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(Aussensaiter) Ich schaffe mir ein Problem ...

falls ich keins habe !!

Vor nunmehr 22 Jahren hatte ich mir eine Les Paul Standard von Tschibo, pardon Tschibson gekooft.
Klar - das ging nur weil ich damals als junger Bursche in einer Tanzkapelle spielte (ich war jung und brauchte das Geld) und somit war die auch erschwinglich - kostete BTW sowieso nur DM 2200.- mit Case.

Damals habe ich das cremfarbene "Schlagbrettchen" gleich abgeschraubt -> Jimi Page Look. Jetzt dieser Tage habe ich es aus Geschmacksänderung wieder angeschraubt und nun kommt die esoterische Frage: hört man das am Klang ?

Da ja alles mitschwingt, schwingt auch das Brettchen mit. Habe ich nun mehr mittige Tiefhöhen im Sound oder verstärkt das Teil nur die oberen Tiefbässe.

Leider wurde dieses Thema in der berühmten Kolumne im Gitarre&Bass nie angeschnitten...

BTW - über Weihnachten kam ein interessantes Filmchen in Bayern-3 über Geigen und Violen Bauer. Also die Geiger haben wohl noch mehr Probleme als wir E-Gitarren Spieler...

GRuZZ CB

Re: (Aussensaiter) Ich schaffe mir ein Problem ...

Hi.

Da ja alles mitschwingt, schwingt auch das Brettchen mit. Habe ich nun mehr mittige Tiefhöhen im Sound oder verstärkt das Teil nur die oberen Tiefbässe.

Mach doch mal eine Aufnahme mit Brettchen und eine ohne und vergleiche. Wenn Du einen Unterschied hörst, wäre ich sehr verblüfft ...ähm.. ich meine: interessiert, davon zu hören.

Ich selber habe übrigens beschlossen, vor Auftritten viel zu essen und nicht mehr aufs Klo zu gehen, weil ja meine Gitarre vorm Bauch hängt und der schwingt ja mit und mehr Masse heisst mehr Sustain.

BTW - über Weihnachten kam ein interessantes Filmchen in Bayern-3 über Geigen und Violen Bauer. Also die Geiger haben wohl noch mehr Probleme als wir E-Gitarren Spieler...

Nicht nur das. Ich dachte auch immer, nur wir Gitarristen seien borniert. Aber ein Violinist hat mir erzählt dass es in der Klassikszene ähnlich schlimm zugeht: "Nur diese und jene Saitenart bringt den oberamtlichen Isaac Stern Hammersound!"

Wir Gitarristen sind also vielleicht die schlimmsten, aber wenigstens nicht ganz allein.


Gruß,
groby
*

Re: (Aussensaiter) Ich schaffe mir ein Problem ...

Hi,

also man kann sich wirklich Probleme schaffen...
Wie es den Geigern geht weiß ich nicht und ist mir (sorry für die Ausdrucksart) auch egal.

Hörst Du denn einen merklichen Unterschied?
Wenn ich mir nicht sicher wäre, würde ich ein kleines Stück aufnehmen, und das gleiche nochmal ohne Brettchen.
Um dann sein gespieltes selbst besser zu hören (entspannter)

Ich finde die Schlagbretter an den Paulas Optisch nicht so schön und würde es mir, sofern ich mal an eine Paula gelange und dies nicht gerade ein Plus Modell ist, das ohnehin kein Brettchen hat, abschrauben *holluft*

cu
Oliver


Re: (Aussensaiter) Ich schaffe mir ein Problem ...

Moin C. Bux,

ähäm! :-) Ich könnte mir vorstellen, dass die Auswahl des Gitarrengurtes einen noch größeren Einfluss auf den Sound hat als das Let´s Pohl Pickguard:

Zum Einen ist die Gurtmensur entscheidend. Am Horn einer Strat lässt sich z. B. schnell eine längere Mensur erahnen, aber Achtung! Was ist, wenn der Gitarrist die Gitarre fast in der Kniekehle spielt! Eine dem Zuhörer bisher verborgene bzw. unwichtig erscheinende Gurtmensurverlängerung, die nicht nur eine andere Bewegungsweise auf der Bühne nach sich zieht (rechtes Bein vor und dann in der Hocke nach vorn gehopst, sieht heutzutage ziemlich Scheiße aus), sondern eben auch über die Gurtlänge den Sound entscheidend verlängert oder verkürzt. So genannte Sustain-Pedale waren immer schon Placebos, die die Gurtindustrie zur Täuschung in´s Rennen schickte.

