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(Gitarre) Zwei Fragen zur Gitarren-Spieltechnik

Hallo an alle!

Ich habe mal zwei Fragen zum Gitarrenspiel:

Ich habe mal in einer Tabulatur folgendes gelesen:

[3] (auf der a- und d-Saite)

Das wird ja glaube ich nicht so gespielt, als ob da eine 3 ohne Klammern stünde. Wie macht man das?

Und noch eine Frage: Ich habe - auch in einer Tabulatur - an einer Stelle von einem Lied von "pickscrape" bzw. "pickslide" gelesen.

Ist das das selbe und wie spielt man das?

Viele Grüße ;)

Re: (Gitarre) Zwei Fragen zur Gitarren-Spieltechnik

Hallo -gast-,

[3] (auf der a- und d-Saite)
Vielleicht ist gemeint, dass man die Töne klingen lassen soll. Ein bisschen Kontext wäre hilfreich.

...von "pickscrape" bzw. "pickslide" gelesen.
Für mich bedeute beides, dass Plektrum in hoher Lage auf die Bassaiten zu setzen - so dass diese auf's Griffbrett gedrückt werden - und runterzusliden. Gain und Echo sind dabei hilfreich.

Gruß, Oli

Re: (Gitarre) Zwei Fragen zur Gitarren-Spieltechnik

Mojn gast,

Ich habe mal in einer Tabulatur folgendes gelesen:
:
: [3] (auf der a- und d-Saite)
:
: Das wird ja glaube ich nicht so gespielt, als ob da eine 3 ohne Klammern stünde. Wie macht man das?


Kann gespielt werden, muss aber nicht.

Und noch eine Frage: Ich habe - auch in einer Tabulatur - an einer Stelle von einem Lied von "pickscrape" bzw. "pickslide" gelesen.
:
: Ist das das selbe und wie spielt man das?


Kann man ruhig wörtlich übersetzen: Mit dem Plektrum über die Saite kratzen bzw. gleiten. Wie man das genau macht? Ausprobieren. Für solche Gags gibt's keine amtliche Spielweise. Wie für vieles andere auch nicht. Erlaubt ist was gefällt.

Schöne Grüße, Mathias

Re: (Gitarre) Zwei Fragen zur Gitarren-Spieltechnik

Hi [-gast-].

Könnte auch eine "(artificial) Harmony" sein. Also ein Oberton.

Entweder mit Finger auf der Saite nur leicht aufgelegt und dann mit Stegtonabnehmer und schön Zerre drauf richtig die Saite anschlagen. Es gibt dort einen Oberton aber er ist nicht leicht hervorzulocken.

Oder Saite im dritten Bund greifen und dann mit dem Pick den Oberton "pinchen", also quasi herauspressen, dadurch dass Du nicht den vollen Ton anschlägst sondern mit nur einen Oberton herausquietscht.

Ist nicht ganz einfach. Keine Bange wenn es erst nicht klappt. Das könnte aber den deutlichen Tonhöhenunterschied in Deinem Programm zwischen mit und ohne Klammern erklären. Was davon gemeint ist, müsste sich in der Legende Deines Programmes ablesen lassen.


Und was davon tatsächlich gespielt wird im echten Lied - ich wette eher auf den bereits beschriebenen Tipp eines im Akkord optionalen Tons - das kannst Du am besten vom echten Lied raushören. Du hast ja selbst gehört, dass die verschiedenen Spielweisen drastisch unterschiedlich klingen.

Die Verwirrung resultiert daher, dass es in Tabulaturen wenig strikte Notationskonventionen gibt. So viele Spielweisen, so wenig gut darstellbare Symbole. Da bedeutet ein und dasselbe Symbol hier dies, dort jenes.


Gruß,
groby
*

Re: (Gitarre) Zwei Fragen zur Gitarren-Spieltechnik

Hi, danke für deine Tipps.

