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(Gitarre) Budda/Mayer/Teese Wah-Wahs

ich wollte mir in kürze ein neues Wah zulegen, jedoch auf keinen Fall ein CryBaby. Es sollte sich schon in der Hendrix-Ecke bewegen. In die nähere Auswahl kommen das Budda-Wah, das Roger Mayer (9090A, bzw. Vision-Wah) und Teese´s Real Maccoy Custom-Wah.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit einem dieser Pedale? Vielleicht könnt ihr mir von diversen Vor- bzw. Nachteilen der einzelnen Wahs erzählen?
Dankeschön schonmal von hier....

Re: (Gitarre) Budda/Mayer/Teese Wah-Wahs

Salve Arcturus,

zu dem Verein würde ich noch das Fulltone Clyde Wah zählen, vielleicht auch das Vox RI (ist aber eigentlich zu billig ;-))). Die Teese Wahs kenn ich leider nicht, die anderen schon, aus diversen A/B-Tests. Ich hab´ Mr. Teese zweimal freundlich angemailt , aber keine Antwort bekommen, was Bezugsquellen angeht.

Mein "innerer Referenz-Wah-Ton" ist der von Jimi´s "Rainy day, dream away" oder Voodoo Chile, und von den "one trick ponies" kommt dem auf Anhieb das Bud-Wah am nächsten., entsprechende Gitarre (Strat) plus Setup (siehe Jimi) vorausgesetzt. Wird bei Dunlop hergestellt, finde ich von der Verarbeitungsqualität her ansonsten nicht überragend. Es trifft eben schon sehr genau diesen Ton, sehr "vokal". True bypass.

Das Fulltone Clyde hat den längsten Pedalweg und nutzt daher den Regelbereich des Potis am weitesten aus - was andererseits bei ganz schnellen Bewegungen nerven kann. Klingt im Verhältnis zum Bud extremer - eben von sehr tief bis ziemlich grell, rauscht auch nicht gerade wenig (vor stark zerrendem Amp). True bypass. Hat ein Trimmpoti, mit dem sich der Frequenzgang einstellen lässt (nur von innen zu erreichen, noch umständlicher als bei den Teese-Wahs) - und das ist auch nötig, wenn man eine Humbucker-Gitarre spielt, dann klingen die Mitten stark überbetont, es neigt dann zum Koppeln. Bei fast allen Fulltone-Effekten sollte man bedenken, daß die wirklich für die Kombination Strat (mit SCs) plus Bodeneffekte plus cleaner oder crunchender Amp konzipiert sind und in anderen Setups nicht unbedingt optimal klingen. Von der Mechanik her sehr stabil, kostet ca. 750,- DM.

Der Roger Mayer 9090a-Einbausatz (Hi-Lo) erfordert schon eine halben Tag Bastelei. Die entscheidenden Bauteile sind wohl das gekapselte Poti sowie die splitbare Spule. Es bietet 14 verschiedene Sounds, die per Drehschalter einfach und schnell abzurufen sind, manche davon sind prädestiniert für Clean-Sounds, andere treffen den Jimi-Ton auch sehr genau. Fast nebengeräuschfrei, sehr gute Brummfilterung (kannst sogar ein OBI-Netzteil davorhängen). Nobody needs 14 verschiedene Wah-Sounds mit einer Gitarre, aber so ist die Chance größer, das "ganz persönliche WOW" mit verschiedensten Instrumenten hinzukriegen. Wenn Du ein altes Vox- oder Cry-Baby-Pedal hast, ist dieser Einbausatz m.E. noch die günstigste Lösung (ca. 260,-). Ein eher "not so true bypass" (wahrscheinlich Clinton-Schaltung), der aber völlig neutral klingt, auch vor Effekten mit Germanium-Transistoren.

Das Vison-Wah setzt von der Soundvielfalt noch eins drauf (16 Sounds), true bypass (über hochwertige Relais). Einige sehr "dunkle" Sounds sind dabei, die clean wirklich nach menschlicher Stimme klingen, fast wie ein Vocoder. Sehr flach und dadurch angenehm leicht ("smoooth") zu bedienen - laut Roger in Zusammenarbeit mit einem Orthopäden entwickelt. Ultrastabil. Regelbare Ausgangslautstärke, Mixregler dry/wet. Kein Poti, aber auch keine Photozelle, der Pedalweg wird offensichtlich magnetisch oder per Infrarot übertragen, kein mechanischer Verschleiß also.

Wenn ich pingelig sein will, muß ich sagen, daß es zwar das nebengeräuschärmste von allen ist, aber bei ganz zurückgedrehtem Pedal brummt es auf einmal recht deutlich (hört man nur mit ohne Band), und es übersteuert zu schnell, wenn man es mit heißen Pickups anfährt, das kratzt sehr unangenehm, zumindest bei Clean-Sounds, im Zerrbetrieb geht das wieder unter. Ein Trimmpoti für den Eingang wäre schon sehr angebracht, m.E. sinnvoller als der Mix-Regler.

