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Übersicht

(Band) No more Mr Niceguy...

Hi Leute,
aus aktuellem Anlass und als Nebenprodukt eines retroHeadz-Chats:

Wie, wann und warum habt Ihr

- Eure Band(s) aufgelöst
- Eure Band(s) verlassen
- von Eurer Band(s) rausgeschmissen worden?

Bitte ehrliche Antworten, das könnte spannend werden...
Auf viel response freut sich

Tom(2)

Re: (Band) No more Mr Niceguy...

Hi TomTom,
entweder ich mach 'ne Lebensgeschichte d'raus oder nur 'ne kleine Zusammenfassung:
Letztere:
Da ich nun seit über 25 Jahren in Bands spiele kann ich Dir beim besten Willen nicht mehr ohne gröbere Forschungen sagen wie und wann nur soviel:
also bei den ersten Bands bin ich immer gegangen und hab mit halt eine etwas bessere Band gesucht um musikalisch "weiterzukommen". Dann haben wir eine Zeitlang "bessere Tanzmucke" (Eagles, Penny McLean - kennt noch einer Lady Bump - Neil Sedaka, und so Zeugs) gemacht und sind ganz gut in den Ami Clubs (nicht gut bezahlt aber dafür kostete der Screw-Driver nur 50 Cents) im Geschäft gewesen. Dann ging der Keyboarder, Ersatz war nicht zu finden und die Band löste sich auf.
Dann noch 'n paar so Tanz- oder auch Galabands (was immer da der Unterschied ist) die sich irgendwie immer von selbst auflösten (der Eine hörte wg. Familie auf, der Andere wollte keine Tanzmusik etc...) - also kein konkreter Schuldiger. Nach meinem ersten USA Aufenthalt wollte ich unbedingt Country ala Alabama machen und sah mich diesbezüglich in der Szene um. 'ne Band war schnell gefunden, denn in MUC gibts relativ viele Countrybands und dementsprechend auch viel Wechsel. So blieb ich 7 Jahre in diesem Musikstil hängen, nicht ohne immer wieder als Aushilfe bei Rock 'n' Roll Bands (meine heimliche Liebe ist eben der R 'n'R) tätig zu sein. Dann hatte ich irgendwann die Nase von "den Hüten" voll (wundert mich heute daß ich's so lang dort ausgehalten hab') und hab' mir 'ne echte Rock 'n' Roll Band gesucht. Die löste sich auf wegen Wegzug (beruflich) vom Keyboarder, der noch Sänger und Hauptakteur war. Fast ein Jahr lang war ich nur als Aushilfe unterwegs bis ich die Teddys vor zwei Jahren gefunden habe. Bei denen macht's mir Spass - Kohle gibts auch und derzeit keine Auflösungserscheinungen in Sicht *tocktocktock aufholzklopf*.
Zusammenfassend ist zu sagen. Die anfänglichen Auflösungsgründe -> Suche nach "besseren Bands"; dann "Änderung der Musikrichtung" incl. wo gibts mehr Kohle, also auch wirtschaftliche Gründe; dann bis dato "Wo machts am meisten Spass" incl. wirtschaftliche Gründe, wobei die jetzt eben eine eher untergeordnete Rolle spielen.
Ich weiß irgendwie Thema verfehl, aber wo ich gerade so am schreiben war.....

bayrische Grüsse

Klaus

Re: (Band) No more Mr Niceguy...

Hallo,

hier meine Erfahrungen:

1. Die ersten Bands

Die ersten Bands in denen ich gespielt habe waren alles Schülerbands, die bildeten sich immer aufgrund von Schulfeten oder ähnlichem und zerfielen dann wieder sehr schnell weil kein geeigneter Proberaum vorhanden war.

2. Die erste richtige Band

Nach zwei Jahren habe ich diese Band verlassen, da mir ein musikalisches Weiterkommen nicht möglich erschien. Der Schlagzeuger und der Bassist sahen die Proben eher als Gelegenheit sich zu besaufen, als konstruktiv zu proben. Die Trennung erfolgte aber freundschaftlich und ich habe auch noch gelegentlich bei Gigs ausgeholfen.

3. Die zweite richtige Band

Dort habe ich den alten Gitarristen ersetzt, die Band löste sich leider auf, nachdem die beiden kreativen Köpfe der Band wegen Studiumsplatzwechsel und Umzug ca. 150 km weiter weg wohnten und nicht mehr regelmäßig zur Probe kommen konnten.

4. DIE BAND (halt _die_ eine richtige Band mit der man es hätte schaffen können :-))

Diese Band existierte ca. 6 Jahre bis zum großen Krach. Sie bestand aus zwei Studenten (ich und der Bassist) und aus zwei Leuten (Sänger, Schlagzeuger) ohne Schulabschluß (das soll hier jetzt nicht überheblich klingen) deren einzige Perspektive die Musik war. Sie lebten von Gelegenheitsjobs und nur für die Musik. Am Anfang (die ersten 3 Jahre) hatten wir alle diesen gemeinsamen Traum (Gigs, Plattenvertag, Rock-Star) im laufe der Zeit und fortschreitendem Studium wurde für mich und den Bassisten das Ganze aber immer mehr zu einem Hobby, in das man zwar Geld und Zeit investiert aber nicht alles. Diese beiden unterschiedlichen Auffassungen führten dann immer mehr zu Streiterein. Irgendwann hatten wir das Angebot mit einer anderen Band eine kleine Tour (6 Wochen) durch Clubs und Kulturzentren in Deutschland und Holland zum machen, was bei mir aber an der zeitlichen Überschneidung mit wichtigen Prüfungen scheiterte. Der daraus entstehende Streit und die Vorwürfe die mir/uns gemacht wurden (Du spießiger Kleinbürger versaust uns die Chance unsers Lebens) führte zur entgültigen Auflösung der Band. Der Schlagzeuger und der Sänger haben es dann noch weiter versucht, aber ohne Erfolg obwohl der Sänger das Potential gehabt hätte. Heute nach vier Jahren reden wir auch wieder miteinander.

5. Heutige Bands und Projekte

Am Anfang kläre ich immer ab: was will ich, was sind die Ziele die wir haben, wie lange soll die Band/das Projekt existieren. Sind die Leute der gleichen Meinung und klappts auch mit der Musik gibts so gut wie keine Streiterein.

diverse Projekte z.B.:

Was will ich = Spaß haben beim Musik machen
Ziel = Auftritt auf der Party von x mit den Songs x,y und z
Dauer = 3 Monate, alle 2 Wochen eine Probe danach Schluß

mit meiner jetztigen Motörhead Cover Band:

Was will ich = Spaß und _Trinken_ beim Musik machen ;-)
Ziel = Auftritte an den lokalen Veranstaltungsorten, eventuell mal ein Bikerfestival
Dauer = 3 Jahre (die Zeit die ich noch in Siegen bin)

Rausgeschmissen worden bin ich noch nicht, aber wir haben mal jemanden rausgeschmissen, nachdem er 8 Proben hintereinander gefehlt hatte. Allerdings war das auch kein richtiger Rausschmiss mit Streit oder ähnlichem.

Guido

Re: (Band) No more Mr Niceguy...

Hallo Leute

Also ich wurde aus meiner Band geschmissen, weil ich mich weigerte, statt an nem Joint an nem Bong zu saugen und deswegen meine Kreativität nicht mehr ausreichend war...ausserdem war ich Linkhänder ;-)

Nee, also richtig: Meine langjährige Band ist im Juni auseinandergegangen. Eigentlich nicht wirklich die ganze Band, vielmehr sind der Bassist und ich gegangen. Nicht wegen irgendwelcher Streitereien, wir sind immer noch die besten Kollegen, aber es war eine Frage der persönlichen Ziele.

Unser Bassist wusste schon länger, nach der Lehre, die er im Frühling abschloss, würde er mit der Musik aufhören. Erstens ist er im Moment in der RS, was ihn noch bis Oktober beschäftigt :-) und zweitens zieht er nachher weg aus unserer Region, weil er einen neuen Job hat. Fürs Musikmachen ist bei ihm kein Platz mehr.

Bei mir lag der Fall etwas anders. Erster Grund für meinen Austritt ist sicher mein Studium, welches im Moment oberste Priorität hat. Bei mir liegt es nicht mehr drin, dreimal pro Woche zu proben, noch dazu da ich ab Oktober in der Stadt wohnen werde und der Weg an eine Probe um die 40 Minuten wäre. Im Motorradwinter wären es dann etwa eineinhalb Stunden mit dem öffentlichen Verkehr. Auch hat sich mein Musikgeschmack über die Jahre verändert. Während die anderen immer noch Hardrocker von Herzen sind möchte ich mit einer Band auch mal Blues, Rock oder Reggae oder sonst was spielen, mit mehr Abwechslung. Aber ich habe keine Rockstar-Ambitionen mehr, alles was ich im Prinzip möchte, ist eine Fun-Band ohne festgefahrene Stilrichtung, 1x pro Woche Probe und mal hie und da ein Konzert.
Seit etwa einem Jahr spiele ich in einem Swing-Orchester, für mich ziemlich anspruchsvoll aber immer mit viel Fun dabei. So ähnlich stelle ich mir meine nächste "richtige" Band vor.

Die anderen zwei (Drummer und Gitarrist) haben wohl noch höhere Ziele, sie sind jedenfalls bereits wieder dran, Leute zu rekrutieren. Der Drummer ist Musikstudent und auch der andere Gitarrist will irgendwann auf diesen Pfad einbiegen.

Irgendwann kommt halt der Punkt, wo man sich im Leben für etwas entscheiden muss, vor allem wenn man in der Jugend nicht viel anderes als Musik machte. Ich hatte auch lange Zeit das Ziel "Musiker" vor Augen, aber realistischerweise sollte man schon sehr gut sein, um Musik studieren zu wollen, da man sonst zu 95% sein Leben damit verbringt, Primarschülern "Knocking On Heavens Door" beizubringen - und das wollte ich nie. Ich bin jedenfalls sicherer denn je, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Und wenn ich dann nach meinen Prüfungen im Oktober ne neue Band finde ist eh alles perfekt :-)))

Gruss

Silvio

NP Beres Hammond - They Gonna Talk

Re: (Band) No more Mr Niceguy...

Tach Tomtuh!

Band Nr.0: Schülerband, die irgendwann eingeschlafen ist, von wegen kein Proberaum und überhaupt.

Band Nr.1: Auch Schülerband, und dann kam das Abi und danach ging ich. Und der Sänger. Und das war's.

