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(Nicht wichtig) Rocktron Tsunami Surf-Tremolo Bypass Rauschen Mist !

Hai !

(Man beachte mal die ausnahmsweise AS-suchfunktionsfreundliche Titelzeile !).

Und wieder ein richtiges Männer-Problem.

Es fing erst ganz harmlos an (mit Pedal Nr. 2, s.u.), im Laufe der Zeit ist mir dann die fast komplette Rocktron-Tretminen-Fraktion irgendwie zugelaufen (alles Made in USA, also die alten, unkaputtbaren):

1. Surf Tremolo (Trem, Enhancer, Compressor, Hush)
2. Purple Haze (Octavia a la Jimi und mehr)
3. Austin Gold (Clean oder nicht ganz so clean Boost bzw. Overdrive)
4. Blackjack (Distortion & Boost)
5. Rampage (Metal-Krawall)
6. Orange Peel (Phäser)
7. Tsunami (Chorus und Ambience-Delay)
8. Hush (mit zwei Empfindlichkeitsstufen)

Was liegt also näher, als alles auf ein One-Brand-Brett zu nageln (Platz lassen für die Talkbox und das Vertigo Vibe) und auch anzuschließen ? Die Pedale haben ausnahmslos Buffer-Amps - schaltet man (außer No. 1 und 7) alles hintereinander, rauscht es in ausgeschaltetem Zustand vor einem cleanen Amp so gut wie nicht, vor einem empfindlichen Zerr-Kanal kaum, und die Signalverfärbung ist minimal (kann man ja leicht testen, indem man den ganzen Schrott in eine Bypass-Loop legt).

Tremolo und Chorus dagegen sind totale Ausreißer - zumindest vor einem Hi-Gain-Amp rauscht einer der beiden allein schon erheblich mehr als der gesamte Rest zusammen.

Wat nu?

1. Externe True-Bypass-Box benutzen: Geht, nimmt allerdings wieder Platz weg (z.B. für ein Oink-Oink-Pedal mehr).

2. Hush einschalten: Obwohl sehr gut einzustellen: Knabbert am Ende schon mal was ab.

3. Die Pedale selbst auf Hardware-Bypass umfrickeln: Beide haben beide zwei Ausgangsbuchsen für Stereo bzw. zwei Trem-Varianten,. d.h. man braucht einen 4P2T-Fußschalter (!!!!) für Eingang, zwei Ausgänge und die LED - außerdem sind die Klinkenbuchsen fest auf die Platine gelötet, d.h. es gibt u.U. Materialbeschaffungsprobleme und Platinengemetzel. Dann doch lieber extern ...

Eigentlich ist ja nicht einzusehen, daß die Pedale sich ausgerechnet in der Buffer-Amp-Schaltung so drastisch unterscheiden, bei eingeschaltetem Effekt sind die beiden nämlich perverserweise äußerst ruhig.

Auf Anfrage bei Rocktron, ob es sich um ein bekanntes Problem einer bestimmten Serie handelt oder konstruktionsmäßig nicht zu vermeiden ist, bekam ich den Tip, die Dinger in die FX-Loop zu stellen. Compressor im Einschleifweg, HAR HAR!

Die Frage war also lästig.

Also: Es ist kein großes Problem, es geht ja auch so - wenn mir aber irgendjemand Hoffnung machen könnte, daß das Rauschen theoretisch etwa z.B. durch einfaches Auswechseln eines ICs o.ä. zu eliminieren wäre, würde ich glatt mal den Lötkolben anwerfen. Oder jemand hat andere Erfahrungen mit den Pedalen etc ...

Ich glaub´s ja nicht, ich schick´ das hier trotzdem mal ab, who knows ...

Harvey McLassEsLieber


Re: (Nicht wichtig) Rocktron Tsunami Surf-Tremolo Bypass Rauschen Mist !

Hallo Harvey,

wenn man mal in die Harmony central schaut, dann ist da der allgemeine Tenor "no noise", lediglich einer schrieb genau das Gegenteil. Ich vermuete mal, das da irgend so ein Operationsverstärker nicht ganz ok ist, kenne das Teil aber leider nicht-sorry.

Einen Schaltplan hast du wahrscheinlich auch nicht?

Gruß
Der Nominator

Re: (Nicht wichtig) Rocktron Tsunami Surf-Tremolo Bypass Rauschen Mist !

: 2. Purple Haze (Octavia a la Jimi und mehr)

Für dein Problem hab ich leider keine Lösung parat. Aber ne Frage zum Purple Haze. Bekommst du aus dem Teil einen vernünftigen Sound heraus? Ich hab ihn mal in einem Musikgeschäft ausprobiert. Allerdings ohne Anleitung und der Verkäufer hatte auch nicht so die Ahnung (sein Vorgänger hat das Teil wohl bestellt und seither schlummert es in der Vitriene herum). Ich konnte drehen und spielen und drehen und spielen aber irgendwie klang alles immer SEHR psychodelisch...

