Hallo zusammen,

ich denke zur Zeit darüber nach, mir eine neue Gitarre zuzulegen. Ganz neues Thema :-). Über Fender, PRS oder Gibson denke ich nicht nach, eher kamen mir da Tokai (Love Rock) oder auch Carvin in den Sinn.

Warum Carvin? Die Firma hat nach allem, was ich weiß, den Ruf, gute Qualität für wenig Geld zu liefern und gibt mir zudem die Möglichkeit, im gewissem Rahmen die Gitarren an meine Wünsche anzupassen. Wen´s interessiert: http://www.carvin.com/products/guitars.php?CID=GTR

In dem für mich finanziell überhaupt machbaren Bereich (bis 600 Euro) hat Carvin die DC 127 (2 Humbucker) oder die DC 135 (H-S-S) im Angebot. Humbucker an der Bridge ist für mich wichtig! :-)

Problem bei Carvin: Direkt bestellen kann man diese Gitarren nur in den USA und Kanada, und der deutsche Distributor ist, äh, gewöhnungsbedürftig. Daher habe ich zwei Fragen an Euch:

1. Hat einer von Euch eine Carvin-Gitarre und möchte darüber ein paar Sätze schreiben?

2. Kennt jemand eine deutsche Bezugsquelle für Carvin- Gitarren?

3. Inwiefern beeinflusst ein durchgehender Hals, wie er bei einigen Carvin-Modellen Standard ist, den Klang einer Gitarre? Das Stichwort, das ich zu dem Thema stets gehört habe, war "mehr Sustain".

Äh, nun, das waren drei Fragen zum Preis von zwei. Wie auch immer. Ich hoffe, einer von Euch kann mir ein bisschen weiterhelfen, allerdings hege ich nicht die Hoffnung, nun von Beiträgen erschlagen zu werden: Meine Suche nach Carvin im Archiv förderte kaum Hinweise zu Gitarren zu Tage, dafür aber unzählige, teils hämische Kommentare hinsichtlich des Aussehens von Carvin-Amps. Hmmm. :-)

Vielen Dank im Voraus,

Klaus

hey, frag mal besser auf guitar.com oder oder nem anderen englisch sprachigen forum nach, ich habe noch nie ne gitarre von carvin irgendwo stehen sehen, aber ich empfehle dir waermstens als alternative yamaha, schon mal auf dem markt umgesehen?
gruss,
lw.

Hi littlewing,

danke für den Tip mit guitar.com. Ich werde mich mal schlau machen. Bislang habe ich dort allerdings vor allem Posts mit dem Inhalt: "Meine Carvin ist cool und sieht so aus (Foto)" gefunden. Na mal sehen, vielleicht finde ich noch gehaltvollere Infos.

Was Yamaha angeht: Nein, ich habe mich über Yamaha-Klampfen noch nicht schlau gemacht. Werde ich bald tun.

Danke nochmal, schönen Gruß,

Klaus

Lieber Klaus,


: 1. Hat einer von Euch eine Carvin-Gitarre und möchte darüber ein paar Sätze schreiben?

Nein, ich bin der mit dem hässlichen Carvin-Amp und kann zu Carvin-Gitarren darum auch nichts sagen. Aber (auf die Gefahr hin, dir etwas zu schreiben, was du schon weißt): Ich informiere mich immer bei harmony-central.com. Da steht zwar viel Müll, aber immer wieder auch hilfreiches, und deine Frage "Hat jemand ... und will schreiben?" wird dort im Überfluss beantwortet.

: 3. Inwiefern beeinflusst ein durchgehender Hals, wie er bei einigen Carvin-Modellen Standard ist, den Klang einer Gitarre? Das Stichwort, das ich zu dem Thema stets gehört habe, war "mehr Sustain".

Ja, das hört man so standardmäßig. Ich habe keine Erfahrungen mit durchgehenden Hälsen, wäre aber vorsichtig: Denn diese Hälse sind ja dann auch nicht mehr einstellbar, und auf so was würde ich mich nur in einem Preissegment verlassen, das deutlich über dem von dir angegebenen liegt. Auf HC gibts dazu aber bestimmt auch was.

Meine Suche nach Carvin im Archiv förderte kaum Hinweise zu Gitarren zu Tage, dafür aber unzählige, teils hämische Kommentare hinsichtlich des Aussehens von Carvin-Amps. Hmmm. :-)

Ja, so sind die hier. Da kann man nichts machen.