Soweit zum natürlichen Verschleiß. Was den persönlichen angeht, kann ich da von mir aus nicht viel sagen: Ich bin weder mal irgendwo rausgeschmissen worden, noch bin ich irgendwo ausgestiegen. In meiner derzeitigen Band sind allerdings schon einige ausgestiegen; von der Besetzung, der ich vorgespielt habe, ist nur noch der Drummer dabei. (Vermutete) Gründe für die Ausstiege:
- Sänger/"Saxophonist": Er war vorher der unangefochtene Kopf der Truppe, die anderen waren nicht gut genug, um sich selbst einzubringen oder hatten dazu einfach keine Lust (Kiffer ;-) ). Dann kam ich mit eigenen Ideen und eigenen Stücken und eigentlich brauchten wir noch 'nen zweiten Gitarristen, hier ist ein Kollege, zwei Proben, ist der OK?, schön, er ist dabei. Es war nicht mehr nur sein Ding, und das paßte ihm nicht, glaube ich.
- Keyboarder: Superfähig, aber er wollte lieber einmal die Woche proben, sich dabei sein Tütchen rauchen und 'ne gute Zeit haben. Auftritte? Erst, wenn alles 100%ig perfekt sitzt, also nie. 3:2 für trotzdem auftreten, und das ganze wurde ihm zu stressig. Außerdem noch ein tierisches Mißverständnis bzgl. eines seiner Freunde, der Sänger werden sollte: Bei uns stand ein Auftritt an, wir mußten noch proben, dann kamen Semesterferien. Aus dem Grund hab' ich dem Freund gesagt: Hömma, jetzt hat's noch keinen Sinn, also proben wir erstmal so, dann bin ich 2 Monate weg und Henni auch, kannst dich dann ja mit den anderen zusammensetzen und dir überlegen, wie du singst, weil, so singen wie ich klappt von Stimmlage und Stil her nicht so. Der Freund ist dann hingegangen und hat Stefan (kb) erzählt, ich hätte gesagt, er könne nicht bei uns singen. Stefan sauer, mir Vorwürfe gemacht und mich richtig angekackt, "Mein Freund belügt mich nicht" (Aber ich!). Das ganze hat sich nie richtig geklärt. (Vermutung der anderen: der Freund hat gemerkt, daß er das nicht hinkriegt, wollte es aber Stefan gegenüber nicht zugeben und hat dann quasi mir die Schuld in die Schuhe geschoben)
- Rhythmusgitarrist: Zuviel Streß, und wenn Stefan nicht mehr da ist, will ich auch nicht mehr - zum Schluß waren es fast zwei Blöcke: (dr, b, leadg - rhg, kb).
- Leadgitarrist: Auslandssemester. Selbst schuld. Jetzt will er wieder, aber wir sind voll, und sein "Ersatz" wird halt nicht rausgeschmissen, obwohl er schlechter ist, aber da die letzten drei ziemlich zeitgleich ausgestiegen sind, war das fast ein kompletter Neuanfang, und jetzt sieht die Band halt so aus, wie sie aussieht. Punkt.

In der derzeitigen Besetzung kann ich mir nicht vorstellen, daß irgendeiner aussteigt, außer aus beruflichen Gründen, da wir alle dasselbe wollen, ohne es abgesprochen zu haben: Spaß haben (menschlich verdammt feine Truppe), gute Musik machen (wollen wir zumindest ;-) ), auftreten, wenn möglich, und um Gottes willen nicht berühmt werden, dazu haben wir gar keine Zeit.

Nos vemos en infierno, Pepe

Re: (Band) No more Mr Niceguy...

Hi Tom!

Ich weiss ja nicht, worauf Du hinaus willst - aber losgeht's (stichwortartig):

1) Erste Band - Schule natuerlich - Metallica, G'n'R, Nirvana und Faith No More-Cover ... na nennen wir es Ueben! Wir strebten aber alle Haerteres an - bis auf den Drummer, der auch sein Set nicht im Keller des Bassers stehenlassen wollte. Der Basser (bis zum heutigen Tage mein bester Freund, wollte lieber Gitarre spielen, macht heute kaum noch Musik, schreibt an seiner Dr.-Arbeit in Jura) hatte damals noch ein Nebenprojekt, dass besser war. Dann kam mein Nebenprojekt und die Band verlief im Sande:

2) Aus diesem Nebenprojekt wurde die einzige wirklich eigene Band, die ich bis zum heutigen Tage hatte. 2 Jahre haben wir zusammengespielt, haben Berliner Clubs unsicher gemacht an Rockwettbewerben teilgenommen ... und uns leider nie um Plattendeals gekuemmert. Der Basser ist dann irgendwann bei She's China eingstiegen (gab mal ein Feature in G&B) und auch ich wollte weiter, vielfaeltiger und professioneller werden. Wir haben uns dann friedlich und sang- und klanglos getrennt. Sogar geschafft, 1 Jahr spaeter noch ein grossartiges Abschlusskonzert zu geben, da das unserer Meinung nach noch ausstand. (Wir probten 2-mal und waren alle super- motiviert und vorbereitet, was auch meinen Standpunkt untermauert hat, dass weniges aber dafuer effektiveres Proben sinnvoller ist)

3) Nebenbei hab ich Aushilfen fuer Petra Zieger gespielt. Groesstenteils Fernseh-Playback-Geschichten. Das geht so bis zum heutigen Tage, deshalb (noch?!) keine Aufloesung.

4.)Dr. Swing Big Band - Der Name sagt es. 16 Leute - ein Sack Floehe ist leichter zu hueten. Es gab permanent Besetzungsprobleme und unvollstaendige Proben. Die Motivation sank und ich zog es vor zu gehen, bevor die Band komplett aufgeloest wird. (Geschah dann auch tatsaechlich einige Wochen spaeter)

5.) Landesjugend-Jazz-Orchester - keine wirkliche Band - ich spiel da nur manchmal mit!

6.) Projekt (wir hatten keinen Namen) mit eigener Musik Richtung Soul, Funk, Rock. Aufloesungsgrund: Drummer oft ohne Ankuendigung nicht zu Proben erschienen, keine Saengerin gefunden und musikalisch nicht vorwaerts gekommen. Teile dieser Band formten sich zu:

7.) Soul Syndikate - eine Soulcoverband in die ich bis vor kurzem (schluchz) involviert gewesen bin. Im Prinzip aehnlicher Verlauf, wie unter 4) & 6). Meiner Meinung nach ging es musikalisch nicht voran und die Organisation haette in Anbetracht der 10 Mitglieder auch besser geloest werden koennen. Wir haetten die Voraussetzungen gehabt (mal von der Band-Groesse abgesehen), richtig viel zu spielen. Irgendwie stand aber alles still ... also ging ich. es gab keinen Streit und ich mag sie immernoch alle. Aber ich bin da nicht mehr so gern gesehen, wie ich feststellen musste, als ich meine Meinung aenderte und ihnen anbot, weiter zu spielen, bevor sie lange nach einem Neuen herumsuchen. Hiess es, dass sie abgestimmt haetten und das nicht wuenschen wuerden. Ich muss dazu sagen, dass ich versucht hatte, strengere Regelungen zu erwirken, da ich der altmodischen Meinung bin, dass es eigentlich nicht vertretbar ist, dass Leute ohne Ankuendigung nicht zu Proben erscheinen, einfach frueher gehen, 1 Stunde spaeter zum angesetzten Sound-Check erscheinen oder sich sonstwie anti-sozial verhalten. Getreu dem Motte "Love it or leave it", bin ich dann gegangen. Viel Blut und Schweiss zuruecklassend.

Fazit:

Meiner Meinung nach muss man ganz genau abklaeren, wo man hin will. Es gibt Leute, die wollen professionell arbeiten - andere wollen nur mal fuer 1-2 Stunden der kleinfamiliaeren Welt entfliehen und den Rockstar-Traum fruehster Jugend weitertraeumen. Manche ziehen es vor ihr Ego der gesamten versammelten Mannschaft darzubieten andere hingegen glaenzen mehr durch leere Luftblasen und Abwesenheit.

Bands sind ein Schnitt durch die Gesellschaft. Und mit eben dieser muessen wir wohl leben.

Gruesse, Clem

Re: (Band) No more Mr Niceguy...

Hi Clem

stellvertretend für die anderen dank an dich/euch für die beiträge...
ich will eigentlich auf garnichts raus, wie gesagt, kam mir die idee im chat.

: Bands sind ein Schnitt durch die Gesellschaft. Und mit eben dieser muessen wir wohl leben.
Das kann man wohl nicht besser ausdrücken.


alles liebe
Tom(2)


Re: (Band) No more Mr Niceguy...

Ich bin leider ein mieser Zitierer.

Erstens kann ich mir den Originaltext nicht merken und zweitens vergesse ich meistens von wem es eigentlich war.

Aber mein Lieblingsspruch ging so:

Man muss die Menschen nehmen wie sie sind - es gibt naemlich keine anderen ...

Gruesse, Clemens

Re: (Band) No more Mr Niceguy...

Ok, hier eine kleiner Ausschnitt lustiger Schicksals/Nackenschläge meines musikalischen Werdegangs:

1) Heroes for Sale: Lustiges Schülertrio. Der Schlagwerker wurde bei Boy in Trouble abgeworben (die Jungs wurden später unter dem Namen Nationalgalerie trotzdem bekannter als wir). Auf unserem ersten und einzigen Auftritt in der Aula der Schule Sachsenweg spielte auch eine Band mit dem späteren Running Wild und Lacrimosa Trommler AC. Sachsenweg, Wiege der Pop Musik, konnte nicht verhindern das sich die Heroes wegen der üblichen Teenager Dramen im gegenseitigen Unverständnis auflösten.

2) Delay: Ebenso Schülerband, ebenso nur ein Auftritt, wieder Schulaula, diesmal als Vorband der damals noch völlig unbekannten Running Wild. Den Bassisten sollte ich später selbst einmal in einer Country Band aufzunehmen. Der Gitarrist von Delay verpasst mir den Spitznamen "Boogie" und löst die Band wenige Tage danach auf.

3) Egal: Mein Beitrag zur NDW. Neben uns gibt es ca 1003 andere Bands mit dem Namen Egal und wir benennen uns in Coca-Rosa um. Niemand weiß warum, aber die Band bringt es zu keinem einzigen Auftritt. Der Drummer verabschiedet sich mit ernsthaften Drogenproblemen, der Rest der Band merkt es in allgemeiner Kifferlethargie nicht und das Auflösen der Band wird von überhaupt niemanden wahrgenommen.