Also ich hab mir das nochmal angeguckt und angehört. Im Lied hört man das, das klingt auch recht hoch.
Eine Legende habe ich irgendwie im Programm nicht gefunden.

Was mir gerade noch aufgefallen ist: Über den Noten-(bzw. Saiten-)Linien steht über diesen zwei eingeklammerten Zahlen "N.H.-|"

Was heißt das und hat das damit etwas zu tun?

Grüße

Re: (Gitarre) Zwei Fragen zur Gitarren-Spieltechnik

Tach Gast!

: Was mir gerade noch aufgefallen ist: Über den Noten-(bzw. Saiten-)Linien steht über diesen zwei eingeklammerten Zahlen "N.H.-|"

Genau das, was Groby beschrieben hat - auch als "Natural Harmonics" bekannt. Ton greifen, genau 12 Bünde höher ein Flageolett greifen (also den Finger nur auflegen, nicht runterdrücken) und die Saite anschlagen. Braucht ein wenig Übung.

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (Gitarre) Zwei Fragen zur Gitarren-Spieltechnik


: Aber eine Frage habe ich noch: Wie kann man einen Ton greifen und gleichzeitig 12 Bünde höher ein Flageolett und dann gleichzeitig die Saite anschlagen? Oder hab ich das falsch verstanden?

Genau jetzt wird's kompliziert - das Flageolett machst du mit der Schlaghand (also der mit dem Plektrum), und zwar mit dem Mittel- oder Ringfinger, sonst klappt das mit dem Anschlagen ja nicht mehr.

Hätte ich eben vielleicht auch schon sagen können ...

Re: (Gitarre) Zwei Fragen zur Gitarren-Spieltechnik

: Hallo.
:
: Danke nochmal für die Hilfen von euch allen :-)
:
: Aber eine Frage habe ich noch: Wie kann man einen Ton greifen und gleichzeitig 12 Bünde höher ein Flageolett und dann gleichzeitig die Saite anschlagen? Oder hab ich das falsch verstanden?
:
:
haste wohl:
den Ton eben nicht greifen, nur 12 Bünde höher das Flahjolett.

geht aber auch, wenn du den Ton greifst und die Saite sofort nach dem Anschlag dämpfst, aber an der Stelle, wo du auch anschlägst.
Geht aber nur bei bestimmten Gitarren, (meine Burns machts schön, ne Telecaster auch noch, die SG (mit P90) nur bedingt und die ES will gar nicht) und mit harten Plecktrümmern (ich dresch mit 3 mm Surfbrettern auf meinen Saiten rum).
Naaach zosamme
Peter


Re: (Gitarre) Zwei Fragen zur Gitarren-Spieltechnik

Hi,

beschreibt ihr da nicht einen künstlichen Oberton? Natürlicher Oberton bedeutet für mich, dass mit links gar nicht gegriffen wird. Was wäre denn sonst ein künstlicher und warum sollte hier grade derjenige Oberton gespielt werden, welcher 12 Bünde höher liegt?

Ich denke, hier ist der Oberton am 3. Bund gemeint (liegt nicht genau am Bundstäbchen!)

@gast: Probier mal, etwa am 3. Bundstäbchen die Saiten zu berühren (nicht runterdrücken!) und anzuschlagen. Ansonsten könnte es nicht schaden, sich das mal zeigen zu lassen - die verschiedenen Techniken, um Obertöne zu spielen, lassen sich nur schwer mit Worten beschreiben.

Gruß, Oli

Re: (Gitarre) Zwei Fragen zur Gitarren-Spieltechnik

Tach Oli!

: beschreibt ihr da nicht einen künstlichen Oberton? Natürlicher Oberton bedeutet für mich, dass mit links gar nicht gegriffen wird. Was wäre denn sonst ein künstlicher und warum sollte hier grade derjenige Oberton gespielt werden, welcher 12 Bünde höher liegt?

