Liebe Gemeinde!
Der September naht und damit - nein, es geht nicht um die Session. Es geht um die Bundestagswahl. Vorab eins: Ich möchte hier wirklich keine politischen Statements heraufbeschwören und bin der festen Überzeugung, dass das auch nicht hierher gehört.
Ich habe vor Jahren ein großartiges Festival namens "Stimmen für Oskar" gesehen. Gespielt haben u.a. die Kinks, die "Lola" auf deutsch mit den Worten ankündigten: "So viele Stimmen, wie dieses Lied schon gesungen haben, bekommt Oskar nie!" Aber auch das am Rand und jetzt endlich zur Sache, Gretchen!
Wie haltet Ihr es mit "politischen" Auftritten? Wenn eine politische Institution gut bezahlte Auftritte anbietet, mit ordentlichen Bedingungen, spielt Ihr dann? Für Greenpeace, Robin Wood, amnesty international? Für Gewerkschaften? Für Grüne, SPD, CDU, FDP, PDS, Republikaner, Schill-Partei, NPD? Verband deutscher Robben- und Walausrotter?
Lehnt Ihr politische Gigs ab, spielt Ihr nur bei denen, die Ihr unterstützt oder bei dem, der als erster bucht oder am besten bezahlt?
Grüße
Matthias
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- (Philosophie) Eine Gretchenfrage... - gestartet von Matthias 4. August 2002 um 18:57h
- Hauptsache die ...
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C.Bux
am 5. August 2002 um 12:31
- Re: Hauptsache die ...
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Oly
am 5. August 2002 um 13:34
- Re: Hauptsache die ...
- von
Oly
am 5. August 2002 um 13:34
- Re: (Philosophie) Eine Gretchenfrage...
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Patrick
am 5. August 2002 um 12:24
- Re: (Philosophie) Eine Gretchenfrage...
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Friedlieb
am 5. August 2002 um 11:47
- Re: (Philosophie) Eine Gretchenfrage...
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Little Bass Boy
am 5. August 2002 um 09:48
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woody
am 4. August 2002 um 23:48
- Re: (Philosophie) Eine Gretchenfrage...
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the stooge
am 4. August 2002 um 22:53
- Re: (Philosophie) Eine Gretchenfrage...
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Martin Abend
am 4. August 2002 um 20:39
- Re: (Philosophie) Eine Gretchenfrage...
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bO²gie
am 5. August 2002 um 02:47
- Re: (Philosophie) Eine Gretchenfrage...
- von
Michael
am 4. August 2002 um 21:11
- Re: (Philosophie) Eine Gretchenfrage...
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bO²gie
am 5. August 2002 um 02:47
- Re: (Philosophie) Eine Gretchenfrage...
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Doc
am 4. August 2002 um 19:22
- Hauptsache die ...
- von
C.Bux
am 5. August 2002 um 12:31
Hi Folks!
: Lehnt Ihr politische Gigs ab, spielt Ihr nur bei denen, die Ihr unterstützt oder bei dem, der als erster bucht oder am besten bezahlt?
Interessante Frage. Im Prinzip spiele ich fast überall, wenn die Bedingungen stimmen. Und ja, das ist auch eine Frage des Geldes. Gehandelt (nach unten) wird nur, wenn der Auftritt sich anderweitig lohnt, sprich Werbung, Airplay, etc., egal wie unterstützenswert die Sache ist. Ich will ja schließlich auch leben. Und ja, ich bin materialistisch.
Aber auch bei mir gibt es Grenzen. Wenn ich (oder ein Bandmitglied) eine Sache strikt ablehne, treten wir auch nicht auf. Bei Partein z.B. ist es mir relativ egal, ob ich diese Partei auch wählen würde, wenn ich es für mich vertreten kann, meinen Namen im Zusammenhang mit dieser Partei erwähnt zu wissen. Damit scheiden radikale Organisationen von vorneherein aus.