--- Pause, gewöhne mir das kiffen ab und mach 'ne Lehre ---

4) Kirk & the Real Mc Coy. 3 Wöchiges Intermezzo in Dirk Darmstaedters Kapelle, die später unter anderem Namen mit "She's my brandnew Toy" einen kleinen Hit haben. Ich selbst verabschiede mich Richtung Martelli

5) Martelli: Hamburger Metalröhre der alten Schule und ich verziehen uns in einen kleinen Keller unter einer Zuhälterkneipe und schreiben 80'er Jahre Metallzeugs. Nach kurzer Zeit stößt Henjo Richter zu uns. Der kann eh alles besser spielen als ich und muß zur Strafe heute bei Gamma Ray die Saiten zupfen. Ein Auftritt folgt und nach Besichtigungs des Videomitschnitts beschließe ich die Band zu verlassen. Nix meine Baustelle.

6) The Honx: Hamburger legendäre Kiezramones, als Trio schon eine halbe Ewigkeit unterwegs, heuern mich als Gitarristen an. Es beginnt die beste Bandzeit meines Lebens. Zwar bleibe ich nach Jahren noch so'ne Art "Ron-Wood-der-Neue" in der Band, aber egal ... viele Gigs, viel Spaß und das Vergnügen u.a. für Blue Cheer in der Großen Freiheit als Support auftreten zu dürfen. Bei Spannungen zwischen dem Bassisten und Schlagwerker schlage ich mich auf die Seite des Drummers und die Band löst sich zwischenzeitlich auf. Inzwischen gibt es die Honx wieder (neuer Drummer, wieder als Trio).

7) Captain Stubbing & the Loveboats: Der Honx Trommler und ich auf Country Pfaden. Hier begegnet uns der Gründungsbassist von Running Wild wieder. Leider kommt es nur zu 3 Gigs. 1. Gig als Support von Freakwater, 2. Gig als Support der Supersuckers und 3. Gig in einem leeren Gemeindesaal vor 3 Cowboyhutträgern die uns in Minutenschnelle hassen. Leider löst sich die Kapelle danach auf. Persönliche Probleme machen mich zu der Zeit ungenießbar und der Rest der Kapelle zieht es vor sich von mir nicht die Laune verderben zu lassen.

8) Mopeds in New Dehli: Wieder Marky und ich, diesmal auf Bluespfaden. Blues und Artverwandtes wird abseits von Gary Moore durch den Wolf gedreht. Heftige Probleme mit dem Bassisten (Allohol statt Tiefton) zwingen zur Umbesetzung. Mit dem Bassisten geht auch mein Lieblingsschlagzeuger. Neuer Drummer wird der damalige Das Auge Gottes Trommler, der wiederum kurz danach den verstorbenen Halloween Trommler auf einer Tour ersetzt. Die neue Besetzung funzt net und die Mopeds werden von mir aufgelöst. Trotzdem, wir hatten schöne Gigs und wenn Katharina (die Sängerin) wiederum nicht mit Uh Baby Uh reich und berühmt wird, gibt's bestimmt irgendwann eine Spaßreunion der Mopeds.

8) Mojo-Boogie: Kleines Duo mit dem Bluesharpspieler der Mopeds. U.a. 2 Supportgigs für G.Love. Die Zusammenarbeit gestaltet sich als stressig, da der kleine Mojoman in seinen kühnsten Träumen der Jimi Hendrix der Harp ist und sein Effektrack im wahrsten Sinne nicht mehr tragbar ist. Ich gebe resigniert auf.

9) Ohrenfeindt: Nach der ca. 100dersten Nachfrage ob ich nicht bei Ohrenfeindt einsteigen möchte, und mir niemand mehr einfällt den ich, statt meiner dort empfehlen könnte, steige ich zunächst für 2 anstehende Gigs ein. Unerwarteter Spaß an der Sache läßt mich bis heute in der Kapelle verbleiben.

10) Cliff Barnes & the Fear of Winning: Ein Jugentraum wird wahr. Ich steige bei CBATFOW ein. Bisher 2 Gigs.

11) & 12) ausserhalb der Wertung: Die Peter Maffya & Die Du's (wir spielten die größten Hits des Meisters des rollenden R's ... Band probt nie, verbreitet unglaublichen Spaß und wird von ernsthaften Maffay Fans abgrundtief gehaßt. Der Tour Manager von Peter himself feiert uns hingegen und überlebt sogar einen Gig komatös liegend in einer PA Box. Die Maffya lebt unter anderen weiter, ich steige vor 2 Jahren aus und unsere Keyboarderin geht nach Rom, Atome spalten im Auftrag von DESY). Und dann waren da noch die Conductorz (auch gefürchtet unter dem Namen Die Schaffner). Band probt ein einiges Mal, kommt auf knapp 45 Minuten reine Spielzeit, trotzdem wird kein Gig kürzer als Zweieinhalb Stunden. Highlights: Bewerfen des Publikums mit fauligen Tomaten auf dem Europatag der CDU in Paderborn. das Publikum fordert Songs wie "Live is Live" und "Owner of a Lonly Heart", wir hingegen haben nur Clash, Ramones und eine Kiste Tomaten im Program. Weiteres Highlight: Die Bierschlacht zu Glückstadt. Publikum als auch Band wird mit Freibier versorgt und zieht es, ob der guten Laune und des heißen Sommertages, vor das Bier nicht nur zu trinken. Letztes Highlight: Sylvester 97 schläft der Bassist über dem geöffneten Kofferraum seines Golfs ein. Mit netten Erfrierungen aber bester Laune beschließen wir gemeinsam die Band einschlafen zu lassen, bevor noch ein ernsthaftes Unglück passiert....

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bO²gie

Kenn′ ich ...

... zuhause in D-dorf haben wir so Spruchpostkarten in der Küche hängen, da ist der Spruch auch bei, und da steht auch bei, von wem der ist. Dauert bloß noch drei Wochen, bis ich das nächste Mal da vorbei schaue :-)

Aber ich meine, es wäre Adenauer gewesen ... oder Robert Lemke, oder Leo Tolstoi, oder jemand ganz anders, aber im Moment tendiere ich zu Adenauer. Sollte es IRGENDWIE wichtig sein, melde ich mich dann nochmal :-)

Na ja gut, ich auch noch ...

Also, im Grunde habe ich erst zwei richtige Bands erlebt. Während der Schulzeit, damals kurz nach der Währungsreform, hatten wir so eine Gruppe von 10 oder 12 Leuten, die in unterschiedlichen Besetzung gejammt und Gigs gemacht haben. Mit solchen sinnigen Namen wie VinxTone und Atlas Copco. War halt die Blütezeit des Progressive Rock. Chicago, McLaughlin, King Crimson und andere wurden gecovert bis das Blut floss.

Mit meinem Freund Gert habe ich dann viel zu viele Konzerte von Stockhausen, Cage, Ligeti und anderen besucht, woraufhin wir so eine Art Projekt-Studio in Gert's Zimmer aufgemacht haben. Neben einer Tele, einer Lapsteel, Loewe Opta-Radios und einem Twin Reverb umfasste unsere Technik umgebaute Tonbandgeräte (Telefunken 515), selbstgebaute Sythesizer, ein Schaller Echolette und die abenteurlichsten Erfindungen wie ein Fernseher-Oszilloskop. Gert schwärmt noch heute von meinem Minisizer, Tongeneratoren und Käbelchen in drei Zigarrenkisten. Sah aus wie ein Moog Zoukra 4D nach der Kochwäsche. Es war abenteuerlichst.

Nach meinem Wiedereinstieg vor ca. vier Jahren fand ich ein paar Leute, mit denen ich Musik machen wollte. Zwei Probleme tauchten auf: 1. hatten wir plötzlich zwei Bassisten, 2. keinen Proberaum. Auf der Suche nach einem Proberaum hatte ich plötzlich eine Band am Hals, die einen Basser suchten. Also blieb ich. Es war eine lustige, kreative und chaotische Band, mit dem von mir hochgeschätzten Marko an den Drums. Sängerin ging, Ersatz kaum zu finden, es schleppte sich hin. Was mich restlos nervte war, dass einer der beiden Gitarristen sich selbst zum Boss erkohr und seinen Gehorsam forderte. Songs oder gar wirklich ausgezeichnetes Spiel war nicht so sein Fall. Stattdessen schaute er mich in jeder Probe mit strahlenden Augen an und sagte, ich solle doch mal was spielen. So verliess ich die Band.

Die heutige Truppe bestand zu erst aus mir, den aus einem Drummer und mir, diverse Gitarristen wurden angetestet. Einer suchte einen biologischen Multitracker für seine Ideen, schliesslich kam genau der Richtige, dann der Sänger, zwischendurch der Keyboarder (Huhu, Hinrich!), der aber wegen hoher beruflicher Belastung aufstecken musste. Heute also instrumentales Trio mit Gitarre-spielendem Sänger. Mal sehn, wie's weitergeht ...

Re: (Band) No more Mr Niceguy...

