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(Gitarre) Wenig Ahnung bei 7ender-Klampfen

Moin moin,

heute lag auf meinem OP-Tisch eine Fender American Standard Stratocaster, aus der kein Ton rauskam. Ich hab die Elektrik wiederbelebt (die war total schlampig zusammengelötet und die Potis waren dreckig), jetzt tönt sie wieder. So weit, so gut.

Die Klampfe ist von einem Bekannten-bekannten, der sie als Erinnerungsstück hortet, aber vom Gitarrespiel wenig bis null Ahnung hat. Sie schimmelt bei ihm rum. Feste Verkaufsabsichten hat er auch nicht kundgetan, aber vielleicht kann ich ihn ja in die Richtung bearbeiten.

Vielleicht kann mir jemand von Euch ja noch ein paar Gedanken/ Ideen/ Meinungen dazu schreiben. Ich hab mit Fender nämlich so richtig wenig Erfahrung. Es geht hierum, en Detail:

Die Klampfe war mal Knallerot, aber irgend ein Schmerzloser hat sie mit einem potthäßlichen blaß-lila übersprüht. Die Lackschicht sieht scheiße aus, wie aus der Sprühdose von der Spielwarenabteilung. Unregelmäßig, matt, Katschen, Bläschen und Dreckkörner drin etc.

Sie läßt sich aber gut spielen. Sie macht sogar Spaß (bis auf die Optik); Verarbeitung geht soweit in Ordnung, die Mechaniken sind etwas ruckelig (aber gehen und halten die Stimmung), die Halstasche ist etwas grobschlächtig angepasst, der Hals, one-piece, läßt sich schön spielen, hat vielleicht etwas wenig Masse (ich schätze, "Flat-C" oder so?), der Headstock ist der "kleinere" (die Dinger waren unter CBS so groß, gell?). Die Seriennummer ist unter dem Logo auf der Kopfplatte, fängt mit "EE" an und ist so bei 100.000. Ich kann mit "EE" wenig anfangen, hab mal gelesen, daß das auf die Zeit von 1985-1989 oder so deutet. Das deckt sich mit den Angaben vom Eigentümer. In den einschlägigen Seriennummern-Charts im Netz hab ich jedenfalls nichts dazu gefunden. Auf den Potis kann man die Zahlen nicht mehr lesen (die sollen ja auch grobes Indiz fürs Fertigungsdatum sein?)

Griffbrett ist rosewood, die Dots sind billig wirkende, große Plasteviecher, sehen mies aus, sind aber sauber eingesetzt.

Clean bis fast-crunch klingt das Baby auch echt gut, macht Spaß, sie mit den Fingern zu spielen. Aber verzerrt, bäh, fies. Die PUs krächzen los, der Ton ist nicht "rund", ich hab mit meinem "Heim-Equipment" jedenfalls nix gutes an verzerrtem Sound rausholen können.

Ist es bei der American Std. normal, daß unterm Pickguard alles weggefräst ist? Ich dachte immer, die PU-Mulden würden einzeln reingemacht, hier fehlt einfach ein Rechteck Holz. Das Tremolo ist dieses mit den zwei Schrauben im Body und den flachen, massiven Reitern. Das heißt auch "American Std", oder? Wo liegen die Unterschiede zum Wilkinson oder Vintage Trem (ich kannte halt dieses Trem mit den gebogenen Blechen)? Hört man das sehr?

Ach ja, der hintere Tone-Knopf bewegt ein Doppelpoti, irgendwo in der Mitte des Weges rastet es leicht ein. Ist das diese Delta-Tone Schaltung? Was macht die genau? Bei Cleansounds klangen verschiedene Einstellungen durchaus gut.

Also, keine Schönheit, nix Collectable, aber vom ersten Eindruck ein netter Player. Und da ich ja noch keine "echte Strat" habe... Klar, ich hatte schon mal zum Test ne G&L in der Hand, aber die konnte/ wollte ich mir nicht leisten. Ist schon ein großer Unterschied, aber hallo.

Wie würde denn ca. ein "Fair-Value"-Preis für diese Planke aussehen? So wie sie ist, sieht sie echt übel aus, da müßte man schon viel dran machen (alleine diese Schicht Plakafarbe... Sollte wohl mal so aussehen, wie die Jeff Beck Signature in "Midnight Purple", uuaaghh).