Sollte ich aber von Partei "A" gebucht sein und Partei "B" (die ich wählen würde) fragt danach für denselben Termin an, hätte "B" eben gelitten. Geschäft ist Geschäft. Gigs im Auftrag von Organisationen sind für mich ganz normale Auftritte (mit o.g. Ausnahme) und werden auch so gemanagt.
Viele Grüße
Doc
: Lehnt Ihr politische Gigs ab, spielt Ihr nur bei denen, die Ihr unterstützt oder bei dem, der als erster bucht oder am besten bezahlt?
Interessante Frage. Im Prinzip spiele ich fast überall, wenn die Bedingungen stimmen. Und ja, das ist auch eine Frage des Geldes. Gehandelt (nach unten) wird nur, wenn der Auftritt sich anderweitig lohnt, sprich Werbung, Airplay, etc., egal wie unterstützenswert die Sache ist. Ich will ja schließlich auch leben. Und ja, ich bin materialistisch.
Aber auch bei mir gibt es Grenzen. Wenn ich (oder ein Bandmitglied) eine Sache strikt ablehne, treten wir auch nicht auf. Bei Partein z.B. ist es mir relativ egal, ob ich diese Partei auch wählen würde, wenn ich es für mich vertreten kann, meinen Namen im Zusammenhang mit dieser Partei erwähnt zu wissen. Damit scheiden radikale Organisationen von vorneherein aus.
Sollte ich aber von Partei "A" gebucht sein und Partei "B" (die ich wählen würde) fragt danach für denselben Termin an, hätte "B" eben gelitten. Geschäft ist Geschäft. Gigs im Auftrag von Organisationen sind für mich ganz normale Auftritte (mit o.g. Ausnahme) und werden auch so gemanagt.
Viele Grüße
Doc
Wenn eine politische Institution gut bezahlte Auftritte anbietet, mit ordentlichen Bedingungen, spielt Ihr dann?
Parteien: Never. Andere politische O'en: Kommt drauf an. Bin allerdings noch nie gefragt worden. (Partei-)Politikverdrossenheit ist mein 2. vorname. für die mafia würde ich auch nicht spielen...
Und das hat garnix mit Materialismus zu tun. Um hier mal wieder äusserst passenderweise Gillian Welch zu zitieren: "Never minded working hard / It's who I'm working for. Auf DEN luxus muss ich hoffentlich nie verzichten.
-m.
Parteien: Never. Andere politische O'en: Kommt drauf an. Bin allerdings noch nie gefragt worden. (Partei-)Politikverdrossenheit ist mein 2. vorname. für die mafia würde ich auch nicht spielen...
Und das hat garnix mit Materialismus zu tun. Um hier mal wieder äusserst passenderweise Gillian Welch zu zitieren: "Never minded working hard / It's who I'm working for. Auf DEN luxus muss ich hoffentlich nie verzichten.
-m.
Hallo,
kann mich dieser Ansicht nur anschliessen.
Ich würde aber eher sagen, dass bei mir weniger "(Partei-)Politikverdrossenheit" als vielmehr eine "Politikerverdrossenheit" vorherrscht. Diesen Profilneurotikern ist doch mittlerweise aber auch jedes Mittel recht, aus ihrer Position persönliche Vorteile jedweder Art zu ziehen.
Ich habe nichts dagegen z.B. Benefizsachen oder so was zu machen, nur: da muss erkennbar sein, dass diese Organisation nicht dafür missbraucht wird, Funktionsträgern dieser Organisation zu mehr persönlicher Befriedigung zu verhelfen.
Für solche Individuen (dazu zähle ich mittlerweise unsere Politiker - ja ich weiss, die haben wir selbst gewählt..) und daraus zwingend folgend natürlich auch für die politischen Parteien mache ich ganz gewiss nicht den Affen.
Michael
kann mich dieser Ansicht nur anschliessen.
