Aloha.

Mein Ferditone konnte noch einen winzigen Nachschlag an Wärme gebrauchen, deshalb habe ich ein Paar Reflektor KT66 ausprobiert. Reflektor stellt auch die recxht renommierten Svetlanas her, von daher ein vertrauensvoller Griff meinerseits.

Die KT66 ist für manche DIE Gitarrenamp-Röhre überhaupt. Sie gehört wie die 5881 in die 6L6-Familie, zieht aber Heizstrom wie eine EL34 (etwa 1,3 statt 0,9 mA). Die Bluesbreaker der Mitt-Sechziger wurden mit ihr zur Legende, der Ur-Clapton-Sound wird sich ohne wohl nie einstellen. Sagt man. Vor allem als Verkäufer.

Und wieviel von der legendären GEC KT66 steckt nun in der Reflektor-Version, die neben der Shuguang KT66 die einzige heute hergestellte ist (Anmerkung: in der Sovtek KT66 steckt das Innenleben einer 5881WXT+)?

Nun - zunächst erstaunt die irre Baugröße dieser Röhre. Im Twin konnte ich sie nicht ausprobieren, da die an die Trafos gestoßen wären. Ist ein 135W Netztrafo - da kann das schon mal vorkommen. Für einen Abend nicht schlimm, aber für den Dauerbetrieb? Die Dinger werden doch heiß wie Sau.

Also im Ferditone - wo sie sich nur gegenseitig berühren. Die Röhrenhalter musste ich ordentlich aufbiegen.

Ohne ins Fabulieren zu geraten zu wollen, kann ich kurz und knapp sagen, dass sie zum Einen wirklich ordentlich Power haben (HP = High Power), zum anderen wie eine 6L6 mit geschmackvoll angedicktem "warme-Mitten-Bereich" klingen. Insgesamt sehr ausgewogen (KT = Kinkless Tetrode, was den geraden Frequenzverlauf ohne Einbrüche beschreibt). Ob einem das gefällt, ist wie immer Geschmacksache, aber wem bei seinem 6L6-Amp das letzte Quäntchen Wärme fehlt, kann hier vergleichsweise einfach modifizieren: Die Bässe sind tief wie bei einer guten 6L6, die Höhen "sparkeln", der Mittenbereich ist breit und angenehm rund & warm, dabei so kräftig wie bei einer EL34.

Den gesteigerten Heizstrombedarf stecken Fenders meiner Erfahrung nach übrigens klaglos weg.

So, das habe ich doch jett wirklich knapp gehalten, nicht eine subjektive Vokabel *schulterklopf*

Hastalavista!

ferdi

Hallo Ferdi,

Nun - zunächst erstaunt die irre Baugröße dieser Röhre.

Da ich einen Bluesbreaker RI besitze würde ich die Röhren auch gerne mal testen. Kannst Du mal messen und die Einbauhöhe und Durchmesser angeben? Muss man nicht auch den BIAS neu einstellen?

Grüße
Michael

moin michael,

die kt66 passen wegen der größe wohl ohne umbau nicht in den bluesbreaker reissue. deshalb kaufen sich die leute, die den bluesbreaker-kt66-sound haben wollen 'nen jtm 45. klick

gruß falk

ach wie lustig... ich sehe grad, daß ausgerechnet du diesen link mal gepostet hast :-)))

Hi,

Da ich einen Bluesbreaker RI besitze würde ich die Röhren auch gerne mal testen. Kannst Du mal messen und die Einbauhöhe und Durchmesser angeben?

Höhe ca 11,5cm, Durchmesser etwa 5cm. das Glas ist sehr dick und sehr schwer, sieht recht edel aus, sowas habe ich ich bei EL34 oder 6L6 noch nie gesehen.

Muss man nicht auch den BIAS neu einstellen?

Die KT66 ist eine direkte Austauschtype für alle 6L6/5881, der Ruhestrom liegt also auch im Bereich einer 6L6. Ist immer Geschmacksache. Auf der Fender Diskussion Page liest man von Ruheströmen zwischen 35 und 50mA, ich fahre volle Pulle mit etwa 70mA - Kathodenbias. Und falk, "eigentlich" gehören auch in einen JTM KT66, da kannst du jeden Röhrenverkäufer fragen ;o)

Hier nochmal das Datenblatt der originalen GEC KT66.



Jedenfalls war ich erstaunt, wieviel größer der kleine Ferditone mit den Dingern klang. das kriegt man durch Mitten voll, Bässe und Höhge zurück nicht hin. Die bleiben wohl drin :o)

Ich fahre die Amps ja mit eher zahmen Vorstufen. Es würde mich sehr interessieren, wie sich diese Röhre unter voller Endstrufenverzerrung macht. Das sollte mit einr LesPaul doch deutlich nach BEANO klingen.
Aus Prinzip probiere ich aber noch ein Pärchen Svetlanas. Andere sammeln Gitarren, Amps oder Effekte, ich sammle eben Röhren. Jedem sein Plaisierchen.

cu, ferdi

Hallo,

Höhe ca 11,5cm, Durchmesser etwa 5cm. das Glas ist sehr dick und sehr schwer, sieht recht edel aus, sowas habe ich ich bei EL34 oder 6L6 noch nie gesehen.
....ich sammle eben Röhren. Jedem sein Plaisierchen.