Die Tonabnehmer müßten wohl auch raus. Ich könnte einen Jeff Beck jr. pillich bekommen, oder mal an Bill Lawrence oder Harry Häussel denken, aber das in fernerer Zukunft.

Nun denn, wer Lust und Laune hat, könnte mir vielleicht weiterhelfen. Bisher hab ich mich mit Fender Strats nicht wirklich lang beschäftigt. Vielleicht wird ja gar nix draus, aber vielleicht ist die alleine optisch schon so entwertet, daß sie für günstige Kohlen über den Tisch geht.

Beste Grüße schon mal vielen Dank
sagt
burke

Re: (Gitarre) Wenig Ahnung bei 7ender-Klampfen

Nabend,
nur so ganz auf die schnelle (leider keine Zeit da eben erst wieder im Lande): BJ 88, die Fräßung nennt sich "swimmingpool" (normalerweise weden die schon einzeln gefräßt....), der Korpus ist zu 99% aus Pappel, das Trem ist das normale Am. St. mit Gussreitern. Was soll man sagen? Entweder man mag die, oder man mag die nicht. Ich persönlich mag die garnicht (vielen gefallen sie). Aber wenns gefällt ists doch gut. Aber vielleicht mal nach einer gebrauchten Fender Mexico Classic, Rockinger oder Diego umschauen - die Teile sind IMHO um einiges besser - und kosten auch nicht mehr. Für die beschriebene Strat in diesem Zustand würde ich nicht mehr als 300,- EUR veranschlagen - ich würde sie aber trotzdem nicht kaufen. (Ok, ich hab sie nicht gespielt.....)

Grüsse, Billy

NP: J.Hendrix - Red House


Re: (Gitarre) Wenig Ahnung bei 7ender-Klampfen

Moin moin,
also die Sache mit der Farbe ist wirklich schade, da die alte Strat damit so richtig verschandelt wurde. Ich würfe auch davon abraten den Versuch zu unternehmen den Lack selbst runter zu holen. Da muss schon ein Fachmann ran. Die Originallackierung geht dabei vermutlich auch flöten. Damit ist die Strat dann schon nicht mehr original.
Ich selbst bin vor zwei Jahren auf eine der ersten Japan Strats gestoßen, die in einem Jugendzentrum vor sich hin gammelte. Das Teil hatte am Korpus und am Headstock so viele "Dings" und "Dongs" (teilweise bis auf's Holz), dass es einem in der Seele weh tat. Doch der Hals, die Mechaniken, die Elektrik und die PU's waren noch voll in Ordnung. Hab das Teil damals für 100,- (in Worten: hundert !!!) DM (!!!) geschossen. Den Lack habe ich nur ausgebessert (so gut es ging). Trotzdem ist die Strat ein Mörderteil und ich habe die Anschaffung nie bereut.
Nun aber wieder zu deinem Objekt der Begierde.
Frage doch einfach mal in einer Werkstatt (wo die auch Ahnung von der Materie haben), was man in Sachen Farbe machen kann und was das kostet. In jedem Fall sollte die Grundlackierung drunter bleiben (aus Soundgründen).
Die Sache mit der Ausfräsung unter dem Pickguard ist fendertypisch, also normal. Das Tremmolo solltest du mit zusätzlichen Federn festsetzen (ist eh total verstimmungsanfällig). Warum die PU's keinen ordentlichen Groove bringen kann ich nicht sagen. Mit meinen klingts auch verzerrt super (aber natürlich nicht zu vergleichen mit den Hightech-PU's in heutigen Designer Klampfen).
Die Preisgrenze von 300,- Euronen finde ich angemessen (vorausgesetzt es gibt eine vernünftige Möglichkeit den Lack zu entfernen).
Ich hoffe, meine Ausführungen haben dir zumindest ein wenig geholfen.
Keep rockin'
Kai-Peter

So manches ist besser als sein Ruf ...

Hi Burkhard!

EE stand, soviel ich weiß, für European Edition. Ich hatte selber eine wirklich sträfliche, deren Hals ich zumindest weiter nutzen konnte und auf Ebay hat mir ein Bastler noch viel Geld für den Rest gezahlt (Auktion ab 1 Euro) ... so far so good.