Ich würde aber eher sagen, dass bei mir weniger "(Partei-)Politikverdrossenheit" als vielmehr eine "Politikerverdrossenheit" vorherrscht. Diesen Profilneurotikern ist doch mittlerweise aber auch jedes Mittel recht, aus ihrer Position persönliche Vorteile jedweder Art zu ziehen.
Ich habe nichts dagegen z.B. Benefizsachen oder so was zu machen, nur: da muss erkennbar sein, dass diese Organisation nicht dafür missbraucht wird, Funktionsträgern dieser Organisation zu mehr persönlicher Befriedigung zu verhelfen.
Für solche Individuen (dazu zähle ich mittlerweise unsere Politiker - ja ich weiss, die haben wir selbst gewählt..) und daraus zwingend folgend natürlich auch für die politischen Parteien mache ich ganz gewiss nicht den Affen.
Michael
Hallo Matthias,
Ich werde wahrscheinlich nie in die Verlegenheit kommen, danach gefragt zu werden - vielleicht mit Ausnahme seitens der Grauen Panther oder der APPD (Arbeitslose Punk Partei Deutschlands). Aber als ich zur Musik wie zur Politik stieß - Ende 60er - hing beides noch etwas enger miteinander zusammen. Die politische Selbstpositionierung von Gruppen wie Ton Steine Scherben oder Jefferson Airplane (willkürlich herausgegriffen) war genauso wichtig wie ihr Musikstil, beides war aufeinander abgestimmt und gehörte zum Lifestyle des Radical Chic. Andererseits standen Lynyrd Skynyrd und Eric Clapton wegen ihre Auftritte für Wallace bzw. die National Front bei mir jahrelang auf der schwarzen Liste.
Heute sehe ich politische Stellungnahmen von Rockstars wesentlich, distanzierter die aktuellen Aussagen von Manu Chau (schreibt der sich eigentlich so?) Chumba Wumba, Neill Young oder Bruce Springsteen ("The Rising" ist sterbenslangweilig, im Gegensatz zu "Tom Joad")lassen mich ziemlich kalt. Das mag daran liegen, dass ich über Politik inzwischen nüchterner denke und dass diese wie die Musik insgesamt weniger aufregend und prosaischer geworden ist - hat jemand schon mal ein ergreifendes Lied über die Einführung des Euro oder die Holzmann-Pleite geschrieben? Ich kenne jedenfalls keins.
Aber um auf Deine Frage zurückzukommen: Ich würde für keine Partei spielen, die ich nicht oder wählen würde - mit Ausnahem der beiden am Anfang genannten.
Schöne Grüße, Mathias
PS: Die Politikverdrossenheit der anderen Poster teile ich keineswegs - ich weiß jedenfalls, wem ich hier in Kreuzberg am 22. mein Erststimme gebe.
Ich werde wahrscheinlich nie in die Verlegenheit kommen, danach gefragt zu werden - vielleicht mit Ausnahme seitens der Grauen Panther oder der APPD (Arbeitslose Punk Partei Deutschlands). Aber als ich zur Musik wie zur Politik stieß - Ende 60er - hing beides noch etwas enger miteinander zusammen. Die politische Selbstpositionierung von Gruppen wie Ton Steine Scherben oder Jefferson Airplane (willkürlich herausgegriffen) war genauso wichtig wie ihr Musikstil, beides war aufeinander abgestimmt und gehörte zum Lifestyle des Radical Chic. Andererseits standen Lynyrd Skynyrd und Eric Clapton wegen ihre Auftritte für Wallace bzw. die National Front bei mir jahrelang auf der schwarzen Liste.
