Hallo Forumsmitglieder,
ist das erste mal, daß ich hier ewas poste. Aber heute ist
bei der Probe was passiert, das nervt mich jetzt so an, daß
ich A) mich geschriebenerweise abregen und B) Ratschläge
einholen will.
Wir haben ein halbes Jahr keinen Proberaum mehr gehabt,
dann endlich konnten wir bei unseren Bassisten unterkommen.
Der wohnt bei seiner Freundin im Haus der Eltern (ein
ehemaliger Bauernhof im Odenwald).
Zuerst hatten wir in auf dem Dachboden der Scheune geübt
(war eigentlich ne hübsche Probeatmosphäre). Wir probten
immer Samstag Nachmittags, und das in dieser Zeit auch
etwas unregelmäßig.
Nunja, jedenfalls fühlte sich die ältliche Nachbarin von
unserem 2-stündingen "Lärm" seit Wochen belästigt (in den 3
Wochen davor gab's zwar gar keine Proben, aber im Odenwald
gehen die Uhren wohl anders). Immerhin seien es die einzigen
(!) zwei Stunden in der Woche, in der sie im Garten sitzen
könne (warum kommen da eigentlich immer diese irrationalen
Argumente?).
Nungut, die Nachbarn haben Einfluß im Ort und das fällt
dann auf die Eltern der Freundin des Bassisten (!?) zurück
und daher sind wir in den ehemaligen Kartoffelkeller
umgezogen (gibt auf sonnem Bauernhof doch recht viele
Räume).
Der neue Proberaum lag jetzt direkt an der B47, die sehr
stark befahren ist. Die Nachbarin regte sich nicht mehr
auf, alles paletti... bissl eng im Proberaum, aber der
Lehmboden macht ne interessante Akkustik.
Jetzt haben wir für Samstag ne Fete mit Konzert geplant
(auf dem Bauernhof) und sind dafür auch unter der Woche am
Proben (das sogar 2 mal/Woche). Naturgemäß erst in den
Abendstunden (also ab 18 Uhr bis ca. 20 Uhr), wir müssen ja
auch arbeiten.
Heute hat es mal etwas länger gedauert (20:30), wir sind
unser Set konsequent durchgegangen, sind gerade im
Introriff von nem schön rockigen Song, Sänger fängt grad an
zu singen, da sehe ich (bin der einzige mit Gesicht zur
Tür) nen Tüpen reinplatzen, der die Gestalt eines Wildecker
Herzbuben mit Glatze hat und sehr erregt aussieht.
"Naja, spielemer erstmal zuende" dachte ich mir und hab ihn
ignoriert (die anderen sahen ihn ja nicht). Aber dann ging
er schnaufend nen Schritt auf mich zu, da hab ich dann doch
besser mal den Sänger unterbrochen.
Und dann gings los:
"Ich muss morgens früh raus" (es war wie gesagt 20:30)
"Wenn ihr nicht leiser dreht, dann passiert was"
"Wenn das so weitergeht dann bekommt ihr Besuch"
usw.. und dann noch (das hat uns dann richtig auf die Palme
gebracht
"Das ist ja keine Musik sondern Lärm"
Damit verschwand er auch wieder (wir hatten mit dem
zusammenpacken begonnen, war eh später als wir fertig
werden wollte).
Naja, wir waren zu perplex um dagegenzuhalten (bis auf 'das
mit er Musik sei Geschmackssache'), vermutlich hatten wir
auch alle im Kopf, daß wir morgen Abend wieder Proben
werden und in 2 Tagen das Konzert ist, sprich: wozu jetzt
schon auf 180 bringen, wenns morgen eh passiert.
Trotzdem, geladen und irgendwie unbefriedigt (den geilsten
Song nicht zuendegespielt) haben wir dann noch 10 minuten
unser Ego durch Lästern wieder aufgebaut und sind dann
heimgefahren. Morgen gehts weiter.
Achja unser Musikstil geht in Richtung Stoner Rock (Kyuss
etc.), im Ort wird dagegen von "jungen Leuten die komische
amerikanische(!) Musik spielen" gesprochen (das hat die
Bassistenfreundin so gehört). Immerhin war das Wort "Musik"
dabei. Ist schon klar, daß das keine Volksmusik ist, auf
der anderen Seite spielen wir aber echt nicht SO laut, also
ohne Ohrenstöpsel bekommt man keinen Tinnitus bei unseren
Proben (ist das nen Maßstab? :-)
Was mich immer wieder erstaunt ist die ungeheure
Aggressivität mit der diese Leute einen angehen. Und mit
welchen aberwitzigen Argumenten gekommen wird.