Das Gurtmaterial. Angeblich kamen die besten Sounds in den 50s und 60s aus Gitarren, die an Gurten aus Gürteltierleder hingen. Bah! Heute gottseidank nicht mehr vorstellbar. Aber wie soll sich ein Sound entfalten, wenn die Gitarren an resonanzlosen Stoffgurten oder noch schlimmer: An Plastikgurten hängen, die den kleinen Einfluss das wenigstens im entferntesten Sinne noch ganz leicht den Sound beeinflussende Holz der Gitarre eliminiert! Buh! Also Ledergurte, dick und breit, sollten es schon sein! Gut, gemäss diversen Berechnungen wären Gurte aus ca. 10mm dickem Rockmaple bzw. Honduras-Mahagoni soundmäßig am allerbesten, nur fehlt es bisher eineseits an so flexiblen Hölzern bzw. andererseits an so flexiblen Gitarristen, die sich ein starres, aber extem gut klingendes Holzgerüst aus Ahorn oder Mahagoni umhängen lassen. Sind alle viel zu bequem heute, die Gitarristen! Eine heute nicht mehr ganz so bekannte Materialalternative ist das in den 80s besser bekannt gewesene Stretch-Gurt-Material. Nur dadurch wurden wirklich passable Pitchbending-Effekte erreicht, die später dann durch pielliche Digitaltechnik schamlos kopiert wurden. Jeder Fachmann hört den Unterschied zwischen einem Gurtvibrato und einem Wammy doch sofort! Feeling is believing.

Und zum Schluss die Gurthaltepins und deren Befestigung. Wir scheuen uns heute, unsere Gitarrengurte wie in den vergangenen Jahrhunderten einerseits an einem Wirbel der Kopfplatte mit einem lustigen bunten Bändchen und andererseits mit einem Lederriemen (nicht aus Gürteltierleder!) an einem Knopf unten an der Gitarre zu befestigen. Und warum? Ich weiss es nicht! Weil immer alles neu sein muss? Durch diese altehrwürdigen Gurtbefestigungstaktiken klangen die Guitarren laut, voll und benötigten keine Verstärker, sie machten dem Namen ihrer Vorgänger, der Laute, alle Ehre. Und heute? Messingknöpfe, die den ganzen Körperschall einer Gitarre schlucken, teils noch mit sustainkillenden Security-Locks, verzieren unsere Gitarren und machten die Erfindung von Verstärkern erst notwendig! Tjahahaha!

;o)=) Clampf on

Sigurt (Yeti)

PS.: Nee, imho verändert das Pickguard den Sound weniger als 5 Min. Fingerschweiß auf den Saiten. Würde man bei einer Strat das Pickguard wegnehmen, würde sich der Sound jedoch drastisch verändern, da die Pickups nun lose herumbaumeln würden. ;o)

Re: (Aussensaiter) Ich schaffe mir ein Problem ...

Hallo Groby,

: Nicht nur das. Ich dachte auch immer, nur wir Gitarristen seien borniert. Aber ein Violinist hat mir erzählt dass es in der Klassikszene ähnlich schlimm zugeht: "Nur diese und jene Saitenart bringt den oberamtlichen Isaac Stern Hammersound!"
:
: Wir Gitarristen sind also vielleicht die schlimmsten, aber wenigstens nicht ganz allein.

Ich hatte auch mal ein denkwürdiges Erlebnis. Während einer Unterhaltung mit einem Geiger (er versteht schon was vom Fach - verdient auch sein Geld mit geigen...) sind wir auf das Thema Vintage-Instrumente gekommen. Tja, was soll ich sagen, als ich ihm erzählt habe, was momentan so für eine Endsechziger Strat verlangt wird, hat er mich nur angelächelt. So ne alte Fiedel kostet halt doch noch etwas mehr...

Wir sind nicht alleine.

Gruß
Bootsy


Rudi Ratlos ...

heißt der Geiger...

Ja - nachdem ich den Bericht über die Geigen gesehen hab, dachte ich schon das wir E-Gitarristen es sehr übertreiben.

Während bei diesen Geigen ja der Klang aus dem Korpus kommt, abhängig von Holz, Lack, Steg usw. und das ganze auch leicht nachvollziehbar ist, habe ich bei einer E-Gitarre schon das Verständnis-Problem wieder neu bekommen, warum eine Saite, deren Schwingung über einen Pickup weitergeleitet wird vom Holz, Lack, Alter usw. abhängen soll...

Eine Seite kann nur zwischen den beiden "aufgehängten" Punkten - Steg - Sattel/Bund schwingen.

