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Der Angestellte im öffentlichen Dienst - das unbekannt Wesen

liebes volk,

ich habe das dringende bedürfnis, mal frust abzulassen. da versuch ich jetzt seit stunden in verschiedenen bauämtern berlin und brandenburgs auskünfte einzuholen und o.g. damen und herren nehmen gar nicht erst den hörer ab. ist das zu fassen? ist es zu glauben, daß ich mit meinen mühsam erarbeitetenden steuergeldern solche arroganz, ignoranz und faulheit finanziere? da platzt mir glatt der kragen! nein, ich will auf gar keinen fall verallgemeinern (jochen erreiche ich immer gleich beim ersten anruf :-)) ). aber was ich hier regelmäßig bei bauämtern erlebe, spottet jeder beschreibung. ich selbst habe in meiner 2 jährigen dienstzeit anfang der 90er im landratsamt erlebt, daß tagtäglich während der nichtgewerkschaftlichen also unrechtmäßigen(!) kaffeepause nie jemand ans telefon ging.

während der mittagszeit rufe ich ja schon grundsätzlich nicht mehr bei ämtern an. dabei ist mittagszeit hier ein durchaus dehnbarer begriff - nach meinen erfahrungen von 11-14 uhr. und nach 14 uhr ist ja wegen der gleitarbeitszeit dann auch bald feierabend. das gilt natürlich nicht für freitag. da hat man ab 11 uhr keine chance. (ich selbst habe vorgestern - kein witz - bis 21.30 uhr gearbeitet.)

vor diesem hintergrund frag ich mich ernsthaft, was an steuerhinterziehung unrechtmäßig sein soll. es kann doch wohl nicht angehen, daß sich diverse leute auf meine kosten den arsch breitsitzen!

die lösung kann nur sein: privatisierung der verwaltung - ähnlich wie bei bei post und telekom. dann würden die werten herrschaften endlich anfangen, für ihr geld zu arbeiten.

was meint ihr?

wütend

falk

Re: Der Angestellte im öffentlichen Dienst - das unbekannt Wesen

Tach Falk!

*g* - das kenne ich ... ich darf ja nun auch mit diversen Ministerien telefonieren, und teilweise gehen die einfach nicht ran, wenn man die Durchwahl wählt. Das Problem ist dann - wenn man über die Zentrale geht, sind die Leute "nicht da".

Die meisten antworten aber schon - vielleicht kennen sie auch nur unsere Telefonnummer und wissen, dass wir nicht wegen irgendeinem Müll anrufen. Das ist nämlich die andere Seite der Medaille: Als ich während meinem Referendariat bei der Bezirksregierung war, sass ich ziemlich nah an den Leuten, die für die Anerkennung deutscher Zeugnisse zuständig sind. Wenn die jeden Anruf entgegengenommen hätten "Wann isses denn endlich soweit?"-"Dauert noch, sorry."-"Warum?"-"Weil Sie bei weitem nicht der einzige sind.", dann wären die zu überhaupt nix mehr gekommen. Und das hätte nicht an ihnen gelegen, die haben schon ganz gute Arbeit gemacht. Und dazu gehörte leider auch, externe Anrufe nicht anzunehmen.

Bei Bauämtern sollte aber mindestens einer die Zeit haben, Auskünfte zu geben, das spart nämlich letztendlich Zeit. Hast du es über die Zentrale versucht?

Wir sehen uns in B, Pepe

Re: Der Angestellte im öffentlichen Dienst - das unbekannt Wesen

hi pepe,

in der zentrale macht man sich gar nicht mehr die mühe, zu lügen. die leute sind da und nehmen einfach nicht ab!

angestellte im öffentlichen dienst haben für den bürger zu arbeiten - und nicht anders. und genau hier liegt der hund begraben. ich habe damals im amt die einstellung der kollegen kennenlernen dürfen - das war eine dummfreche arroganz - einfach nur zum kotzen.

so wie mir geht es doch vielen anrufern. ich kann wegen einer einfachen frage nicht 100 km zum bauamt fahren. und beim bauplanungsamt ruft niemand an, der wissen will, wann sein antrag fertig ist - das bearbeitet nämlich die bauaufsicht (die natürlich in punkto erreichbarkeit keinen deut besser ist.)

gruß falk

ps.: klar sehen wir uns in b. :-)

Re: Der Angestellte im öffentlichen Dienst - das unbekannt Wesen

Hi Falk,
das kann ich nachempfinden!

