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(Gitarre) Schlaffer Ton bei steelstring

Mojn allersaits,

Ich spiele schon länger eine steelstring einer amerikanischen Traditionsfirma deren Name nichts zur Sache tut, werde aber mit dem Ton nicht ganz glücklich, genauer gesagt mit dem Anschlag. Man muss ziemlich kräftig in die Saiten hauen, damit die Klampfe laut gibt, dann steht der Ton auch lang und kräftig. Das ist aber ziemlich kräftezehrend, v.a. wenn man wie ich nur mit den Fingern resp. Nägeln spelt. Beim Strumming oder single notes geht's noch einger maßen, aber spätestens beim picking geht der Anschlag in einem undefinierbaren Brei unter. Meine alte Japanerin (nein, nicht die Takamine), die nicht mal ein Viertel gekostet hat, kann das viel besser, da kommt der Attack sofort, man kann die Töne schön auseinanderhalten. Natürlich ist der Ton auch dünner, hat weniger Substanz und -tain. Auch die kleine, vor kurzem von mir eriihbäähte Chinesin ist wesentlich prickelnder als die alte Tante aus USA.
Spielen tu ich auf allen drei Modellen 013er Phosphor Bronze. Ich habe mal auf das Problemstück Black Diamond Silver (auch 013) gespannt: von der Tendenz her leichte Besserung, aber immer noch nicht überzeugend. Dafür ist mir aufgefallten, dass die 3. und 4. Saite nicht richtig frei schwingen, sondern am Steg irgendwie sitarmäßig rappeln. Ja die Klampfe hat südlich vom Steg den typischen Bauch alternder steelstrings bekommen, ich habe die Stegeinlage runtergefeilt und der Steg ist auch nicht mehr horizontal zu den Saiten.
Jedenfalls ist das ganze ein unbefriedigender Zustand, ich mag die Klampfe gar nicht mehr in die Hand nehmen, weil es keinen Spaß macht. Dabei hat sie Ton.

Was tun? Verkaufen? Emilisieren? Selbst dran rumfeilen? Zum Gitarrenbauer geben?
Wäre für Eure Vorschläge/Erfahrungen dankbar

Schönes Wochenende noch, Mathias

Re: (Gitarre) Schlaffer Ton bei steelstring

Hallo,

eigentlich hast du dir die Antwort schon in der Frage selber gegeben !

: Jedenfalls ist das ganze ein unbefriedigender Zustand, ich mag die Klampfe gar nicht mehr in die Hand nehmen, weil es keinen Spaß macht.

Also weg damit und such dir ein Instrument das dir gut in der Hand liegt und Spaß macht !!!!

Keep cool and go on!

Re: (Gitarre) Schlaffer Ton bei steelstring

Mojn einersaits,
Grundsätzliches mal zuvor:
Da sie ein altes Schatzi ist behalte Sie, Sie hat es sich verdient. Alt gediente Gitarren gibt man nur in gute Hände ab, und auch nur dann, wenn man ihnen keinen Altersruhesitz (Gnadenhof) bieten kann.

: ich habe die Stegeinlage runtergefeilt und der Steg ist auch nicht mehr horizontal zu den Saiten.
Ok hier ließe sich das Problem ja relativ einfach beheben. Eine neue Stegeinlage kaufen, zurecht feilen (der entsprechenden Nicht-Horizontalität des Steges zu der Saiten anpassen, so dass die Saiten wieder ordentlich stehen) und einsetzen.

: Jedenfalls ist das ganze ein unbefriedigender Zustand, ich mag die Klampfe gar nicht mehr in die Hand nehmen, weil es keinen Spaß macht. Dabei hat sie Ton.
Ok, dann frage dich doch einfachmal, ob sich dein Spiel geändert hat. Ich z.B. habe hier eine alte Yamaha, eingentlich ein nettes Teil, nur seit einiger Zeit schnarrt sie mich böse an, und verstummt sehr schnell beim Schlagen. Dagegen beim Picking springen mich die Töne an. Aber nicht die Gitarre hat sich verändert, sondern mein Spiel.
Gib das Schätzchen doch einfach mal jemand anderen zum spielen, ist dann die Tonentwicklung erfreulich, und kommt der jenige damit gut zurecht, dann solltest du dein Spiel überdenken, anderenfalls Tonhemmer herausfinden, nachschaun "Kann ich das selber?" und dann entweder SOS-Home-Team beauftragen, oder als dollste Heimwerker von Welt in die Geschichte eingehen. ;)
Greets
Catz

Re: (Gitarre) Schlaffer Ton bei steelstring

: versuch es vielleicht mal mit anderen Saitenstärken.
: Ich würde es mal mit 12ern probieren, mal sehen, ob sich da was tut.