Ja, und die vier Druckschalter sind mechanisch ein bisschen heikel - da sie an der fußwärtigen Vorderseite liegen, könnten sie abbrechen, oder man stößt beim Spielen daran und verstellt den Sound (Flip-Schalter) - und die 9 V- Anschlussbuchse ist nicht am Gehäuse verschraubt wie die Klinkenbuchsen für Ein- und Ausgang, sondern direkt auf die Platine gelötet, wie bei allen Voodoo-Pedalen. Auf ein Brett montiert, fallen diese mechanischen Schwächen allerdings nicht ins Gewicht. Kostet ca. 650,- DM. Wenn es die paar kleinen Schwächen nicht hätte , wäre es (für mich) perfekt. Laut Roger ist es "the last Wah you´ll ever have to buy", ich würde eher sagen, das Konzept ist originell bis genial, aber ich würde lieber zu Version 1.0a oder 1.1 greifen wie bei Bill Gates. Langzeiterfahrungen fehlen auch noch - wahrscheinlich "no user-serviceable parts inside". Ein Poti oder Fußschalter ist schnell gewechselt, aber hier ...

Der Anpassungsfähigkeit wegen sind für mich selbst die beiden RM-Wahs eindeutige Spitzenreiter. Bei dem Vison-Wah hätte ich das Gefühl., daß die Pilgerfahrt damit wirklich zu Ende sein könnte, bis auf die beschriebenen Kleinigkeiten.

Die anderen Wahs, die ich so kenne, haben entweder nicht diesen typischen "Hendrix-Ton" (Morley) oder haben ganz objektive Schwächen (kein True Bypass wie das Vox, starke Nebengeräusche etc.). Und bei den Dunlops finde ich nur das billigste und das teuerste (535 Q) interessant - das letztere allerdings ist dem 9090a von der Soundqualität her deutlich unterlegen (ich meine die Nebengeräusche - der Rest ist Geschmackssache).

Mich selbst würden ja die George Dennis-Pedale noch interessieren, hab´ noch nie eins getestet - die haben teilweise auch mehrere wählbare Sounds, arbeiten verschleißfrei (Photozelle), und kosten deutlich weniger.

Cheers, Harvey


Re: (Gitarre) Budda/Mayer/Teese Wah-Wahs ... George Dennis

: Mich selbst würden ja die George Dennis-Pedale noch interessieren, hab´ noch nie eins getestet - die haben teilweise auch mehrere wählbare Sounds, arbeiten verschleißfrei (Photozelle), und kosten deutlich weniger.

Aloha Harvey -

kommst du nach Baaalin? Dann könntest du nämlich das George Dennis Parametric Wah/Volume Padal ausgiebig testen. Ich hab' das Teil seit einigen Wochen und bin ziemlich angetan davon. Für mich war vor allem die Kombination Wah/Volume interessant. Wah Wah setz ich relativ sparsam ein, aber ein Volume Pedal mußte her, das von der Größe her nicht so platzgreifend wie mein Ernie Ball und mein altes Morley Volume Pedal ist (und trotzdem stabil ... also nicht die Plastik-Boss-Ibanez Abteilung).

Das Wah Wah ist relativ dezent (nicht so mittig quäckend wie das Vox) aber es klingt "homogen" und "musikalisch". Von den Einstellungsmöglichkeiten her, ist das GD recht vielseitig. Mit "Frequenzy" läßt sich Start und Endfrequenz anwählen (wobei ich immer einen recht tiefen warmen Ton bei geschloßenem Pedal bevorzuge). Mit "Level" läßt sich das Wah Level regeln (bis hin zum leichten Boost beim Umschalten) und mit "Quality" bestimmst du den "Quäck"-Anteil beim durchtreten des Pedals ("Quality" auf ganz rechts stimmt die Eckfrequenzen fast linear durch .. also nix Wah Wah sondern mehr EQ). Und dann gibt's noch einen vierten Poti für "Minimal" Lautstärke bei geschlossenem Pedal (leider ist der gewählte "Minimallautstärke-Punkt" etwas hochgewählt ... aber ich benutz das Vol Pedal eh "klassisch"... zu ist zu).

