(Amps) Neujahrskater oder: Hat der Womanizer einen kurzen Schwanz?


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Beitrag von The stooge vom Januar 02. 2006 um 12:30:08:

Mojn allersaits und ich wünsche gut gerutscht zu sein.

Ich hatte - Ihr erinnert Euch - einen der B-Ware Womanizer von Music-Town bestellt. Heißgemacht durch die Lobeshymnen hier im Forum waren die Erwartungen entsprechend hoch, gesteigert wurde die Spannung noch dadurch, dass der nette Nachbar, der das Paket während meiner Abwesenheit in Kölle angenommen hatte, zwischen den Jahren seinerseits verreist war und ich es erst gestern nachmittag in Empfang nehmen konnte.

Eingestöpelt und an Stelle des POD mit der heimischen Stereoanlage verkabelt, Equalizer und Kompressor erst mal in Mittelstellung, Drive und Level zurückhaltend - na ja, die Beschreibung der nächsten vier Stunden Gekabel, Gekurbel und Gefluche erspare ich Euch. Meine unmusikalische Nachbarin ist dem Nervenzusammenbruch sicher einen entscheidenden Schritt näher ;-))).
Jedenfalls, das Ergebnis war bestenfalls suboptimal, es glich meinen vielen unbefriedigenden Versuchen, den Gitarrenton mit D.I., Nobels Soundstudio, H&K Crunchmaster o.ä. über die Anlage zu verstärken oder auf die Platte zu nageln: Topfig, indirekt, undynamisch, die Zerre hörte sich an, als hätte ich den Eingang von meinem 70ties Partymixer übersteuert. Hatte ich aber nicht. Meinen Gitarrenton à la Fender zu kriegen, wo man mit Anschlag, PU-Wechsel oder Lautstärkepoti über Clean und Crunch entscheidet, war hoffnungslos. Auch die paar Töne, die ich auf die Platte bannte, klangen Scheiße.
Am Ende dachte ich schon, ich hätte es an den Ohren und wechselte wieder zum POD, und siehe da: ich hatte es nicht. Alles klang wie gehabt.

Drei mögliche Gründe für den Flop:

1. Ich habe ein Montagsgerät erwischt.
2. Ich bin zu blöd/werde zu alt zum Umgang mit derart komplexer Technologie und daraus leitet sich auch der nächste Grund ab:
3: Dat Ding is nix für mich.

Zu 1: Glaube ich nicht. Mit Amp out angeschlossen an die Endstufe vom Fender klingt es ok.
Zu 2: Mit dem POD kam ich auf Anhieb zu recht, und das hat viel mehr Knöppe. Aber wenn mir jemand auf der Eifelsession ein wenig Nachhilfeunterricht erteilt, gerne.
Zu 3: Schon eher. Wahrscheinlich liegt es wie so häufig an der Frequenzkorektur des D.I., die doch noch ein Pult mit Möglichkeit der Nachkorrektur erfordert und nicht so einen Primitivmixer wie meinen. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, wie man das komplizierte Zusammenspiel von Endröhren, Ausgangstrafo und Lautsprecher analog simulieren will, hier hat das POD eindeutig die Nase vorn. Und den Nuclear-Switch, wo man 14 bD Gain zuschalten kann, finde ich auch nicht unbedingt durchdacht, das hätte man regelbar regeln sollen.

Sei’s wie es sei, ich habe bereits mein Widerrufsrecht reklamiert und gleich geht das Ding auf die Rückreise nach Neubrandenburg.

Da ich nur ein T im Vornamen habe, sage ich nicht, der Womanizer ist Scheiße oder Hype. Er entspricht aber offensichtlich nicht meinen Anforderungen - Spielen im stillen Kämmerlein und problemloses Recording mit PC. Das kriegt das POD IMHO besser hin; die Latenz hält sich in Grenzen, wenn man die Effekte und den Hall weglässt und erst im Computer nach der Aufnahme zumischt. Dies nur für alle, die Ähnliches damit vorhaben und denen so möglicher Weise eine Enttäuschung erspart bleibt.
Ach ja, @ KlausP: Der Pregain EQ war ebenfalls schwergängig.

Ne schöne Jrooß, Mathias


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