Es ist nun lediglich vorstellbar, daß die schwingende Saite das Holz zum mitschwingen anregt und sich diese "Holzschwingung" zur reinen Saitenschwingung dazu-addiert - aber wieviel Prozent könnte das sein - wenn überhaupt??

OK - keine Grundsatz-Diskussion - schon viele haben sich ohne beweisbare Resultate den Kopf zerbrochen.

Einfach als esoterische Anregung verstehen...

Und mein Schlagbrett schwingt doch !

GRuZZ CB

Re: Rudi Ratlos ...

Hi Claus,

: Während bei diesen Geigen ja der Klang aus dem Korpus kommt, abhängig von Holz, Lack, Steg usw. und das ganze auch leicht nachvollziehbar ist, habe ich bei einer E-Gitarre schon das Verständnis-Problem wieder neu bekommen, warum eine Saite, deren Schwingung über einen Pickup weitergeleitet wird vom Holz, Lack, Alter usw. abhängen soll...

hehe - mit dieser gewagten Theorie begibst Du Dich aber in große Gefahr. Denn erst im November wurde Ingo Z. für eine ähnliche These so richtig kräftig abgewatscht. Ich will das alles hier nicht wiederholen, zumal es einen ganz ähnlichen Thread vor einem knappen Jahr schonmal gab - sogar mit ähnlich roten Ohren für Ingo. :-)

: Eine Seite kann nur zwischen den beiden "aufgehängten" Punkten - Steg - Sattel/Bund schwingen.

Das Zauberwort heißt Resonanz. Das Fell einer Trommel kann eigentlich so gut wie gar nicht schwingen (gell?), trotzdem klingt ne Trommel und unterschiedliche Trommeln sogar unterschiedlich.

: Es ist nun lediglich vorstellbar, daß die schwingende Saite das Holz zum mitschwingen anregt und sich diese "Holzschwingung" zur reinen Saitenschwingung dazu-addiert -

Bingo.

: aber wieviel Prozent könnte das sein - wenn überhaupt??

Das Salz in der Suppe ist zusammen mit den restlichen Gewürzen mengenmäßig nicht viel, und dennoch sind diese geringen Anteile sehr entscheidend. Die Charakteristik eines Instruments kommt von den Obertönen. Wenn man von dem Klang eines Tons den "reinen Sinus" abzieht, ist der verbleibende Rest, die Obertöne halt, vom reinen Energiegehalt nur ein geringer Prozentsatz des gesamten Klangs. Salz und Suppe halt.

Glaub das einem, der schon immer wußte, daß nur echte Röhren wie echte Röhren klingen. ;-)


Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Aussensaiter) Ich schaffe mir ein Problem ...

Hallo zusammen,
in Sachen Streichinstrumente kann ich ja vielleicht mal ein bißchen aus dem Nähkästchen plaudern.
Wie teuer der ganze Spaß in dem Berich wird, zeigt z.B. schon, daß man für einen brauchbaren Cellokasten mindestens 1500 DM hinlegen muss.
Zunächst einmal braucht man als z.B. Geiger Ambitionen auf einen Platz in einem Symphonieorchester (also so Tanzmuckermäßig, Ensemblespielen für Geld) schon mal ein handgebautes Meisterinstrument, so ab 6-7000 DM (Stand ca 2000) aufwärts. Für bessere Positionen (Erstes Pult, Konzertmeister) sollten so 20-30.000 angelegt werden, schließlich, wer von Solokarriere träumt, muss einen sechsstelligen Betrag mindestens fest einrechnen. Was Spitzeninstrumente kosten steht regelmäßig nach Versteigerungen bei z.B, Christies in den Zeitungen.
So das wäre das monetäre.
Achso, ein Bogen kann auch gut und gerne fünfstellige Summen kosten.

