Nun auch Gedanken von der Warte des b


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Beitrag von burke vom März 07. 2003 um 15:02:30:

Als Antwort zu: (Session) Fazit des Pilgerers geschrieben von ullli am März 04. 2003 um 21:31:07:

Hallo,

vor genau einer Woche machte ich mich auf den Weg zur Session VIII. Das nehme ich zum Anlaß, die Punkte der Diskussion aufzugreifen, über die ich mir Gedanken gemacht habe. Es gibt da nämlich etwas, was sich in manchen Beiträgen wiederholt und was ich irgendwie auch auf mich beziehe. Dazu aber später. Zunächst möchte ich mich dem Lob für Jochen anschließen, das ich ihm auch schon persönlich ausgesprochen habe: von mir ein herzliches Dankeschön für die Mühe, Zeit und Enegergie, die Du für uns in das Projekt "Session VIII" reingesteckt hast. Nächstes mal stelle ich mir einen Wecker, damit ich früher mit Aufräumen helfen kann. Den "Klönschnack" gegen Ende mit Dir, bo²gie, Daniel, Thorsten, Hammondman, Veronika und Jürgen (bitte nicht hauen, wenn ich jemanden vergessen habe) fand ich besonders nett (bo²gies Story über die ausgefallene PA im Motorradclub fand ich klasse!).

But let's get to the point. Ich lese häufig Sätze wie diese:

  • Auf der anderen Seite ist es mir mehrere Male so gegangen, dass ich vor Laerm und Gegniedel geflohen bin

  • wer sich zur Schau stellt, sollte wenigstens halbwegs wissen, was er tut

  • am Freitagabend wurde IMHO zu viel sinnbefreit "rumgegniedelt"

  • hier oder da könnte eine Art Blockwart oder Zeremonien-Master an den einen oder anderen Verstärker treten und ihn nicht herunterregeln, sondern ganz ausknipsen

  • Einfacher wäre es aber, die Gniedler würden sich gleich zurückhalten.

  • Oft wird aus dem "Miteinander" ein Wettkampf gegeneinander gemacht

  • Zu wenig "Bescheidenheit und Zurückhaltung" der Beteiligten. Ist vor allem bei Leuten festzustellen, die in ihrem "normalen" Leben wenig Spielpraxis mit anderen haben. Zwar verständlich, dass die sich auch mal "austoben" wollen, aber da werden oftmals zu wenig "rote Karten" verteilt

  • kontraproduktiv (...), wenn ich mich auf die bühne stelle und eigentlich gar nicht so recht weiß, was ich spielen soll - und also einfach drauflosdudel. wenn ich dann auch noch dickfällig genug bin, bleib ich gleich mal stundenlang auf der bühne stehen und blockiere damit selbige. (...die tendenz war am freitag durchaus gegeben, und es gab leute, die deshalb fast abgereist wären.)

Da mache ich mir doch Gedanken. Aus welchem Grund auch immer, ich fühle mich mitangesprochen. Schuldig im Sinne der Anklage? Ich weiß es nicht. Ja, ich spiele gerne schnell und stopfe ab und an mehr Töne in einen Takt, als er verträgt. Aber gerade auf den Sessions versuche ich, mich so weit zurückzuhalten, daß das Ergebnis zumindest für meine Ohren noch verträglich ist. Schön konnte ich diese Art der Zurückhaltung - zugunsten des musikalischen Erlebnisses und Ergebnisses - auf den akustischen Sessions trainieren (die mir immer mehr Spaß machen, da ein akustisches Saitenstrument immer Neuland für mich ist).

Aber es kann durchaus so sein, daß meine Wahrnehmung anders ist und ich mit den dann doch schon mal vorkommenden Solo-Orgien den Zuhörern auf den Zeiger gehe. Mein Dilemma lautet deshalb: bin ich zu selbstkritisch? Oder gerade nicht? Wenn ich nicht bemerke, daß mein Gedudel keinem gefällt, würde ich zukünftig um eine "rote Karte" bitten. Ich habe bei mir das Defizit bemerkt, daß ich wenige "Standardsongs" (nach)spielen kann. Das werde ich mal anpacken; der Link mit den Tabs war mir nicht bekannt. Bisher klappte es einigermaßen, wenn ich mir die Chords kurz abgeschaut habe, aber mir mehr Songs draufschaffen ist sicher nicht verkehrt.

Mein Fazit daraus geht aber in eine andere Richtung: wenns ein Problem gibt: name it. Woody hat es kurz angesprochen. Ich fände es auch besser, daß man mir direkt sagt, daß ich vielleicht lieber mal ne Pause einlegen soll. Deswegen schmolle ich bestimmt nicht, sondern hol mir lieber noch ein kaltes Bier. Besser, als im Nachhinein zu lesen, daß ein ungenannter Personenkreis chronisch Songs kaputtdudelt und deswegen manchen sogar die Lust an der Session vergällt wird. Ich denke, daß man sich nicht ärgern braucht, wenn es einem gar nicht gefällt, sondern daß man -ggf. auch zu mehreren- zu erkennen geben kann, daß der Klangchaos keinem mehr Spaß bereitet (und man statt dessen z.B. was produktiveres aufspielen möchte/ könnte).

In diesem Sinne; hoffe ich doch, daß Euch auf kommenden Sessions der Anblick der fast einzigen spitzen Kopfplatte nicht die Laune verdirbt ;-)

thx for your patience
Burkhard


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