Re: (Philosophie) Lynyrd Skynyrd / Rewiew


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Beitrag von Elwood vom Juni 04. 2009 um 10:13:11:

Als Antwort zu: Re: (Philosophie) Lynyrd Skynyrd / Rewiew geschrieben von Der Felix am Juni 04. 2009 um 09:21:36:

Hallo alle,
Hi Felix.


Das ist ein spannendes Thema mit reichlich Zunder. Ich hadere auch immer noch mit mir, da zum Beispiel Chick Corea einer meiner absoluten Lieblingsmusiker ist,
ich aber seinem weltanschaulichen / religiösen Standpunkt sehr kritisch gegenüber stehe. Ich weiß nicht, wie ich sowas schlußendlich bewerten soll.


Zu dem hier aber noch kurz was anderes:


: Oder dem Zakk Wylde z.B., dem nehme ich auch nicht ab, daß er tatsächlich bzgl Afghanistan und Irak nur schwarz und weiß sieht.


Ich ehrlich gesagt schon. Du warst doch auch auf dem Konzert letzten Dezember (?)
in Köln in der LMH, oder? Als er ein Lied "all den tapferen amerikanischen Männern und Frauen in Uniform im Irak" widmete, mußte ich kräftig schlucken, dachte aber: Na gut, bei den Amis läuft das eben anders und solche Dinge haben einen anderen Stellenwert und ich bin schließlich zu einem Ami auf´s Konzert gegangen, da muss man halt....etc..


Als er dann im Nachsatz anfügte, er widme dieses Lied "all den tapferen amerikanischen Männern und Frauen in Uniform im Irak", weil diese schließlich "jeden Tag ihr Leben riskieren damit wir nicht von Terroristen angegriffen werden" (so Z.W. sinngemäß) wurde der schale Geschmack in meinem Mund noch erheblich schaler. Na gut, dachte ich, ich sehe das eben anders, das ist mir ja unbenommen.


Den Vogel schoß er dann aber ab, als er das begonnene Lied nach zwei Akkorden nochmal abbrach und gänzlich ironiefrei hinterherschob "Achso, ja. Das Lied ist natürlich auch für all die tapferen deutschen Soldatinnen und Soldaten, die im Irak sind".


Ich finde ja, wer schon unbedingt politische Botschaften von einer Bühne herab entsenden will, der dürfte - ganz gleich wessen Inhalts oder Geisteshaltung diese Botschaften entsprechen - ruhig mal einen Blick in eine Zeitung geworfen haben.


Für das Konzert, dass ich leider eh nur so mittel fand, war das nochmal ein ganz gehöriger Dämpfer. Diesen Satz hier:


: Er ist ja ein schlauer Kerl.


halte *ich* seit diesem Abend für unwahr. Aber ich kenne Zakk Wylde auch fast nur von diesem Abend.


Wie gesagt, ein abschließendes Urteil darüber, wie man solche persönlichen Rezeptionskonflikte zwischen Politik / Religion und Musik für sich oder allgemein auflösen könnte habe ich selber nicht. Ich finde es aber wirklich ein hochinteressantes Thema und hoffe, dass noch mehr Leute sich dazu äußern.


Viele Grüße


Helge




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