Mir fällt dazu ein, dass ich mal drei Jahre lang direkt gegenüber des Sozialamtes der Stadt gewohnt habe. Mit Einblick (konnte wirklich kaum was dagegen tun, ausser nicht aus dem Fenster zu schauen) in ca. 5 oder 6 Büros des Amtes.
Pläuschchen, Käffchen, Pläuschchen, Käffchen..... das Arbeitsklima dort war offensichtlich sehr nett und stressfrei.
Die Pläuschchen und Käffchen gabs, möchte ich noch anmerken unter Kollegen. Publikumsverkehr gab es in den Büros scheinbar nicht.

Anfangs fand ich das ziemlich lustig, mit der Zeit fand ich das immer bedenklicher. Da hab ich dann nicht mehr aus dem Fenster geschaut :-)

Gruß Diet

Re: Der Angestellte im öffentlichen Dienst - das unbekannt Wesen

Hallo Falk,

ich glaube, dass Du mit Deiner Einschätzung bei einem Teil der Beschäftigten im öffentlichen Dienst richtig liegst. Ebenfalls richtig ist Deine Einschätzung, dass bei der Telekom heutzutage effizienter gearbeitet wird als vor der Privatisierung und der Öffnung des Marktes für Wettbewerber.

Fraglich ist allerdings m.E., ob die von Dir beschriebene Dienstleistung "Bauplanungsgenehmigung" (richtig?) von nichtstaatlichen Institutionen übernommen werden sollte. Ich weiß nicht, ob in diesem Bereich ein funktionierender Wettbewerb möglich wäre... zumindest gleichzeitig in einem Gebiet. Wenn es um die Genehmigung von Bauvorhaben geht, muss sich solch eine Institution an den gesetzlichen Vorgaben orientieren. Und da kann es eigentlich nur einen Entscheider geben, denn was für ein Chaos würden mehrere Entscheider mit unterschiedlichen Entscheidungen auslösen....?

Eventuell wäre es möglich, dass "der Staat" diese Dienstleistung für einen bestimmten Zeitraum ausschreibt, und dass private Firmen darum konkurrieren. Wenn die Firma, die den Zuschlag erhalten hat, nach Ablauf des Zeitraums gute Ergebnisse erzielt hat (Schnelle, korrekte Entscheidungen, wenig Korruption, wenige Prozesse vor Gericht, Kostengünstige Arbeit usw.) kann sie weitermachen, ansonsten wird neu ausgeschrieben.

Aber ich theoretisiere nur ein bisschen.

:vor diesem hintergrund frag ich mich ernsthaft, was an steuerhinterziehung unrechtmäßig sein soll.

Juristisches und moralisch empfundenes Recht sollen sich ja manchmal unterscheiden. :-)

Klaus

Re: Der Angestellte im öffentlichen Dienst - das unbekannt Wesen

Hi Falk,


: was meint ihr?

meine Erfahrungen mit dem Thema sind ja hier im Forum hinlänglich bekannt. Fühle Dich verstanden, ich leide mit Dir ;-)

Die einzige wohl wirklich praktikable Lösung hat ein sympathischer Herr aus Dresden gefunden:



Macht einen runden Eindruck. Gut, das geht leicht am Thema vorbei, aber es löst im Prinzip das gleiche Problem *g*

Gruß,
Felix


Re: Der Angestellte im öffentlichen Dienst - das unbekannt Wesen

moin felix,

das gefällt mir. ich frage mich schon lange, wie es überhaupt möglich ist, eigentum an grund und boden zu erwerben. irgend jemand muß doch ganz zu anfang mal grund und boden der allgemeinheit gestohlen haben. und eigentum an diebesgut kann man nicht erwerben - das ist ja wohl hinlänglich bekannt.

eine alternative zur kriegserklärung wäre vielleicht noch, ich würde mich hier bewerben. dann würde ich berühmt und hätte ganz viel geld. ok, ok das war'n schlechter scherz. (btw. seit wann darf man schlager als rock bezeichnen?) also doch die kriegserklärung an die bösen bauämter...

gruß falk

Re: Der Angestellte im öffentlichen Dienst - das unbekannt Wesen

(btw. seit wann darf man schlager als rock bezeichnen?)