Ich habe über eine lange Zeit unter anderem alte amerikanische Musikboxen aus den 50ern gesammelt. Bin jetzt erst darauf gekommen, mir die Röhren in den Verstärkern mal näher anzusehen. Habe hier z.B. von GE eine 6L6G die auch eine Einbauhöhe von 11,5cm hat und an der dicksten Stelle 5 cm dick ist. Der Kolben ist sehr eigentümlich geformt.

Der Einbau der KT66 in einen Bluesbreaker müsste wohl klappen. Das Problem ist die Einbauhöhe. Ich weiß, das in dem Bluesbreaker von Diet ein Stück vom Baffleboard herausgesägt worden ist. Von vorn sieht man nichts, weil der der Bespannstoff davor ist.

Grüße
Michael

Hi,

Habe hier z.B. von GE eine 6L6G die auch eine Einbauhöhe von 11,5cm hat und an der dicksten Stelle 5 cm dick ist. Der Kolben ist sehr eigentümlich geformt.

"Coke bottle" 6L6 wie die hier gab es schon immer, die russische KT66-C-HP (muss man ja nicht von GT kaufen) hat aber den größten Kolben, dicht gefolgt von der Shuguang KT66.


Der Einbau der KT66 in einen Bluesbreaker müsste wohl klappen. Das Problem ist die Einbauhöhe. Ich weiß, das in dem Bluesbreaker von Diet ein Stück vom Baffleboard herausgesägt worden ist. Von vorn sieht man nichts, weil der der Bespannstoff davor ist.

Ich habe als Fendersound-Fan keinen Grund, die KT66 zu bewerben, aber was ich so an "legendären" Bluesbreaker-Aufnahmen so kenne, nun, das klingt nicht nach EL34. Als JTM oder Bluesbreaker-Besitzer würde ich es aber auf jedem Fall mit KT66 probieren.

Dieter hat also welche in seinem?

cu, ferdi

Hallo,

Dieter hat also welche in seinem?

Hat er mal geschrieben. Waren aber schon beim Kauf eingebaut.

Michael

hi ferdi,

: Und falk, "eigentlich" gehören auch in einen JTM KT66, da kannst du jeden Röhrenverkäufer fragen ;o)

ja klar - werd ich auch mit sicherheit mal testen. allerdings schrecke ich als traditioneller selbermacher bislang noch vor dem bösen bias zurück ;o).

naja, jetzt muß ich erst mal die vorstufenröhren einbauen, die ich gerade bestellt habe: eine dritte jj für den jtm, und drei e.h. für den peavey. (hab ich das richtig verstanden - als letzte kann man 'ne unselektierte nehmen? oder gehört das teil in die mitte? wieso gibt btb die selektierten eigentlich paarweise ab? so'n blödsinn.)

gruß falk

np.: tony joe white | one hot july

Guten Morgen, falk!

Und falk, "eigentlich" gehören auch in einen JTM KT66, da kannst du jeden Röhrenverkäufer fragen ;o)
:
: ja klar - werd ich auch mit sicherheit mal testen. allerdings schrecke ich als traditioneller selbermacher bislang noch vor dem bösen bias zurück ;o).

Frag nicht nach mA, aber die KT66 SIND Austauschtypen. Enzig die Heizstromaufnahme ist höher.

naja, jetzt muß ich erst mal die vorstufenröhren einbauen, die ich gerade bestellt habe: eine dritte jj für den jtm, und drei e.h. für den peavey. (hab ich das richtig verstanden - als letzte kann man 'ne unselektierte nehmen? oder gehört das teil in die mitte? wieso gibt btb die selektierten eigentlich paarweise ab? so'n blödsinn.)

Wenn der JTM "maximale Vorstufenwärme" haben soll, tu das. Für max. Aggressivität Sylvania 12AX7 - die sind zwischzenzeitlich wieder auf Ebay gewesen. Bezüglich der Positionen weiß ich mit Bestimmtheit von Fenders, wie die Positionen belegt sind. Fakt ist aber, dass die nebengeräuschärmste, mikrofoniefreieste als erste Verstärkungsstufe (V1) dienen muss, bei Fenders ist das von hinten gesehen ganz rechts. Der klanglich ebenfalls einflussreiche Endstufentreiber zB verstärkt *längst* nicht so hoch, eine Röhre, die in V1 unbrauchbar ist, kann dort noch gute Dienste leisten.

Die Paar-Gebinde von BTB dienen der Umsatzmaximierung, nichst weiter. Ich bestelle jetzt immer bei tube-town.

cu, ferdi

P.S.: In der Reihe "Dinge, nach denen nicht gefragt wurde":

Hatte ich erwähnt, dass Weber an Amp-Bausätzen bastelt? Ja, auch mit 220V-Trafos, ich hab nachgefragt.