Heute sehe ich politische Stellungnahmen von Rockstars wesentlich, distanzierter die aktuellen Aussagen von Manu Chau (schreibt der sich eigentlich so?) Chumba Wumba, Neill Young oder Bruce Springsteen ("The Rising" ist sterbenslangweilig, im Gegensatz zu "Tom Joad")lassen mich ziemlich kalt. Das mag daran liegen, dass ich über Politik inzwischen nüchterner denke und dass diese wie die Musik insgesamt weniger aufregend und prosaischer geworden ist - hat jemand schon mal ein ergreifendes Lied über die Einführung des Euro oder die Holzmann-Pleite geschrieben? Ich kenne jedenfalls keins.
Aber um auf Deine Frage zurückzukommen: Ich würde für keine Partei spielen, die ich nicht oder wählen würde - mit Ausnahem der beiden am Anfang genannten.
Schöne Grüße, Mathias
PS: Die Politikverdrossenheit der anderen Poster teile ich keineswegs - ich weiß jedenfalls, wem ich hier in Kreuzberg am 22. mein Erststimme gebe.
Hi Matthias,
hmm, das ist ein Spannendes Thema. Habe gerade erst eine Reportage über Leni Riefenstahl gesehen, die ja von sich sagt, sie habe die Nationalsozialistische Propaganda nicht in Szene gesetzt, sondern nur auf Zelluloid eingefangen, was ja onehin zu sehen gewesen sei; ihr sei es ausschließlich um die Kunst gegangen.
Wenn man einen Gig angenommen hat, dann spielt man ihn, wenn denn nun auch ein anderes Angebot kommt, es sei denn, es bestünde die Möglichkeit einer einvernehmlichen Einigung.
Aber über "politische" Auftritte in dem Sinne habe ich noch nicht nachgedacht. Das müsste ich von Fall zu Fall entscheiden (krieg ich genug Geld, um mein Gewissen zu betäuben?) ;-))
stay tuned,
Woody
hmm, das ist ein Spannendes Thema. Habe gerade erst eine Reportage über Leni Riefenstahl gesehen, die ja von sich sagt, sie habe die Nationalsozialistische Propaganda nicht in Szene gesetzt, sondern nur auf Zelluloid eingefangen, was ja onehin zu sehen gewesen sei; ihr sei es ausschließlich um die Kunst gegangen.
Wenn man einen Gig angenommen hat, dann spielt man ihn, wenn denn nun auch ein anderes Angebot kommt, es sei denn, es bestünde die Möglichkeit einer einvernehmlichen Einigung.
Aber über "politische" Auftritte in dem Sinne habe ich noch nicht nachgedacht. Das müsste ich von Fall zu Fall entscheiden (krieg ich genug Geld, um mein Gewissen zu betäuben?) ;-))
stay tuned,
Woody
: Und das hat garnix mit Materialismus zu tun. Um hier mal wieder äusserst passenderweise Gillian Welch zu zitieren: "Never minded working hard / It's who I'm working for. Auf DEN luxus muss ich hoffentlich nie verzichten.
Aloha, dem schließ ich mich mal vorbehaltlos an. Politisch nicht verdrossen aber eben, (um auch mal meine persönliche Hassnarrenkappen zu zitieren:) "reichlich desillusioniert" würde ich mich momentan von keiner Partei vor den Karren spannen lassen. Ich seh das jedoch nicht dogmatisch. Auf regionaler Ebene hab' ich mich auch schon auf Veranstaltungen eingelassen deren Organisation zum Großteil aus SPD/Grünen Umfeld kam. Wichtig war in dem Fall für mich aber das ich die Veranstalter persönlich kannte und es sich um ein reines Musikfestival drehte. Ich habe den Gig damals erst zugesagt als klar war das es keine Büttenreden geben würde.
Trotzdem ... gutes Thema...
slide on ...
bO²gie
... der am 22. auch weiß wo er sein Kreuz hintragen wird.