Meine EE hatte die Klinkenbuchse auf dem Pickguard (Kostengründe!?) und das Trem war leider nicht austauschbar, weil sehr speziell. Daß das trotzdem gut funktioniert, beweisen so manche Japan-Kahler-Strats, die ich eigentlich auch nicht kaufen würde ... wenn sie Dir gefällt und der Grundtenor stimmt, hau ruhig bessere PU´s rein ...

Vielleicht bringst Du sie mit, wenn wir uns treffen ...

Gruß,
Sven

Re: (Gitarre) Wenig Ahnung bei 7ender-Klampfen

: Nabend,
: nur so ganz auf die schnelle (leider keine Zeit da eben erst wieder im Lande): BJ 88, die Fräßung nennt sich "swimmingpool" (normalerweise weden die schon einzeln gefräßt....), der Korpus ist zu 99% aus Pappel, das Trem ist das normale Am. St. mit Gussreitern. Was soll man sagen? Entweder man mag die, oder man mag die nicht. Ich persönlich mag die garnicht (vielen gefallen sie). Aber wenns gefällt ists doch gut. Aber vielleicht mal nach einer gebrauchten Fender Mexico Classic, Rockinger oder Diego umschauen - die Teile sind IMHO um einiges besser - und kosten auch nicht mehr. Für die beschriebene Strat in diesem Zustand würde ich nicht mehr als 300,- EUR veranschlagen - ich würde sie aber trotzdem nicht kaufen. (Ok, ich hab sie nicht gespielt.....)
:
: Grüsse, Billy
:
: NP: J.Hendrix - Red House


Hi burke!

Naja, 300 Euros finde ich zuviel für das Schätzchen, meine habe ich für 450 incl. Tweedcase verkauft, BJ.95, an der war alles o.k..
Verkaufsgrund waren ebenfalls die PU's, die, wie du schrubst, Zerrmäßig nicht das Beste liefern, aber für Crunch Sounds bei den Mittelpositionen war's scho nett. Des Trem is' wie gesagt nicht gut, und die Bolzen sind gefährlich nah dran an der Swimmingpool Fräsung, das das auch schonmal wegbrechen kann, von dem Verstimmen mal abgesehen.
Beim Holz hat man afaik z.T. auch mehrere Stücke für den Korpus benutzt bei den deckend lackierten Ausführungen, bei den Sunbursts wurde wohl ein Esche Furnier verwendet.
Die Klinkenbuchse neigte zu Wachlern.
Imho würde ich es sein lassen, dann lieber eine alte Japan oder Mexico Vintage.

Mach's gut!

Re: (Gitarre) Wenig Ahnung bei 7ender-Klampfen

Servus,

das ist ne American Standard von ´89, mit (wie Du schon bemerkt hast) Swimmingpoolfräsung, Delta Tone und Pappelkorpus.
Sofern die Holzbasis stimmt (schwingt gut) ist sie ein bisschen basteln wert. Als PU würd ich entweder die Rockinger ST-RATs oder welche von David Barfuss (ebay: caddy_7) reinschrauben, die Tremoloreiter gegen Graphtechs tauschen und evtl. dem Trem einen Stahlblock verpassen.
Achtung: bei dieser Serie reicht die Swimmingpoolfräsung oft gefährlich nahe an die Bolzen des Tremolos ran und zusammen mit dem weicheren Pappelholz und dicken Saiten können die Bolzen ausreißen. Dann ist André gefragt.
Alternativ gleich auf Vintage Trem (z.B. das von Rockinger mit Stahlblock) umbauen, allerdinsg bleiben dann die zwei Löcher der Bolzen übrig.
Zur Farbe: entweder abschleifen und wachsen (falls Holzbasis gut) oder neu deckend lackieren lassen (Surfgreen, Shellpink, Fiestarot, Schwarz, Weiß,......)

gruß
bluesfreak


Re: (Gitarre) Wenig Ahnung bei 7ender-Klampfen

Hi Burke!

Müßte eine American Standard von 89 sein.

Die Klampfe war mal Knallerot, aber irgend ein Schmerzloser hat sie mit einem potthäßlichen blaß-lila übersprüht. Die Lackschicht sieht scheiße aus, wie aus der Sprühdose ....

