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(Technik) Gesangsaufnahme (Recording)

Hi Leute! Ich hab' da ein Problem, vielleicht kann mir ja hier jemand weiterhelfen oder ein paar wertvolle Tipps geben *hoff*

Bastele schon länger ein bischen mit Logic Audio rum und hab' auch hier und da mal versucht 'ne Gitarre oder Gesang aufzunehmen. Allerdings immer unter doch sehr bescheidenen Verhältnissen, meistens ein SM58 bzw. ein SM57 von Shure über ein kleines Spirit Pult direkt innen Computer.

Da ich aber wie gesagt mit den Ergebnissen nicht so recht zufrieden war, gerade was die Gesangsaufnahmen meiner Freundin betrifft, hab' ich mich entschlossen mal ein paar Euro in ein halbwegs vernünftiges Mikro zu investieren. Für ein Neumann hat's zwar nicht gereicht, aber für ein Audio Technica AT3035 (was haltet ihr davon) Ich hab' von sowas nicht wirklich die Ahnung, hab' aber von Audio Technica Mikros eigentlich nur gutes gehört und mal einen Blindzugriff gewagt, zumal mir der Preis von nichtmal 200Euro ganz ok schien.

Aber jetzt zum eigentlichen: Es klingt zwar schon besser bzw. anders, aber so richtig umhauen tut mich das immer noch nicht! Und das liegt bestimmt nicht an den Sangeskünsten meiner Freundin, die sind nämlich imho ziemlich gut! Und an meiner Soundkerte glaub' ich auch nicht (Terratec EWX24/96)

Und da erinnere ich mich an die Aussage eines Produzenten, ich glaub' es war Peter Wolf(?), der meinte, DAS WICHTIGSTE ÜBERHAUPT beim aufnehmen und woran man niemals und auf garkeinen Fall sparen sollte seien gute Mikrofonvorverstärker! Liegt da jetzt der Hund begraben? Ist das wirklich des Rätsels Lösung. Hab' mir mal die Preise angeschaut und da liegt die Vermutung schon nahe, dass so ein Focusrite Preamp nicht umsonst weit über 2000Euro kostet und mit Sicherheit 'etwas' besser klingt als die Preamps meines Spirit Pultes.

Wie seht ihr die ganze Sache? Bin an allem interessiert, was für Equipment benutzt ihr, wie nehmt ihr auf (speziell Gesang) und gibt's da ein paar gewisse Grundregeln die man beachten sollte? Wie gesagt, ich bin noch ziemlich unerfahren auf dem Gebiet!

Ein gutes Beispiel was ich meine sind die Aufnahmen von Glashaus. Ich meine jetzt nicht die Musik, sondern den Sound der Vocals, wie die aufgenommen sind, das klingt so direkt, warm und fett. Klar, die haben wahrscheinlich Zeugs von dem ich nur träumen kann, aber irgendwie muss es doch möglich sein ein wenig in die Richtung zu kommen. Bei mir klingt das alles irgendwie sehr flach und unlebendig.

Ich hätte die Möglichkeit relativ günstig an einen dbx386 Preamp zu kommen, allerdings ist das immernoch ein Haufen Geld. Lohnt sich so eine Investition wirklich, kennt jemand das Gerät? Oder sollte ich besser in einen kompletten Channel Strip investieren? Die sind aber meist nur mono...

Ach Gott, Fragen über Fragen, bin für jede Antwort und jeden Tipp dankbar!!

Grüße michel

Re: (Technik) Gesangsaufnahme (Recording)

: Und da erinnere ich mich an die Aussage eines Produzenten, ich glaub' es war Peter Wolf(?), der meinte,
HEHE!!! War das mein Vater?? Der heisst zufällig genau so! Nur mit doppel F! ;) , ist aber bestimm kein Produzent!!

Den Gesang sollte man auf jedenfall mit einem Röhrenmikrofon aufnehmen, nur sind die sauteuer, aber das klingt schon ganz anders und warscheinlich macht das auch den Unterschied den du als flach und unlebendig charakterisierst! Denn die Verzerrungen, die ein Röhrenmikrofon erzeugt empfindet das menschliche Gehör als warm und angenehm.