Aloha, dem schließ ich mich mal vorbehaltlos an. Politisch nicht verdrossen aber eben, (um auch mal meine persönliche Hassnarrenkappen zu zitieren:) "reichlich desillusioniert" würde ich mich momentan von keiner Partei vor den Karren spannen lassen. Ich seh das jedoch nicht dogmatisch. Auf regionaler Ebene hab' ich mich auch schon auf Veranstaltungen eingelassen deren Organisation zum Großteil aus SPD/Grünen Umfeld kam. Wichtig war in dem Fall für mich aber das ich die Veranstalter persönlich kannte und es sich um ein reines Musikfestival drehte. Ich habe den Gig damals erst zugesagt als klar war das es keine Büttenreden geben würde.
Trotzdem ... gutes Thema...
slide on ...
bO²gie
... der am 22. auch weiß wo er sein Kreuz hintragen wird.
Moin!
Ich glaube nicht, dass ich nen Gig spielen könnte der für ein Partei wirbt. Ich kann doch nicht für Sachen Werbung machen hinter denen ich zu 100% stehe! Und momentan gibt es keine Partei die ich als gut befinden würde... Ok... Die APPD (übrigens Anarchistische Pogo Partei Deutschlands) ist ganz lustig... Aber hauptsächlich wegen der Freibierparty, sobald sie die 0,5% Hürde gepackt haben und Parteiunterstützung bekommen... ;-)
Aba numa leider auch nix ernsthaft brauchbares...
Naja... Wahlen werden so wie immer... Ich wähl nicht den den ich gut finde sondern den den ich für das geringere Übel halte...
SDNKW... Björn
Ich glaube nicht, dass ich nen Gig spielen könnte der für ein Partei wirbt. Ich kann doch nicht für Sachen Werbung machen hinter denen ich zu 100% stehe! Und momentan gibt es keine Partei die ich als gut befinden würde... Ok... Die APPD (übrigens Anarchistische Pogo Partei Deutschlands) ist ganz lustig... Aber hauptsächlich wegen der Freibierparty, sobald sie die 0,5% Hürde gepackt haben und Parteiunterstützung bekommen... ;-)
Aba numa leider auch nix ernsthaft brauchbares...
Naja... Wahlen werden so wie immer... Ich wähl nicht den den ich gut finde sondern den den ich für das geringere Übel halte...
SDNKW... Björn
Hi Matthias,
: Wie haltet Ihr es mit "politischen" Auftritten? Wenn eine politische Institution gut bezahlte Auftritte anbietet, mit ordentlichen Bedingungen, spielt Ihr dann?
wirklich eine gute Frage. Für mich ganz einfach zu beantworten. Es muß ehrlich sein. Wenn es eine Organisation ist, die ich im Prinzip gutheiße, dann kann ich auch für die spielen. Das muß bei Parteien nicht eine 100% Übereinstimmung bedeuten, da wird ja eh meist nach dem Prinzip des kleinsten Übels vorgegangen. Aber für eine Partei, die ich wählen würde, kann ich auch einen Gig machen.
Um es mal ganz konkret zu sagen: wir hatten am Samstag vor der Bundestagswahl 1998 einen Open-Air-Gig auf einer Wahlveranstaltung der SPD, auf einem kleinen, beschaulichen Marktplatz. Es hat ziemlich Spaß gemacht, vor allem war das mal ein wirklich bunt gemischtes Publikum. ;-) Nachher kam dann noch Herr Clement vorbeigedüst, hat über unsere Mikros und unsere PA "Bürgerfragen beantwortet" (im Aalglatt Mode natürlich), und von der Kohle haben wir uns die fetten Monitore gekauft, die ich damals auf Session II dabei hatte.
Das war eine ganz klare Sache, es bestand die historische Chance, den Dicken endlich wegzubekommen, und dafür sich ins Zeug zu legen fand ich nicht verkehrt. Und obwohl keiner von uns in der Band der SPD nahesteht, sahen wir das alle ähnlich. Hätten die Grünen zuerst gefragt, hätten wir auch für die gespielt.