Hallo zusammen
Sind ja ein paar interessante Biografien hier! :-))
Hier mein Beitrag:

1ste Band: Bluesband gegründet für einen Jekami. Dies sollte der erste und einzige Auftritt bleiben. Besetzung: Sängerin, Schlagzeug, Bass, Gitarre, Mundharmonika, Keyboards. Diverse Probleme: zu hochgesteckte Ziele, zu verschiedene Vorstellungen, deshalb viele Wechsel. Einmal mausste ich "eigenhändig" (nicht wörtlich:-)) einen unfähigen Keyboarder rausschmeissen, weil er lieber immer über das Nicht- Vorhandensein einer B3 mit Leslie jammerte anstatt wenigstens auf seiner Wersi- Orgel zu üben. Als der Bassist (nicht ich, ich spielte da Gitarre) ging, suchten wir einen Neuen. Da machten wir folgende Erfahrung: such einen Bassisten und kein Schwein meldet sich, spiel selber Bass und such einen Gitarristen und du wirst überrannt werden :-)) Diese Band löste sich vermieterseidank wegen Kündigung des Proberaumes (Umbau) gütlich auf! :-))

2te Band: Als Bassist (und Gitarrist) bei einem gemischten Chor (www.teamchor.ch) Da ist naturgemäss immer ein Kommen und Gehen, was das Ganze IMHO am Leben erhält. Natürlich hat es aber einen "harten Kern", und zu dem gehöre ich mittlerweile auch :-))

3te, 4te und weitere Bands: nach der Auflösung einer lokalen Salsa- Band entsteht aus dem harten Kern derselbigen unter Zuzug von neuen Leuten eine neue Salsa / Latinjazz- Band. Besetzung leicht wechselnd, immer etwa 11 bis 14 Leute. Diverse Auftritte im deutschsprechenden Teil der Schweiz. Nach etwa 3 Jahren gibt der Pianist (tragendes Element) seinen Austritt wegen Ohrenproblemen bekannt. Auch andere Musiker (zumeist Studenten) wollen sich ebenfalls neu orientieren, so löst sich das Ganze auf. Schon während der ganzen drei Jahre gab es parallel zum Salsaorchester noch "Subsets": Trio, Quartett, Quintett, Sextett. Immer mit ähnlichen Inhalten (Latin Jazz, Salsa, zusätzlich Funk), aber anders zusammengesetzt. Und ohne Gesang! Diese Formationen funktionierten noch eine Weile weiter, bis sie sich wegen Wegzügen auch auflösten. Aber immer friedlich.
Alles in allem war diese Salsa/ Latinjazz- Zeit äusserst interessant: wechselnde Formationen, für mich als Gitarrist (und auch als Bassist, bei Trio und Quartett spielte ich jeweils Bass) viele Herausforderungen (harmonisch und rhythmisch), viele Leute (auf UND vor der Bühne). So muss meiner Meinung nach (Hobby- )Musik- Machen sein :-))

Im Moment übe ich Gitarre mit meinem neuerworbenen Boomerang Phrase Sampler (für gebrannte Kinder: besäuft sich nicht, nimmt keine Drogen, kommt nicht zu spät, spielt genausogut wie man selber, tyrannisiert niemanden...:-)), spiele im Chor Bass (und manchmal Gitarre), und werde aller Wahrscheinlichkeit nach nächstens in ein Jazz- Trio Kontrabass spielen gehen, aber nur so Feierabend- mässig :-))



Re: (Band) No more Mr Niceguy...

Tja - manchmal isses schon komisch ...

... aber es kann gut sein, daß wir in zwei Wochen unseren Abschiedsgig haben und uns auflösen - und das nach 12 Jahren :-(

Was ist jetzt daran komisch? Der Grund!

Ich machs mal kurz - was nicht so einfach ist, nach so langer Zeit des Zusammenspielens: Wir waren ja mal so richtig auf dem Sprung zu Rockstars :-)) : Plattenvertrag, Bravo, Bild-Zeitung, Fernsehauftritte, Gigs mit u.a. Nina Hagen, Inner Circle, Rodgau Monotones, Crackers, Flatsch, Sweet :-)), Hooters, Wolf Maahn, Bobby Kimball (bevor er wieder bei Toto einstieg), Anne Haigis ... (Angebermodus aus!) - und was ist dabei rausgekommen? Ausser 'ner riesigen Menge Spaß und haufenweise Gigs (ok - 'n paar Mark haben wir schon verdient) - NIX! (Ich geb' die Schuld immer noch der deutschen Medienlandschaft, die ja plötzlich meinte, daß man Rockmusik mit deutschen Texten dem Publikum nicht mehr zumutem dürfte). Trotz all der Hoffnungen, die wir damals hatten (Geld, Limousinen, Villen, Privatjets, etc :-)) und die sich dann nicht erfüllten, lösten wir uns nicht auf. Klar waren wir frustriert, daß das alles nicht so klappte, aber trotzdem haben wir weitergemacht und unseren Spaß gehabt. Jetzt wird ganz selten mal geprobt und ab und zu mal live gespielt - that's all. Und jetzt meint unser Sänger (der wichtigste Mann in der Band): "Ich hab keine Lust mehr."

Klar muß man das akzeptieren - nur was mich halt nervt: Hätte er damals aufgehört, hätte ich es verstehen können (Frust, nicht erfüllte Hoffnung, usw.) - aber jetzt? Mittlerweile ist es ja nur noch reiner Spaß - wir gehen auf die Bühne, legen los und fertich (nach so vielen Jahren funktioniert das ohne Proben) - es ist also mit keinerlei Arbeit verbunden - und Geld ('n paar Hunnis springen da pro Person schon 'raus) gibts auch noch - und jetzt kommt er an mit "Keine Lust" :-(((

Also werden wir jetzt mal alle die Daumen drücken, daß bei unserem nächsten (dem vielleicht letzten) Gig haufenweise Groupies unseren Sänger betören, er richtig viel Spaß hat und doch noch merkt, wie geil es ist, live zu mucken.

So - war zwar 'n kleines bißchen Off Topic - mußte aber mal raus.

Gruß

Oly

Re: (Band) No more Mr Tommy Ketchup...

Da die Tomatengeschichte noch ein wenig nach Klärung ruft:

Es muß ca. 92-93 gewesen sein, als die Schaffner ihren Paderborn/Tomaten Gig hatten. Gebucht hatte den eine Agentur in Hannover, die des öfteren für die Band unseres Sängers buchte (Die Conductorz/Schaffner waren nur ein Nebenprojket, just for Fun). Was wir nicht wußten, war das der Gig auf einer Veranstaltung der CDU laufen sollte (leider kein Parteitag, eben so eine "Volksbelustigung" mit Infoständen zum Thema Europa). Was die CDU und die Agentur wiederum nicht wußte war die "Proberaum"-Situation unseres Bassisten. Dieser probte nämlich auf einem bewachten Parkplatz im Parkwächterhäuschen und einmal in der Woche war Markt auf diesem Parkplatz. Eine der Marktfrauen hatte wohl Mitleid mit dem seltsamen Parkwächter, der mit einem seltsamen Instrument noch viel seltsamere Musik im engen Parkwächterhäuschen von sich gab'. Mal gab's nach dem Markt 'ne Kiste Äpfel, mal waren's Kohlrabi und manchmal halt Tomaten. Und da Wolle nicht der Tomatenfan war, lag die Kiste ca 3 Wochen in seinem kleinen Transporter, der uns wiederum nach Paderborn fuhr.

Der Rest ist Geschichte: Nachdem im Publikum verstärkt Unverständnis über unsere Darbietung geäußert wurde, und alternativ zu "Life is Life", "Owner of a broken Heart" und "Smoke on the water" aufgerufen wurde, was wiederum unser Unverständnis heraufbeschwor, sprang Wolle kurz hinter die Bühne, holte eben jene Kiste Tomaten.....

Sachschaden (Reinigungskosten): Ca. 3.000,-- (die zähneknirschend die Agentur später zahlen mußte)

Kleine Anekdote noch am Rand: Als wir am nächsten Morgen das Hotel verließen, brummlte Wolle, beim Vorbeigehen am Portier: "Diese andere Band aus Hamburg [eine Top40 Tanzkapelle] glaubt wohl das das zum coolen Ton gehört Fernseher und Stühle aus dem Fenster zu werfen. Idioten!" Das nachfolgende Chaos war superklasse... Polizeisirenen, eine Band die braver nicht sein kann und ein Portier mit hochrotem Tomatenkopf ...

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bO²gie

Re: (Band) No more Mr Niceguy...

Hallo zusammen!

Hier meine Geschichte:


Bei mir fing es mit 16 mit einer Schülerband an. Cover, hauptsächlich Rolling Stones und Creedence Clearwater. Da hab ich zu Anfang auch noch Gitarre gespielt. Der Bassist dieser Band bekam von seinen Eltern immer Bandverbot, wenn er schlechte Noten hatte und dann hab ich den Bass gepielt. Dieser Bassist entwickelte sich nach und nach zu einem lausigen Schüler, and that’s the end of the story.....Diese Band hat sich nie formell aufgelöst, nach dem Abi verlief die Sache im nach und nach im Sande.

Nach einer Band, die nie aus dem Proberaum rauskam, stieg ich dann gegen Ende des Studiums bei einer Jazz-Rock Band aus Aachen als Bassist ein. Die Sache machte Spaß, aber bis es zu Auftritten kam zog es sich richtig lange hin. Das hatte seinen Grund darin, daß einerseits „Covern“ bei Todesstrafe verboten war, aber das kompositorische Potential dagegen nicht ausreichte um in absehbarer Zeit ein abendfüllendes Programm hinzubekommen.

Als diese Band dann ihre ersten richtigen Gigs hatt, bekam ich einen Job in einer anderen Stadt und mußte aussteigen.

Nach dem Umzug dauerte es einige Monate bis ich wieder passend unterkam. Diesmal bei einer Poprock Band aus Gelsenkrichen. Es lief so ähnlich wie in der Band vorher. Einige Umbesetzungen, nur eigene Stücke aber dann kam die Band in die Puschen.

Als diese Band dann ihre ersten richtigen Gigs hatte, bekam ich einen Job in einer anderen Stadt und mußte aussteigen.

Nach diesem Umzug war wieder einige Monate Leerlauf. Ich hab im Anzeigenblatt inseriert und es meldetet sich ein Gitarrist, der hier in der Gegend relativ bekannt ist, der suchte einen Basser für ein Jazz-Rock Projekt. Und ich sagte ihm noch am Telefon „ich bin kein Profi wie ihr, also erwarte nicht zu viel...“ und er sagte „das sehen wir schon“. Ich ging zum Vorspielen - wie zu erwarten gab es sehr skeptische Blicke, weil die anderen Jungs technisch einfach einige Klassen besser waren als ich. Zu meiner Verwunderung sollte ich auch weiter zu den Proben kommen. Die machten allerdings gar keinen Spaß.....ich hatte den Eindruck die brauchten jemand, dem sie zeigen konnten wie gut sie sind....rausgeschmissen worden bin ich nie, aber....

....dann suchte mein jetzige Band einen neuen Bassisten. Von der ersten Probe an paßte alles und ich bin nicht mehr zu den Jazzer-Proben. Die wollten auch auf keinen Fall covern, aber dafür gab es vier Leute in der Band, die Songs schreiben. Es paßte von der Zielsetzung her (keiner will Profi werden, aber jeder ist mit Ernst dabei), vom persönlichen her und überhaupt. Wir haben relativ schnell ein Programm auf die Beine gestellt...

Als diese Band dann ihre ersten richtigen Gigs hatte, bekam ich einen Job in einer anderen Stadt und mußte aussteigen.

Halt, halt, halt......nach relativ kurzer Zeit hat sich die berufliche Sache wieder anders geregelt und bin wieder voll dabei, ich hoffe daß es dabei bleibt.

