Re: (Aussensaiter) Ein Lebenszeichen und was ich musikalisch grade mache
Beitrag von Cleemens vom Dezember 06. 2020 um 17:26:58:
Als Antwort zu: Re: (Aussensaiter) Ein Lebenszeichen und was ich musikalisch grade mache geschrieben von andi-o am Dezember 06. 2020 um 12:13:38:
Hallo Andreas,
Danke für Deine Rückmeldung. Freut mich, dass Dir meine Videos gefallen.
Tja, meine Versuche, Musik irgendwie professionell zu betreiben, sind inzwischen gut 10 Jahre her und waren im Rückblick zum Teil arg blauäugig. So nach dem Motto, wenn ich nur genug Musik mache, und genug Menschen meine Musik mögen, wird’s schon klappen.
Ich hör natürlich nach wie vor gerne Rockmusik (im Moment mit großer Begeisterung The Who), habe aber tatsächlich kein Bedürfnis meine Songs noch zu spielen (keine Ahnung, ob ich diese Sachen auch mal wieder ausgrabe, aber momentan kann ich mir das nicht recht vorstellen). Meine E-Gitarren schlafen seit der Bandauflösung im Koffer und auch meine Westerngitarre kommt nur ganz selten raus. Meine nächste größere musikalische Investition wird evtl. eine Barockgitarre werden. Das muss allerdings noch warten. Es gibt da leider praktisch keine ordentlichen Mittelklasseinstrumente, nur ein paar Einsteigergitarren, die für ihre Qualität sehr teuer sind. Da bleibt meistens nur der Gang zum Gitarrenbauer, oder ein geduldiges Durchwühlen des Gebrauchtmarktes. Irgendwann wäre auch eine Laute toll, aber da wäre die spieltechnische Umstellung, die ich machen müsste sehr viel größer.
Die Ukulele hat es mir echt sehr angetan, ich spiele aber mindestens genauso viel und gerne klassische Gitarre.
Nun, die Ukulele ist ursprünglich natürlich in ganz anderen musikalischen Kontexten zu Hause. Die Verbindung zur klassischen Musik kommt letztlich über die Renaissancegitarre, die, abgesehen davon dass sie doppelchörig besaitet ist, die gleiche Stimmung wie die Ukulele hat. Hier z. B. ist die Verwandtschaft unüberhörbar. Über ein bis zwei Ecken mehr ist damit auch eine Verwandtschaft zur Barockgitarre da. Die ist zwar klanglich schon anders, hat aber auch eine sogenannte rückläufige Stimmung. Damit kann man Repertoire für die Renaissancegitarre direkt aus der Originaltabulatur spielen und Barockgitarrenmusik lässt sich gut für Ukulele bearbeiten. Dass die Ukulele für klassische Musik entdeckt worden ist, ist auch noch nicht so lange her. Inzwischen gibt es aber eine sehr lebendige Amateurcommunity und auch ein paar Profis, die sich entweder ganz auf Ukulele konzentrieren (z. B. Samantha Muir), oder die Ukulele in ihre musikalischen Tätigkeiten aufgenommen haben (Rob MacKillop oder auch Valerie Savage fallen mir da ein).
Ich würde auch entweder Ukulelist oder ganz gradlinig Ukulelespieler sagen.:-)
Viele Grüße
Clemens
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