Naja, wie gesagt, die Bezeichnungen in Tabs sind nicht wirklich einheitlich. Ich hab die als "Pinch Harmonics" kennengelernt, aber auch schon als "Natural Harmonics" gesehen. Außerdem ... für den Oberton am 3. Bund ... da braucht's schon ziemlich neue Saiten, der ist schnell ziemlich leise.

Wenn wir den dazugehörigen Akkord hätten, würde sich das recht schnell klären, glaube ich (ich tippe mal ganz vermessen auf ein F) :-)

Und warum der Oberton gespielt wird - wahrscheinlich, weil's anders und in dem Zusammenhang vielleicht gerade gut klingt, sonst bräuchte man die Dinger ja nicht ...

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (Gitarre) Zwei Fragen zur Gitarren-Spieltechnik

Hi, gast.

Also für das könntest Du die Saite im Dritten Bund greifen und anstatt anzuschlagen mit einem Finger der Anschlagshand kräftig und kurz auf dem 15. Bund hauen. Und zwar nicht in den Bund sondern mitten auf das Bundstäbchen: "Gong!".

Ist noch eine Stufe schwieriger als das was ich vorhin beschrieben habe, macht aber Spass.

Ich glaube zwar nicht dass das im Ursprungslied vorhanden ist - haben wir eigentlich schon geklärt worum es sich hier eigentlich dreht? - aber Du kannst ja mal schön die Zerre ausfahren, Stegtonabnehmer an, etwas Hall vielleicht und dann etwas ausprobieren.

Gerade das oben Beschriebene und die genannten "Pinch Hamonics" - diesen treffenden Namen finde ich gerade mal sehr schön - sind nämlich mit Fingerspitzenerfahrung ebenso einfach wie sie gleichzeitig mit Worten schwer vermittelbar sind.


Gruß,
groby
*

Und beim Thema "gast" fällt mir gerade ein: Otto.


Angeklagter.
Jawohl, als ich den Quast verlegt,
da hab ich mich mit Hast bewegt,
und das hat wohl den Gast erregt,
und der hat dann den Mast zerlegt.

.Richter.
Sie haben aber bei der polizeilichen Vernehmung ganz andere Angaben gemacht. Ich zitiere sie wörtlich:
Ich habe diesen Gast zersägt,
weil der sich auf den Quast gelegt,
dabei hat sich ein Ast bewegt,
vielleicht durch meine Hast erregt.
Doch wer gefälschten Zaster prägt
und Schuh' aus Alabaster trägt,
wer alle diese Laster pflegt,
verdient, dass ihn der Mast erschlägt.
Das haben sie doch in der Venehmung gesagt.
Herr Zeuge, können sie diesen Hergang bestätigen?

.Zeuge.
Nein, das war ganz anders. Das war so:
Ich hatte mich zur Rast gelegt
und mich mit einem Quast gepflegt...

.Richter.
Das tut doch gar nichts zur Sache!

.Zeuge.
Oh doch!
Ich hatte mich zur Rast gelegt
und mich mit einem Quast gepflegt.
Denn wer schon einmal Bast zersägt,
weiß, dass das keine Hast verträgt...

.Richter.
Aber das spielt doch nun überhaupt keine Rolle!

.Zeuge.
Doch.
Da hat sich's im Morast geregt,
und das hat wohl den Mast bewegt.
Und wie der Mast aufs Pflaster schlägt,
da hat er wohl den Gast erlegt.

.Richter.
Jetzt bin ich aber fast erregt.
Womit wird denn nun das belegt?

.Verteidiger.
Aber Herr Richter, wenn ich als Verteidiger mal etwas dazu sagen darf:
Der Mann ist ein Fantast, der pflegt,
sobald er sich zur Rast gelegt,
zu schrein'n, dass ihn der Mast erschlägt.
Aber zurück zu meinen Mandanten:
Was wird ihm denn zur Last gelegt?
Wenn man in sich das Laster trägt,
und sich der Wunsch nach Zaster regt,
kommt's vor, dass man den Gast erschlägt,
und ihn dann aufs Pflaster legt.




