Re: The Last Tube => the first Digital ?
[ verfasste Antworten ] [ Thread-Anfang ] [ Aussensaiter-Forum ]
Beitrag von Oly vom April 02. 2003 um 14:58:49:
Als Antwort zu: Re: The Last Tube => the first Digital ? geschrieben von Friedlieb am März 28. 2003 um 15:08:28:
Hi Friedlieb,
diese Versuchsanordnung hätte natürlich was.
Aber ich denke, man muß da auch 'n bißchen Sound, Bespielbarkeit und Psychologie mit in's Spiel bringen. Wenn ich mir 'ne dicke Jazzmama umschnalle mit so 24er Mädchensaiten :-))) kommt mir gar nicht erst der Gedanke, was von Steve Satrianipetrocelli zu spielen (Psychologie), weil es nahezu unmöglich ist, mit solchen Saiten 7657656-tel in einen Takt bei 2342 bpm unterzubringen (Bespielbarkeit)und weil es sich dann auch noch "komisch" anhören würde (Sound).
Bei ausgiebigen Langzeittests bin ich aber zu der Überzeugung gekommen, daß im Endeffekt der erzeugte Sound die größte Rolle in meinem Spielverhalten ausmacht. Irgendwann hab ich nicht mehr drüber nachgedacht, daß ich 'ne Tele inne Finger habe, wenn ich das VG8 auf ES 175 gestellt habe, oder auf Banjo, oder auf 12-String Ricky, oder, oder, oder ...
Das einschneidenste Erlebnis hatte ich, als ich mal 'n paar Monate so'n Gitarrensynthie geliehen hatte - also wo man dann Sounds von ganz anderen Instrumenten einsetzen kann. Bei 'nem Saxophonsound z.B. hab' ich komplett anders gespielt - ganz andere Linien usw.. Klar, es hat sich nicht angehört, als ob ein Sax-Spieler spielen würde - aber ich konnte plötzlich (zumindest in meinen Ohren) viel jazziger spielen. Irgendwelche Oktavsprünge oder chromatische Durchgänge hörten sich einfach besser an, als wenn ich sowas mit 'nem Gitarresound gespielt hatte. (Total ätzend kam aber Piano rüber :-))))
IMHO läßt irgendwann mal das haptische Erlebnis nach (gegen das ich ja auch nicht gefeit bin - wenn ich die Kohle hätte, hätte ich mindestens 8764585 Gitarren) und dann ist nur noch wichtig, was aussem Amp rauskommt.
Ach ja - und noch 'ne Sache, die ich nicht ganz verstehe - es gab so'n paar Postings, da hieß es, daß man diesen Modelling-Kram ja für's (Home-)Studio am besten einsetzen könnte, aber live nimmt man doch lieber 17 verschiedene Gitarren. Ich persönlich finde, daß es doch eigentlich genau umgehkehrt ist: Im Studio mach ich doch Sachen, die kein Momenterlebnis sind, die man sich zigmal anhört, wo man den Sound richtig hört usw, usf. Da nehm ich doch lieber 'ne richtige 12-saitige, 'ne richtige Dobro, 'ne Slidgitarre mit 876er Saiten und 2 Meter Saitenabstand - aber live? Wozu? Wer hört denn im allgemeinen Soundwirrwarr, ob's 'ne gemodellte Les Paul oder 'ne richtige is? Die Frage ist doch, wen außer der Musikerpolizei interessiert es, ob die Gitarrenarmee den Wert eines Einfamilienhauses hat? Klar - aus Showgründen vonner E-Gitarre auf 'n Banjo zu wechseln seh ich ein - aber vonner Tokai Les Paul auf 'ne Ibanez Les Paul und dann zu 'ner Gibson Les Paul (und alle auf StandardStimmung) - das kann ich nicht nachvollziehen. Ich hab' ja auch die eine oder andere Klampfe zuhause rumstehen - aber das war eindeutig der "Haben-Wollen-Faktor", der mich zum Kauf veranlasste - nicht, weil ich NUR mit dieser neuen Gitarre den bestimmten Quietschton im dritten Takt des neuen Liedes erzeugen konnte :-)))
Gruß
Oly
verfasste Antworten:
Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.
|