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(Gitarre) Stimmstabilität Strat Vibrato

Hallo,

ich habe auf meiner Fender American Standard Strat von einem Gitarrenbauer Schaller Klemm - Mechaniken einbauen lassen, um die Stimmstabilität des Vibratos zu verbessern.
Leider bin ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Die g - Saite verstimmt sich meistens um ca. einen Viertel Ton nach oben. Der Gitarrenbauer hat den Sattel etwas zur Kopfplatte hin geweitet und ihn mit Guitargrease geschmiert. Da klemmt nix. An Saiten benutze ich Vinci 0.10er. Wenn ich nach dem Verstimmen die g - Saite dehne, dann geht´s wieder halbwegs. Die h - Saite verhällt sich ähnlich, aber nicht so extrem. Ich hab´s sowohl mit, als auch ohne Stringtrees probiert, ohne einen großen Unterschied festzustellen.
Auch die Brücke wurde kontrolliert. Die scheint ok zu sein. Keine Rillen.
Nach ca. 2 Stunden rumprobieren hat der Gitarrenbauer entnervt aufgegeben, was ich auch verstehen kann.
Das Vibrato liegt auf dem Korpus auf und schwebt also nicht. Ich benutze 3 Federn.
Hab schon an Gitarre & Bass gemailt. Die meinten nur, ich sollte die Saiten gut dehnen, was ich ohne Erfolg gemacht habe.
Bitte kommt mir jetzt bloß nicht mit einem Floydrose System oder Kahler. Das sieht einfach scheiße aus.
Wäre nett, wenn mir jemand bei meinem Problem behilflich sein könnte.
Schon mal vielen Dank im Voraus!
Gruß
Bernd

Re: (Gitarre) Stimmstabilität Strat Vibrato

: ich habe auf meiner Fender American Standard Strat...

Hallo Bernd,

ich nehme mal an, daß das das Tremolo mit der Zweipunktauflage ist, nicht das mit den 6 Schrauben?
Benutze ich seit Jahr und Tag, mit Sperzel Locking Mechaniken ohne Probleme. String trees und Sattel habe ich allerdings gegen Graphitteile ausgetauscht. Wichtig bei der Sattelkerbe ist nicht nur die Weite, sondern auch der Winkel, in dem die Kerbe zur Mechanik hin abfällt. Weiterer Unterschied: Habe mein System floating eingestellt, aber wenn das nur eine oder zwei Saiten betrifft, tippe ich mal auf die Neigung der Sattelkerbe. Weitere Möglichkeit: Grate an den Reitern der Bridge? Efftell neue Böckchen probieren?

Viel Glück!

Gruß Jergn

Re: (Gitarre) Stimmstabilität Strat Vibrato

Hi,

vorweg:

das beste (soundlich und von den Verstimmungen her) Vibrato für Strats ist das Wilkinson/Gotoh VSVG mit Stahlblock (gibt' auch mit Alublock).

Alle anderen Systeme haben unterschiedliche Auflagewinkel der Saiten an den Brückchen und treten mit einem mehr oder weniger (zu) scharfen Winkel aus der Grundplatte aus. Hinzu kommen bei den üblichen Vintagesystemen hervorstehende Madenschrauben an den Brückchen und andere unerotische Eigenschaften wie schlackernde Vibratohebel. Das VSVG fühlt sich überlegen gut an und ist technisch das ausgereifteste auf dem Markt - ohne eine einzige Schwäche. Die Optik ist völlig im Rahmen - wesentlich sind natürlich die Brückchen aus gebogenem Stahlblech. Zusammen mit Gotoh locking Mechnaiken (staggered!) habe ich das System auf beiden Strats und möchte kein anderes mehr. Was habe ich für Zeit mit dem Rockinger Steel und dem Callaham verschwendet! Das VSVG ist attackreich, klingt satt, aber sehr obertonreich.

Wenn bei dir tatsächlich nichts sonst klemmen sollte, stelle die Höhe deines Vibratos nur mit den äußeren beiden Stützschrauben ein. Die vier inneren schraubst du eine Umdrehung raus. Damit erreichts du, dass sie das Vibrato zwar gegen Saiten- und Federzug abstützen, aaaber deren Kopf hat keinen Kontakt mehr zur Grundplatte (=weniger Reibung).

