Aussensaiter Forum

Diskussionen mit neuen Beiträgen

Hier darf jeder frei heraus seine Meinung sagen, solange niemand beleidigt wird. Auf Postings von Vollidioten sinnvollerweise gar nicht erst antworten.
Extrem unerwünscht sind reine Werbe-Beiträge. Danke.

(-) Header verbergen



Übersicht

(Gitarre) Außerirdische in der Strat?

Liebe Gemeinde!

Leider klang meine Strat nicht immer so toll, wie ich mir das vorstellte. Ehrlich gesagt, schob ich das bisher auf meine Finger und meinen Amp. Jetzt hatte ich aber ein paar andere Strats im direkten Vergleich und an meinem Amp in den Händen und da waren schon ein paar Kracher dabei. Noch mehr langweiliger Kram. Aber auch viel Mist.

Okay, ich mag die Farbe meiner Tokai ganz gern. Das Bodyshaping finde ich grandios, der Hals ist super. Das Tremolo habe ich ausgetauscht, die Mechaniken folgen demnächst, die sind billiger Mist. Sollte ich mir jetzt eine neue Strat kaufen? Nö. Gibt ja immer noch die Möglichkeit, Tonabnehmer auszutauschen.

Vorher habe ich ein paar der guten, der langweiligen und der schlechten auch mal "trocken" gehört. Ehrlich gesagt, fand ich da keine großen Unterschiede - nur die schlechten fühlten sich auch unangenehm an. Das war weniger zu hören als mehr zu spüren. Meine Tokai war im guten Mittelfeld.

Also neue Tonabnehmer. Nach längerer Internet-Recherche fiel meine Wahl auf DiMarzio Area 58 für Hals und Mitte und Area 61 für den Steg. Wieso die? Weil ich über die ganz nette Clips auf Youtube fand. Dann ersteigerte ich mir bei ebay den 61 und lötete ihn einfach ein. Sind ja nur zwei Kabel dran, beim einstallierten Billlllllawrence ja auch, also den da und den anderen da. Fertig. Und schon falschrum gelötet, in den Zwischenstellungen kommt nur Grütze. Also die Kabel vertauschen, wieder den Kram zusammenschrauben, stimmen, Amp an und los.

Der Area 61 brachte sofort genau das fehlende Quentchen Biss, das mir bisher an meiner Strat gefehlt hatte. Ich hab dann sofort die 58 bei Thomann geordert, weil ich komplett überzeugt war. Die sind dann auch prompt gekommen, genauso prompt eingelötet worden und klingen genau so, wie ich das wollte.

Vielleicht wären Kinmans noch besser gewesen. Oder irgendwelche Seymour Duncans oder sonstwas anderes Brummfreies (das ist bei mir ja Pflicht). Der 61er diMarzio war halt der erste Verfügbare bei ebay. Jetzt sind die Dinger drin und fertig. Hätte mir der 61er nicht gefallen, hätte ich ihn einfach bei ebay weiter vertickt.

Mich stört ja nur, dass ich bei Aera irgendwas immer an diese Außerirdischen denken muss.

Gruß

erniecaster

Re: (Gitarre) Außerirdische in der Strat?

hallo matthias!

na lass das aber nicht den lone* lesen... :-)

ja, pickup wechseln macht schon spaß.

aber in anlehnung an lone*s bedenken ist mir da ein witziger vergleich eingefallen:

pickups tauschen ist so, wie seiner in die jahre gekommenen frau strapse zu schenken!

wenn man bei dieser analogie bleibt, kann man zu folgenden ergebnissen kommen:

1) die frau bleibt die gleiche.
2) wenn einem die strapse gefällt, macht das spielen mit der frau vielleicht trotzdem einfach mehr spaß.
3) wenn es auch die neue strapse nicht mehr bringt, braucht man halt eine neue frau. laut lone reicht aber evtl. auch aus, erst einmal nur ihren hals operativ zu entfernen und gegen einen neuen ersetzen zu lassen.

gruß martin

p.s.:
...der mit seinen neuen stauver AVRs schon sehr zufrieden ist, auch wenn die "frau" nur eine billige mex strat ist. die interessanteste entdeckung: man kann wirklich den stegpickup alleine benutzen, und zwar clean, angezerrt und als brett. so etwas war mir mit einem single coil am steg wirklich neu!

