(Aussensaiter) Ein Lebenszeichen und was ich musikalisch grade mache


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Beitrag von Cleemens vom Dezember 05. 2020 um 17:45:44:

Hallo,

nachdem ich in den letzten Jahren mehr stiller Mitleser gewesen bin, wollte ich mal wieder etwas ausführlicher von mir hören bzw. lesen) lassen. Zumal sich bei mir musikalisch ziemlich viel getan und verändert hat in den letzten Jahren und ich euch auch gerne vorstellen möchte, was sich daraus inzwischen langsam entwickelt.

Angefangen haben die Veränderungen letztlich damit, dass sich vor knapp fünf Jahren meine leipziger Band (sozusagen die letzte Inkarnation von „malenkij wolk“) aufgelöst hat, nachdem der Leadgitarrist ausgestiegen war. Das Ganze war organisatorisch eh schon schwierig, da ich zu jeder Probe aus Berlin kommen musste, wir dadurch eher unregelmäßig geprobt haben und auch selten auf der Bühne standen. Gemeinsam haben wir dann festgestellt, dass uns drei in der Band verbliebenen die Motivation und die Energie fehlte, entweder zu dritt weiter zumachen, oder (was musikalisch wesentlich sinnvoller gewesen wäre) jemand Neuen für die Leadgitarre zu finden. Wir haben dann dementsprechend die Band aufgelöst.

Ich habe dann überlegt, wie ich es anstellen kann, dass das Musik machen für mich nicht irgendwann ganz einschläft und habe eine schon seit längerem schlummernde Idee in die Tat umgesetzt und mir einen klassischen Gitarrenlehrer gesucht. Zum einen, weil ich mein klassische Gitarrenspiel weiterentwickeln wollte, und zum anderen weil es mich sehr gereizt hat zum ersten Mal überhaupt Gitarrenunterricht zu nehmen. Ein gutes halbes Jahr nach der Auflösung der Band habe ich dann angefangen bei einem jungen berliner Gitarrenlehrer und Lautenisten, mit dem ich inzwischen auch sehr gut befreundet bin, Unterreicht zu nehmen.

Ich habe ja immer schon eine Affinität zu alter Musik. Dadurch, dass mein Lehrer sich in seinem Musikerleben auf alte Musik spezialisiert hat, ist Barock- und Renaissancemusik relativ schnell zu einem Schwerpunkt geworden. Im Frühjahr letzten Jahres habe ich mir dann recht spontan und ohne genau zu wissen was ich eigentlich darauf spielen will eine Tenorukulele angeschafft. Im Zusammenhang damit, bin ich dann über eine Reihe von Bearbeitungen von Barockstücken für Ukulele und damit auf die Verwandtschaft der Ukulele mit Renaissance- und Barockgitarre gestoßen. Das hat mich dann so gepackt, dass ich mir inzwischen vom Instrumentenbauer eine Ukulele habe bauen lassen, und mich intensiv mit dem Spielen von alter Musik auf der Ukulele beschäftige.

Irgendwann kam dann der Wunsch nicht nur für mich im Wohnzimmer Musik zu machen, und da es als klassischen Amateurmusiker so gut wie keine Auftrittsmöglichkeiten als Solist gibt (was ich auch nachvollziehbar finde), habe ich dieses Jahr im Sommer angefangen Stücke auf Video aufzunehmen. Daraus ist inzwischen ein kleiner YouTube-Kanal geworden, auf dem man sich anhören und anschauen kann, was ich musikalisch inzwischen mache. Es würde mich freuen, wenn der eine oder andere Lust hat, mal reinzuhören.

Parallel zur alten Musik beschäftige ich mich auch mit zeitgenössischer klassischer Musik und habe auch angefangen ein bisschen für klassische Gitarre zu komponieren.

Ich wünsche den Umständen trotzend einen frohen Advent und eine gute Weihnachtszeit!

Viele Grüße

Clemens




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