Widerspruch!
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Beitrag von Matthias vom Januar 15. 2002 um 19:06:17:
Als Antwort zu: (Philosophie) Henry Rollins über das Musik-Biz: Lesenswert! geschrieben von Jim am Januar 15. 2002 um 09:56:53:
Liebe Gemeinde!
Einer muss ja mal gegenhalten.
Glaubt Herr Rollins denn eigentlich, die Weisheit für sich gepachtet zu haben? Wieso kann er entscheiden, was gut und was schlecht ist?
Für mich ist die Musik von H. R. auch nur auf das Stilelement Krach gebaut. Das ist nicht unbedingt viel und besonders einfallsreich. Wenigstens handwerklich könnte er sich an der einen oder anderen Stelle durchaus von den zitierten Spice Girls eine Scheibe abschneiden.
Darüber hinaus vermittelt H. R. eins überhaupt nicht: Freude. Dass freudige Musik banaler wirkt als frustrierte, liegt in der Natur der Sache. Deswegen ist fröhliche Musik aber nicht schlechter als deprimierte.
Der Mann ist Richtung Vergangenheit orientiert. Noch ein gedanklicher Fehler. Wenn er behauptet, dass sich K. Richards an C. Berry orientiert hat, an wem hat sich dann C. Berry orientiert? Irgendwann landen wir dann beim ersten Menschen, der die Erfindung der Musik bei einer schallenden Ohrfeige gemacht hat. Das ist Unsinn.
Keine andere Gesellschaft hatte jemals den Zugriff auf eine so stark verdichtete Musikgeschichte. Wir können jetzt ALLES hören, was zur Zeit produziert wird. Und glaubt Herr Rollins ernsthaft, dass die minderbemittelten Zeitgenossen und Kollegen Mozarts unsterbliche Musik hinterlassen haben? Nein, die sind vergessen, fertig. Warum aufregen über zweitklassige Musik von heute?
Kurz gesagt, Herr Rollins versucht, die Lufthoheit über den Stammtischen frustriert Musiker zu erobern. Setzen, sechs. Klappe halten, Musik machen.
Mahlzeit
Matthias
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