Was auf jedenfall eine grosse Rolle spielt, ist der Raum in den du aufnimmst, da musst du einfach mal rumexperimentieren!
Wichtig ist auch wie man in das Mikrofon reinsingt!
Der Gesang kommt wesentlich druckvoller, wenn man so nah wie möglich an das Mikrofon rangeht (wenn man schreit vielleicht nicht unbedingt), aber auch da solltest du einfach mal rumexperimentieren... anschliessend das Gehör entscheiden lassen!
Ausserdem kannst mit ein paar dezenten Effekten(Hall... aber keinen Badezimmerhall ;)) den Gesang noch aufpeppen.

Mhh ich hoffe ich konnte dir wengistens ein bisschen weiterhelfen....

Re: (Technik) Gesangsaufnahme (Recording)

Hallo,

: Den Gesang sollte man auf jedenfall mit einem Röhrenmikrofon aufnehmen,

Nicht unbedingt. Manche nehmen auch z.B. ein SM58 oder SM57 dafür. Mick Jagger verwendet glaub ich letzteres.
Meine Gesangslehrerin nimmt auch mit solchen einfachen Micros auf, ihre Stimme hat mehr Druck als manche anderen abkönnen - die gehen natürlich nicht davon kaputt, es klingt nur schlechter.


: Ausserdem kannst mit ein paar dezenten Effekten(Hall... aber keinen Badezimmerhall ;)) den Gesang noch aufpeppen.

Hall ist gut, dezent nicht unbedingt. Auf Gesangsspuren gehört i.d.R. ziemlich viel Hall. Wenn Du die Spur separat hörst, klingt das total übertrieben, aber es kommt ja aufs Endergebnis an. Bei Backing Vocals kann sogar stakes Delay Sinn machen - allerdings nur bei Passagen, in denen kein Text gesungen wird, da die verständlichkeit dabei sehr leidet.

Gruß, Oli

Re: (Technik) Gesangsaufnahme (Recording)

Hi Folks!

: Nicht unbedingt. Manche nehmen auch z.B. ein SM58 oder SM57 dafür.

Hihi, da könnte man jetzt wunderbar streiten. Es hängt letztendlich einfach von der Stimme ab. So viel Geld könntest Du mir gar nicht zahlen, dass ich über ein SM58 singen würde *g*
Die besten Aufnahmen sind bei mir über ein (a...teures) Großmembran-Mic in einer Studiokabine gelungen. Mein live-Mikro (Kondensator-Mic, Sennheiser) kannste z.B. für Aufnahmen vergessen, zumindest bei uns daheim. Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass der passende Raum für Aufnahmen fehlt...

: Hall ist gut, dezent nicht unbedingt. Auf Gesangsspuren gehört i.d.R. ziemlich viel Hall.

Auch da bin ich anderer Meinung. Mit der "Menge" des Halls wäre ich sehr vorsichtig, dann lieber mit der "Art" experimentieren. Ein leichtes Delay ist auch bei Frontstimmen manchmal angebracht.
Ob etwas mehr oder weniger Hall hängt auch von der Art des Songs ab.

Klein-Doc verdeutlicht mal (besagtes Großmembran-Mic in Studiokabine, Aufnahmen über Cubase resp. Logic; Achtung: Irish Folk folgt, wer's nicht abkann... *g*) mit ein paar kurzen Demos (wirklich kurz):

Beispiel 1: Hier haben die Flöten wesentlich mehr Hall als der Gesang...
Follow me up to Carlow

Beispiel 2: Her mit dem Hall, je mehr - desto besser. Dazu noch ein nettes Delay und fertig ist der Kirchenchor...
Trees they do grow high

Nur meine Meinung ;-)

Viele Grüße
Doc

P.S.: eine dickes Danke an Tom2 für die Hilfestellung via Chat ;-)

Re: (Technik) Gesangsaufnahme (Recording)

Moin - Kaum schau ich mal wieder rein, lese ich sowas:

: Den Gesang sollte man auf jedenfall mit einem Röhrenmikrofon aufnehmen, nur sind die sauteuer, aber das klingt schon ganz anders und warscheinlich macht das auch den Unterschied den du als flach und unlebendig charakterisierst! Denn die Verzerrungen, die ein Röhrenmikrofon erzeugt empfindet das menschliche Gehör als warm und angenehm.

weia - Also, ich weiss nicht, wieviele hier schon mal den Vergleich hatten, aber ich habe sowohl mit den guten Neumann Roehren-Us aufgenommen, als auch mit Bruel&Kjaer, Schoeps und was noch alles. Und so eine Aussage wie die vom dOc kann ich einfach nicht unterschreiben!