Re: (Gitarre) Außerirdische in der Strat?

Tach Martin,

also nix gegen Strapse - ob allerdings Strapse vonsich aus mehr Spaß schon machen ?

Jedenfalls scheint mein PickupAnsinnen falsch verstanden worden zu sein.

Gemeint habe ich immer das verbessern insich - also vintage mies nach vintage gut.

Logisch kannich eine Strat mit Kinmann oder aktiven Pickups usw. oder wahnsinnigen Outputern verändern - ich denke aber immer konkret an verbessern des Istzustandes - nicht verändern.

Schön wie sich das jetzt editieren lässt...

GruZZ *




Re: (Gitarre) Außerirdische in der Strat?

Hallo!

Über Claus´ Sätze zum Austausch von Teilen an der Strat habe ich lange nachgedacht und ich habe ihn etwa so verstanden:

Wenn Du an einer schlechten Strat mit vintage-Ausrichtung alles mögliche austauschst, wird daraus vielleicht eine schlechte moderne Strat. Oder andersrum. Eine schlechte, dünn klingende Strat in eine schlechte, fett klingende Strat umzubauen ist kein Problem.

Unmöglich dagegen ist, eine schlechte Strat in eine gute Strat umzubauen.

Und ein Problem besteht darin, den Unterschied zwischen einer guten und einer schlechten Gitarre in Worte zu fassen. Wenn man eine gute gespielt hat, weiß man meistens, dass es eine gute ist. Die Erfahrung, viele Gitarren in der Hand gehabt zu haben, hilft dabei, die Bandbreite zu kennen.

Klischeebeispiel: Wer zehn Squier und eine Mexico Standard kennt, hält die Mexico Standard für eine Supergitarre. Da ist aber noch ein bißchen Luft nach oben...

So habe ich Claus verstanden. Ob er das so sagen wollte oder nicht, weiß ich nicht.

Gruß

erniecaster



Re: (Gitarre) Außerirdische in der Strat?

Hi,

Unmöglich dagegen ist, eine schlechte Strat in eine gute Strat umzubauen.

ich halte das nach wie vor für Unfug.

Versuchsaufbau hierzu: du nimmst eine gaaanz tolle Strat A und eine durchschnittlich-nichtssagende Strat B, und tauscht nach und nach alle Bauteile von A nach B, bis A zu B geworden ist und umgekehrt. Da ist kein Voodoo im Spiel. Eine Strat klingt wie die Summe ihrer Einzelteile, Punkt.

Die einzige Frage, die man sich stellen muss, ist die des Preises. Mal eben Korpus und Hals zu tauschen ist monetärer Suizid, aber ein Feintuning (für Anglisten: fine tuning) an Pickups oder Tremolo halte ich für vertretbar. Wobei ich schon generell sagen muss, dass ich es für einen Irrweg halte, sich eine billige Strat nach und nach aufrüsten zu wollen, weiiiil ich eben schon denke, dass das HOLZ die Basis des Klangs ist. Eine Strat aus Pfefferminzfaserplatte mit Ulme-Hals wird immer mäßig bleiben, denn man kann einen Scheißhaufen nicht polieren, das verschmiert nur. Strats der Liga Rockinger/Diego usw können hingegen durchaus Basis für richtig gute Strats sein, denke ich. Von "Basis" würde ich sprechen, wenn sich das Instrument für einige Hunderter zum feuchten Traum entwickeln ließe.

Gruß, ferdi


Re: (Gitarre) Außerirdische in der Strat?

Hallo ferdi,

das ist eine Frage der Definition. Was ist an der Strat die Gitarre? Wenn Du die Mechaniken, das Tremolo, Hals, Korpus und Pickguard mit allen Teilen dran auswechselst - bleibt die Buchse. So gesehen, ist der Satz, dass man eine schlechte Strat nicht zu einer guten umbauen könne, natürlich schlicht falsch. 

Bei einem Umbau nach meiner Definition bleiben Korpus und Hals erhalten. Wenn man eins von beiden austauscht, ist das eher der Bau einer neuen Gitarre (und die Zerstörung der alten).

Bei dem Umbau von Tremolo und Pickups bin ich Claus´ Ansicht. Damit lässt sich der Charakter einer Strat nicht völlig umbiegen.