Was ich aus meiner „Laufbahn“ so zurückbehalten hab: Es ist relativ schwer einen Haufen zusammenzubekommen, wo es auf Dauer zusammen paßt. Wenn man mal sowas hat, dann sollte man es nicht leichtfertig (weil man mal momentan wenig Lust hat) aufgeben.

Gruß
Bernd

Re: (Band) No more Mr Niceguy...

@Phrase-Sampler:

an sowas hatte ich (ernsthaft!!!) auch schon gedacht. Mittlerweile ist mir echt egal welche Musik und auf welche Art und Weise ich Musik mache - hauptsache Musik und es muss laufen!

Ich haette auch mal Lust auf ein Duo mit einem DJ. Oder ein Quartett, das ein ueber effekte geschicktes Cello beinhaltet.

Gruesse, Clem

Re: (Band) No more Mr Niceguy...

Hi Oly!

: ... es ist also mit keinerlei Arbeit verbunden - und Geld ('n paar Hunnis springen da pro Person schon 'raus) gibts auch noch - und jetzt kommt er an mit "Keine Lust" :-(((

Und der Typ muss (theoretisch) noch nicht einmal Equipment schleppen!!!

: Also werden wir jetzt mal alle die Daumen drücken, daß bei unserem nächsten (dem vielleicht letzten) Gig haufenweise Groupies unseren Sänger betören, er richtig viel Spaß hat und doch noch merkt, wie geil es ist, live zu mucken.

Aehm - nur kurze Nachfrage: War Euer Saenger nicht so ein leicht uebergewichtiger Mensch?!

Gruesse, Clem

Re: (Band) Se non

:-))))

Schöne Geschichte, könnte glatt in der legendengeschwängerten Biographie eines frühverstorbenen Idols aus den wilden 60er/70er Jahren stehen ...
Ich hör sowas gerne, mehr davon.

Gruß'n Blues, stooge


Re: (Band) No more Mr Niceguy...

da ich die idee hatte, darf mein band-huerdenlauf auch nicht fehlen...

no.1 (DIN A13): sozial ambitionierte punk/hardcore kapelle, ausser einem song von helmet nur eigenes material, diverse auftritte in/um frankfurt; höhepunkt ein auftritt an weihnachten in einer antifa-bauwagensiedlung... der drummer fing mit bandgründung an, schlagzeug zu lernen (und spielte zu fast allem, was wir machten, einen polka-beat), ich konnte leidlich bass dudeln (hätte lieber gitarre gespielt und entsprechen auf dem bass geschrammelt) der gitarrist war ein sensibler und spielte manchmal mit dem rücken zum publikum, die sängerin hatte eine imposante röhre, die aber auf die dauer etwas eintönig war... ein anderer höhepunkt: während eines gigs im frankfurter KOZ zog ein (nicht wegen uns) erboster zuschauer von draussen einen besoffenen pöbler durch das fenster... auflösungsgrund: ??? zwischenmenschliche differenzen (irgendwann ist mir das notorische zuspätkommen zur probe der sängerin so dermassen auf den sender gegangen...; keine zeit... wasweissich...

no.2 (squallor): neben obigen polkaschlagzeger und meiner wenigkeit noch ein sauguter gitarrist mit wahnsinnsmultieffektsound (sehr geschmackvoll eingesetzt) und einem ausdrucksvollen sänger. es gab nur einen auftritt, der bestand dann allerdings aus covern von king crimson, sting, beatles, alice donut und anderen, alles nonstopgespielt, sodass der letzte akkord des einen songs mit dem ersten des nächsten identisch war... alles in allem sehr lustig, weil für mich und den schlagzeuger drei nummern zu artrockig ;-)

no.3 (Moses died by Syphillis): Motto: einen Kasten Bier leer proben. Musik: Nebensache. Auftritte: nass. wechselnde besetzung (auch untereinander; der ursprngliche gitarrist wurde drummer, der drummer sänger) daraus entwickelte sich

no.4 (Cannibals Cookout): ewige Suche nach Gesang, keine Auftritte, lustige songfragmente (die wir nie fertig machten, weil wir ja platz für den Gesang lassen wollten, *gg*)... irgendwann aus frust an perspektivmangel eingestellt. höhepunkt: eine gesangsaspirantin, die zur probe kam, nichts sang, nur still in der ecke sass und ach der probe sagte, dass sie die musik total klasse fände, dann zur nächsten probe kam, still dasass und es immernoch total klasse fand (nach dem vierten mal sagten wr ihr, dass sie nicht mehr kommen brauchte)

no.5 (Sir Henry & the Penetrators): die Band, die es hätte sein können! Stil: Surf&Rockabilly aus der Cramps-Ecke, viel Hazil Atkins, Weird Stuff halt. Ich ersetze den Basser, der keine Zeit/Lust mehr hat und eigentlich lieber reggae spielen will. Auftritte u.a. in der Galerie Fruchtig und als Support der Space Hobos Silvester im MTV in Offenbach. Leider waren alle ausser mir Kernphysiker, abgesehen davon, dass sie im dunklen leuchteten, verstreuten sie sich in alle Welt: Paris, Genf, Braunschweig/Boston. Eine Weile bekamen wir noch einmal pro Monat proben und einmal im Jahr Auftreten hin, dann wars toooooooot.

no.6 (Barbies in Bondage <-- Mein Alltime-Bandname-Favorit) lustiger Pop mit rothaariger Schlampe am Mikro; zuerst ich am Bass und ihr Mann an der Gitarre, der Schlagzeuger fing dann ein Verhältnis mit Ihr an; Gitarre und Gesang ließen sich scheiden; Gitarre verlässt die Band, ich übernehme die Stellung an der Gitarre, der Schlagzeuger alle anderen Stellungen *harhahrahrrr*. Neben einem erheblichen Persönlichkeitsdefizit ("ich kann nicht nein sagen") noch ein Alloholprolem - Schlagzeug und Gesang gehen getrennte Wege und die Band gibts nicht mehr.

no.7 (Name der Redaktion bekannt): der Ex-Drummer von "Moses died..." sucht Musiker für ein Projekt. Ruft mich an, sagt er hätte da einen Keyboarder und eine Sängerin. Ich sage: Prima, spiel ich Bass und ich habe da auch einen Drummer (den Triebtäter von no.6) - wir kommen zur Probe. Bei der Probe macht der Triebtäter sich an die Sängerin (sic!) ran... und aus dem ehemaligen Sir Henry-Basser, mir an der Gitarre und erwähntem Paar bildet sich die Band. Alamiert von dem Beziehungsstress und den Konsequenzen bei den "Barbies" willige ich nur ein, mitzumachen, nach der ausdrücklichen versicherung, das mit der beziehung hätte nix mit der band zutun (hahah), und bislang klappte es auch. irgendwann stieg der basser aus, weil er keine zeit/lust mehr hatte (und eigebtlich lieber reggae.. nein, das waere jetzt gemein). Neuen Basser gefunden, Programm verfeinert, mehrere Gigs bishin zum NAchtleben neulich. Aufgrund der gemischten reaktionen/feedback nach diesem gig zur zeit etwas motivationslos, mal sehen, wo + wies da weitergeht...

mo.8 (Pøpsicle): relativ neu, nebenprojekt zu no.7, bislang 9 proben und schon sechs eigene songs plus zwei coverversionen. stil: alternative/subpop/wasweissich. Lustigerweise mit dem Gitarristen von no.2 am Bass und mir an der Gitarre. und dem saenger von no.2 und (kurzzeitig) no.4

to be continued...

gruss Tom(2)

Re: (Band) No more Rock′n′Roll Highschool...

:Leider waren alle ausser mir Kernphysiker, abgesehen davon, dass sie im dunklen leuchteten, verstreuten sie sich in alle Welt: Paris, Genf, Braunschweig/Boston.

... ich lieg' immernoch lachend auf'm Boden und rolle willenlos von einer Ecke in die andere. Abgesehen vom ähnlichen Schicksalsweg (die Petra der Peter Maffya verließ uns als angehende Kernspalterin Richtung Roma), ist diese Formulierung einfach totchic.

...rollt sich jetzt taub ins Bett. Gig im Docks überlebt (auch wenn wir die, auf Goldrausch wartenden, Kiddies eindeutig überfordert haben. Hat trotzdem Spaß gemacht da mein alter Kumpel Bacardi (Sänger/Gitarrist der Honx) mir seine uralt SG-Junior geliehen hat)

slide on ...
bO²gie

Re: (Band) No more Mr Niceguy...

Hi Clem,

>Und der Typ muss (theoretisch) noch nicht einmal Equipment schleppen!!!

Auch praktisch schleppt er nix !!!!

>Aehm - nur kurze Nachfrage: War Euer Saenger nicht so ein leicht uebergewichtiger Mensch?!

Aehm - ja, er is "leicht" übergewichtig - ca. 160 kg.

Aber er is' momentan in Kur - nach vier Wochen hat er ganz stolz berichtet, daß er schon 7 kg abgenommen hat :-)))
(Allerdings - was Groupies betrifft, war er der einzige, der immer wieder was abgeschleppt hat.)

Gruß

Oly

Re: (Band) No more Mr Niceguy...

Hallo Tominator 2,

interessantes Thema...

Also meine erste Band (Smoked Mongoose) war/ist sozusagen virtuell, und konnte/kann sich deshalb eigentlich gar nicht auflösen. Da haben wir in der Schule allen von dieser obergeilen Band erzählt, komplett mit Songtiteln und allem, und dann auch mal für die Schülerzeitung eine Konzertkritik über ein angebliches Konzert in Amsterdam geschrieben. Und irgendwann haben wir dann auch mal über einen Ghettoblaster zwei Songs aufgenommen, den Timbuktu-Blues und "Vampire Elephants", ein Schweine(oder Elefanten-?)punk-Stück. Mehr wurde dann allerdings nicht draus, zumal ein wichtiges Gründungsmitglied, ein Austauschschüler, dann wieder zurück nach Amiland ging.

Die zweite Band (Ousti and the Revolution) spielte dann zum Abitur Cover-Stücke vom unvermeidlichen "Rauch auf dem Wasser" bis hin zu - eben - Smoked Mongoose. Nachdem der ganze Zirkus rum war, war natürlich auch nix mehr mit der Band.

Danach kamen dann ein paar Projekte während meines Zivildienstes, die aber nie übers Anfangsstadium hinausgingen.

