Re: (Gitarre) squier strat


[ verfasste Antworten ] [ Thread-Anfang ] [ Aussensaiter-Forum ]

Beitrag von Ingo Z. vom März 11. 2002 um 20:48:04:

Als Antwort zu: Re: (Gitarre) squier strat geschrieben von falk am März 11. 2002 um 19:50:10:

Hallo Falk!

: genau das haben sich viele gitarrenhersteller vor ein paar jahrzehnten auch gesagt: "der korpus ist ein brett, an dem man alles festschrauben kann." und genau das ist ein trugschluß. auch der korpus einer e-gitarre wird von den saiten in schwingung versetzt und es ensteht hier eine nicht zu unterschätzende wechselwirkung...

Ja, ich kenne Deine Meinung dazu. Aber ich sehe das ganze vorrangig aus physikalischer Sicht und da erscheint mir aus mechanischen Gründen der Korpus eine eher untergeordnete Bedeutung zu haben (Masse, Solidität, Abmessungen)

Ich sehe sogar das "Mitschwingen" irgendwelcher Teile, außer der Saite selbst, sogar als schädlich an, da dadurch die Saitenschwingung(-en) "gegengekoppelt" und damit abgeschwächt wird. Die sog. "death-spots" bei Bässen kommen aus dieser Ecke, nur ist hier der Hals der Übeltäter, der bei bestimmten Frequenzen in Resonanz gerät und die Schwingung der Saite abschwächt.

Allerdings muß man IMHO immer auch die Oberschwingungen diskutieren, denn das Spektrum (amplituden- bzw. größenmäßige Verteilung der einzelnen Harmonischen) sind ja DAS bestimmende Merkmal eines Klanges. Die Schwingungen des Korpusses sind durchaus auch zu merken, wenn man die Hand auflegt (nur zum ertasten natürlich:-).

Ich könnte mir z.B. vorstellen, daß das Obertonspektrum eines Saitentones meßbar vom Material des Korpus abhängt, was letztendlich den Klang beeinflußt. Ob man es hört und ob die elektrsche SIgnalkette nicht alles sowieso ganz anders "formt", ist ja gerade die Diskussion.

Aber ich konnte außer der Sustaingeschichte beim Vgl. Original gegen Squier nichts Atemberaubendes in Sachen Soundunterschieden feststellen, wobei meine umgebaute Klampfe rein signaltechnisch sogar besser klang, als die passive Original-Strat (mehr Mitten und Höhen durch die Aktivelektronik).

Für ein schwingendes System "gespannte Saite" wäre es am besten, wenn es in einer IDEAL STARREN Vorrichtung eingespannt wäre, denn dann könnten sich alle Oberschwingungen so ausbilden, wie es die Mathematik theoretisch beschriebe (Lösung der Saitengleichung -> Differentialgleichung mit Randbedingungen... a long time ago). Ein Beispiel für die Richtigkeit dieser Aussage sind einige Modelle des Bass-Herstellers BASSLINE, der die Bass-Hälse extrem dick konstruierte und so das ultimative Sustain erreichen wollte und wohl auch konnte. Allein wegen des Preises konnten sich die Ungetüme nicht durchsetzen.

Gruß Ingo


verfasste Antworten:



Dieser Beitrag ist älter als 3 Monate und kann nicht mehr beantwortet werden.