken, was man sich nur wünschen mag.


Ich kann mir das kaum vorstellen, dass der Speaker selbst die Höhen begrenzt, zumal der DRRI ja Höhen en gros hat (stehen bei mir momentan max. auf 2), oder meinst du wirklich, das liegt in erster Linie an dem Eminence?


Natürlich begrenzt der Speaker die Höhen. Mehr als alles andere sogar. Schließ' deinen Amp an eine Hifi-Box an, und du wendest dich mit Grausen ab. Den größten soundformenden Einfluss hat auf jedem Fall der Speaker.

Angenommen, du vergleichst verschiedene Cleansounds: ein echt beschissener Amp mit einem total geilen Speaker wird bestimmt besser klingen als ein total geiler Amp mit einem echt beschissenen Speaker. Das Verhältnis Amp/Speaker kann man mit dem Verhältnis Auto/Fahrwerk parallelisieren. Ein Bentley auf nem Enten-Chassis, naja, also die Beschleunigung ist schon super, toll abgestimmte Gänge, prima Sitze, wirklich! Aber fahren.... tut der R4 mit dem Royce-Fahrwerk schon angenehmer.

Zurück zum Thema....
Wärmer als ein 12F/A150 klingt nur ein EV, sonst aber eher nichts. Ich persönlich finde, dass ein EV (zu) wenig Biss hat, und mag zB den späten SRV-Sound nicht. Der 12F/A150 hat nicht zu wenig Höhen, aber milde. Ich finde sie eher genau richtig (richtig wofür? Na für brilliante Amps).

Wenn der Amp an sich aber eher überfett klingt, muss man was anderes suchen, zB einen JBL, womöglich mit Alu-Kalotte. DAS sind die Hifi-mäßigsten Gitarrenspeaker, die es gibt. Der frühe Vibroverb-Sound ist ein typisches Beispiel, fast Fullrange-Sound. Das wollte ich für den 7erditone und habe deshalb den California genommen.

Es gibt für jeden Topf einen Deckel. Und der Deluxe RI ist eben ein solcher Topf, der ampseitig zu überaus scharfer, fast extremer Höhenwiedergabe neigt. Da wäre ein JBL oder California der falscheste Speaker, den man nur reinsetzen kann.
Ich hatte in meinem Twin dasselbe Problem und habe diverse Speaker (Eminence, Greenbacks, V30, Jensen RI C12N) versucht und immer, immer, immer hatte ich zu kämpfen, dass ich die zu scharfen Höhen mit Treble- und Präsenzregler in den Griff zu kriegen.

Dann habe ich nach einer Empfehlung bei Weber geguckt, und der Jensen-style Speaker mit den "wenigsten" Höhen war der 12F150. Also habe ich den genommen und tatatataaaahhhh! endlich ging die Sonne auf. Der Trebleregler steht jetzt so wie der gesamte EQ auf Vollgas, weil der Speaker eben so gut klingt, dass man da nichts ausgleichen muss. Als einziger Sopundanpassung benutze ich den Präsenzregler, mit Strats zwischen 3 und 4, mit fetten LesPauls darf man aufdrehen.

Der 12F/A150 gibt schon *vergleichsweise* wenig Höhen wieder. Hör dir mal die mp3s auf der Weber-Seite an (es sind ja erst ein paar da, du kommst über das Lautsprechersymbol hin). Da sind eigentlich nur cleane Blues/Jazzlines gespielt, und man hört die unterschiedlichen Nuancen ganz gut raus. In Natura ist es natürlich nochmal was Anderes, wie immer.


Darf es so sein, dass man mit dem EQ die Schwächen des Speakers ausgleichen muss?

Ist das nicht bekloppt?

Die Hersteller scheinen dieser Meinung zu sein und bauen ein, was günstig ist und was hält. Das hat mit Eminence als Hersteller nicht unbedingt was zu tun, die sind so groß, die bauen, was die Kunden wollen. Die Weber-designten 12A150-A für den neuen 57er Tweed-Twin bauen sie ja auch, weil Weber selbst die Stückzahlen nicht bringen kann. Sie besorgen aber die Einzelteile.



Wenn du die FDP durchforstest, such besser nach Weber C12N (=12F150) oder P12N (=12A150). Die Amis hängen irgendwie sehr am alten Jensen-Code. Der Jensen C12N ist übrigens grauenhaft, dünn, höhenlastig. Finger weg.


cu, ferdi






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