Hey, ich hab' da reingehört. Ein Lied ist eindeutig Rock. Aaaber: Nach was für Kriterien die Plattenfirmen heutzutage ihre Verträge vergeben ist mir schleierhaft. Immerhin sind das Studioaufnahmen, und die Dame klingt noch nicht richtig toll. Aber gut ausschauen tut sie.

Servus,
Markus

Re: Der Angestellte im öffentlichen Dienst - das unbekannt Wesen

...
(ich selbst habe vorgestern - kein witz - bis 21.30 uhr gearbeitet.)

Hauptsache, Du hast dabei auch etwas verdient.
Ich "arbeite" seit langer Zeit auch bis in diese Nachtstunden und - keine Sau bezahlt dafür! ;-(

es kann doch wohl nicht angehen, daß sich diverse leute auf meine kosten den arsch breitsitzen!
:

So isset und so wird et immer sein.
Das musst du akzeptieren oder mitmischen und für dich selbst nutzen.

Vor allen Dingen:
Fahr persönlich ins Amt!
Zu einem Kaffeeplausch sind die immer bereit.
Schick jedoch niemals ne eMail:
Die wird erst immer nach stundenlanger Verspätung gelesen, weil es zwischenzeitlich immer so lange dauert, die TIPPEX-Spuren, der letzten Antwort-Mail vom Bildschirm zu löschen! *g*

SCNR
greetings
Werner








Re: Der Angestellte im öffentlichen Dienst - das unbekannt Wesen

Hallo Falk,

o.g. damen und herren nehmen gar nicht erst den hörer ab.

Diese schöne Sitte macht sich aber, im Zeitalter der Telefone, die die Nummer des Anrufers anzeigen, auch in der Industrie breit.

ist das zu fassen? ist es zu glauben, daß ich mit meinen mühsam erarbeitetenden steuergeldern solche arroganz, ignoranz und faulheit finanziere?

Das machst du (und ich und einige Andere auch noch) nicht erst seit gestern.

da platzt mir glatt der kragen!

Mir nicht mehr.Ich hab mich auf´s Schreiben verlegt und schicke den Ämtern nur noch Briefe, wobei ich deren Briefe (ganz phantasielos, wie sonst!) als Vorlagen verwende.
z.B.an das Finanzamt, wenn ich den Steuerbescheid für´s Auto bekomme: Ihr Antrag auf Zahlung der Kfz-Steuer ist eingegangen und befindet sich in der Bearbeitung.Von telefonischen und schriftlichen Nachfragen bitte ich abzusehen, da dies die Bearbeitung nur verzögern würde....
Der gleiche Seich, den ich bekomme, wenn ich meine Einkommensteuer da abgeliefert habe. Und dann habe ich mit der Überweisung exakt so viel Zeit, wie die mit der Steuerrückzahlung haben. Mahnungen werden mit dem Hinweis au den enormen Arbeitsaufwand beim Verdienen der Abzüge zurückgewiesen. Nur reagieren muß man immer, das funktioniert.
Billige Rache, ich weiß, aber macht auch manchmal etwas Spaß.Wenn nicht anderes hilft, kommt die Frage, ob das schlechteste Finanzamt Deutschlands unbedingt nochmal in die Presse will.

während der nichtgewerkschaftlichen also unrechtmäßigen(!) kaffeepause nie jemand ans telefon ging.

Das siehst du falsch: das sind dienstliche, informelle Gespräche!!!!!
:
: (ich selbst habe vorgestern - kein witz - bis 21.30 uhr gearbeitet.)

Kenn ich auch bis zum Überdruß.
:
: es kann doch wohl nicht angehen, daß sich diverse leute auf meine kosten den arsch breitsitzen!

Die wirst du auch immer und überall finden.
:
: die lösung kann nur sein: privatisierung der verwaltung - ähnlich wie bei bei post und telekom. dann würden die werten herrschaften endlich anfangen, für ihr geld zu arbeiten.

das stimmt, gerade die sind in der letzten Zeit sehr kundenfreundlich geworden! Aber was erwartest du in einer Zeit, in der schon Squire- Telecasters (lt. Iehbääähh- Annonce)"amtlich" klingen? Meine kommt wieder unter den Hammer, ich komm nicht klar darauf, ich bleib bei meinen "Schippsen- Kopien".