Da wir alle recht friedliebend sind, fällt es uns dann
schwer Paroli zu bieten (eigentlich hat er ja sogar
Hausfriedensbruch begangen).
Er wohnt im GEGENÜBERLIEGENDEN Haus (andere Straßenseite,
Bundesstraße!), moderner Bau, sicherlich mit
Doppelverglasung. Außerdem regen sich auch sonst keine
Nachbarn auf (die anderen saßen sogar in ihrem Garten, so
schrecklich kanns also nicht gewesen sein.
Wir sind auch nicht ganz sicher wie die rechtliche Lage
ist. Wie oft und wie laut darf man denn Proben? Wäre gut
das zu wissen, damit man beim nächsten Mal dagegenhalten
kann. 2 mal die Woche 2 Stunden laut außerhalb der
Ruhezeiten kann doch nicht so nen Problem sein.
Ohje jetzt hab ich so viel geschrieben aber das musste
raus, vielleicht liest es ja jemand komplett durch
(danke! :-)
Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
cu
Marcus/Delia Riftwood
Übersicht
- "Zu laute" Bandproben? Ärger mit dem Nachbar - gestartet von Marcus 29. August 2001 um 22:22h
- Re: "Zu laute" Bandproben? Ärger mit dem Nachbar
- von
Waufel
am 30. August 2001 um 08:56
- Re: "Zu laute" Bandproben? Ärger mit dem Nachbar
- von
Pepe
am 29. August 2001 um 22:47
- Re: "Zu laute" Bandproben? Ärger mit dem Nachbar
- von
Friedlieb
am 30. August 2001 um 07:26
- Re: "Zu laute" Bandproben? Ärger mit dem Nachbar
- von
Friedlieb
am 30. August 2001 um 07:26
- Re: "Zu laute" Bandproben? Ärger mit dem Nachbar
- von
WarHawk
am 29. August 2001 um 22:37
- Re: "Zu laute" Bandproben? Ärger mit dem Nachbar
- von
Waufel
am 30. August 2001 um 08:56
Moin!
Also Erfahrungen so wie Du hab' ich nicht gemacht...
Aber zum Thema image von Metal-Höhrern schon...
Im Chat hat mal einer behauptet, daß alle Leue, die Metal höhren ja eigentlich rechtsradikal seien...
Dem Typen wär ich echt gern an die Gurgel...
Naja, daß die akzeptanz von unser aller Musik net sehr hoch ist müssen wir wohl hinnehmen, was solls...
Und wegen Lautstärke: Ab 20:00 ist ja eigentlich Ruhe, aber wenn der Typ in nem anderen Haus wohnt, dann soll er sich mal net so anstellen. Ich weiß ja net...Haste vielleicht nen Rechtsanwalt in der Familie (Wenn nichts mehr hilft...)
Und wenn ihr da schon im Keller hockt...Mann, was wollen die denn noch??? Daß ihr den Keller tiefer ausbuddelt?
Ist ja auch wurscht...Ihr könnt dem Typen dann ja in ein paar Tagen "gehörig" aufn Senkel geh'n...
Dann mal noch viel Spaß beim spielen und proben!
Gruß
Matthias
p.s. Wenn die Eltern mitspielen ist das aber schon die halbe Miete (Im Ernstfall...)
Also Erfahrungen so wie Du hab' ich nicht gemacht...
Aber zum Thema image von Metal-Höhrern schon...
Im Chat hat mal einer behauptet, daß alle Leue, die Metal höhren ja eigentlich rechtsradikal seien...
Dem Typen wär ich echt gern an die Gurgel...
Naja, daß die akzeptanz von unser aller Musik net sehr hoch ist müssen wir wohl hinnehmen, was solls...
Und wegen Lautstärke: Ab 20:00 ist ja eigentlich Ruhe, aber wenn der Typ in nem anderen Haus wohnt, dann soll er sich mal net so anstellen. Ich weiß ja net...Haste vielleicht nen Rechtsanwalt in der Familie (Wenn nichts mehr hilft...)