Für welche Sounds oder in welcher Situation setzt du es ein?

Gruss Bootsy


Re: (Nicht wichtig) Rocktron Tsunami Surf-Tremolo Bypass Rauschen Mist !

Hi Harvey,

: (Man beachte mal die ausnahmsweise AS-suchfunktionsfreundliche Titelzeile !).

sollte es ausgerechnet Dir entgangen sein, daß wir inzwischen eine Volltextsuche haben? Anyway, ein weise gewählter Betreff ist natürlich eine Zierde für jeden Beitrag...

: Tremolo und Chorus dagegen sind totale Ausreißer - zumindest vor einem Hi-Gain-Amp rauscht einer der beiden allein schon erheblich mehr als der gesamte Rest zusammen.

Dann wird es ein Fabrikationsfehler sein.

: Eigentlich ist ja nicht einzusehen, daß die Pedale sich ausgerechnet in der Buffer-Amp-Schaltung so drastisch unterscheiden, bei eingeschaltetem Effekt sind die beiden nämlich perverserweise äußerst ruhig.

Auch das ist ein Hinweis darauf, daß jenes von Dir beklagte Verhalten nicht im Sinne des Erfinders ist. Die dürften für all ihre Buffer-Amps die gleiche Schaltung verwenden, da sie ja nur im Effekt-aus-Modus verwendet wird und somit nichts Effekt-spezifisches hat. Demnach sollten alle Effekte auch "aus" gleich leise sein.

: Auf Anfrage bei Rocktron, ob es sich um ein bekanntes Problem einer bestimmten Serie handelt oder konstruktionsmäßig nicht zu vermeiden ist, bekam ich den Tip, die Dinger in die FX-Loop zu stellen.

Das zeigt nur, daß sie das Problem nicht verstanden haben und deshalb vielleicht auch nicht auf die Idee gekommen sind, daß es sich um einen Defekt handelt.

Mein Vorschlag: Wenn noch Garantie oder Gewährleistung drauf ist, ab zum Händler damit und umtauschen. Ansonsten mal ein anderes Gerät des gleichen Typs antesten, ob es nicht rauscht - dann weißt Du mehr.
Und was die Selbst-Reparatur betrifft: vielleicht läßt der Buffer-Amp sich ja auch irgendwie auf der Platine identifizieren, müßte anhand der Signalwege ja möglich sein.

Keep rockin'
Friedlieb

Rocktron-Schaltpläne

Hallo Nomi,

nein, Schaltplan habe ich keinen gefunden, bei Rocktron selbst gibt´s nur ein paar Handbücher.

Es gibt ja große Schaltplan-Sammlungen im Netz, wie etwa bei Analog Mike alias Mr. TS9 - aber da geht es meist um Vintage-Effekte, die Rocktron-Pedale sind aber erst 6-7 Jahre alt.

Wurden nach kurzer Produktionszeit vom Markt genommen und jetzt teilweise wieder neu aufgelegt, mit neuem Gehäuse und Made in Korea, also entsprechend billiger.

Dem auch von Friedlieb geäußerten Verdacht auf defekte OP-Amps werde ich dann mal nachgehen, vielen Dank!

Harvey



Rocktron Purple Haze, Octavia & Co.

Hi !

Bekommst du aus dem Teil einen vernünftigen Sound heraus?

Ach, die Vernunft ...

Für welche Sounds oder in welcher Situation setzt du es ein?

Für die kleine Exstase zwischendurch ;-))).

Das Ding MUSS auch psychedelisch klingen, sonst ist es kaputt - das Purple Haze ist eine modernere Weiterentwicklung des Octavia von Roger Mayer , das Jimi z.B. in "Machine Gun" (Live at the Fillmore East, 1970) benutzt hat.

Neben dem Mayer-Octavia gibt´s noch einige andere (Fox Tone Machine, Tychobrahe Octavia, Voodoo Lab Proctavia, Fulltone Octafuzz, Fulltone Ultimate Octave, Danelectro French Toast etc.) - in diesem früheren Thread steht was darüber.

Ein Octavia erzeugt nicht nur wie ein Oktavider einfach eine zusätzliche Oktave über dem gespielten Ton - der Oktavton ist mehr oder weniger verzerrt und durchläuft eine Art Ringmodulator, dadurch wird der Parallelton relativ unberechenbar. Der Effekt ist in erster Linie für Single-Notes geeignet - Powerchords gehen vielleicht noch in bestimmten Lagen, mit dem einen Gerät mehr, dem anderen weniger.