Saitenniederhalter gibt es viele verschiedene. Ich mag die am liebsten, die einen massiven, horizontal über der Kopfplatte befindlichen gekerbten Zylinder haben. Sowohl mit den Butterflys (formgepresstes Stahlblech) oder Vintage-Niederhaltern (in der Draufsicht kreisrund) hast du nur Ärger, was Verstimmungen angeht. Ich benutze nur einen Niederhalter für B2 und E1, mit den gestaggerten Gotohs braucht man keinen zweiten (für G- und D-Saite).

Ich benutze nur diese schwarzen Sättel aus irgendso einem Graphitzeug.

So mache ich das und habe keine Sorgen, und ich eiere ziemlich viel an meinen Vibratos herum. Live stimme ich alle paar Nummern zur Sicherheit nach, ist immer ein bisschen was (und die G-Saite IST die anfälligste), aber ich bin zufrieden.

Gruß, ferdi

Re: (Gitarre) Stimmstabilität Strat Vibrato

Moin Bernd,
perfektes Dehnen der Saiten setzen wir sowieso mal als gegeben voraus.

Also... Dein Steg ist schon perfekt gemacht - gut.
Klemmmechaniken hin oder her auch hier darf nur wenig Saite auf der Achse aufgewickelt werden.
1/4 bis 1/2 Umwicklung reicht schon.
Nur bei h und e Saiten nehme ich selber immer 1-1 1/2 Umwicklungen.
Klemmmechanismus nicht mit Gewalt zudrehen.
Das klemmt dann, aber nicht für lange, weil man einfach die Mechanik damit ruiniert.
Also fest ist genug.... bombenfest macht nur die Mechaniken kaputt.
Trem - ich würde Dir raten das Trem schwebend einzustellen.
Damit hat es eben a) für meinen Geschmack den typischen Ton und b) kann, wenn alle anderen Komponenten auch stimmen schön in seine Ausgangslage zurück.
Denn das Aufliegen auf dem Korpus wird wahrscheinlich das Problem sein.
Wenn aufliegend dann echt angeknallt, also voll reingedrehte Federgrundplatte und ggf. 5 Federn und am besten dann mit passendem Holzklotz fixiert.

Ach ja... American Standard.... das 2Punkt Trem.
Hast Du jemals die Stützschrauben unter Saitenzug verstellt ?
Wenn ja - Glückwunsch... das ruiniert die Stützschrauben und die Messerkannte der Trem-Grundplatte.
Sollten da Macken drin sein, kann man leichte Fehlstellen noch vielleicht entgraten, ansonsten ist Austausch angesagt.


GRüße
MIKE
Ist aber nichts was ein Gitarrenbauer nicht auch wissen sollte.
Oder ist´s eher ein Tech beim Gitarrenladen ?

Re: (Gitarre) Stimmstabilität Strat Vibrato

Moin Bernd,

ich benutze schon seit einigen Jahren die Blackbox von Rockinger und bin damit sehr zufrieden. Das Ding sorgt dafür, dass die "Ruhestellung" der Federn weitestgehend gleich bleibt. Der Einbau ist kinderleicht. Klemmsystem am Sattel + Blackbox sollten eigentlich für eine ausreichende Zuverlässigkeit der Stimmung sorgen.

Grüße aus dem hohen Norden,
Kai-Peter (der der magischen 50 heute bedrohlich nahe gekommen ist).

Re: (Gitarre) Stimmstabilität Strat Vibrato

Hi,

1/4 bis 1/2 Umwicklung reicht schon.
Nur bei h und e Saiten nehme ich selber immer 1-1 1/2 Umwicklungen.


ich habe bei keiner Gitarre mehr als 1/2 (=eine halbe) Umwicklung auf dem Schaft. Das geht auch bei nicht-locking-Mechaniken, man muss die Saiten nur ordentlich aufziehen. Mache ich seit immer so.

http://www.aussensaiter.de/forum/thread.php?thread=133146#133146

Groby hatte das mal fotografiert...