Und dann, inzwischen hier in Freiburg, dann die Band, die insgesamt 5 Jahre existierte (die Scrumpy Scops Eine Punkrock-Band, mit der wir nur eigene Stücke spielten. Richtig viele Gigs hatten wir nicht, aber genug, um den Spaß an der Sache zu behalten. Aber irgendwann war dann die Luft raus, und wir brachten keine neuen Stücke mehr zustande. Immer nur e-Moll war uns dann doch nicht genug. Wir waren uns einig, daß wir musikalisch neue Wege gehen wollten, konnten uns aber nicht einig werden, wohin es gehen sollte. Unser Trommler war der erste, der die Konsequenz daraus zog, und einfach nicht mehr zu den Proben kam. (Nicht ganz die feine Art, wir anderen waren allerdings nicht ganz unschuldig an der Situation - aber das ist eine andere Geschichte.) Irgendwann sahen wir es dann auch ein und setzten uns zum Ziel, die Band würdig zu begraben, und zwar mit einem guten Abschiedskonzert. Das wurde dann auch richtig gut, da alle motiviert waren, noch einmal konzentriert zu proben. Den Mitschnitt höre ich ab und zu gerne an, ein paar Stücke konnten sich wirklich hören lassen.

Und im Moment scheint sich ein Projekt gerade wieder im Anfangsstadium aufzulösen, da der Gitarrist nach Stuttgart geht, um da sein Instrument zu studieren... Also mal wieder auf die Suche gehen...

Johannes

...rausgeworfen!

Mahlzeit!
Das muß ja nun noch sein vor dem Urlaub! Meine Bandhistorie sieht sehr ähnlich aus wie Eure. In einer Sache habe ich aber die Nase vorn, denn ich bin einmal rausgeworfen worden...

Eines Samstags nachmittags rief mich ein Bodhran-Spieler an (Bodhran ist die irische Handtrommel). Er spielte zusammen mit einem Akustikgitarristen, einer Geigerin und einem Mandolinenspieler. Die Kapelle spielte ziemlich weichgespülten Folk, mit Jigs, Reels, Folkpopstücken wie "Boat on the river" und so. Nun standen fünf Gigs an und der Gitarrist war überraschend ausgefallen. Der Trommler fragte also an, ob ich aushelfen könne. Es ging nur um Rhythmusgitarre, meistens einfache, bekannte Songs und sehr gute Aufzeichnungen der Akkorde und Songstrukturen (leadsheets) würden auch da sein. Alles gar kein Thema, er sei sicher, dass ich das locker spielen könnte. Nur – am Abend sei der Gig und zum Proben keine Zeit mehr. Ich sagte zu, schließlich gab es Gage und er hatte mir wirklich Honig um den Bart geschmiert.

Die erste Überraschung war die Tatsache, dass es um einen wirklich akustischen Gig ging – keine P.A., kein Verstärker. Überrascht war ich auch von den wirklich ordentlichen Lead-Sheets, wenn auch die Songs so einfach waren, dass ich sie wirklich nicht brauchte. Ich verstand meinen Job nun so, dass ich mit dem Trommler für das Fundament sorgen sollte. Das machte ich dann auch. Allerdings wohl etwas anders als der eigentliche Gitarrist, der immer sehr brav "offene" Akkorde auf einer 12-string durchschrammelte. Bei mir waren es dann auch mal brettige Powerchords, mal ein Riff auf den Bass-Saiten, mal ein Fill dazwischen und auch mal Akkorde in den höheren Lagen. Der Trommler fand das wohl offensichtlich gelungen und fühlte sich ermutigt, auch mehr Gas zu geben.

Zwischen zwei Stücken zischte mir die Geigerin zu "wir spielen Folk!". Ja, schon, was sollte die Information mir denn nun sagen? Dann vom Mandolinenspieler "Rhythmus!!". Da verkniff ich mir die Fills und versuchte lieber noch mehr Druck zu machen. Fand der Trommler klasse und zog mit. In der Pause schimpften die Geigerin und der Mandolinenspieler, ich solle gefälligst leiser spielen und nicht so viel und "folkiger". Mit etwas Nachfragen fand ich heraus, dass sie weicher, braver und lieber meinten. Der Trommler widersprach und nach ein paar hitzigen Wortwechseln bot ich an, auf die zweite Hälfte des Gigs zu verzichten. Das wollte aber keiner, also ging es weiter.

Ich spielte also beim ersten Song in der zweiten Hälfte weniger, leiser, braver und weicher. Dann machte die Geigerin die Ansage "und jetzt geben wir richtig Gas". Das machte ich dann auch – sehr zur Freude des Trommlers, der mitzog. Zwischen dem Ende des regulären Programms und der ersten Zugabe stritten sich die drei regulären Mitglieder der Band. Wir spielten noch eine Zugabe, packten ein und fuhren nach Hause.

Am Sonntag rief mich der Mandolinenspieler an und sagte mir, dass die anderen Gigs verschoben würden und sie meine Hilfe nicht mehr bräuchten. Als ich Band später noch mal sah, hatten sie auch einen anderen Trommler...



Re: ...rausgeworfen!

: jaaaaah!
: genau!
: mehr davon!

Gerne Monsieur Le Tom!

Ich dachte bisher es ginge nur um Bands ...

Irgendwann rief mich mal eine Tanzmucken-Band an. Ich hatte in einer Zeitung eine Anzeige laufen und sie brauchten eine gitarristische Aushilfe

Urspruenglich wollten sie mich fuer einen Gig. Mein Nachfragen nach Tapes und Lead sheets ergab Achselzucken (insofern man das telefonisch realisieren kann) - doch sie waren bemueht und stellten mir 2 CDs sowie drei bis vier Kassetten zusammen. Noten gab's nicht.

Zu Beginn der gesamten Kommunikation liess ich durchblicken, dass ich es fuer 300 DM eh nicht machen wuerde, weil das einfach zu viel Arbeit sei, sich fuer einen Gig die ganzen Songs draufzuziehen. Sie wollten den Gig aber auf gar keinen Fall Canceln.

Eigentlich suchten sie zu dieser Zeit auch einen festen Gitarristen , weil eine Trennung vom vorherigen beschlossen war und sagten sie koennten mir - so als Anreiz - weitere Gigs in der Faschingszeit zusagen, die ich sogar dann sicher haben wuerde, wenn sie bis dahin einen festen Gitarristen gefunden haben sollten.

Ich sagte also "ja", erbot mir soviel relevantes Audio-Material wie moeglich, stellte klar, dass ich nur 1x Proben wuerde und harrte der Dinge.

Um's kurz zu machen die Liste der Titel wuchs von anfaenglichen "so um die 20" auf eher 50 zzgl. "nur einiger Medleys" .... " aber da kannste auch die Girtarre zudrehen"!!! Wir probten 2x, nicht weil's so schlecht lief sondern weil's so langsam lief (der Saenger steckt im Stau und musste vorher noch sein Kind irgendwohin bringen - liebe AS'ler bitte vormerken!), nicht inkludiert, das erste Treffen - schliesslich wollten sie mich ja auch mal gesehen haben. Man fragte mich, ob ich nicht in die Band einsteigen wollte - ich lehnte aber dankend ab, da mir Potsdam auf Dauer zu weit, das durchschnittliche Alter zu hoch und die Qualitaet der gebotenen Ausfuehrung letztendlich auch nicht gut genug war.

Weil ich mich also als einen gewissenhaften Menschen empfinde, habe ich dann sage und schreibe mehr als 40 Songs in Noten umgewandelt. Wenn man schliesslich 2 Monate spaeter noch Gigs zu erwarten hat, dann macht sich soetwas schon bezahlt.

Der Tag des Gigs kam.

Was ich bis dato noch nicht erwaehnt habe ist uebrigens der Fakt, dass ich dieser Band noch einen befreundeten Soundman organisiert hatte, mit dem ich mich leider ob des langen Weges und des Staus um ca. 40 min. verspaetete - ist sonst nicht meine Art - aber Prenzelberg Potsdam kann schon, wenn's schlecht laeuft, gute 1 1/2 Stunden fahrt dauern. Wenn's gut laeuft ... eine knappe Stunde ... es lief nicht gut!

Als wir ankamen hatte die Band also bereits eingeladen und wir konnten direkt losfahren.


Das war um ca. 14.30 - schliesslich musste man ja noch soundchecken ...

Einschub: Ich soundchecke, du soundcheckst, er/sie/es soundchecken, usw.

... und wollte bereits um halb neun spielen - WIE BITTE?!?!?! - na gut- hab ja noch nicht erwaehnt, dass wir uns in der Pampa befanden - zwar bin ich aus dem Herzen von Berlin - diese Band war allerdings aus Potsdam und der Gig fand in irgendeinem Dorfe statt.

Weit und breit keine Laeden, in denen man sich mal eben was zu essen holen kann. Auch kurz mal nach Hause fahren war nicht drin.

Macht ja nix - schliesslich war ja auch Aekschn angesagt. Zunaechst galt es erstmal die "Buehne" *pruust@Buehne* von wunderschoenen Zierpflanzen der tonnenschweren Art zu befreien. Wohlgemerkt unter dem Gemeckere des Wirtes, der dafuer natuerlich ueberhaupt kein Verstaendnis aufbringen konnte - boten doch die vorhandenen 2 Quadratmeter genuegend Platz, um eine 5-koepfige Band unterzubringen.

Noch waehrend wir checkten, liess man bereits die Leute in den Saal, die natuerlich, ob der Lautstaerke, bereits nach kuerzester Zeit gar finster dreinblickten.

Als ich dann fragte, wie lange wir spielen wuerden, hiess es, man sei sich nicht sicher, da der Gesangsverein - fuer den wir da spielten - selbst Vorfuehrungen geplant habe ... auf Deutsch wir fungierten als Lueckenfueller. Beim Betrachten des Publikums, war mir spaetestens dann auch klar, dass ich die eine oder andere Toto-/ Santana-/ oder-was-auch-immer-Rock-Nummer gar nicht haette transkribieren muessen - weil gar nicht relevant fuer diesen Abend. Egal spaeter sollten ja noch die Faschings-Mucken kommen.

Der Gig lief dann gut - spaetestens bei "Herzilein" und "Polonese Blankenese" tobte der Saal. Freundlicherweise hatte man mir auch ein Mikro hingestellt, obwohl ich bereits bei den Proben gesagt hatte, dass ich wohl nicht zum Mitsingen kommen wuerde, da ich genug mit den Noten zu tun haette - womit auch jeder einverstanden war. Na gut ein paar Einwurfe hier und dort hatte ich ihnen zugesagt und die hatten wir auch geprobt.

Nachts um ca. 1.30 Uhr waren wir dann bereits fertig.