Gruß aus München,

Michael (Jacuzzi)

Hi Klaus,
gerade wieder reingekommen und siehe da....
genau meine Carvin hatte ich zur Hotelzimmerbelustigung mit auf Dienstreise.
Also.... die Verarbeitung der Gitarren ist erstklassig.
Meine ist eine Modern-Strat aus Vollkoa mit H/S/S Bestückung. Korpus ist also etwas kleiner als der einer normalen Strat und sie hat auch den durchgehenden Hals.
Die Befürchtung von Michael (Jacuzzi) den Hals nicht einstellen zu können ist übrigens unbegründet.
Einen Spannstab hat sie natürlich, wie alle anderen Gitarren auch. Also ist durchgehend genauso einstellbar wie eingeleimt oder angeschraubt.
Wenn er gröbere Halswinkelveränderungen meint... mein Gott - dann dürfte ja niemand eine Gibson kaufen... geht da ja auch nicht ;-)
Die Gitarre hat ein Wilkinson Messerkannten Trem und Sperzel Lockings. Funktioniert sehr stimmstabil auch bei grober Behandlung.
Die Hardware ist erstklassig, die goldenen Parts sind auch nach nunmehr 12Jahren immer noch golden und obwohl die Gitarre "nur" ein Wachs/Öl Finish hat ist sie immer noch gut in Schuß.
Griffbrett bei meiner ist aus Ebenholz und das ganze ist mit Jumbos bestückt.
Die sind jetzt allerdings langsam mal fällig. Wahrschenlich reicht hier noch ein Besuch bei André zum Abrichten. Dafür das sie lange meine Hauptgitarre war und ich recht grob spiele.... nicht sooo schlecht was die Lebensdauer angeht.
Sound: Hals singt sehr warm und weich mit viel Sustain und Ausdruck.
Die Zwischenpositionen sind sehr stratig und am Steg gibt´s ordentliches Rockbrett, allerdings nicht mit MEGAOUTPUT Brüllbuckern, sondern einfach nur mit einem transparent klingendem recht rockigen HB der gemäßigteren Art.
Trocken gespielt ist sie sehr laut, schwingt extrem, mit viel Draht im Sound und hat keine Deadspots oder andere Macken.
Sie ist traumhaft bespielbar und durch den durchgehenden Hals steht auch in oberen Lagen nix im Weg.
Ich weiß bis heute nicht wie die Jungs das hinbekommen so faire Preise zu realisieren, aber vergelichbares gibt´s für die Carvinpreise kaum.

Wenn Du noch Fragen hast... nur zu

Grüße
MIKE

Hallo Michael,

Danke für den Tip mit Harmony Central. Ich kenne die Webseite, und habe auch schon die Kommentare über Carvin-Gitarren dort gelesen. Du hast recht, bei HC stehen eine Menge zweifelhafter Kommentare und inflationär viele 10-von-10-Punkte-Bewertungen, aber eine Meinung kann man sich dort schon mal bilden. In diesem, oliven (olyven??) Forum hier wird einem hingegen, so glaube ich, durchgehend etwas realistischer geantwortet, wenn man einen Instrumentenbesitzer nach den Qualitäten seines Instruments fragt.

Viel Spaß noch,

Klaus

Hallo Mike,

welch ein Glück für mich, dass Deine Dienstreise zu Ende ist. Schön zu hören, dass Deine Carvin Dir so viel Spaß macht. Und vielen Dank für die Infos!

Beim Lesen der Beschreibung Deiner Carvin kamen mir gleich wieder Fragen bzw. Anmerkungen in den Sinn.

- Die ganze Gitarre ist also aus Koa. Ich bin nur mit den Tonholz-Eigenschaften von Ahorn, Mahagoni, Erle und Esche ein wenig vertraut. Wie wäre denn Koa da einzuordnen?

- Welches Modell hast Du denn von Carvin?

- Freut mich, dass die Carvin-Hälse Spannstäbe haben, ansonsten hätte ich wohl vom Kauf abgesehen.

- Deine Soundbeschreibung gefällt mir... passt, denke ich, gut zu meinen Vorstellungen. Gutes Sustain ist mir wichtig. Und Megabrüllpickups brauche ich auch nicht. Ich bin ohnehin ein Pickuptauschprobierer. Hin und her...

- Wie bist Du denn zu Deiner Carvin gekommen? Im Laden gekauft, beim Versandhandel bestellt, Schwester in den USA, oder wie?

Danke nochmal und viele Grüße,

Klaus

: In diesem Forum hier wird einem hingegen, so glaube ich, durchgehend etwas realistischer geantwortet, wenn man einen Instrumentenbesitzer nach den Qualitäten seines Instruments fragt.

Stimmt, aber mich fragt ja nie einer: Ich hab nämlich die tollste Gitarre und Amp der Welt.

(War nur Spaß.)