Gruß, ferdi



Re: (Gitarre) Stimmstabilität Strat Vibrato

: "........der der magischen 50 heute bedrohlich nahe gekommen ist"
:
: Oh - also ein Geburtstagskind.... alles gute zum - lass mich raten 49ten :-)
: Gute Gelegenheit schon mal bei einem Gitarrenbauer Deiner Wahl das 50th Anniversary Modell zu bestellen ;-)
:

Vielen Dank Mike!

Für eine Klampfe nach Maß wird mein Budget wohl nie reichen. Macht nichts. So bleibt mir zumindest ein Traum übrig.

Ich habe ja eine ganze Anzahl sehr schöner Instumente im Haushalt. Damit sollte ich mich zufrieden geben.

Grüße aus dem hohen Norden,
Kai-Peter

Re: (Gitarre) Stimmstabilität Strat Vibrato

Hallo Bernd,

ich habe seit einiger Zeit ein Callaham Vibrato auf meiner Mexico-Standard. Auf der Kopfplatte sind Sperzel Locking Tuner verbaut. Das Ding ist *enorm* stimmstabil, das System habe ich schwebend eingestellt, mit 4 Federn (bei 11er Saiten). Einen Stringtree habe ich für die beiden hohen Saiten, in dem Fall von Graphtech.

Der Trick bei dem Callaham ist anscheinend, daß die Löcher in den Reitern für die Saitendurchführung länger als bei den klassischen Fender-Systemen sind - dadurch bleibt die Saite nicht am Reiter hängen.

Meiner Meinung nach ein sehr gutes Vibrato. Ich wollte ursprünglich nur einen massiven Stahlblock anstelle des Zinkblock des Mexico-Vibratos, aber daß die Funktion so aufgewertet wurde, klasse...

Ich habe ein Vintage-System, also mit 6 Schrauben.

Nur mal so als Tip, falls bei Deinem Problem keine Lösung zu finden ist. Wobei, viel bleibt ja nicht...Möglichst wenig Wicklungen auf den Mechaniken, Sattel ordentlich kerben, keine Macken in de Reitern...Ist ja anscheinend alles gemacht worden...Vielleicht nochmal einen anderen Tech zu Rate ziehen ? Manchmal steht man ja wie der Ochse vorm Berg...

Schönen Gruß
Stefan

Re: (Gitarre) Stimmstabilität Strat Vibrato

Hi,

ich hatte das Callaham vor dem Wilkison VSVG. In der Tat ist das Callaham so gut gemacht, wie man ein reinrassiges Vintage-Vibrato nur machen kann. Die Saitenniederhalter sind allerdings shice, sorgen für zu viel Reibung.

Noch stimmstabiler geht es nur, wenn man sich von der Vintage-bauweise entfernt (wie das VSVG).

Interessanter Weise klingt das Callaham fetter als jedes andere Vibrato, das ich probiert habe (Fender, Rockinger Steel, Wilkinson). Deutlich fetter, satter! Mit dem Callaham bekommt man jede dünnbrüstige 70er Jahre maple neck-"klingel"-Strat in den grünen Bereich. Meine eher dunkle klingende Haupt-Strat hingegen (einteilig Roterle, Palisandergriffbrett) profitiert von dem Wilkinson.

Gr00ß, ferdi

Gruß, ferdi

Re: (Gitarre) Stimmstabilität Strat Vibrato

Moin.

Ich werde schneller fertig als befürchtet, dürfte nicht später als 0:30 werden - Stündchen noch :)

Dann noch den LK, und eine 6 muss noch.

Grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr :)

Ich grüße dich, Lars. Komm doch mal wieder. Gigs wird es vor Herbst nicht geben, aber dann auch in deiner Nähe, Bielefeld/Steinhagen ist recht sicher, Roadhouse in Rheda erst wieder im januar/Februar.

Gr00ß, ferdi

Re: (Gitarre) Stimmstabilität Strat Vibrato

Hallo ferdi,

eine Frage an den Experten: Gibt es das VSVG auch mit vintage-korrektem 11er Saitenabstand? Die "neueren" Strats haben ja alle ein 10er-Spacing. Und vom Spacing hängt ja nun mal auch der Lochabstand der sechs Träger-Schrauben ab.