Was ich bis dato nicht wusste - wir befanden uns im tiefsten November - war, das draussen mittlerweile ein Schnee-Chaos herrschte. Der Polo, den ich zu fahren pflege ist nicht nur schoen klein, so dass sich prima Parkluecken in der City Berlins finden lassen - nein er ist dadurch auch leicht und verfuegt ueber super-ungriffige Sommerreifen, die besonders bei spontan vereisten Dorfstrassen - irgendwo in der Pampa - auf geradezu egozentrische Art und Weise die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen pflegen.

Ich fragte also hoeflichst an, ob es ihnen was ausmachen wuerde, wenn ich mich, statt brav mit nach Potsdam City zu fahren, um auszuladen, um den Heimweg kuemmern koennte, da ich ja noch den Sound-Mann nachhause bringen muesste und bestenfalls um die 30 Km/h fahren koenne.

Man sagte mir, dass man es schon ganz gerne sehen wuerde, dass ich noch mit ausladen wuerde.

Ich liess mich breitschlagen, denn obwohl ich die Kohle wie vereinbart bereits bekommen hatte, wollte ich den Abend friedlich ausklingen lassen.

Man rauschte also vondannen.

Ich als Letztes. Vor mir ein mit Equipment beladener Kleinbus sowie irgendein Audi, die alle recht flott in der Dunkelheit verschwanden - hatten sie doch mit ihrem Gewicht eine weitaus bessere Traktion.

Bei mir und meinem Wagen ging allerdings nix mehr. Bei der kleinsten Andeutung eines Bremsversuches, bzw. einer Lenkradbewegung brach das Ungetuem aus. So fuhren wir dann einige hunderte von Metern, vorbei an irgendeiner Autobahn-Auffahrt - in der Hoffnung, die vorauseilenden Fahrzeuge wenigtens nach der naechsten Kurve erblicken zu koennen.

Fehlanzeige! Der PKW war quasi manoevrierunfaehig und wir hatten nicht den blassesten Schimmer, wo wir waren.

Ich schlitterte also auf den Buergersteig, zueckte mein Handy und rief den Drummer der Band auf seinem Handy an. Leider ging dann nur die Mailbox an und ich sagte, wir haetten keinen Clou, wo wir waeren, koennten quasi nicht fahren, haetten gerade ein Autobahn-Auffahrt passiert, die wir nun aufsuchen wurden, da sie uns irgendwohin fuehren koennte, wo wir uns besser auskennnen wuerden.

Gesagt getan.

Ich konnte echt nur Strich 40 fahren. Und ich hatte noch nie soviel Schiss im eigenen Auto wie damals. Um 4.30 Uhr in der Frueh war ich dann auch zu Hause und fiel ins Bett.

Natuerlich (!) war man, ob solcher Inkollegialitaet, sauer auf mich und teilte mir mit, dass die Faschings-Gigs vom alten Gitarristen bestritten werden sollten, den auf einmal wieder alle in der Band willkommen hiessen!

Man jammerte noch ein wenig herum, dass man mir das meiste Geld gegeben hatte und mockierte sich darueber, dass ich zu wenig mitgesungen haette - schliesslich haette ich doch hoeren muessen, dass die Saengerin erkaeltet war und somit unterstuetzt werden wollte.

Ach und ausserdem waere ich ja wahrscheinlich mit Absicht zu spaet zum Einladen gekommen, da ich mich druecken wollte.

Bla bla bla ...

Gluecklicherweise habe ich von ihnen nie wieder etwas gehoert.

Gruesse, Clem

PS: Einen Tag zuvor feierte ich meinen 25sten Geburtstag - das war ein wirklich schoener Tag!!!

PPS: Neulich spielte ich eine Aushilfe, da kam die Band als alles aufgebeut war. Ein Line6-Floorboard lag praktischerweise bereits da. Nach dem Gig sind wir da zuegig na Hause aufgebrochen - um den Abbau kuemmerte sich jemand anders.

BO

: : :-))))

: : Schöne Geschichte, könnte glatt in der legendengeschwängerten Biographie eines frühverstorbenen Idols aus den wilden 60er/70er Jahren stehen ...
: : Ich hör sowas gerne, mehr davon.

: : Gruß'n Blues, stooge


Re: Hey - bOOgie ist mein Idol! (kt)

: : :-))))

: : Schöne Geschichte, könnte glatt in der legendengeschwängerten Biographie eines frühverstorbenen Idols aus den wilden 60er/70er Jahren stehen ...
: : Ich hör sowas gerne, mehr davon.

: : Gruß'n Blues, stooge


Aber die Gegelegenheit zum Frühversterben hat er schon lang verpasst! ;-)


Re: (Band) No more Mr Niceguy...

So, weil der Tom mich eben im retroHeadz-Chat drauf angesprochen hat und ich jetzt die Zeit habe, die mir vor einer Woche fehlte, hier noch mein Senf.

Die erste Band hatte ich mit meinem Bruder. Er war 6, ich 10, wir nannten die Band "Krach-Mach-Band", er haute mit Kochlöffeln auf Pappkisten und Töpfen rum und ich schrammelte auf der Gitarre (ein Mikro reingelegt und ans Röhrenradio angeschlossen, gab geiles Feedback). Band aufgelöst mangels anhaltendem kommerziellem Mißerfolg.

Dann gabs ne Session-Band mit ein paar Leuten, und mit einigen von denen hatte ich dann später meine erste "richtige" Band. Wir nannten uns Splash und probten einmal die Woche. Der Keyboarder konnte zwar recht gut spielen, war aber ziemlich auf Sound-Effekte aus und ließ lieber Hubschrauber in d-Moll rumfliegen als mal nur einen Teppich oder gar nichts zu spielen.
Irgendwie wollte der Keyboarder dann aussteigen oder der Bassist konnte wg. Freundin nicht mehr, ich weiß es nicht mehr genau. Und so sind wir dann auseinandergegangen, ohne daß wir einen Auftritt hatten. War mir damals aber auch nicht so wichtig.

Danach kamen einige Sessions mit Henning (dem Drummer von Splash) unser aller Guido und noch ein paar Leuten, aber das wurde irgendwie nie bis zur Publikumsreife verfolgt und war auch damals nicht das Ziel. Glaub ich. Guido?

Eine weitere Band, auch mit Henning und dem Bassisten von Splash sowie einem Gitarristen, der nur Stones und Marius spielen wollte. Da der das ziemlich gut konnte und der Bassist ein verkappter Keyboarder war, spielte ich oft Bass, wenn das Stück nach Keyboards verlangte. Machte auch Spaß.

Dann in Siegen beim Equipment testen mit Henning zufällig einen ziemlich guten Heavy Metal Gitarristen kennengelernt, der außerdem auch noch ein ziemlich guter Organist war und ein paar Minimoogs sowie eine echte B3 da rumstehen hatte. Haben wir also ein bißchen Musik zusammen gemacht, ein paar Wochen. Ich wieder entweder Gitarre oder Bass gespielt, "Carry on wayward Son" und so ein Zeugs haben wir gespielt, und Deep Purple Kram. Mehr kam aber nicht dabei rum und so gingen wir irgendwann auseinander.

Dann Studium in und Umzug nach Gummersbach, auf eine Zeitungsanzeige gemeldet, "Rock-Band sucht Solo-Gitarrist". Das war dann Dragon, wo Andreas sang und auch Gitarre spielte, da war er glaub ich 14 und jetzt ist er mindestens doppelt so alt, demnach muß das schon ne Weile her sein. Die Musik machte Spaß, der Drummer war ein ziemlicher Krachschläger und leider, wie sich später rausstellte, auch ein Arsch. Irgendwann wurde nämlich in den Proberaum eingebrochen und meine wunderschöne selbstgebaute Lichtorgel, mein selbstgebauter Amp und ein paar andere nette Sachen waren weg. Später erfuhr ich dann, daß der Drummer diese Sachen einem Second Händler angeboten hatte - der hatte den Einbruch also fingiert. Da der Typ dann irgendwann (nicht wegen mir) per Haftbefehl gesucht wurde und untergetaucht war, konnte ich ihn noch nicht einmal zur Rede stellen und die Band löste sich auf.

Danach hab ich ne Weile keine Lust auf Band gehabt, habe Unterricht genommen, meine Spieltechnik verfeinert (aka Schlafzimmergitarristenkarriere gepflegt) und nebenbei auch studiert.

Irgendwann kam ein Anruf von Andreas, neue Band, ob ich nicht mitmachen wollte. Da die damalige Sängerin karminrotes Haar hatte und niemand wußte, was Karmin auf englisch heißt, wohl aber einer das englische Wort für Kamin (vulgo Schornstein) kannte, nannte man die Band Chinmey Red. Da hab ich ne Weile, ein halbes Jahr oder so, mitgeprobt und es machte großen Spaß. Noch vor dem ersten gemeinsamen Auftritt - inzwischen hatte die Band eine andere Sängerin - bin ich ausgestiegen, weil eine Kommilitonin schwanger war und immer schwangerer wurde, und das auch noch von mir. Da das Ganze auch noch mitten in unserer gemeinsamen Diplomarbeit stattfand, wurde es mir einfach zu viel. Außerdem stellten sich dann Komplikationen ein und ich konnte einfach nicht mehr und bin halt sehr schweren Herzens ausgestiegen. Das war das einzige Mal, daß ich aus einer funktionierenden Band ausgestiegen bin.

Ungefähr ein Jahr später war Annika aus dem Gröbsten raus und ich traf bei irgendeinem Konzert den Drummer Henning wieder, ein guter "ich seh Dich alle zwei Jahre und die Freundschaft lebt sofort wieder auf"-Kumpel und bis heute ein Drummer, mit dem ich besonders gut interagieren kann. Wir beschlossen, eine neue Band aufzumachen, weil Henning gerade einen ziemlich abgefahrenen Keyboarder kennengelernt hatte. Der machte auch interessante Töne, hielt sich aber ausschließlich auf den schwarzen Tasten auf und daher waren alle Stücke in Cis-Moll oder Fis-Dur. Da ich aber zum Proben immer nach Siegen fahren mußte und mir die 2 Stunden Fahrt hin und zurück irgendwann zuviel wurden, verlor ich ein bißchen die Lust und leistete dann nur wenig Widerstand, als die anderen beiden der Sache ein Ende bereiten wollten.