Unser Keyboarder meinte damals sogar, er würde für jede demokratische Partei spielen, Hauptsache er könnte Musik machen. Auch ne Meinung.
Keep hänslin'
Gretlieb (Gretchenfragen-Wochen)
: Wie haltet Ihr es mit "politischen" Auftritten? Wenn eine politische Institution gut bezahlte Auftritte anbietet, mit ordentlichen Bedingungen, spielt Ihr dann?
wirklich eine gute Frage. Für mich ganz einfach zu beantworten. Es muß ehrlich sein. Wenn es eine Organisation ist, die ich im Prinzip gutheiße, dann kann ich auch für die spielen. Das muß bei Parteien nicht eine 100% Übereinstimmung bedeuten, da wird ja eh meist nach dem Prinzip des kleinsten Übels vorgegangen. Aber für eine Partei, die ich wählen würde, kann ich auch einen Gig machen.
Um es mal ganz konkret zu sagen: wir hatten am Samstag vor der Bundestagswahl 1998 einen Open-Air-Gig auf einer Wahlveranstaltung der SPD, auf einem kleinen, beschaulichen Marktplatz. Es hat ziemlich Spaß gemacht, vor allem war das mal ein wirklich bunt gemischtes Publikum. ;-) Nachher kam dann noch Herr Clement vorbeigedüst, hat über unsere Mikros und unsere PA "Bürgerfragen beantwortet" (im Aalglatt Mode natürlich), und von der Kohle haben wir uns die fetten Monitore gekauft, die ich damals auf Session II dabei hatte.
Das war eine ganz klare Sache, es bestand die historische Chance, den Dicken endlich wegzubekommen, und dafür sich ins Zeug zu legen fand ich nicht verkehrt. Und obwohl keiner von uns in der Band der SPD nahesteht, sahen wir das alle ähnlich. Hätten die Grünen zuerst gefragt, hätten wir auch für die gespielt.
Unser Keyboarder meinte damals sogar, er würde für jede demokratische Partei spielen, Hauptsache er könnte Musik machen. Auch ne Meinung.
Keep hänslin'
Gretlieb (Gretchenfragen-Wochen)
Hi Matthias!
Im Spätsommer ´99 (damals waren Landtagswahlen und/oder Kommunalwahl, weißdergeier) haben wir sowohl für die Grünen (auf dem örtlichen Marktplatz) als auch für die Junge Union (Party) gespielt. Für die SPD hätten wir fast auch noch gespielt, ist aber irgendwie nicht mehr zustande gekommen. Wir hatten damals nicht grade besondere Prinzipien und die lokalen Parteiverbände wollte eine junge Band, die weitere junge Leute zieht.
Bei beiden Veranstaltungen waren auch tatsächlich ausschliesslich Veranstalter und Leute da, die wegen uns da waren. Für die politischen Inhalte hat sich aber sicher niemand interessiert.
Heute würde aber sicher keiner mehr von uns für die CDU spielen wollen (kein Wunder, die lokale CDU-Prominenz wird momentan eh Stück für Stück verhaftet ;-)).
Gruß,
Patrick
Im Spätsommer ´99 (damals waren Landtagswahlen und/oder Kommunalwahl, weißdergeier) haben wir sowohl für die Grünen (auf dem örtlichen Marktplatz) als auch für die Junge Union (Party) gespielt. Für die SPD hätten wir fast auch noch gespielt, ist aber irgendwie nicht mehr zustande gekommen. Wir hatten damals nicht grade besondere Prinzipien und die lokalen Parteiverbände wollte eine junge Band, die weitere junge Leute zieht.
Bei beiden Veranstaltungen waren auch tatsächlich ausschliesslich Veranstalter und Leute da, die wegen uns da waren. Für die politischen Inhalte hat sich aber sicher niemand interessiert.
Heute würde aber sicher keiner mehr von uns für die CDU spielen wollen (kein Wunder, die lokale CDU-Prominenz wird momentan eh Stück für Stück verhaftet ;-)).