Moin.
Gibt es für Carvin eigetlich noch einen Vertrieb für Deutschland? Ein Kollege aus einem anderen Forum(Dylan02 aus dem Gitarre&Bass-Talk) hatte mit dem ursprünglichen Vertrieb große Schwierigkeiten (Gitarre bestellt und Vorkasse gezahlt, bei Nachfragen keine Reaktionen,... mittlerweile hat er seine Gitarre doch noch bekommen). Ich würde da mal per Mail bei Carvin anfragen wer ggf für deutsche Kunden zuständig ist.
Gruß
Ugorr

hey fender,

michael meinte damit nicht die halskruemmung, man kann einen hals auf viele verschiedene art und weisen einstellen, so z.b. ist es extrem nervig, wenn die saiten nicht zu 99,9 % mittig auf dem griffbrett liegen sondern z.b. nach unten hin weniger platz ist, als nach oben, das war bei meiner strat z.b. ganz gering so, aber durch die schraubung war es kein problem dies auszubessern,
dieses problem war uebrigens auch mal n grund, warum n freund sich keine es-335 epi gekauft hat (michaels argument - erst ab na bestimmten ppreisklasse gute quali), oder bei meiner strat habe ich z.b. die einlage des halses vertiefen lassen, damit die saiten mehr schwinungsfreiheit haben (besonders in den hohen lagen) bei einem geleimten oder nem geschraubten hals ist das nicht mehr moeglich, daher sollte der hals wirklich fast perfekt justiert sein, wenn man sich fuer eine derart gebaute gitarre entscheidet,
gruss,
der kleine fluegel

Hi,
war mir schon klar was Michael meinte ;-)
Aber wie gesagt... eine meiner Strats hat das von Dir beschriebene Problem auch, aber die Carvin ist in dieser Beziehung absolut perfekt.
Die Saiten laufen da wo sie sollen, es sind wirklich niedrige Saitenlagen zu realisieren ohne Schepperei und dazu noch mit Klang.
Viele Strats klingen ja manchmal auch erst wenn sie jeden Ton abgerungen bekommen.
Da ist die Carvin doch gnädiger ;-)

Grüße
MIKE

oh, gut, dann habe ich dich missverstanden :),

schoenen abend noch,

lw.

Hi Klaus,
das letzte also zuerst: Zu Anfang der 90er gab es in Köln noch einen Laden von Carvin.
Schade schade... der ist leider schon lange Geschichte.
Die Carvin war ein Spontanschuß.
Am Laden vorbei gekommen, reingeschaut, ausprobiert... mitgenommen.
Grundmodel ist eine DC135 T
Sie hat einige Customfeatures wie Goldhardware, Graphit Sattel, Sprezels, Koa für Hals und Body und eben das Ebenholzgriffbrett, Wachs/Öl Finish und besondere PU´s die nicht der Satandardausführung entsprachen.
PU´s werden über drei kleine Kippschalter an und aus geschaltet, was auch "alles an" erlaubt.
Andererseits ist der Wechsel von Steg/Mitte zu Hals alleine etwas fingerakrobatikverdächtig ;-)
Koa würde ich klanglich zwischen Mahagoni und Erle ansiedeln.
Die Wärme vom Mahagoni und Biss von der Erle mit dazu.
Wie eingangs schon geschrieben,, sie ist extrem resonant und spricht an wie Hölle. PU´s sind klasse, nix brummt, nix wackelt, alles perfekt gefertigt und perfekt justiert.
KEINE meiner Fender Strats hat auch nur annähernd diese Fertigungsqualität.
Die haben dafür aber eben wieder andere Qualitäten ;-)


Grüße
MIKE

Hi Ugorr,
leider derzeit nicht.
Der ursprüngliche Vertrieb, wie Du ihn nennst war das übrigens keineswegs.
Die sind erst nach den Kölnern auf den Plan getreten und waren von Anfang an Mist ;-)

Grüße
MIKE

Wie schön,

Gitarrenforen sind ja, was die Schreibweise des Wortes "Standard" betrifft, ein echter Abenteuerspielplatz. Aber mein Lieblings-, Lieblings-, Lieblings- wird bis ans Lebensende der hier bleiben:

: [...]besondere PU´s die nicht der Satandardausführung entsprachen.

Huh!

M. (J.)

Gott zum Gruße!

Michael, wir harren deines "Mutter aller Boxen"-Tests.

Gruß aus der Provinz

ferdi

Ups..... ;-))
Zum Glück hat Dich der satanische Standard so sehr gefesselt, dass Dir wenigstens die zu Sprezeln gewordenen Sperzel nicht aufgefallen sind ;-)))

Diabolische Grüße
MIKE

Tja, Ferdi,

: Michael, wir harren deines "Mutter aller Boxen"-Tests.

Ich harre noch der Mutter aller Boxen. Ihr Erbauer feiert gerade ein Wochenende in Italien. So sind sie heutzutage, die Handwerker.

Aber dann. Aber dann bald.

(Außerdem komme ich wohl in den Genuss, eine bereits eingeprügelte W*b*r zu kriegen. Der Erbauer wird mir nämlich den Gefallen tun und schon mal einstöpseln.)

Gruß in die Provinz

M. (J.)