Re: (Technik) Einschwingen einer Gitarre


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Beitrag von Andreas Falke vom Juni 02. 2003 um 09:54:12:

Als Antwort zu: Re: (Technik) Einschwingen einer Gitarre geschrieben von emil am Juni 01. 2003 um 12:21:04:

Moin die Herren,

ich will auch mal kurz meinen Mostrich dazu drücken:

Ich habe, als Akustik-Spieler die ganze Matthias-braucht-eine-Gitarre-Nummer sehr hautnah mitbekommen. Und, es hat Spaß gemacht, zu sehen und hören, wie und mit welcher Leidenschaft der Mann durch Ländle schiggert auf der Suche nach dem akustischen Gral.
Am Sound gekratzt bei Christoph in HH, den Ton gehört bei Session in Wiesloch und viele Kapriolen hin und her.

Der Emil-isierungs-Anatz war auch lang wesentlicher Punkt auf der Suche. Ich habe auch mit emil viel und lang über diese Technik gesprochen und bin zutiefst überzeugt, dass der Mann recht hat, mit dem was er tut.
Das hindert freilich niemanden, seine Brötchen bei Aldi zu kaufen. (Diesen fred hatten wir auch schon - und ich bekam lang auf die Nase)
Ich habe den Hartmut in anderer Eigenschaft kennengelernt und war sehr angetan von seiner Eloquenz in dem was er macht und kann, und was er gut macht und sehr gut kann: Nämlich Instrumente bauen. Das ist nunmal sein primärer Broterwerb.
Die Optimierung von akustischen Instrumenten unter Einsatz sonderbarer Gerätschaften gehört nicht zu den Prima-Faktoren seiner Werkstatt, sondern bieten kwasi einen Service, aber auch von hoher Qualität.
Emil ist ein Musiker, ein Erfinder, ein Tüftler, ein Chaot, vielleicht ein Hexenmeister, ein Zuhörer und ein sehr leidenschaftlicher Tonsucher. So hab ich ihn halt erlebt und schätzen gelernt.
Sein Haupt-Broterwerb, neben der Musik, ist eben die Optimierung von Glocken, Flügeln und anderem Getier.
Emil ist kein Diplomat, wohl auch kein Kaufmann, ein Hitzkopf, aber nicht nachtragend, und auch einer, der sowohl austeilen und einstecken kann.

Als Mitglied dieser AS-Community hätte ich vielleicht auch, sagen wir, leise Skrupel, mein Instrument zum Hartmut zu bringen, weil ich weiß, dass diese Domain doch eigentlich die des Emils ist.
Das Geld. @friedlieb: es ist völlig egal und in keiner Weise relevant, zu erklären, warum eine Dienstleistung bei Emil teurer ist, als woanders. Diese Diskussion hast Du vielleicht auch schon bei unseren AER-Meetings mitbekommen. Eine solche Diskussion ist müßig.
Wem es wert ist, 700 EUR für eine Leistung zu zahlen, dann ist es OK. Wenn man eine ähnliche Leistung für 150 EUR kriegt, ist es auch OK, postuliert aber nicht die Notwendigket, solcherlei Dienstleistungen dürfen im Umkehrschluß keinesfallse mehr als hundertfünfzig Euro kosten. Man ist frei in seiner Entscheidung.

Die Reife. Ich glaube, emil meint damit die Autentizität des Musikers/Spielers. Es gibt ja viele Musiker, die einfach auf der Suche nach dem Ton sind, ohne zu wissen, warum und wie er in etwa sein soll. (siehe auch G&B freds à la: gibsons sind geiler wie stratz, findet ihr nicht?)
Ich kann's nachvollziehen. Beispiel? Während einer Ausstellung stand an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen ein Mann vor einem Triptychon und schaute sich das Ding immer wieder an. In vielen Gesprächen über die Kunst, die Farbe, die Form und den Inhalt, habe ich bei diesem Mann eine Leidenschaft festgestellt, die mir als ausführender Künstler sehr nah war. Der ausgelobte Preis war jenseits seiner finanziellen Möglichkeiten.
Ich habs ihm geschenkt. Ich dachte, da gehört das Ding hin, die Kunst. Da ist's gut aufgehoben.
Klar könnte das System sein; hingehen, dem Künstler auf die Eier gehen, bis er sich von dem Bild trennt. Aber zwischen Himmel und Erde gibts mehr als das.

Matthias ist eine Musiker mit Seele, ein Suchender mit Leidenschaft, die mir beim Zuhören am Telefon und beim Lesen seiner threads grossen Spaß macht. Matthias ist auch Pragmatiker und Kaufmann; aber alles andere als eine Krämerseele. Die Entscheidung, zu Hartmut zu gehen, war für Matthias absolut gold und richtig.
Und ich, ich freu mich, dass es nicht die Stevens geworden ist, weil ich die Kopfplatte doof finde, und freu mich auf Mary, weil, da müssen Bässe sein.


Durcheinander oder erhellt?

Groetjes

aus einem warmen wuppertal



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