Moin allersaits,

dem kann ich nur zustimmen!

Ich hab ja seit einiger Zeit auch so'n (kanadisches) Sorgenkind, und habe nach diversen Tests festgestellt, dass die 12er Saiten doch ein erheblich besseres Sustain als die 13er erzeugen. (Gerade auch beim Picking!)
Also stooge: Bei den Saiten einen Gang zurückschalten.

Gruß
Werner

Re: (Gitarre) Schlaffer Ton bei steelstring

Hallo Mathias,

Gitarren, deren Hersteller so heißt wie der Mensch, der am zehnten oder elften November besungen wird, klingen eh nicht. ;-)

Scherz beiseite: Für mich klingt das ein wenig so, als wäre die Verleistung nicht mehr in Ordnung. Die Balken schnarren und leiten die Schwingung nicht weiter, es sei denn, du prügelst die ganze Klampfe in Wallung.

Davon mal abgesehen, habe ich schon Gitarren erlebt, die irgendwann tonlich gestorben sind. Gitarren werden im Gegensatz zu Geigen ja mit dem Alter nicht immer besser, sondern können durchaus auch abbauen.

Aber erstmal würde ich jemanden da reinsehen lassen, der sich mit sowas auskennt.

Gruß

Matthias
Matthias

Re: (Gitarre) Schlaffer Ton bei steelstring

Hi,

hab mir vor ca. 2 Monaten eine gebrauchte Taylor 510 CE gekauft. Die gab nach dem warmspielen, so nach ca. 15 min) auch unschöne schnarrende Nebengeräusche von sich (hatte ich seinerzeit gepostet). Hatte erst das Pickupsystem in Verdacht, das konnte aber bei genauerer Untersuchung ausgeschlossen werden. Bin dann mit dem Teil zu Musik-Produktiv, da ich den Fehler beim besten Willen nicht entdecken konnte. Vor Ort natürlich erstmal Vorführeffekt ... alles ok :-(. In eine ruhige Ecke gesetzt und nach knapp 15 min konnte der Gitarrenbauer deutlich vernehmen, was ich meinte. Beruhigend, die denken ja sonst, man ist neurotisch.
Nun denn, er sagte sofort, dass das Teil zu Headliner sollte (Taylor Importeur), da die dort entsprechende technische Gerätschaften haben, das Teil zu durchleuchten. Hat einige Wochen gedauert, bis die das gute Stück untersucht haben, konnte aber zunächst nichts hören und auch mit ihren High-Tech Methoden nichts finden. Hab dann mit dem Gitarrenbauer dort telefoniert und ihm gesagt, dass er die Klampfe warmspielen muss. Hat er gemacht und auch gehört, das etwas nicht stimmt. Den Fehler konnten sie nicht finden, so dass die 510er vor einer Woche in die USA geflogen ist und nun bei Taylor zerlegt und neu verleimt wird!!
Bemerkenswert daran: Alles auf Kulanz und das, obwohl die Gitarre Baujahr 2000 ist, vor ÜBER 2 Jahren gekauft wurde und ich der ZWEITE Besitzer bin! War überhaupt keine Frage, wer dafür geradesteht, das hab ich auch schon anders erlebt.
So, nun warte ich auf meine Gitarre und bin gespannt, was passiert. Gegen Ende Mai soll sie wieder da sein. Ich hätte sogar eine Leihklampfe bekommen können!
Langer GEsxchichte kurzer Sinn: Wenn Du weisst, dass Deine Gitarre eigentlich anders klingen kann, geh zu einem Gitarrenbauer, der sein Handwerk versteht. Vielleicht hast Du sie ja danach wieder lieb ;-) Ich hoffe jedenfalls, das es mir so gehen wird, den zwischenzeitlich war ich doch recht angenervt.

Gruß, Henry

Re: (Gitarre) Schlaffer Ton bei steelstring

: Ich hab ja seit einiger Zeit auch so'n (kanadisches) Sorgenkind, und habe nach diversen Tests festgestellt, dass die 12er Saiten doch ein erheblich besseres Sustain als die 13er erzeugen. (Gerade auch beim Picking!)
: Also stooge: Bei den Saiten einen Gang zurückschalten.

Mojn woody und Werner,

Das Sustain ist nicht das Problem - bzw. in dem Sinn, dass der Anschlag gerade bei schnellen picking linien im Sustain versäuft. Will heißen es fehlt die Dynamik. Aber Recht habt Ihr, ich werde mal 012er Saiten aus normaler Bronze antesten.