Und wenn ihr da schon im Keller hockt...Mann, was wollen die denn noch??? Daß ihr den Keller tiefer ausbuddelt?
Ist ja auch wurscht...Ihr könnt dem Typen dann ja in ein paar Tagen "gehörig" aufn Senkel geh'n...
Dann mal noch viel Spaß beim spielen und proben!
Gruß
Matthias
p.s. Wenn die Eltern mitspielen ist das aber schon die halbe Miete (Im Ernstfall...)
Tach Marcus!
Musik wird störend oft empfunden, derweil sie mit Geräusch verbunden. Oder so.
Jedenfalls haben Nachbarn je nach Uhrzeit ein mehr oder weniger ausgeprägtes Recht auf Geräuschfreiheit. Ob sie das geltend machen, wie euer Herzbube, oder nicht, wie die anderen Nachbarn im Garten, ist ihre Sache.
Er hat euch ja wohl gehört, also dürftet ihr die B 47 an Lautstärke noch ein wenig übertroffen haben. Egal. Ich würde mich trotzdem mal mit dem Kerl zusammensetzen und gucken, ob man da nicht was regeln kann. Hört sich zwar nicht so an, aber vielleicht merkt er ja, daß ihr nicht bloß Handlanger des Teufels seid und Tiere vergewaltigt. Andererseits, Odenwald. Wenn das nix bringt, würde ich ihn am Ende des Gesprächs bitten, doch beim nächsten Mal gleich die Polizei mitzubringen, damit die ihre Meinung darüber abgibt, ob zwei bis drei Stunden pro Woche vor 21.00 nicht doch vielleicht noch so gerade sozialvertäglich sein könnten. Wenn er das nicht will, ruft ihr halt beim nächsten Mal die Polizei, wegen Hausfriedensbruchs und so, dann klärt sich das von ganz alleine. Wenn die Grünen dann allerdings meinen, daß ihr zu laut seid - Pech gehabt. Leiser machen oder umziehen.
Manche Nachbarn müssen halt erst von Staats wegen zum Zusammenleben angehalten werden, ich versteh' die Leute auch nicht. Warum kann man nicht mal ein Bandmitglied ansprechen und vorsichtig anfragen, in welchem Rahmen sich die Lärmbelästigung vorraussichtlich halten wird? *kopfschüttel*
Das ist aber nicht nur im Odenwald so ...
Nos vemos en infierno, Pepe
Musik wird störend oft empfunden, derweil sie mit Geräusch verbunden. Oder so.
Jedenfalls haben Nachbarn je nach Uhrzeit ein mehr oder weniger ausgeprägtes Recht auf Geräuschfreiheit. Ob sie das geltend machen, wie euer Herzbube, oder nicht, wie die anderen Nachbarn im Garten, ist ihre Sache.
Er hat euch ja wohl gehört, also dürftet ihr die B 47 an Lautstärke noch ein wenig übertroffen haben. Egal. Ich würde mich trotzdem mal mit dem Kerl zusammensetzen und gucken, ob man da nicht was regeln kann. Hört sich zwar nicht so an, aber vielleicht merkt er ja, daß ihr nicht bloß Handlanger des Teufels seid und Tiere vergewaltigt. Andererseits, Odenwald. Wenn das nix bringt, würde ich ihn am Ende des Gesprächs bitten, doch beim nächsten Mal gleich die Polizei mitzubringen, damit die ihre Meinung darüber abgibt, ob zwei bis drei Stunden pro Woche vor 21.00 nicht doch vielleicht noch so gerade sozialvertäglich sein könnten. Wenn er das nicht will, ruft ihr halt beim nächsten Mal die Polizei, wegen Hausfriedensbruchs und so, dann klärt sich das von ganz alleine. Wenn die Grünen dann allerdings meinen, daß ihr zu laut seid - Pech gehabt. Leiser machen oder umziehen.
Manche Nachbarn müssen halt erst von Staats wegen zum Zusammenleben angehalten werden, ich versteh' die Leute auch nicht. Warum kann man nicht mal ein Bandmitglied ansprechen und vorsichtig anfragen, in welchem Rahmen sich die Lärmbelästigung vorraussichtlich halten wird? *kopfschüttel*
Das ist aber nicht nur im Odenwald so ...