Das Teil hat keinen True Bypass (was mich soundmäßig nicht stört ... nervend ist allerdings in dem speziellen Fall: Nix Batterie, nix Volume, nix Signal. Ob sich das über einen True Bypass beheben lassen würde? Nicht das ich plötzlich meine Effekte per Einweckgummi und Eigenurinbehandlung veredeln wollte, aber wenn auf einem Gig mal die Batterie verstirbt könnte ich gut auf's Wah verzichten, aber eben nicht auf's Komplettsignal (und möglichst nicht auf die Volume Funktion, aber da tät's auch übergangsweise das Vol. Poti auf der Gitarre). Any Idea?

slide on ...
bO²gie

PS: Zu den restlichen WahWah's kann ich nicht viel sagen. Ich hatte nur das billig Dunlop und fand's ok und ich hab' eins der ersten Budda Wah's auf der NAMM Show (vor 4 Jahren war's wohl) antesten können. Scot Sears hat damals noch Dunlop Gehäuse gekauft und bei Budda zusammengeschraubt. Kann aber gut sein, das die Produktion nun komplett bei Dunlop liegt. Das Bud klang jedenfalls (soweit man das unter Messebedingungen antesten konnte) sehr geil. Allerdings auch über seine Twinmaster Amps und eine ziemlich fitte Grosh Strat ...

NP: Hendrix Cousins | they be talking bout you

Re: (Gitarre) Budda/Mayer/Teese Wah-Wahs

Hallo Harvey und Boogie,

danke für eure detailierten Bescheibungen der verschiedenen Wah-Wahs! Die Roger Mayer Pedale finde ich sehr gut, aber das sind auch die einzigen "guten" die ich bis jetzt getestet habe. Leider kenne ich keinen mit einem Bud, Dennis, Fulltone oder Teese Wah.
Das Fulltone finde ich ein wenig teuer (naja, die anderen eigentlich auch...) und nach Mr. Teese´s Meinung ist das Bud auch nicht sooo der Hammer - was soll er sonst auch sagen? Die unzähligen Einstellmöglichkeiten des RMC3 reizen mich schon sehr und Teese´s Service ist umwerfend! Meine e-mails wurden innerhalb von Stunden beantwortet und er scheint wirklich der netteste Typ zu sein der Wahs selbst produziert. Für US$ 300 würde ich das RMC3 bekommen und das incl. Transport und einem zusätzlichen Switch und Poti (falls die Dinger mal den Geist aufgeben). Vom Service her also unschlagbar! Das wird eine schwierige Entscheidung!
Bye Arcturus

Re: (Gitarre) Budda/Mayer/Teese Wah-Wahs ... George Dennis

Hi bO²gie,

mit Bärlin wird wohl nix bei mir, familiös verhindert.

Das Dennis-Wah ist doch das in diesem unsäglichen rechtshirnlastigen-nichteinparkenkönnenden-sekretärinnensambatanzenden-Friseusen-Billig-Nagellack-Schwuchtel-Pink - muß ich Deiner Beschreibung nach wohl doch mal testen.

Überhaupt fände ich mal ein paar Empfehlungen zu sogenannten "günstigen" Geräten/Gitarren interessant, die den teuren das Wasser reichen können, und kaum jemand weiß davon (z.B. ich).

Ein Danelectro-Kühl-Katz-Chorus kostet ja etwa einen Hunderter, wenn man aber noch schlappe zehn Scheine (ich meine Hunnis) drauf legt, kriegt man aber schon einen Fulltone Choral Flange - wieviel Mark besser oder schlechter klingen die jeweils?

Unter Nashville-Studiocats z.B. scheint der pilliche Nobels-Overdrive dem TS808 inzwischen den Rang abgelaufen zu haben - was gilt schon der Prophet im eigenen Lande.

Danke für die Tips !

Harvey

p.s.: He Frauen, laßt Euch nichts gefallen: Schere raus, und schneidet den Chauvis endlich mal diese sexistischen 6,3 mm - (lächerlich!) Klinkenstecker vom Kabel (vor allem die in Stereo, HA!)und rupft die Buchsen aus den Geräten, sollen die doch mal sehen, wie sie sich dann bemerkbar machen können! Nur SCHWÄCHLINGE brauchen VERSTÄRKER !

(sorry, mein Rechtshirn ... )



Re: (Gitarre) Budda/Mayer/Teese Wah-Wahs

Hallo Arcturus,

in Wien gibt´s auch einen Händler, der die Dinger führt - schon mal angemailt (Adresse auf der Teese-Webseite)? Vielleicht kannst Du da eine Rückgabe-Option aushandeln? ist vielleicht nicht ganz so umständlich wie über den großen Teich.

Das einzige Manko bei den vielen Einstellungsmöglichkeiten ist, daß man dazu immer das Teil umdrehen und an kleinen Mäuseklavieren und Potis rumfummeln muß - für Stressbrettmontage und schnellen Soundwechsel live ist das natürlich nix (wenn man so was braucht).

Sag´ doch mal bei Gelegenheit BESCHREID, wenn Du´s hast !

Viel Glück, Harvey