Ich habe vor Jahren mal aus den bekannten Gründen (Saiten reißen dauernd, Stimmstabilität, Wackelarm) nach einem Ersatz für das Fender-Original meiner NOS-Strat gefahndet - mit dem Ergebnis, dass es kein brauchbares Trem mit Steckarm UND "Vintage"-Spacing UND Stahlbrücken UND Stahlblock gibt. Hat sich da mittlerweile was getan? Und dieses Callaham - gibt es dafür eine günstige Bezugsquelle?

Bin für Tipps (nicht nur von ferdi ;-) dankbar,

Beste Grüße - Michael

Re: (Gitarre) Stimmstabilität Strat Vibrato

Hi,

eine Frage an den Experten: Gibt es das VSVG auch mit vintage-korrektem 11er Saitenabstand?

ich weiß es nicht - wissen tue ich hingegen, dass das Strinbgspacing des Wilkinson insgesamt einen Hauch schmaler ist als das des Callaham - und ich bin - trotz der Vinatge-Maße meines Halses (Warmoth) - froh darüber. Vor allem bei der e1 kommt es mir sehr entgegen, dass die nicht mehr so knapp am Griffbrettrand ist.

Das Wilkinson passte mühelos in die Bohrungen für die Stützdschrauben, und bei meiner zweiten Strat, die vor dem Wilkinson auch ein Vintage-Vibrato hatte, war das auch so - ich vermute also, dass trotz unterschiedlicher Saitenabstände die Maße für die Abstände der Stützschrauben identisch sind. Was auch Sinn macht, da das VSVG als Upgrade für Vintage-Strats gedacht ist.

Gr00ß, ferdi


Re: (Gitarre) Stimmstabilität Strat Vibrato

Hallo Bernd,

Ich habe ein ähnliches Phänomen, das aber nichts mit Vibrato zu tun hat:
Bei meiner Akustikgitarre (Taka EN28) lässt sich die G-Saite prima stimmen. Bei unmittelbarer Annäherung an den Zieltonbereich (von unten) bewirkt auch eine viertel Umdrehung der Mechanik keine Erhöhung des Tons - bis er dann plötzlich (ohne hörbares Schnappen) knapp über dem G liegt. Bei Annäherung von oben ist das Problem analog. Saitendehnen per Hand bringt keine Verbesserung, und das Stimmen auf Ges oder As funktioniert einwandfrei und centgenau.
Mein Leib- und Magengitarrenbauer ist ratlos. Vielleicht sollte ich mal die Saitenmarke wechseln.

Fazit: Es gibt eben Dinge zwischen Himmel und Griffbrett...

Gruß Jergn

Re: (Gitarre) Stimmstabilität Strat Vibrato

Sers,

oder die Mechanik (Geistesblitz, gerade ist die Glühbirne angegangen). Gitarre wird nicht gewechselt, weil - klingt geil, ist robust, angenehm zu spielen und (ansonsten) problemlos.

Gruß Jergn

: Hallo!
:
: Vielleicht sollte ich mal die Saitenmarke wechseln.
:
: Nicht nur vielleicht, sondern ganz sicher. Oder Du wechselst die Gitarre.
:
: Gruß
:
: erniecaster


Re: (Gitarre) Stimmstabilität Strat Vibrato

Hallo!

Mal denken. Irgendwas kommt mit der Spannung der Saite beim Ton G nicht klar. Verdächtig sind Saite und Mechanik. Vielleicht tauschst Du einfach mal die Mechaniken der g- und der h-Saite?

Oder noch besser, du ziehst g- und h-Saite erstmal über Kreuz auf, also die g-Saite wird mit der Mechanik der h-Saite gestimmt und andersrum. Nur als Versuch?

Gruß

erniecaster

Re: (Gitarre) Stimmstabilität Strat Vibrato

Hi Ferdi,

Kopfkratz... warum sollte die Kerbe für das G zu eng sein, für das Ges oder das As aber nicht? Außerdem hat der Gittenbauer da zuerst gefeilt. Aber ich will den Fred nicht entführen, es ging ja um Bernds Tremoloverstimmungsverstimmung.

Gruß Jergn

: Hi,
:
: ich wittere neben der defekten Mechanik eine zu enge Sattelkerbe - niemand sonst?
:
: Gruß, ferdi