Re: (Aussensaiter) Ich schaffe mir ein Problem ...
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Beitrag von Woody vom Januar 09. 2003 um 18:24:19:
Als Antwort zu: Re: (Aussensaiter) Ich schaffe mir ein Problem ... geschrieben von Bootsy am Januar 09. 2003 um 15:08:36:
Hallo zusammen, in Sachen Streichinstrumente kann ich ja vielleicht mal ein bißchen aus dem Nähkästchen plaudern. Wie teuer der ganze Spaß in dem Berich wird, zeigt z.B. schon, daß man für einen brauchbaren Cellokasten mindestens 1500 DM hinlegen muss. Zunächst einmal braucht man als z.B. Geiger Ambitionen auf einen Platz in einem Symphonieorchester (also so Tanzmuckermäßig, Ensemblespielen für Geld) schon mal ein handgebautes Meisterinstrument, so ab 6-7000 DM (Stand ca 2000) aufwärts. Für bessere Positionen (Erstes Pult, Konzertmeister) sollten so 20-30.000 angelegt werden, schließlich, wer von Solokarriere träumt, muss einen sechsstelligen Betrag mindestens fest einrechnen. Was Spitzeninstrumente kosten steht regelmäßig nach Versteigerungen bei z.B, Christies in den Zeitungen. So das wäre das monetäre. Achso, ein Bogen kann auch gut und gerne fünfstellige Summen kosten.
Zur Soundfrickelei. Das fängt bei der Auswahl des Instrumentes an, typischerweise telefoniert man bei den Instrumentenläden der Umgebung herum und fragt, ob sie Instrumente der angedachten Preiskathegorie überhaupt da haben. Ich kenne Geiger, die für eine 60.000 DM-Geige z.B. nach Prag gefahren sind. Dann nmmt man sich einen Tag Zeit, fährt hin, und spielt alles an, was vor Ort ist, meist mit dem eigenen Bogen, u.U. auch schon mit mehreren Verschiedenen, falls man auch direkt einen neuen Bogen kaufen will auch noch mit jeweils jedem Bogen. Die zwei bis drei besten Instrumente (und meist so um die 5 Bögen) werden für ein paar Tage entweder ausgeliehen oder jeden Tag im Geschäft mehrstündig angespielt und eigentlich immer wird (so man ihn noch hat) der jeweilige Lehrer konsultiert, um das Beste Instrument und/oder den Besten Bogen herauszufinden. Dann (oder vielleicht schon in der Testphase bei richtig teuren Instrumenten geht man zum Instrumentenbauer seines Vertrauens(!) und beginnt zu optimieren. Saiten waren ja nun schon angesprochen; ich hatte schlußendlich Saiten auf meinem Cello, die pro Satz bei 500 DM lagen, allein die tiefe C-Saite 130 DM. Wer dann professionell spielt, oder sonst was auf sich hält, wechselt die Saiten jedes Jahr einmal. Dann gibt es noch subtilere Möglichkeiten, den Klang Maßgeblich zu beeinflussen. Der Steg spielt eine wesenntliche Rolle und der Stimmstock. Das Versetzen des Stimmstockes um nur wenige hundertstel Millimeter bewirkt eine unglaubliche Veränderung des Tones und der Ansprache (quasi Attack, "Twang":-)
So, genug geschwafelt,
Gruß, Woody
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