Gruß

erniecaster



Re: (Gitarre) Außerirdische in der Strat?

Hi,

so gesehen liegen wir uns in den Armen - ich würde eine Gitarre auch immer nur dann kaufen, wenn ich Hals und Korpus auf keinem Fall tauschen würde. Beides bildet für mich "die Gitarre". Claus sieht das anders und würde Hälse tauschen.

Ich denke aber, dass das Trem - im Unterschied zu den Pickups - einen ebenso wesentlichen Einfluss auf den akustischen, trockenen Sound hat wie Hals und Korpus. Schließlich ist es nur das Trem, durch das die Saitenschwingung überhaupt in Kontakt mit dem Korpus kommt. ZB sind Callaham (fett) und Wilkinson VSV (brilliant) bestimmt so unterschiedlich wie ein Erlenkorpus und ein Mahagonikorpus! Und ein Trem kann man unaufwändig tauschen, ohne das Gefühl zu haben, die Gitarre zu zerstören, oder?

Pickups sind Geschmacksache und der elektrische Sound hängt mit tausend (na gut, hundert) Faktoren außerhalb der Gitarre zusammen, sodass man kaum allgemeingültige Aussagen treffen kann, außer, dass sie schon einen wesentlichen Unterschied machen, in dem sie quasi das Nadelöhr / die hohle Gasse bilden, durch das der Grundsound aus Saiten, Trem, Korpus und Hals gehen muss.

Ich grüße dich, Matthias.

ferdi


Re: (Gitarre) Außerirdische in der Strat?

hallo zusammen!

: so gesehen liegen wir uns in den Armen - ich würde eine Gitarre auch immer nur dann kaufen, wenn ich Hals und Korpus auf keinem Fall tauschen würde. Beides bildet für mich "die Gitarre". Claus sieht das anders und würde Hälse tauschen.

genau diese erkenntnis hat mich ja auch dazu geführt, mir dann doch eine staufergitarre bauen zu lassen. strats mit mittelmäßigen hälsen und bodies habe ich inzwischen drei stück zuhause. nun muss endlich mal etwas wirklich amtliches her!

interessanterweise fing die suche nach einer amtlichen strat so ziemlich geanu an dem tag an, als rollis ehemalige tokai les paul bei mir ankam. in diesem moment wusste ich, was ich persönlich von einem instrument erwarten kann.

gruß martin


Re: (Gitarre) Außerirdische in der Strat?

Hi,

interessanterweise fing die suche nach einer amtlichen strat so ziemlich geanu an dem tag an, als rollis ehemalige tokai les paul bei mir ankam.

ja, bei mir haben Les Pauls auch dazu geführt, dass ich mich für Strats interessiert habe...  * duck und weg *

Schurz beiseite, du fandst meine Strat ja ein bisschen zu scharf, jetzt, wo wieder ein normales Tonpoti drin ist (statt no-load) solltest du sie mal wieder spielen... hat erstaunlich viel ausgemacht und gefällt mir besser. Wir haben ja eh noch ne Rechnung für die Weihnachtsferien offen, richtig?

Gruß, ferdi


Re: (Gitarre) Außerirdische in der Strat?

Hi,
ich habe dieselbe Pickupkombi in meiner Partscaster (Rockinger Maple Strathals, Body einer japanischen Fernandes 62er Stratkopie, Kluson Deluxe Vintage Trem mit Stahlblock, Gotoh Tuner, Fender Noload Pots) und kann nur bestätigen, dass die Pickups richtig gut sind.
Ich hatte mal ein Kinman Bluesset, das mir in den Mitten aber zu kräftige war. Wie sich die anderen Sets von Kinman anfühlen, kann ich nicht sagen, klanglich stehen die DiMarzios den Kinman sicher nicht nach und sie haben dieselbe Dynamik wie echte SCs und ich finde, sie klingen auch so. DiMarzio macht halt nicht nur Pickups für die harten Jungs, sondern auch richtig gute Noiseless Strat-Pickups. Wenn man dann noch jemanden findet, der sie einem in den USA kauft und schickt, sind sie auch noch um ein ziemliches Eck billiger. Die Online-Shops dürfen die Pickups leider nicht nach Europa verkaufen...
Grüße
Christian