(Gurte) Der ultimative Strapslocken und Gurte ThreadBeitrag von jonas vom Oktober 10. 2008 um 22:02:03: Grüßeuch!Da surfe ich mal wieder durch die Weiten des Netzes auf der Suche nach unnützem aber hübschen Zierrat für meine Gitarren, in diesem Falle Gurte (da gibt's aber auch 'n paar leckere Custom Hersteller, Mamma Mia, ein Segen, dass ich blank bin....), oder spezieller, ein Gurt für meine noch zu vollendende Flying V, und da is mir was aufgefallen: ich bin doof. Und dann noch was: ich habe unendlich viele Gurte, mehr als Gitarren. Und dann habe ich auch noch fast jedes Straplocksystem, was man kaufen kann. Ich bin bekloppt.... Naja, habe ich mir gedacht, fasse ich doch mal ein paar Erfahrungen zusammen, vllt. hilft das ja mal jemanden nicht so viel Zeuch anzuhäufen, wie ich das habe. Oder hier hat jemand noch viel mehr von dem Zeuch und möchte seine Erfahrungen mit uns teilen. Sodele, Gurte, was hamwa denn da: Ledergurte einfach, Ledergurte doppelt genäht, halbseidene Jodi Head Dragon Gurte und Gurte aus Holz, einmal von Levy's, einmal aus Costa Rica. Fangen wir mal an: Ledergurte einfach, also einlagig finde ich nicht so prall, da sie die Eigenschaft haben, sich gerne mal in die Schulter zu graben (grade bei Les Pauls oder ähnlich schweren Panzern). Außerdem leiern hier gerne schonmal die Löcher aus, wenn man die Schaller Straplocks benutzt. Sollten auch aufgerauht sein, sonst rutscht's den ganzen Abend munter durch die Gegend.... Ledergurte 2-3lagig: steifer als 1 lagige, graben sich nicht so schnell in die Schulter, sehr stramm, das Problem mit ausgefransten Löchern gab's bei mir kaum, eher das Problem, die manchmal nicht gut erweitern zu können für das Schaller Strapsen System.Auch hier ist die aufgerauhte Vaiante zu empfehlen, also Wildeleder oder so... Jodi Head Dragon Gurte: erstens mal sind die äußerst hübsch, ich habe einen güldenen und einen schwarzen Gurt. Die sind mit so 'ner Art chinesischer Seide mit Drachenmotiven überzogen auf eine Schicht Polsterung, Leder und die Rückseite ist aus irgendeinem Schaumstoff, was sehr billig wirkt, aber auch extrem rutschfest ist. Der verstellbare Teil des Gurtes ist mehrlagig aus weichem Leder gefertigt. Insgesamt ein schicker Gurt, wirkt aber billig und ist imo auch krass zu teuer... Holzgurte von Levy's und aus Costa Rica: Ja, das sind ja eigentlich beides Heartwodd Gurte, ABER, der Gurt aus Costa Rica ist aus der Zeit bevor die Heartwood Leute sich die Rechte daran gekauft oder die Idee geklaut haben oder was weiß ich und kosteten bei ebay damals auch nur gerade mal 25. Die Levy's sind soweit ich das verstanden habe Lizenzprodukte von Heartwoods oder so und kosten auch gleich mal gemütliche 80-90 im Laden. Frechheit! Naja, die sehen aber schon toll aus (man kann zwischen versch. südamerikanischen Edelhölzern wählen), der Tragekomfort ist besser, als man es erwarten würde, es tut zumindest nicht weh, schneidet nicht oder so. Aber sie rutschen, und wie! Und wenn man lange Haare hat (Männer wie ich z.B.,-)) verfangen die sich gerne zwischen den Holzplatten. Das tut dann weh. Auch 'nem Mann,-))) Generelles Problem für mich bei allen Gurten: meistens sind die mir zu kurz, ganz im Ernst. Ich habe die Ketarre ja nicht in den Kniekehlen hängen, aber bei manchen Gurten frage ich mich schon, ob's die echt nur in Jazzer und Fusiongrößen gibt. Naja, man kann ja zum Glück wenn man viele Gurte hat die versch. verstellbaren Lederenden tauschen und so wenigstens 2-3 passende Gurte basteln. Bemerkung am Rande: schonmal darüber nachgedacht wie sehr die Länge des Gurtes das Spielgefühl verändern kann? Da lohnt sich das ermitteln des Mittelwertes von "perfekt spielbar" und "sieht noch nicht schwul aus". Zusammenfassung: Optisch und tragekomfortmäßig sind die Jodi Head Dragons weit vorne, vor den Ledergurten und den Holzdingern (die aber optisch Platz 1 mit den Dragons teilen). Demnäxt kommt mir noch so'n Jodi Head Vintage-Gurt in's Haus in den passenden Farben für die V, mal sehen was der kann. Straplokse: Ich habe hier zur Auswahl Schaller Straplocks, einen Nachbau derselben von Boston, die Dunlop Straplocks, Marvel Straplocks, Grover Straplocks und Göldo Multi-Lock Strapper sowie einen selbstsichernden Gurt von ????. Generell kann ich vorab schonmal sagen, dass ich finde, das keines der Systeme perfekt ist. Schaller Straplocks: der Industriestandard, kennt jeder denke ich. Der große Nachteil der Dinger besteht darin, dass der Teil, der am Gurt befestigt wird sich permanent löst, wenn man es nicht alles zusammenpappt mit Loctite oder so. Außerdem gibt's bei dem System