Nos vemos en infierno, Pepe
Hi Pepe,
: Musik wird störend oft empfunden, derweil sie mit Geräusch verbunden.
an diesen weisen Spruch von Wilhelm Busch mußte ich auch denken, als ich Marcus Herzbubens "Das ist doch keine Musik" las.
: Er hat euch ja wohl gehört, also dürftet ihr die B 47 an Lautstärke noch ein wenig übertroffen haben.
Im Zweifelsfall ist Zimmerlautstärke, wenn die Lautstärke im Zimmer bleibt, oder? Das läßt sich neben der Technik "leiser spielen" auch unter Umständen durch die Variante "gute Schalldämmung" erreichen.
: Ich würde mich trotzdem mal mit dem Kerl zusammensetzen und gucken, ob man da nicht was regeln kann.
Guter Ansatz. Vielleicht sogar einen Schritt weiter auf die Leute zugehen als erforderlich und gleich ne Kiste Versöhnungsbier mitbringen. Könnte Herzen öffnen und gegen verstockte Humtata-Fans kommt man ja sonst eh nicht an.
: Andererseits, Odenwald.
Welch ein Satz! Welche Kraft in dieser knappen Aussage! Ich bin überwältigt, Herr Referendar. :-)
Keep rockin'
Friedlieb
: Musik wird störend oft empfunden, derweil sie mit Geräusch verbunden.
an diesen weisen Spruch von Wilhelm Busch mußte ich auch denken, als ich Marcus Herzbubens "Das ist doch keine Musik" las.
: Er hat euch ja wohl gehört, also dürftet ihr die B 47 an Lautstärke noch ein wenig übertroffen haben.
Im Zweifelsfall ist Zimmerlautstärke, wenn die Lautstärke im Zimmer bleibt, oder? Das läßt sich neben der Technik "leiser spielen" auch unter Umständen durch die Variante "gute Schalldämmung" erreichen.
: Ich würde mich trotzdem mal mit dem Kerl zusammensetzen und gucken, ob man da nicht was regeln kann.
Guter Ansatz. Vielleicht sogar einen Schritt weiter auf die Leute zugehen als erforderlich und gleich ne Kiste Versöhnungsbier mitbringen. Könnte Herzen öffnen und gegen verstockte Humtata-Fans kommt man ja sonst eh nicht an.
: Andererseits, Odenwald.
Welch ein Satz! Welche Kraft in dieser knappen Aussage! Ich bin überwältigt, Herr Referendar. :-)
Keep rockin'
Friedlieb
Hallo Marcus,
solche Sachen kennt man leider. Ich würde auch raten, eine Flasche Wein und ein Strauß Blumen für die Gattin (natürlich bei mir gekauft :-))) ), möglichst menschlich gekleidet und zu einer vernünftigen Uhrzeit mal geklingelt. Freundlich die Sache zur Sprache bringen und erklären. Ist auf jeden Fall ein Versuch wert.
Wenn das nicht hilft: Ein Meßgerät, ich weiß nicht wie das Ding heißt, hat fast jede Schule für den Unterricht.
Bei der nächsten Probe mal vor seinem Haus die Lautstärke gemessen, Grenzwert liegt glaube ich bei 58 dB.
Ich glaube kaum, dass ihr die erreicht.
Das er einfach in den Raum stürmt, ist allerdings ein starkes Stück.
Gruß Waufel
solche Sachen kennt man leider. Ich würde auch raten, eine Flasche Wein und ein Strauß Blumen für die Gattin (natürlich bei mir gekauft :-))) ), möglichst menschlich gekleidet und zu einer vernünftigen Uhrzeit mal geklingelt. Freundlich die Sache zur Sprache bringen und erklären. Ist auf jeden Fall ein Versuch wert.
Wenn das nicht hilft: Ein Meßgerät, ich weiß nicht wie das Ding heißt, hat fast jede Schule für den Unterricht.
Bei der nächsten Probe mal vor seinem Haus die Lautstärke gemessen, Grenzwert liegt glaube ich bei 58 dB.
Ich glaube kaum, dass ihr die erreicht.
Das er einfach in den Raum stürmt, ist allerdings ein starkes Stück.
Gruß Waufel