Zur Soundfrickelei.
Das fängt bei der Auswahl des Instrumentes an, typischerweise telefoniert man bei den Instrumentenläden der Umgebung herum und fragt, ob sie Instrumente der angedachten Preiskathegorie überhaupt da haben. Ich kenne Geiger, die für eine 60.000 DM-Geige z.B. nach Prag gefahren sind.
Dann nmmt man sich einen Tag Zeit, fährt hin, und spielt alles an, was vor Ort ist, meist mit dem eigenen Bogen, u.U. auch schon mit mehreren Verschiedenen, falls man auch direkt einen neuen Bogen kaufen will auch noch mit jeweils jedem Bogen. Die zwei bis drei besten Instrumente (und meist so um die 5 Bögen) werden für ein paar Tage entweder ausgeliehen oder jeden Tag im Geschäft mehrstündig angespielt und eigentlich immer wird (so man ihn noch hat) der jeweilige Lehrer konsultiert, um das Beste Instrument und/oder den Besten Bogen herauszufinden.
Dann (oder vielleicht schon in der Testphase bei richtig teuren Instrumenten geht man zum Instrumentenbauer seines Vertrauens(!) und beginnt zu optimieren.
Saiten waren ja nun schon angesprochen; ich hatte schlußendlich Saiten auf meinem Cello, die pro Satz bei 500 DM lagen, allein die tiefe C-Saite 130 DM. Wer dann professionell spielt, oder sonst was auf sich hält, wechselt die Saiten jedes Jahr einmal.
Dann gibt es noch subtilere Möglichkeiten, den Klang Maßgeblich zu beeinflussen. Der Steg spielt eine wesenntliche Rolle und der Stimmstock. Das Versetzen des Stimmstockes um nur wenige hundertstel Millimeter bewirkt eine unglaubliche Veränderung des Tones und der Ansprache (quasi Attack, "Twang":-)

So, genug geschwafelt,

Gruß,
Woody

Re: (Aussensaiter) Ich schaffe mir ein Problem ...

Moin,


also ich finde Les-Paul-Sounds mit Pickguard total scheisse! Dieser furchtbarste aller Sounds wird natürlich auch noch durch die Anwesenheit dieser kollossal hässlichen Rhythm/Treble-Scheibe untertützt. Es war und ist eine Schande, ein so geiles Instrument mit so einem unnützen, hässlichen und auch noch soundverschlechternden Plastikschrott auszustatten. Was haben sich die Idioten bei Schippsen damals nur dabei gedacht?

Das ist fast schlimmer wie Nylonsaiten auf ner Strat. Oder n Plexi auf 1 spielen.

Gem. der Chaostheorie könnte sogar dieses Teil an allem Übel dieser Welt schuld sein! Das muss man sich mal vorstellen!

Fazit: Wech mit dem Teil und alles wird gut.

scnr
:-)
Cheers
Lothy

Re: (Aussensaiter) Ich schaffe mir ein Problem ...

Hallo Woody
Danke für Deine aufschlussreichen Erläuterungen :-)) Das erklärt auch, warum ein Bassist (Kontrabassist) den ich neulich traf, schon im zweiten oder dritten Satz den Preis seines Basses erwähnte. Vielleicht will er ans erste Pult? *gg*
Wahrscheinlicher ist aber, in Anbetracht der Tatsache dass es bei uns (Ad hoc Orchester für "Fiddler on the Roof") nur einen Bassisten und somit nur ein Bassistenpult hat, dass er das Konzertmeisterpultchen erobern will, lol.
Lustig war auch, wie der musikalische Leiter und Dirigent das Orchester am Schluss der Aufführung durch eine (IMHO eindeutige) Handbewegung zum Aufstehen bewegen wollte, das Orchester aber munter die letzte Nummer nochmals zu spielen begann. Das war zwar geplant, aber erst für später, und ich naive Unschuld vom Lande stand als Einziger auf! Der Kollege Trompeter, den ich später darauf ansprach sagte nur lapidar: "Wenn der Konzertmeister (in unserem Fall das erste Geigerpultchen) aufsteht, stehen wir auch auf, wenn er spielt, spielen wir auch..." Schon lustig, wie im Militär *ggg* Bezeichnenderweise spielt sich das ganze Drama im (Orchester-) Graben ab *ggg*.
Dies nur so am Rande :-))

Gruss: Christoph

Re: (Aussensaiter) Ich schaffe mir ein Problem ...

*ggg*

Nur bin ich leider kein Gesandter, sondern ein Ungeschickter - ich blieb immer mit den langen Fingern meiner rechten Pfote hinter den Saiten der Paula hängen, also schrub ichs wieder dran. Muss mit den Sounds leben. Aber Eines erledigte ich doch: die Tremolage der Strat schwebt wieder frei und es ward luftiger der Schrammel. Und: der sogenannte Sustainblock wurde vom Lack befreit und auf Hochglanz poliert und schwingt somit freier, da der krumpelige Lack zuvor der Luft einen doch arg hohen Wiederstand entgegensetzte.

Gruss
Micha

Sagt mal, gibt es auch für Standard-Strat-Brücken Sustainblöcke aus Stahl oder nur für die Vitätsch-Teile? Oder passen die Dinger für beide?