Re: (Philosophie) Eine Gretchenfrage...
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Beitrag von The stooge vom August 04. 2002 um 22:53:39:
Als Antwort zu: (Philosophie) Eine Gretchenfrage... geschrieben von Matthias am August 04. 2002 um 18:57:46:
Hallo Matthias,
Ich werde wahrscheinlich nie in die Verlegenheit kommen, danach gefragt zu werden - vielleicht mit Ausnahme seitens der Grauen Panther oder der APPD (Arbeitslose Punk Partei Deutschlands). Aber als ich zur Musik wie zur Politik stieß - Ende 60er - hing beides noch etwas enger miteinander zusammen. Die politische Selbstpositionierung von Gruppen wie Ton Steine Scherben oder Jefferson Airplane (willkürlich herausgegriffen) war genauso wichtig wie ihr Musikstil, beides war aufeinander abgestimmt und gehörte zum Lifestyle des Radical Chic. Andererseits standen Lynyrd Skynyrd und Eric Clapton wegen ihre Auftritte für Wallace bzw. die National Front bei mir jahrelang auf der schwarzen Liste. Heute sehe ich politische Stellungnahmen von Rockstars wesentlich, distanzierter die aktuellen Aussagen von Manu Chau (schreibt der sich eigentlich so?) Chumba Wumba, Neill Young oder Bruce Springsteen ("The Rising" ist sterbenslangweilig, im Gegensatz zu "Tom Joad")lassen mich ziemlich kalt. Das mag daran liegen, dass ich über Politik inzwischen nüchterner denke und dass diese wie die Musik insgesamt weniger aufregend und prosaischer geworden ist - hat jemand schon mal ein ergreifendes Lied über die Einführung des Euro oder die Holzmann-Pleite geschrieben? Ich kenne jedenfalls keins.
Aber um auf Deine Frage zurückzukommen: Ich würde für keine Partei spielen, die ich nicht oder wählen würde - mit Ausnahem der beiden am Anfang genannten.
Schöne Grüße, Mathias
PS: Die Politikverdrossenheit der anderen Poster teile ich keineswegs - ich weiß jedenfalls, wem ich hier in Kreuzberg am 22. mein Erststimme gebe.
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