Wenn es _wirklich_ Billiglack aus der Srühdose gewesen sein sollte, könntest Du mal versuchen ob du nicht mit verschiedenen Lack-Lösungsmitteln (Terpentin, Nitroverdünnung o.ä) die Sprühschicht abwischen/lösen kannst ohne den Originallack zu beschädigen! Ausprobieren auf der Rückseite oder in den Ausfräsungen. Der verwendete 2 Komponenten Lack ist resistenter als der billige Sprühlack. Hat bei einer verunstalteten Gitarre die ich hatte geklappt. Der Original-Lack hatte danach etwas Schlieren und war dumpf, aber nach polieren sah er wieder ganz gut aus, nicht wie neu aber durchaus ok.

Meine Strat ist glaub ich die gleiche nur Baujahr 92. Ob es da wesentliche Unterschiede zu Deiner gibt weiß ich nicht. Abgesehen von den sowieso ziemlich großen Schwankungen bei den Dingern.

Ist es bei der American Std. normal, daß unterm Pickguard alles weggefräst ist?

ist bei mir auch so, hat mich beim ersten Öffnen ziemlich erschreckt.

.. ein Doppelpoti ..

nennt sich TBX-Schaltung, in der mittigen Raststellung is alles normal, nach unten drehen nimmt Höhen auf dem mittlerem und Stegpickup weg, noch oben gibt es Höhen dazu (Braucht man bei ner Strat aber nicht wirklich), der andere Tonregler beeinflußt den Halspickup.

Die Tonabnehmer müßten wohl auch raus...

Bei mir sind noch die originalen drin, bin damit eigentlich ganz zufrieden, gibt bei mir genug Zerre. Wollte ich immer mal austauschen (Hallo Falk :-))..

Das Tremolosystem wollte ich eigentlich auch immer mal austauschen, weniger wegen der Qualität (ist bei mir eh mit fünf Federn festgeknallt) sondern wegen der Optik, die alten sahen irgendwie besser aus. Habs aber in den letzten 10 Jahren nicht gemacht, wer weiß was die nächsten 10 bringen :-)

Ich habe damals für das Ding neu 600 DM bezahlt, war aber ein Freundschaftspreis. Kosteten normal im Handel glaube ich so um 1100 DM.

250-300 EURONEN wäre glaub ich ein fairer Preis, obwohl ähnliche Dinger bei E-Bay meist teurer weggehen.

Alles im allem bin ich mit meiner sehr zufrieden, ist immer noch meine Hauptfrau äh Gitarre..

Guido

Re: (Gitarre) Wenig Ahnung bei 7ender-Karpfen

Moin Guido (und latürnich auch Burke) -

: Das Tremolosystem wollte ich eigentlich auch immer mal austauschen, weniger wegen der Qualität (ist bei mir eh mit fünf Federn festgeknallt) sondern wegen der Optik, die alten sahen irgendwie besser aus. Habs aber in den letzten 10 Jahren nicht gemacht, wer weiß was die nächsten 10 bringen :-)

Wegen der Optik gibt's latürnich nur eine seligmachende Lösung: Winditsch Telebridge drauf. Und da man dafür eh die Tremolofräsung mit Holz zukleistert, kann man auch gleich die Schwimmbeckenfräsung mit einem Holzblock füllen und neu fräsen. Alternativ dazu kann man auch die Schwimmbeckenfräsung mit einer Lüftung versehen, das ganze mit Süßwasser auffüllen und Koikarpfen einsetzen. Die gibt's auch in Fies(ta)red und damit in der allein seligmachenden Stratfarbe *g*

Aber mal Schurz beseite, Burke: liegt das Ding gut in der Hand und köst nicht mehr als ca. 250 Euronen, dann würd ich zuschlagen und beherzt drauf los basteln.

slide on ...
bO²gie


War: Wenig Ahnung bei 7ender, ist: Die Planke is nix für mich

Ja, denn mal vielen lieben Dank für Eure Tips und Erfahrungen. Bestätigen mich in so manchem Punkt.

Zunächst: Wirklich schlecht ist die Strat nun wirklich nicht. Es hat sogar viel Spaß gemacht, an den letzten beiden Tagen zu schrauben, tweaken, fummeln, kennenlernen.

Aber es geht ja die Sage um, daß sich die Gitarren ihre Spieler aussuchen. Und da bin ich dann doch nicht der Richtige für diese Strat.