Gruß,
Patrick
Kohle stimmt - dann auch für Dr. Stoiber klampfen? Apropo - ja die sagen manchmal im Fernsehen Doktor Stoiber... eben, ein Mann mit solch einer Fachkompetenz kann nur Doktor sein.
Jedoch für eine recht hohe Gage würde ich mich auch da hinstellen. Warum? Trotz extrem linker Polit-Auffassung (man nennt mich manchmal den dreibeinigen Jutta Dittfurt) habe ich doch erkannt, daß unsere Abzockergesellschaft es praktisch herausfordert Kohle ohne Gedanken zu nehmen. Mein dauerndes ausrollen mit meinem Golf (u. senken des GTI-16V Verbrauchs auf ~ 7-8Liter) hat die Ölmulties bisher nicht beeindruckt, ebenso wie das Umsteigen auf lediglich Suppe/Gemüsse/Beilagen beim SIEMENS Mittagsessen den Koch nicht dazu angetrieben hat die Preise wieder zu normalisieren...
Warum funktioniert das alles nicht? Weil zuviele Dumpfbacken und Gedankenlose-Mitmacher das zunichte machen. Also sehe ich eigentlich nur den Ausweg mit der Herde zu marschieren und einzusacken - alles andere ist nur sich selber verarschen. Man könnte jetzt an das Gute glauben - aber unsere soziologische Struktur nach den langen Jahren von Kohl/FDP/Weigl/Banditen und Konsorten ist End-versaut und nicht wieder verbesserbar.
Also am Arsch lecken und auch für die schwarzen Ratten spielen?
Am schlimmsten wäre wohl ein Gig für Mr. 18 Prozent Hinterlader Westerwelle - aber für genügend Euro...
Es heißt doch immer Musiker sind auch Prostituierte - also prostituieren wir uns - Gitarren für Stoiber.
Zum Glück - und da kann ich sicher sein komme ich wohl nie in die Verlegenheit, weil einen Blues in G will in der CSU sicher niemand hören...
GRuZZ CB
Jedoch für eine recht hohe Gage würde ich mich auch da hinstellen. Warum? Trotz extrem linker Polit-Auffassung (man nennt mich manchmal den dreibeinigen Jutta Dittfurt) habe ich doch erkannt, daß unsere Abzockergesellschaft es praktisch herausfordert Kohle ohne Gedanken zu nehmen. Mein dauerndes ausrollen mit meinem Golf (u. senken des GTI-16V Verbrauchs auf ~ 7-8Liter) hat die Ölmulties bisher nicht beeindruckt, ebenso wie das Umsteigen auf lediglich Suppe/Gemüsse/Beilagen beim SIEMENS Mittagsessen den Koch nicht dazu angetrieben hat die Preise wieder zu normalisieren...
Warum funktioniert das alles nicht? Weil zuviele Dumpfbacken und Gedankenlose-Mitmacher das zunichte machen. Also sehe ich eigentlich nur den Ausweg mit der Herde zu marschieren und einzusacken - alles andere ist nur sich selber verarschen. Man könnte jetzt an das Gute glauben - aber unsere soziologische Struktur nach den langen Jahren von Kohl/FDP/Weigl/Banditen und Konsorten ist End-versaut und nicht wieder verbesserbar.
Also am Arsch lecken und auch für die schwarzen Ratten spielen?
Am schlimmsten wäre wohl ein Gig für Mr. 18 Prozent Hinterlader Westerwelle - aber für genügend Euro...
Es heißt doch immer Musiker sind auch Prostituierte - also prostituieren wir uns - Gitarren für Stoiber.
Zum Glück - und da kann ich sicher sein komme ich wohl nie in die Verlegenheit, weil einen Blues in G will in der CSU sicher niemand hören...
GRuZZ CB
Hi,
: Es heißt doch immer Musiker sind auch Prostituierte - also prostituieren wir uns - Gitarren für Stoiber.