Irgendwann Ende 93 wollte ich gerade mein ganzes Geraffel verkaufen ("ich spiel eh nie wieder in ner Band") und mir einen Rockman oder so kaufen, rief Andreas an und fragte, ob ich nicht wieder einsteigen wollte. Da ich gerade meinen Nebenjob als Lehrer an so ner komischen Abendschule aufgegeben hatte und irgendwas in die Lücke mußte, dachte ich, ach schaus Dir doch mal an und bin hingegangen. Und die Band war erstaunlich professionell geworden, man probte richtig gut und die Gigs kamen regelmäßig. Und da bin ich dann geblieben bis jetzt, habe zwei oder drei Bassisten-Wechsel miterlebt und unzählige tolle und einige beschissene Konzerte gehabt. Und uns allen war immer vollkommen klar, daß die Band sich niemals trennen wird. Irgendwie.
War aber dann doch nicht; die Ausrichtung war ein Streit-Thema (mehr covern vs. mehr eigene Stücke) und auch das Herangehen an eben diese Konfliktbewältigung wurde derart unterschiedlich gehandhabt. Dann erklärte die Isa, daß sie jetzt demnächst umzieht, leider zu weit weg, und irgendwann erklärten der Bassmann und der Keyboarder gleichzeitig ihren Austritt. Und das wars dann.
Für das Abschiedskonzert haben wir uns dann nochmal zusammengerafft, fand ich auch toll, und ich glaub auch, daß sowas ein besseres Ende ist für so ne tolle Band als einfach sang- und klanglos (im wahrsten Wortsinn) unterzugehen.
Gestern abend haben wir uns getroffen, um die Beute aufzuteilen, nömlich die Boxen etc., die wir uns von den Gagen gekauft hatten. Der Michael (Drums), der Peter (Bass) und ich kaufen der Band das Zeugs jetzt ab; damit ist ein "Nachfolgeprojekt" zumindest in Sicht.

Und daher endet auch dieser Beitrag mit einem dreifach genoppten und unerschütterlichen

Keep rockin'
Friedlieb

Re: (Band) No more Mr Niceguy...

: Ok, hier eine kleiner Ausschnitt lustiger Schicksals/Nackenschläge meines musikalischen Werdegangs:

: 1) Heroes for Sale: Lustiges Schülertrio. Der Schlagwerker wurde bei Boy in Trouble abgeworben (die Jungs wurden später unter dem Namen Nationalgalerie trotzdem bekannter als wir). Auf unserem ersten und einzigen Auftritt in der Aula der Schule Sachsenweg spielte auch eine Band mit dem späteren Running Wild und Lacrimosa Trommler AC. Sachsenweg, Wiege der Pop Musik, konnte nicht verhindern das sich die Heroes wegen der üblichen Teenager Dramen im gegenseitigen Unverständnis auflösten.

: 2) Delay: Ebenso Schülerband, ebenso nur ein Auftritt, wieder Schulaula, diesmal als Vorband der damals noch völlig unbekannten Running Wild. Den Bassisten sollte ich später selbst einmal in einer Country Band aufzunehmen. Der Gitarrist von Delay verpasst mir den Spitznamen "Boogie" und löst die Band wenige Tage danach auf.

: 3) Egal: Mein Beitrag zur NDW. Neben uns gibt es ca 1003 andere Bands mit dem Namen Egal und wir benennen uns in Coca-Rosa um. Niemand weiß warum, aber die Band bringt es zu keinem einzigen Auftritt. Der Drummer verabschiedet sich mit ernsthaften Drogenproblemen, der Rest der Band merkt es in allgemeiner Kifferlethargie nicht und das Auflösen der Band wird von überhaupt niemanden wahrgenommen.

: --- Pause, gewöhne mir das kiffen ab und mach 'ne Lehre ---

: 4) Kirk & the Real Mc Coy. 3 Wöchiges Intermezzo in Dirk Darmstaedters Kapelle, die später unter anderem Namen mit "She's my brandnew Toy" einen kleinen Hit haben. Ich selbst verabschiede mich Richtung Martelli

: 5) Martelli: Hamburger Metalröhre der alten Schule und ich verziehen uns in einen kleinen Keller unter einer Zuhälterkneipe und schreiben 80'er Jahre Metallzeugs. Nach kurzer Zeit stößt Henjo Richter zu uns. Der kann eh alles besser spielen als ich und muß zur Strafe heute bei Gamma Ray die Saiten zupfen. Ein Auftritt folgt und nach Besichtigungs des Videomitschnitts beschließe ich die Band zu verlassen. Nix meine Baustelle.

: 6) The Honx: Hamburger legendäre Kiezramones, als Trio schon eine halbe Ewigkeit unterwegs, heuern mich als Gitarristen an. Es beginnt die beste Bandzeit meines Lebens. Zwar bleibe ich nach Jahren noch so'ne Art "Ron-Wood-der-Neue" in der Band, aber egal ... viele Gigs, viel Spaß und das Vergnügen u.a. für Blue Cheer in der Großen Freiheit als Support auftreten zu dürfen. Bei Spannungen zwischen dem Bassisten und Schlagwerker schlage ich mich auf die Seite des Drummers und die Band löst sich zwischenzeitlich auf. Inzwischen gibt es die Honx wieder (neuer Drummer, wieder als Trio).

: 7) Captain Stubbing & the Loveboats: Der Honx Trommler und ich auf Country Pfaden. Hier begegnet uns der Gründungsbassist von Running Wild wieder. Leider kommt es nur zu 3 Gigs. 1. Gig als Support von Freakwater, 2. Gig als Support der Supersuckers und 3. Gig in einem leeren Gemeindesaal vor 3 Cowboyhutträgern die uns in Minutenschnelle hassen. Leider löst sich die Kapelle danach auf. Persönliche Probleme machen mich zu der Zeit ungenießbar und der Rest der Kapelle zieht es vor sich von mir nicht die Laune verderben zu lassen.

: 8) Mopeds in New Dehli: Wieder Marky und ich, diesmal auf Bluespfaden. Blues und Artverwandtes wird abseits von Gary Moore durch den Wolf gedreht. Heftige Probleme mit dem Bassisten (Allohol statt Tiefton) zwingen zur Umbesetzung. Mit dem Bassisten geht auch mein Lieblingsschlagzeuger. Neuer Drummer wird der damalige Das Auge Gottes Trommler, der wiederum kurz danach den verstorbenen Halloween Trommler auf einer Tour ersetzt. Die neue Besetzung funzt net und die Mopeds werden von mir aufgelöst. Trotzdem, wir hatten schöne Gigs und wenn Katharina (die Sängerin) wiederum nicht mit Uh Baby Uh reich und berühmt wird, gibt's bestimmt irgendwann eine Spaßreunion der Mopeds.

: 8) Mojo-Boogie: Kleines Duo mit dem Bluesharpspieler der Mopeds. U.a. 2 Supportgigs für G.Love. Die Zusammenarbeit gestaltet sich als stressig, da der kleine Mojoman in seinen kühnsten Träumen der Jimi Hendrix der Harp ist und sein Effektrack im wahrsten Sinne nicht mehr tragbar ist. Ich gebe resigniert auf.

: 9) Ohrenfeindt: Nach der ca. 100dersten Nachfrage ob ich nicht bei Ohrenfeindt einsteigen möchte, und mir niemand mehr einfällt den ich, statt meiner dort empfehlen könnte, steige ich zunächst für 2 anstehende Gigs ein. Unerwarteter Spaß an der Sache läßt mich bis heute in der Kapelle verbleiben.

: 10) Cliff Barnes & the Fear of Winning: Ein Jugentraum wird wahr. Ich steige bei CBATFOW ein. Bisher 2 Gigs.

: 11) & 12) ausserhalb der Wertung: Die Peter Maffya & Die Du's (wir spielten die größten Hits des Meisters des rollenden R's ... Band probt nie, verbreitet unglaublichen Spaß und wird von ernsthaften Maffay Fans abgrundtief gehaßt. Der Tour Manager von Peter himself feiert uns hingegen und überlebt sogar einen Gig komatös liegend in einer PA Box. Die Maffya lebt unter anderen weiter, ich steige vor 2 Jahren aus und unsere Keyboarderin geht nach Rom, Atome spalten im Auftrag von DESY). Und dann waren da noch die Conductorz (auch gefürchtet unter dem Namen Die Schaffner). Band probt ein einiges Mal, kommt auf knapp 45 Minuten reine Spielzeit, trotzdem wird kein Gig kürzer als Zweieinhalb Stunden. Highlights: Bewerfen des Publikums mit fauligen Tomaten auf dem Europatag der CDU in Paderborn. das Publikum fordert Songs wie "Live is Live" und "Owner of a Lonly Heart", wir hingegen haben nur Clash, Ramones und eine Kiste Tomaten im Program. Weiteres Highlight: Die Bierschlacht zu Glückstadt. Publikum als auch Band wird mit Freibier versorgt und zieht es, ob der guten Laune und des heißen Sommertages, vor das Bier nicht nur zu trinken. Letztes Highlight: Sylvester 97 schläft der Bassist über dem geöffneten Kofferraum seines Golfs ein. Mit netten Erfrierungen aber bester Laune beschließen wir gemeinsam die Band einschlafen zu lassen, bevor noch ein ernsthaftes Unglück passiert....

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: bO²gie
Henjo Richter hat mit mir in ner Punkband(DOGCOCKS) 1980 gespielt!

Re: (Band) No more Mr Niceguy...

Holla - ich frage ja schon laengst nciht mehr (Du ahst ja aber auch immer freiwillig mal was rausgelassen ¦¬] ) aber dass Du bei Dirk mitgespuelt hast...

tsts, der hat doch bei uns hinten im Studio an so Digital-Musik rumgeschraubt - unfassbar...

Und dann erst Katharina - eine der beachtlichsten Damin in und um Hamburg - wenn die um die Jahreswendenferien irgendwo auftreten sollte, sagst Du mir Bescheid???

Thx, weitermachen!
ullli

Re: (Band) No more Mr Niceguy...

: Holla - ich frage ja schon laengst nciht mehr (Du ahst ja aber auch immer freiwillig mal was rausgelassen ¦¬] ) aber dass Du bei Dirk mitgespuelt hast...

Holla ullli -
das Intermezzo bei Dirk war auf knappe 3 Wochen beschränkt. Damals zog's mich halt doch mehr in rockendere Gefilde.

: Und dann erst Katharina - eine der beachtlichsten Damin in und um Hamburg - wenn die um die Jahreswendenferien irgendwo auftreten sollte, sagst Du mir Bescheid???

Zu Katharina's neuer (naja, nicht mehr ganz neu, aber aktuell) Band geht's hier entlang. Folgen sie der netten Dame mit Hut.

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bO²gie