Zwischen Gitarre und einen glasklaren Amp geschaltet, klingt ein Octavia eher wie ein heiserer Papagei durch ein kaputtes Megaphon - aber vor einem crunchenden Röhrenamp (kein Hi-Gain), evtl mit ein bißchen Fuzz davor, Halspickup, evtl. Volume-Regler an der Gitarre leicht zurückgedreht (egal ob Single-Coils oder Humbucker) und so ab dem 10. Bund aufwärts gespielt, klingt es richtig schön hysterisch, so Richtung "schreiende extraterristische Lebensform", wenn Dir das was sagt. Der Effekt ist sehr von der Spielweise abhängig, speziell vom variablen Anschlag.

Ein neueres Beispiel für einen gemäßigten RM-Octavia-Einsatz wäre "Blue On Black" von Kenny Wayne Scheppert - noch abgedrehtere, synthesizer-artige Sounds findest Du z.B. bei "Borg Sex" von Joe Satriani (Fulltone Ultimate Octave).

Das "Purple Haze" ist kein Clone der Vintage-Geräte, sondern eine tatsächliche Weiterentwicklung. Neben der oberen Octave kannst Du auch eine darunterliegende erzeugen und die beiden mit einem Mix-Regler stufenlos überblenden. Ist die unter ganz weggedreht, klingt es fast wie die alten Octavias, im umgekehrten Fall gibt es sägende Parallel-Bässe, wie sie Jeff Beck früher schon mal in früheren Zeiten eingesetzt hat (Album "Wired" oder auf den Platten mit Jan Hammer).

Dazu noch zwei EQ-Regler, einen für die Ausgangslautstärke und einen für die Zerr-Intensität (also Fuzz inclusive, man muß keinen mehr davorschalten) - das bieten die alten Teile nicht.

Die Vintage-Octavias arbeiten zudem mit Germanium-Transistoren, die nicht nur stark auf Temperaturschwankungen reagieren, sondern auch auf die Art des Eingangssignals - ist es niederohmig wie bei aktiven Pickups oder einem vorgeschalteten Effektgerät mit Buffer-Amp, klingt es völlig anders (meist schriller) als bei hochohmigem Eingangssignal. Außerdem sind die Dinger sehr empfindlich gegen Magnetfeld-Einstreuungen, empfangen gerne Radio Moskau etc, das ist beim Purple Haze alles kein Thema.

Trotzdem ist das Teil bei "Hendrix-Puristen" nie ein Hit geworden - hat denen wahrscheinlich zu wenig Nebengeräusche -, dafür aber bei manchen New-Metal-Freaks mit tiefergestimmtem 7-Saiter, die schalten das Teil wahrscheinlich nie aus.

Cheerio, Harvey

Re: (Nicht wichtig) Rocktron Tsunami Surf-Tremolo Bypass Rauschen Mist !

Hi Friedlieb,

sollte es ausgerechnet Dir entgangen sein, daß wir inzwischen eine Volltextsuche haben?

Selbst mir ist dies nicht entgangen ...

Die dürften für all ihre Buffer-Amps die gleiche Schaltung verwenden, da sie ja nur im Effekt-aus-Modus verwendet wird und somit nichts Effekt-spezifisches hat.

Das wäre fast zu logisch und schön, um wahr zu sein ...

Das zeigt nur, daß sie das Problem nicht verstanden haben und deshalb vielleicht auch nicht auf die Idee gekommen sind, daß es sich um einen Defekt handelt.

Oh,ich habe das in einfachstem, klaren Englisch und m.E. unmißverständlich formuliert - ich schätze eher, da hatte jemand keine Lust auf mehr. Aber immerhin - die Antwort kam prompt.

Mein Vorschlag: Wenn noch Garantie oder Gewährleistung drauf ist,

I wo, alles verjährt bzw. vermonatet, das waren Vorführteile in mint-condition, von einem inzwischen zum Pleitier gewordenen Händler ...

Ansonsten mal ein anderes Gerät des gleichen Typs antesten, ob es nicht rauscht - dann weißt Du mehr.

Amen. Allein für sich ist das Rauschen noch nicht einmal so stark, daß man an einen Defekt denken müßte - eine Chorus von 1978 klingt so ähnlich - im Vergleich mit den anderen Modellen klingt es aber schon pathologisch.

Und was die Selbst-Reparatur betrifft: vielleicht läßt der Buffer-Amp sich ja auch irgendwie auf der Platine identifizieren, müßte anhand der Signalwege ja möglich sein.

Was soll ich dazu noch sagen, außer daß ungewohnt große Klarheit sich meiner bemächtigt?

Problem theoretisch gelöst, vielen Dank !

Harvey