So richtig klar wurde das gegen Ende der heutigen Probe. Anderer Klampfist ist im Urlaub, ist ganz schön happig, die Songs nur mit einer Ketarre zu spielen, ich muß viel mehr zwischen den Stimmen wechseln, sonst klingt es noch schlechter.

Das gute dabei: Ich finde meinen Gitarrensound bei diesen Proben derb gut. Dabei bin ich eigentlich immer recht kritisch. Aber nun gut, ich bin mit relativ hohen Erwartungen zur Probe, und bin doch etwas enttäuscht nach Hause. Klar, daß es bessere Strats als die American Standard gibt, das weiß ich wohl. Gibt ja schließlich genug Stratisten hier im Forum ;-). Aber für mich war die Illusion des "glockig-drahtigen Cleansound in den Zwischenpositionen" so etwas wie eine Referenz, aber ich muß ehrlich sagen: Der Cleansound ist in der Proberaumumgebung nur ein klein wenig besser gewesen, als mit meinem Japan-Lindenholzbrett mit Froyd-Los Trem. Ich finde meine Klampfe da sogar vielseitiger, weil die gesplitteten Hummelbucker einigermaßen klingen (OK, da hat die Strat zwar wirklich die Nase vorn, aber soo viel ist das nicht), aber bei der Strat klangen z.B. der Mittel- und der Stegtonabnehme alleine recht lieblos (Mitte) bis unangenehm-schneidig (Steg).

Vielleicht (nein, ganz bestimmt) bin ich da auch meine Klampfe gewohnt, und vielleicht ist mein Verstärker nicht der Traumpartner einer Strat, und mir ist klar, daß ich wohl zu hohe Erwartungen hatte...

End vom Lied: Der Bock bleibt beim Gärtner. Und holla, vom "Spielkomfort" ist die Strat wirklich wie ein Bock gewesen (oder besser komfortabel wie eine Käsereibe), obwohl ich mir beim Einstellen echt Mühe gemacht habe. Ich fürchte, der Hals hatte einen leichten Twist oder die Bundstäbchen waren unregelmäßig runtergespielt, aber ich konnte mit Truss-Rod, Micro-Tilt und wie die feinen Einstellmöglichkeiten alle heißen, lange kein Optimum finden. Allerdings, hier geht ein großes Lob an Herrn Leo: Das mechanische Konzept ist schon geil! Also, da geht das Einstellen ja richtig schnell und problemlos von der Hand! Da bin ich bei meiner Schlitzäugigen böse Überraschungen gewohnt. Auch sonst schienen mir die verbauten Parts robuster zu sein, leider nicht ganz sorgfältig verarbeitet. Allerdings auch nicht wirklich schlecht.

Hier noch ein kleiner Vergleich zwischen Euren Tips und meinen Erfahrungen von heute Abend:

- Der Korpus: aus Pappel? Mag sein, mir ist aufgefallen, daß der Korpus weniger schwingt, als meine Gitarre. Kann aber daher kommen, daß meine Klampfe weniger Masse hat und dünner ist, außerdem war die Strat ja mit dieser fiesen Farbschicht überzogen. Ich spüre meine Klampfe allerdings stärker am Bauch. Außerdem schien mir der Ton nicht so "schnell" und knackig zu sein, wie ich es von Strats z.B. bei AS-Sessions gewohnt war.

- Die Tonabnehmer: vertrugen sich verzerrt im Proberaum an der dickeren Kiste wirklich besser als am kleinen Amp zu Hause, wo alles eher kratzig-aber-nasal klang. Dafür war laut der Clean-Sound eher enttäuschend, der war zu Hause besser (allerdings war ich da alleine und es war ruhig). Außerdem war ich befangen; ich dachte, daß bei hoher Lautstärke noch ein "Geil-Faktor" beim Cleansound hinzukommen würde - der blieb leider fast aus.