:
: Zum Glück - und da kann ich sicher sein komme ich wohl nie in die Verlegenheit, weil einen Blues in G will in der CSU sicher niemand hören...
Jup - da geh ich doch kondom mit dir :-)
Und mal ehrlich - unsere demokratischen Parteien sind sich doch eh alle so ähnlich, daß es doch kaum noch 'nen Unterschied macht.
Und wer von uns ist schon so berühmt und mächtig als Musiker, daß es auf irgendwen 'nen Einfluß haben könnte, wenn man für die SPDU oder GrüDP spielt. Also ich kenne niemanden, der sagen würde: "Ich wähle jetzt die AOK, weil der Oly bei denen Musik gemacht hat." (Buysevai - ich hab schon bei SPD, CDU, Grünen und FDP Festen gespielt.)
Ach - und nochwas - ich als SPD-Wähler fände es auch nicht unbedingt tragisch, wenn mich irgendeiner bei 'ner CDU-Veranstaltung sehen würde und dann denkt, ich würde CDU wählen - oder ist man dann Mensch 2ter Klasse ? :-))))
Anders gelagert wäre der Fall, wenn mich 'ne Partei "zwingen" würde, z.B. bei Ansagen zu erzählen, wie toll doch die Partei ist, obwohl ich da ganz anderer Meinung bin - aber wenn ich ganz ehrlich bin - ab 'ner gewissen Summe ... :-)
Aber wie schon oben erwähnt - das gilt für unsere demokratischen Parteien - bei diesen ganzen Rechtgesocks und militanten Linken usw. würde ich das nicht machen.
Und nochwas - ich hab auch schon für irgendwelche Geflügelkleintierzuchtvereine gespielt - und kann damit auch nix anfangen und würde nie in so einen Verein eintreten - warum sollte ich dann bei 'ner Partei zucken?
Gruß
Oly
: Es heißt doch immer Musiker sind auch Prostituierte - also prostituieren wir uns - Gitarren für Stoiber.
:
: Zum Glück - und da kann ich sicher sein komme ich wohl nie in die Verlegenheit, weil einen Blues in G will in der CSU sicher niemand hören...
Jup - da geh ich doch kondom mit dir :-)
Und mal ehrlich - unsere demokratischen Parteien sind sich doch eh alle so ähnlich, daß es doch kaum noch 'nen Unterschied macht.
Und wer von uns ist schon so berühmt und mächtig als Musiker, daß es auf irgendwen 'nen Einfluß haben könnte, wenn man für die SPDU oder GrüDP spielt. Also ich kenne niemanden, der sagen würde: "Ich wähle jetzt die AOK, weil der Oly bei denen Musik gemacht hat." (Buysevai - ich hab schon bei SPD, CDU, Grünen und FDP Festen gespielt.)
Ach - und nochwas - ich als SPD-Wähler fände es auch nicht unbedingt tragisch, wenn mich irgendeiner bei 'ner CDU-Veranstaltung sehen würde und dann denkt, ich würde CDU wählen - oder ist man dann Mensch 2ter Klasse ? :-))))
Anders gelagert wäre der Fall, wenn mich 'ne Partei "zwingen" würde, z.B. bei Ansagen zu erzählen, wie toll doch die Partei ist, obwohl ich da ganz anderer Meinung bin - aber wenn ich ganz ehrlich bin - ab 'ner gewissen Summe ... :-)
Aber wie schon oben erwähnt - das gilt für unsere demokratischen Parteien - bei diesen ganzen Rechtgesocks und militanten Linken usw. würde ich das nicht machen.
Und nochwas - ich hab auch schon für irgendwelche Geflügelkleintierzuchtvereine gespielt - und kann damit auch nix anfangen und würde nie in so einen Verein eintreten - warum sollte ich dann bei 'ner Partei zucken?
Gruß
Oly