eine große mechanische Reibung so dass permanent Metallstaub produziert wird (man hört's schon knistern....) und außerdem gibt es eine nicht zu unterschätzende Hebelwirkung dadurch, dass das ganze nicht wackelfrei ist. Mir hat's so schon mehrfach mal Gurtpins aus der Gitarre gezogen. Nicht so schön. Mir ist mit dem System auch schon 2x eine Gitarre vom Gurt gefolgen.... Boston Nachbau: erstaunlicherweise massiver ausgeführt als das Schaller System, da wackelt es auch nicht so sehr, das ist schonmal schön! Ansonstend erselbe Driss wie beim Schaller. Übrigens sind die Boston Straplocks nicht kompatibel zu meinen Schallers. Komisch. Dunlop Straplocks: große Gurtpins in den ein Zapfen eingeführt wird, welcher am Gurt befestigt ist, d.h. es wird von der Pin-Innenseite gesperrt, und nicht wie bei Schaller von der Pin-Außenseite. Befestigung des Pins am Gurt erfolgt mittels Federring und ohne Schraube, ist total simpel und hält bombig. Das System ist imo wirklich gut und mir ist noch nie eine Gitarre vom Gurt gefallen damit, allerdings ist hier genau wie auch bei den Schallers ein wenig Metallstaub in Dauerproduktion und es kann auch mal quietschen. Zudem hat der Gurt viel Spielraum durch die Leitgängigkeit des Systems, es schaukelt immer ein wenig. Nicht wirklich schlimm, aber irgendwie auch etwas unsexy... Marvel Straplocks: die gibt's afaik noch nicht so lange. Das ist ein seeeehr massives System, bei dem der Gurtpin von außen umschlossen wird, aber komplett, und nicht mit einer U-förmigen Öffnung wie bei Schaller. Im Konterstück am Gurt ist ein Zugknopf der bei Betätigung 3 kleine Metallstifte aus oder einfährt und somit das System öffnet oder schließt. Das schöne ist, durch die 3-Punkt Arretierung wackelt's nicht viel und es gibt auch keine Metallspäne. Das Konterstück am Gurt ist zudem mittels Rändelschraube befestigt, d.h., wenn sich was löst kann man es mit der Hand wieder nachziehen, super! Aber auch das System ist nicht perfekt, wenn der Zugwinkel zu steil ist, kann es sich schonmal lösen (ist mir auf der Flying V dauernd passiert am oberen Gurtknopf....). Göldo Multi-Locks: das sind im Prinzip Schaller Straplock kompatible Gurtpins mit Innengewinde, so dass man eine große Rändelschraube aufschrauben kann, die so groß ist, das ein Gurt nicht abfliegen sollte. Sehr simpel, sehr hübsch, sehr hochwertig gemacht (nur die Holzschraube, die taugt nix, nimmt man besser eine gute Edelstahlschraube. Man muß allerdings beachten, dass nur Schrauben mit sehr kleinen Köpfen passen!!). Tscha, leider löst sich auch hier die Rändelschraube gerne und oft und wirklich sicher fühle ich mich daher nie damit. Aber es ist ein verdammt schickes System, eben wie das Gretsch von früher, wobei das viel kleiner Rändelköpfe hatte und demnach außer Optik imo nicht viel bietet. Grover Straplocks: die habe ich erst seit dieser Woche, nachdem ich die Marvels von der FV runtergeschmissen habe. Das sind von der Konstruktion her ähnliche Systeme, wie das Göldo. Mit 2 Unterschieden. 1. gibt's die nur in krassen (imo hässlichen...) Formen, Schädel, Eisernes Kreuz und Stern jeweils in gold oder silber. 2. Und das ist das wirklich genial simple bei dem System: es werden 2 unscheinbare Gummirringe mitgeliefert. 1 kommt unter den Gurtpin in eine dafür vorgesehen Fräsung und hält somit den Metallpin vom Body weg und klemmt ihn zudem schön rutschfest ein-> tebdebtiell lockert sich das nicht so schnell. Der 2. Gummiring kommt auf die Unterseite der Rändelschraube und verklemmt diese damit mit dem Pin. Genial einfach, einfach genial! Wenn's das mit der Göldo-Optik gäbe mit etwas größeren Köpfen (die Groverköpfe sind echt groß, da rutscht nix raus) würde ich die mit Kusshand säckeweise kaufen. Noch was zur Befestigung; beim Schaller, Boston und beim Dunlop System muß man darauf achten, dass der Gurt nicht zu dick ist, sonst wird es eng, bei den anderen genannten Systemen war die Montage einfacher und passte auch überall schnuckelig. Wenngleich die Holzschrauben, die es bei den Grovers dazu gibt echte Männerschrauben sind, da kannse sein Schwein dran aufhängen. Zudem haben sie eine gute Qualität. Beste Qualität der Schrauben hatte aber imo Schaller, die war aus ganz hervorragendem Material und ich liebe einfach hochwertige und gute Schrauben! Ist mit soweiso ein Rätsel, warum keine Edelstahlschrauben im GItarrenbau für alle Teile zum Einsatz kommen. Wäre schick, wenn jemand vllt. noch andere Systeme kennt und pro und contra postet, auch was Gurte angeht, ich würde mich freuen! Macht's gut!
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