- Das Swimming-Pool Routing: Boogie, Deine Idee mit den Karpfen unterm Pickguard fand ich natürlich schon sehr geil. Also, das Trem wird von 4 reichlich gespannten Federn gut festgehalten (im Klartext: es sitzt knallestramm), ein Hebel war eh nicht dabei (wäre mir auch nicht wichtig gewesen), die Saiten waren schon ordentliche Drähte. Ich schätze 0.12er, aber ich bin ja Weichei und vor Kurzem erst auf 0.10er umgestiegen, also bin ich mir nicht sicher. Also von beiden Seiten kommt ordentlich Zug auf die Haltebolzen, Schäden sind noch nicht sichtbar. Ich hab mir aber gedacht, wenn das in diesem Zustand schon 14 Jahre hält, geht das auch länger gut, vor allem, wenn nicht am Trem gerüttelt wird. Also in dem Punkt hatte ich nicht so die Bedenken...

- Stimmstabilität des Vibrato-Systems: hat mich nicht besonders interessiert, da ich es nicht nutzen wollte. Aber ein Vintage-Trem sieht schon besser aus ;-), als das mit diesen eckigen Saitenreitern. Der Tremoloblock ist übrigens aus Stahl und recht groß, das war bei meiner Japanerin ab Werk beides nicht der Fall (ist jetzt aber umgerüstet, ein thx an unseren Trommler).

- Mechaniken: also Stimmen ging nicht wirklich gut und schnell. Bei der G-Saite gabs immer was nachzukurbeln, Sattelkerbe sah aber OK aus. Allerdings waren die Saiten auch nicht ganz frisch, muß man fairerweise sagen. Vielleicht konnte ich auch deswegen nicht das beste Setup einstellen...

SO, jetzt komme ich langsam wirklich zum Ende ;-): Der Abschied ist mir nicht schwer gefallen, bin sogar froh, wenn der Eigentümer sie abholt. Er hat jetzt eine funktionierende und so weit es geht gut eingestellte Strat, ich hab ein paar Erfahrungen gesammelt.

Noch mal danke für die Tips. Für mich ziehe ich den Schluß: billig gebraucht kaufen, dafür bin ich zu arm; also wenn, dann richtig. Das kann allerdings noch warten, es gibt wichtigeres. Obwohl ich schon scharf auf ein "klassisches Stratmodell" bin. Denn eines hab ich gemerkt: andere Klampfe--> andere Spielweise. Mit der Strat sind mir so ein paar feine Bluesrock-Licks recht locker von der Hand geperlt, das könnte ich mit der Japanerin nicht so gut imitieren.

Hoffentlich ist dieser "Testbericht" nicht von meinem Background oder Erwartungen zu subjektiv eingefärbt.

Gute Nacht
burke

Re: War: Wenig Ahnung bei 7ender, ist: Die Planke is nix für mich

Moin Burke -

: Hoffentlich ist dieser "Testbericht" nicht von meinem Background oder Erwartungen zu subjektiv eingefärbt.

Gerade weil er das ist, subjektiv und 101% Burke, ist er so angenehm zu lesen. Thanxs für's teihaben lassen.

slide on ...
bO²gie

... der sich schon drauf freut seinen Diablo am Wochenende live auszuführen. Danach jibbet dann auch einen subjektiven Bericht ...


Re: (Gitarre) Wenig Ahnung bei 7ender-Klampfen

hi guido,

: Bei mir sind noch die originalen drin, bin damit eigentlich ganz zufrieden, gibt bei mir genug Zerre. Wollte ich immer mal austauschen (Hallo Falk :-))..

*grins* das ist ja wirklich schon 'ne ganze weile her. du solltest das aber wirklich mal ausprobieren. ich war ja damals noch nicht ganz reif für diesen vintage-ton (und über meinen damaligen billich-marshall klang das auch 'n bißchen wie rostige rasierklinge). aber über deinen halfstack - vielleicht noch mit'm treble booster dazwischen - kommt das sicher rattenscharf. :o)

gruß falk


Re: War: Wenig Ahnung bei 7ender, ist: Die Planke is nix für mich

Hallo burke,

: Aber es geht ja die Sage um, daß sich die Gitarren ihre Spieler aussuchen.

So ist das auch. Ich bin darüber hinaus der festen Überzeugung, dass es vollkommen egal ist, ob eine Gitarre aus den südlichen Niederlanden oder dem nördlichen Belgien kommt, aus Eselexkrement oder Edelhölzern geschnitzt ist und ob ein bekannter Markenname auf der Kopfplatte steht oder nichts. Gut aussehen soll sie, gut spielen lassen soll sie sich und gut klingen soll sie. Früher hätte ich statt soll muss geschrieben aber selbst diese drei Begriffe Optik, Haptik, Akustik sind zweitrangig. Das absolut wichtigste ist das blitzartig erscheinende Gefühl "das ist es!".