Re: (Gitarre) Zwei Fragen zur Gitarren-Spieltechnik

: Wenn wir den dazugehörigen Akkord hätten, würde sich das recht schnell klären, glaube ich (ich tippe mal ganz vermessen auf ein F) :-)

Also ein Akkord ist das garnicht. Oder was meinst du mit "dazugehörigen Akkord"?

Diese zwei Töne in Klammern sind übrigens die ersten Töne, die die Gitarre in diesem Lied spielt, es kommt nach einem Bass-Intro. Diese zwei Töne hören sich dann so wie eine "Einleitung" der Gitarre an..

Vielleicht hilft das irgendwie weiter?!

Grüße

Re: (Gitarre) Zwei Fragen zur Gitarren-Spieltechnik

Tach Gast!

: : Wenn wir den dazugehörigen Akkord hätten, würde sich das recht schnell klären, glaube ich (ich tippe mal ganz vermessen auf ein F) :-)
:
: Also ein Akkord ist das garnicht. Oder was meinst du mit "dazugehörigen Akkord"?

Der Akkord, der sich aus dem Zusammenspiel der Instrumente ergibt. Wenn der Bass ein F spielt, und die eine Gitarre ein A, und die andere ein C, dann gehören diese Töne zum zugrundeliegenden Akkord F-Dur. Und wenn ich mich richtig erinnere, dann waren die fraglichen Töne jeweils im 3. Bund von a- und d-Saite. Ohne die Harmonics (welche auch immer) und einfach nur so gegriffen wären das C und F. Das allein sagt noch nicht viel aus, das kann auch F-moll, D-moll7, Csus4, Bb9 oder was viieel gemeineres sein (nein, jetzt bitte nicht nachhaken, das würde wirklich das Forum sprengen, das kann man nicht einfach so erklären :-) ; Anfänge findest du zB bei JustChords).

Spiel die Töne doch einfach mal im 15. Bund und sag Bescheid, ob das so ähnlich klingt wie beim Original, von der Tonhöhe und so ...

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (Gitarre) Zwei Fragen zur Gitarren-Spieltechnik

Mojn gast,

Also das mit der [3] habe ich in "Sliver" von Nirvana gesehen. Ich weiß nicht, ob ihr das Programm Powertabs habt. Da hab ich mir das mal vorspielen lassen. Wenn ich "[3]" durch "3", also ohne Klammern, ersetzt habe (auf der a und / oder d - Saite), klang das viel tiefer als das mit Klammern.

Verat uns doch mal, wo man die Tabulatur nachlesen kann. Dann brauchen wir nicht weiter im Nebel zu stochern.

Schöne Grüße, Mathias

Re: (Gitarre) Zwei Fragen zur Gitarren-Spieltechnik

Hi Mathias,

: Alles klar. Hier sind es wirklich die flageaoletts von C und F auf der 5. und 4. Saite. 3. Bund der besagten Saiten greifen, im 15 Bund mit der re. Hand die beiden flageoletts spielen. Mit den Fingern kein Problem, frag mich aber bitte nicht, wie das mit dem Pick funktioniert.

der Vorteil vom Pick ist ja, daß man ihn auch mal weglegen kann. :-) Zum Beispiel mach ich das so: ich schiebe den Pick in den Handteller und halte ihn mit dem kleinen Finger und dem Ringfinger fest. So stört er nicht. Dann kann man auf das betreffende (Oktav-)Bundstäbchen tappen, entweder mit dem Mittelfinger oder dem Zeigefinger. Sehr schnell muß das gehen, und der Finger darf die Seite nur kurz berühren, sie halt einmal schnell an das Bundstäbchen donnern und danach muß der Finger schneller von der Saite weg sein als diese vom Bundstäbchen. Mit etwas Übung bekommt man so einen fein vanhalesken Flageolett hin.

Keep rockin'
Friedlieb