Dank schon mal und schöne Grüße, Mathias

Re: (Gitarre) Schlaffer Ton bei steelstring

Mojn Matthias,
:
: Gitarren, deren Hersteller so heißt wie der Mensch, der am zehnten oder elften November besungen wird, klingen eh nicht. ;-)

Klaro, deswegen verkaufen sie sich ja auch so schlecht ;-))

: Scherz beiseite: Für mich klingt das ein wenig so, als wäre die Verleistung nicht mehr in Ordnung. Die Balken schnarren und leiten die Schwingung nicht weiter, es sei denn, du prügelst die ganze Klampfe in Wallung.

Eine Augenblick hast Du mir Angst gemacht. Aber es ist effektiv der mangelnde Druck der beiden mittleren Saiten auf die Stegeinlage, ein ähnlicher Effekt, der ich von paulartigen Stromgitarren kenne, wenn das Tailpiece zu hoch geschraubt ist.

: Davon mal abgesehen, habe ich schon Gitarren erlebt, die irgendwann tonlich gestorben sind. Gitarren werden im Gegensatz zu Geigen ja mit dem Alter nicht immer besser, sondern können durchaus auch abbauen.

Sooo alt ist sie ja nun nicht (Bj. '95). Und besagte Firma gibt innerhalb der USA lebenslange Garantie auf ihre Produkte. Und die Produkte besagter Firma gelten gerade in der Hinsicht als besonders langlebig.

: Aber erstmal würde ich jemanden da reinsehen lassen, der sich mit sowas auskennt.

Werd ich tun wenn alle Saiten, äh Stricke reißen.

Danke und schöne Grüße, Mathias

Re: (Gitarre) Schlaffer Ton bei steelstring

Mojn Catz,

: : ich habe die Stegeinlage runtergefeilt und der Steg ist auch nicht mehr horizontal zu den Saiten.
: Ok hier ließe sich das Problem ja relativ einfach beheben. Eine neue Stegeinlage kaufen, zurecht feilen (der entsprechenden Nicht-Horizontalität des Steges zu der Saiten anpassen, so dass die Saiten wieder ordentlich stehen) und einsetzen.

Mach ich. Möglicherweise auch noch mit der Schlüsselfeile ein paar Kerben in die Löcher mit den, naja wie heißen sie noch, die Knöpfe halt, wo die Saiten mit festgesteckt sind. Machen ja inzwischen viele Hersteller. So zum Beispiel die von meiner neuerworbenen Chinesin (Tacoma Olympia OM 19, für den Preis sehr empfehlenswert). Hier folgen besagte Köpfe auch der Schrägstellung der Stegeinlage. Da muss jemand mitgedacht haben.

: Ok, dann frage dich doch einfachmal, ob sich dein Spiel geändert hat.

Eher nicht. Beim Picking zeigte sich die Lady von Anfang an spröde. Ich dachte das gäbe sich mit dem Einspielen. Tat es aber nicht so richtig.

: Gib das Schätzchen doch einfach mal jemand anderen zum spielen, ist dann die Tonentwicklung erfreulich, und kommt der jenige damit gut zurecht, dann solltest du dein Spiel überdenken, anderenfalls Tonhemmer herausfinden, nachschaun "Kann ich das selber?" und dann entweder SOS-Home-Team beauftragen, oder als dollste Heimwerker von Welt in die Geschichte eingehen. ;)

Werd ich tun.

Herzlichen Dank und schöne Grüße, auch an Doc,

Mathias

Re: (Gitarre) Schlaffer Ton bei steelstring

Mojn Henry,

So heftig wie bei Dir ist das bei meiner nicht, keine grobe Macke, sondern nur das Unbehagen, dass sich meine Dynamik beim Spiel der Klampfe nur unzureichend mitteilt. Ach ja, Pull off und Hammer on hört man auch nicht. Ich werde mal das geschilderte Maßnahmenbündel durchziehen, mit der Hoffnung auf Besserung.

Schöne grüße, Mathias
Und gute Besserung für Deine Taylor

Re: (Gitarre) Schlaffer Ton bei steelstring

Moin Kai Peter,
:
: kann es sein, dass der Steg bei der Gitarre nicht absolut plan auf dem Holz aufliegt?

Ne das tut er schon. Es sei denn, die Nut ist scheif ausgefräst. Aber das kann ich mir nicht vorstellen.

: Das würde erklären, warum die Saiten nicht gleichmäßig ansprechen.

Nein es liegt eindeutig daran, dass der Winkel in dem die Saiten auf der Stegeinlage aufliegn, von 6 zu 1 immer größer wird. Bei den Diskantsaiten hört man jedoch den Sitareffekt nicht so sehr (nur wenn man kräftig reinhaut), da sie dünner und flexibler sind.
:
: Auch dir noch einen schönen Sonntag!

Und Dir eine schöne Woche
Grüße, Mathias