: Hoffentlich ist dieser "Testbericht" nicht von meinem Background oder Erwartungen zu subjektiv eingefärbt.

Ganz im Gegenteil. Ich lese übrigens viel lieber einen richtig subjektiven aber fairen Text. Objektivität ist doch bei unseren Lieblingsthemen und in der hier herrschenden kurzen Form gar nicht möglich.

Gruß

Matthias

Re: War: Wenig Ahnung bei 7ender, ist: Die Planke is nix für mich

Hallo Matthias,

ich kann deiner Meinung nur beipflichten. Meiner Meinung nach wird heute viel zu viel "Markenwahn" betrieben. Dabei sind es oft gerade die großen Marken, die ihre Klampfen nur noch in Billiglohnländern und in großen Mengen zusammenzimmern lassen, und dann für viel Knete ziemlich bescheidene Qualität liefern. Dafür sind dann die Instrumente, bei denen sich bei der Herstellung noch echt Mühe gegeben wird in Preisregionen zu finden, die für unsereins jenseits von Gut und Böse liegen.

Keep Rockin'

Kai-Peter!

(Instrumente) ...suchen sich den Spieler aus (war: Was anderes)

Hi zusammen,

kaum wieder da, gehts schon wieder los mit meinen unsortieren Anmerkungen.

: : Aber es geht ja die Sage um, daß sich die Gitarren ihre Spieler aussuchen.
:
: So ist das auch.

und da setz ich noch einen drauf. Ich behaupte nämlich, daß sich auch die Instrumente ihre Spieler aussuchen. Also nicht jetzt nur das konkrete Instrument, sondern die Instrumentengattung. Wir haben da im Urlaub mit ein paar netten Leuten drüber diskutiert.

So zum Beispiel mein Sohnemann. Hat schon mit ein, zwei Jahren immer, wenn es darum ging ein Spielzeug auszusuchen, irgendeine Plastiktrompete gewählt, dann dieses Instrument wieder aus den Augen verloren. Dann fand er Schlagzeug cool und hatte ein dreiviertel Jahr Schlagzeugunterricht. War aber nix, die Musikschule war kacke, das war Gruppenunterricht und der Lehrer hat die meiste Zeit damit verbracht, den anderen Schülern die dinge nochmal vorzukauen, die sie eigentlich hätten üben sollen. Schließlich hat er es frustriert drangegeben und ein Jahr gar nichts mit Musik gemacht.

Dann waren wir bei Freunden, da lag ne Trompete rum und er brachte da auf Anhieb Töne raus (was mir trotz allen Bemühens übrigens nicht gelungen ist). Eigentlich wollte er gar nicht Trompete spielen, aber plötzlich fand er es geil und jetzt hat er seit zwei Jahren Unterricht und kommt gut voran.

Es gibt natürlich so Lieblinge der Muse, bei denen die Instrumente nur so Schlange stehen, so wie bei Pepe, der wurde von einem ganzen Panoptikum an Instrumenten auserwählt. :-) Aber im Prinzip ist das schon so: Das Instrument sucht sich seinen Spieler.

: Ich lese übrigens viel lieber einen richtig subjektiven aber fairen Text.

Ich auch.

Keep rockin'
Friedlieb

@burke: Re: War: Wenig Ahnung bei 7ender, ist: Die Planke is nix für mich

Servus,

tja, dat Teil war wohl nix für Dich.
Sollte Dich aber doch noch die Stratitis irgendwie mal wieder packen leg ich Dir Rockinger oder Diego wärmstens ans Herz. Die dürften Deiner Vorstellung von Strattönen wohl ziemlich nahe kommen, Stahlblock Trems sind serienmässig und die PU´s um Welten besser als das was Fender in den 80gern verbaut hat.
für mich persönlick kristallisiert(e) sich in letzter Zeit die SRV Signature als meine Lieblingsketarre raus, JumboBünde und halber Baseballschläger müssen sein. Bin noch interessiert wie sich ein Big Headstock so spielt und wenn ich das weiß gibts die Traumgitarre zum 40ten von André auf den Leib ähh.. die Finger geschneidert.

cu
bluesfreak