Tatsache ist, dass die meisten (die meisten, nicht alle) menschlichen Stimmen im Bereich "leise, moduliert" bis "gemaessigt schreien" durchaus von Grossmembran-Mikrofonen profitieren, dass man sich damit aber auch immer Reflektionen einfaengt, die dann wieder vom Gesicht auf die membran geworfen werden, ist eines der Probleme, die man einfach nicht loesen kann. Und das ist kein Kleinkram, wenn man Pech hat, kann man bei Bewegungen des Kopfes schon mal einen Phaseneffekt hoeren - klar, der geht nachher im Misch unter, aber eben nur als Erinnerung, dass auch die perfektesten der profis sicher nie eine generelle Aussage treffen wuerden! Aber gut, Grossmembran nimmt man gerne, wenn man kann - nur sind viele von denen auch ohne Roehre, sondern zeitgemaess mit moderner Elektronik ausgeruestet, und klingen deshalb nicht schlechter! sie brauchen nur auch eine sehr saubere Phantomspeisung, sonst brummt und zischt es, und die wenigsten Pulte haben eine gute Phantoimspeisung, leider. Noch ein Grund fuer einen guten PreAmp!

Roehrenmikros zu pflegen und zu unterhalten ist ein Aufwand, der fuer jeden Hobby-Recorder rausgeworfenes Geld ist, finde ich. Selbst die AKG-Roehren, die ziemlich Betriebssicher konzipiert sind, kosten einen Haufen Geld und wollen gewartet werden.

Und das mit den Verzerrungen, das ist wohl von den Gitarrenamps hier ruebergeschwappt? So hat noch keiner bei uns im Studio gesungen, dass die Roehre im Mikro an die Grenze der Uebersteuerung gekommen waere...

Es kommt aber nun immer vor, dass eine Stimme einfach nicht mit einem bestimmten Mikro klingt, darum haben Studios eben immer ein paar mehr Mikros, und selbst ein TonI/Produzent, der absolut vernarrt in ein Mikro ist (wie ich mal eine Zeit in so eine Schoeps-Zigarre) wird immer andere Modelle ausprobieren, bis man was hat, was der Stimme gerecht wird.

Darum begreife ich auch nie, wie man ein Mikro kaufen kann, welches man nicht gruendlich getestet hat (okay, ein SM58 kauft man ohne Test...) - macht man doch auch nicht mit einem Amp, oder? Die Stimme ist eines der umfangreichsten und sensibelsten Instrumente, dem wird man mit einem mikro "nach Empfehlung" einfach nicht gerecht!!

: Was auf jedenfall eine grosse Rolle spielt, ist der Raum in den du aufnimmst, da musst du einfach mal rumexperimentieren!

Das ist ohnehin in fast allen Faellen das Problem - kein noch so gutes Mikro kann Probleme im Aufnahmeraum wettmachen, und es ist eben selten eine Loesung, einen Raum akustisch tot zu machen - abgesehen davon, dass das ncoh viel mehr Geld kostet :0) Aber eine gewisse Daempfung und Schalldispersion sollte schon sein, damit es keine Resonanzen gibt, und der Saenger/die Saengerin sich trozdem wohlfuehlt.

Oft unterschaetzt wird, denke ich, der psychologische Effekt. Selbst wenn jemand ohne Mikro singt wie ein Gott, kann er beim leuchten der roten Lampe und beim starren auf dieses Mikro ganz schoen einbrechen, und dagegen hilft nur Uebung, Erfahrung, Meditation...

Das mit den Effekten wuerde ich auch sagen, trocken klingt fast alles etwas kaputt, ein wenig nachhelfen muss man ausser beim Bass bei fast allen instrumenten mit Hallraeumen fuer einen natuerlichen Sound.

Ich nehme mal an, michel, dass Du alles immer fein zum maximal-Pegel aussteuerst und so? Ganz viel Druck geht verloren, wenn die Pegel nicht ganz nah an die 0dB ausgesteuert werden!!

