nach einer Woche Studio im schönen Industrietal bei Gerlingen (Original Meister Studio, sehr empfehlenswert wenn ihr ein gutes Studio mit toller Atmo und klasse Personal sucht), bin ich wieder zurück. Gestern hab' ich zwar schon mal kurz in den Retrochat geschaut, aber noch bin ich etwas "jetlaged" vom regelmäßigen Morgens aufstehen. Sowas bekommt mir als Nachtmensch ja garnicht.
Eine kurze Zusammenfassung der letzten Tage:
Ohrenfeindt begab sich 7 Tage in OM Studio, unter den Fittichen von Sebastian Meyer (Produzent und Trommler bei Pothead) um 14 Songs aufzunehmen. Uns war ansich vorher schon klar, das der Studioaufenthalt nur in einem mittleren Disaster enden kann (aus diversen Gründen waren wir nicht ausreichend vorbereitet und besonders die Rhytmusfraktion hätte noch einiger Arbeit im Vorfeld bedurft). Letztendlich können wir froh sein, das am Ende noch 41/2 Songs auf Band gelandet sind. Und das wir trotzdem Spaß hatten, verdanken wir vor allem der Engelsgeduld von Sebastian (und seinen Arrangement-Fähigkeiten). 3 von 4 1/2 Songs klingen nach allem möglichen, nur nicht nach Ohrenfeindt (zumindestens nicht nach Ohrenfeindt, wie wir sie vor dem Studioaufenthalt kannten) und auch das verdanken wir Basti, der uns eindrucksvoll zeigte, das Arrangement-Arbeit viel mit Details und Genauigkeit zu tun hat. Alles in allem war's schon sehr beeindruckend, wie Songs, wenn sie einmal unter dem Studio-Mikroskop liegen, sich langsam verändern und ein völlig neues Gesicht bekommen, obwohl man scheinbar nur Details auf den Punkt bringt. Ich für meinen Teil hab' zumindest gelernt, das arrangieren nicht nur das anordnen von Harmonien und Strophe/Refrain/Bridges ist (wobei wir nur in einem Song einen weiteren Akkord eingebastelt haben und ansonsten, bis auf das streichen eines Introparts, nichts weiteres in der Richtung unternommen haben).
Ich bin zwar nur an drei von sieben Tagen zum Aufnehmen gekommen, aber dafür hat der Teil richtig Spaß gemacht. Basti ist extrem experimentierfreudig und so konnte ich mich nach belieben austoben. Normalerweise beißen Tonkutscher ja immer in die Tischkante, wenn man die Gitarrenspuren von vorn herein mit Delay verseucht. Nicht so Basti und so konnte ich nach Herzenlust meine wiedererwachte Delayverliebtheit ausleben (steckt nicht in vielen von uns ein verkappter Edge oder Andy Summers?). In dem Zusammenhang sei auch mal erwähnt, das das Line6 Zeugs (POD, Modulation- und Delay Pedal) sich als tolles Handwerkszeug herausgestellt hat (was mich persönlich nicht überrascht hat. Basti kannte Line6 bis dahin nicht und war nach den ersten Pilotspuren begeistert vom POD und vom Delay Pedal. Sein Kommentar: "Haben wollen, sofort!"). Bis auf einen Song, bei dem ich mal einen AC-30 Topboost, der im Studio steht, ausprobiert habe, sind alle Gitarrenspuren direkt via POD ins Pult gegangen.
Obwohl wir nun nicht unser Ziel, die fertige CD Produktion, erreicht haben (obwohl 3 Songs jeweils eine Länge von über 6 Minuten haben), hatten wir 'ne Menge Spaß und ein besonders fetter Dank geht an Basti und seine herzerfrischenden Kommentare:
- "Aha, wieder eins der 17 tödlichen Tempi"
- "Das hörst nachher nur du"
- "We'll fix it in the Mix"
- "Das klatschen wir uns schön"
- "Das versendet sich"
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