(Gitarre) Wenig Ahnung bei 7ender-Klampfen


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Beitrag von burke vom August 13. 2003 um 21:14:30:

Moin moin,

heute lag auf meinem OP-Tisch eine Fender American Standard Stratocaster, aus der kein Ton rauskam. Ich hab die Elektrik wiederbelebt (die war total schlampig zusammengelötet und die Potis waren dreckig), jetzt tönt sie wieder. So weit, so gut.

Die Klampfe ist von einem Bekannten-bekannten, der sie als Erinnerungsstück hortet, aber vom Gitarrespiel wenig bis null Ahnung hat. Sie schimmelt bei ihm rum. Feste Verkaufsabsichten hat er auch nicht kundgetan, aber vielleicht kann ich ihn ja in die Richtung bearbeiten.

Vielleicht kann mir jemand von Euch ja noch ein paar Gedanken/ Ideen/ Meinungen dazu schreiben. Ich hab mit Fender nämlich so richtig wenig Erfahrung. Es geht hierum, en Detail:

Die Klampfe war mal Knallerot, aber irgend ein Schmerzloser hat sie mit einem potthäßlichen blaß-lila übersprüht. Die Lackschicht sieht scheiße aus, wie aus der Sprühdose von der Spielwarenabteilung. Unregelmäßig, matt, Katschen, Bläschen und Dreckkörner drin etc.

Sie läßt sich aber gut spielen. Sie macht sogar Spaß (bis auf die Optik); Verarbeitung geht soweit in Ordnung, die Mechaniken sind etwas ruckelig (aber gehen und halten die Stimmung), die Halstasche ist etwas grobschlächtig angepasst, der Hals, one-piece, läßt sich schön spielen, hat vielleicht etwas wenig Masse (ich schätze, "Flat-C" oder so?), der Headstock ist der "kleinere" (die Dinger waren unter CBS so groß, gell?). Die Seriennummer ist unter dem Logo auf der Kopfplatte, fängt mit "EE" an und ist so bei 100.000. Ich kann mit "EE" wenig anfangen, hab mal gelesen, daß das auf die Zeit von 1985-1989 oder so deutet. Das deckt sich mit den Angaben vom Eigentümer. In den einschlägigen Seriennummern-Charts im Netz hab ich jedenfalls nichts dazu gefunden. Auf den Potis kann man die Zahlen nicht mehr lesen (die sollen ja auch grobes Indiz fürs Fertigungsdatum sein?)

Griffbrett ist rosewood, die Dots sind billig wirkende, große Plasteviecher, sehen mies aus, sind aber sauber eingesetzt.

Clean bis fast-crunch klingt das Baby auch echt gut, macht Spaß, sie mit den Fingern zu spielen. Aber verzerrt, bäh, fies. Die PUs krächzen los, der Ton ist nicht "rund", ich hab mit meinem "Heim-Equipment" jedenfalls nix gutes an verzerrtem Sound rausholen können.

Ist es bei der American Std. normal, daß unterm Pickguard alles weggefräst ist? Ich dachte immer, die PU-Mulden würden einzeln reingemacht, hier fehlt einfach ein Rechteck Holz. Das Tremolo ist dieses mit den zwei Schrauben im Body und den flachen, massiven Reitern. Das heißt auch "American Std", oder? Wo liegen die Unterschiede zum Wilkinson oder Vintage Trem (ich kannte halt dieses Trem mit den gebogenen Blechen)? Hört man das sehr?

Ach ja, der hintere Tone-Knopf bewegt ein Doppelpoti, irgendwo in der Mitte des Weges rastet es leicht ein. Ist das diese Delta-Tone Schaltung? Was macht die genau? Bei Cleansounds klangen verschiedene Einstellungen durchaus gut.

Also, keine Schönheit, nix Collectable, aber vom ersten Eindruck ein netter Player. Und da ich ja noch keine "echte Strat" habe... Klar, ich hatte schon mal zum Test ne G&L in der Hand, aber die konnte/ wollte ich mir nicht leisten. Ist schon ein großer Unterschied, aber hallo.

Wie würde denn ca. ein "Fair-Value"-Preis für diese Planke aussehen? So wie sie ist, sieht sie echt übel aus, da müßte man schon viel dran machen (alleine diese Schicht Plakafarbe... Sollte wohl mal so aussehen, wie die Jeff Beck Signature in "Midnight Purple", uuaaghh).

Die Tonabnehmer müßten wohl auch raus. Ich könnte einen Jeff Beck jr. pillich bekommen, oder mal an Bill Lawrence oder Harry Häussel denken, aber das in fernerer Zukunft.

Nun denn, wer Lust und Laune hat, könnte mir vielleicht weiterhelfen. Bisher hab ich mich mit Fender Strats nicht wirklich lang beschäftigt. Vielleicht wird ja gar nix draus, aber vielleicht ist die alleine optisch schon so entwertet, daß sie für günstige Kohlen über den Tisch geht.

Beste Grüße schon mal vielen Dank
sagt
burke


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