Zum Thema Mikrofon-Vorverstaerker hatten wir hier schon mal einiges an Threads, mal eben aus dem Archiv konnte ich dieses Exemplar ziehen, aber da nachzugucken lohnt eigentlich immer ;-)

hier ging es mehr um PAs, aber PreAmps kamen drin vor

und ich wuerde auch sagen, dass das bei Dir angesagt ist, denn die billigen Pulte haben eben nicht so tolle PreAmps und EQs drin - ">dieser Thread geht darum.

Es gab noch einen wo Doc ein Mikro suchte, den finde ich gerade nicht, der war aber gut und umfangreich, meine ich zu erinnern... selber suchen :0)

gut Ton und viel Erfolg!
ullli

Re: (Technik) Gesangsaufnahme (Recording)

Hallo Doc,

deine links funktionieren bei mir nicht. Optisch läuft alles, nur kommt kein Sound.

Ob man mit einem SM58 die besten Gesangsaufnahmen hinbekommt, darüber will ich nicht streiten. Ich selbst hab noch nie irgendein teureres Mikro in der Hand gehabt oder gar ausprobiert. Ich wollte eben nur sagen, das MANCHE Sänger damit besser klarkommen.

Bis vor kurzem haben unsere Sänger im Proberaum gar keinen Hall benutzt, wir hatten auch kein Gerät zur Verfügung. Jetzt haben wir nen neuen Powermixer und drehen den Hall da zu ca. 2/3 bis zur Hälfte aus.
Auf die Idee, soviel Hall zu benutzen, wären wir von selbst nie hekommen, denn ohne die anderen Instrumente hört es sich halt total übetrieben an.

Gruß, Oli

Re: (Technik) Gesangsaufnahme (Recording)

Moin,

Bis vor kurzem haben unsere Sänger im Proberaum gar keinen Hall benutzt, wir hatten auch kein Gerät zur Verfügung. Jetzt haben wir nen neuen Powermixer und drehen den Hall da zu ca. 2/3 bis zur Hälfte aus.
: Auf die Idee, soviel Hall zu benutzen, wären wir von selbst nie hekommen, denn ohne die anderen Instrumente hört es sich halt total übetrieben an.


OK, für den "live-sound" im Proberaum ist viel Hall in Ordnung. Aber nicht für eine Aufnahme, das klingt schnell unprofessionell/ kaschiert. Hört man oft bei schmierigen Schlagerfuzzis (an alle Schlager-Künstler hier: ich meine die echt grottenschlechten Klamotten, die man in den einschlägigen Radiosendungen hört ;-) )

Ciao,

burke

Re: (Technik) Gesangsaufnahme (Recording)

: OK, für den "live-sound" im Proberaum ist viel Hall in Ordnung. Aber nicht für eine Aufnahme, das klingt schnell unprofessionell/ kaschiert. Hört man oft bei schmierigen Schlagerfuzzis (an alle Schlager-Künstler hier: ich meine die echt grottenschlechten Klamotten, die man in den einschlägigen Radiosendungen hört ;-) )

Ich finde auch das man es mit den Hall nicht übertreiben sollte... kann schnell unangenehm klingen!
Der Hall sollte so dezent sein, das die Stimme noch sehr direkt klingt und der Hall nicht bewusst wahrgenommen wird!

Re: (Technik) Gesangsaufnahme (Recording)

Danke für die vielen Antworten, aber worum es mir eigentlich ging, war ob es wirklich Sinn macht nochmal 'ne Stange Geld in einen Mikrofonvorverstärker zu investieren!? Um Hall und so kümmere ich mich eh erst später in Logic. Und wie eure bzw. die allgemeine Meinung über sogenannte Channel Strips ist, die Dinger die Preamp, Compressor und EQ in sich vereinen. Z.B. der EnVoice und Konsorten.

Lieber 'nen richtig guten Preamp oder ein Channel Strip, der alles ein bischen kann?

PS: Wie schon gesagt hab' ich auch schon mit 'nem SM58 aufgenommen bzw. meine Gitarre mit einem SM57, das klingt auch wunderbar! Im Gegensatz zum AT3035 passt das SM58 aber keinen Fatz zu der Stimme meiner Freundin!