: was meint ihr?

Am Freitag, den 1.7.05 können mich auch alle kreuzweise, dann fahr ich nach Balliehn!
:
: wütend

bringt nichts außer Bauchweh! Verleg dich auf´s Schreiben. Dann hast du immer einen Nachweis, wann du laut gemacht hast, und kannst sie damit schnell am Hintern kriegen, wenn etwas zu lange dauert.
:
: falk
Gruß
Peter
PS: Und es gibt auch nette, freundliche, hilfsbereite und sogar fleißige Beamte und Angestellte auf den Ämtern!



Re: Der Angestellte im öffentlichen Dienst - das unbekannt Wesen

Hallo Falk,

o.g. damen und herren nehmen gar nicht erst den hörer ab.

Diese schöne Sitte macht sich aber, im Zeitalter der Telefone, die die Nummer des Anrufers anzeigen, auch in der Industrie breit.

ist das zu fassen? ist es zu glauben, daß ich mit meinen mühsam erarbeitetenden steuergeldern solche arroganz, ignoranz und faulheit finanziere?

Das machst du (und ich und einige Andere auch noch) nicht erst seit gestern.

da platzt mir glatt der kragen!

Mir nicht mehr.Ich hab mich auf´s Schreiben verlegt und schicke den Ämtern nur noch Briefe, wobei ich deren Briefe (ganz phantasielos, wie sonst!) als Vorlagen verwende.
z.B.an das Finanzamt, wenn ich den Steuerbescheid für´s Auto bekomme: Ihr Antrag auf Zahlung der Kfz-Steuer ist eingegangen und befindet sich in der Bearbeitung.Von telefonischen und schriftlichen Nachfragen bitte ich abzusehen, da dies die Bearbeitung nur verzögern würde....
Der gleiche Seich, den ich bekomme, wenn ich meine Einkommensteuer da abgeliefert habe. Und dann habe ich mit der Überweisung exakt so viel Zeit, wie die mit der Steuerrückzahlung haben. Mahnungen werden mit dem Hinweis au den enormen Arbeitsaufwand beim Verdienen der Abzüge zurückgewiesen. Nur reagieren muß man immer, das funktioniert.
Billige Rache, ich weiß, aber macht auch manchmal etwas Spaß.Wenn nicht anderes hilft, kommt die Frage, ob das schlechteste Finanzamt Deutschlands unbedingt nochmal in die Presse will.

während der nichtgewerkschaftlichen also unrechtmäßigen(!) kaffeepause nie jemand ans telefon ging.

Das siehst du falsch: das sind dienstliche, informelle Gespräche!!!!!
:
: (ich selbst habe vorgestern - kein witz - bis 21.30 uhr gearbeitet.)

Kenn ich auch bis zum Überdruß.
:
: es kann doch wohl nicht angehen, daß sich diverse leute auf meine kosten den arsch breitsitzen!

Die wirst du auch immer und überall finden.
:
: die lösung kann nur sein: privatisierung der verwaltung - ähnlich wie bei bei post und telekom. dann würden die werten herrschaften endlich anfangen, für ihr geld zu arbeiten.

das stimmt, gerade die sind in der letzten Zeit sehr kundenfreundlich geworden! Aber was erwartest du in einer Zeit, in der schon Squire- Telecasters (lt. Iehbääähh- Annonce)"amtlich" klingen? Meine kommt wieder unter den Hammer, ich komm nicht klar darauf, ich bleib bei meinen "Schippsen- Kopien".

: was meint ihr?

Am Freitag, den 1.7.05 können mich auch alle kreuzweise, dann fahr ich nach Balliehn!
:
: wütend

bringt nichts außer Bauchweh! Verleg dich auf´s Schreiben. Dann hast du immer einen Nachweis, wann du laut gemacht hast, und kannst sie damit schnell am Hintern kriegen, wenn etwas zu lange dauert.
:
: falk
Gruß
Peter
PS: Und es gibt auch nette, freundliche, hilfsbereite und sogar fleißige Beamte und Angestellte auf den Ämtern!