"Zu laute" Bandproben? Ärger mit dem Nachbar
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Beitrag von Marcus vom August 29. 2001 um 22:22:05:
Hallo Forumsmitglieder,
ist das erste mal, daß ich hier ewas poste. Aber heute ist bei der Probe was passiert, das nervt mich jetzt so an, daß ich A) mich geschriebenerweise abregen und B) Ratschläge einholen will.
Wir haben ein halbes Jahr keinen Proberaum mehr gehabt, dann endlich konnten wir bei unseren Bassisten unterkommen. Der wohnt bei seiner Freundin im Haus der Eltern (ein ehemaliger Bauernhof im Odenwald).
Zuerst hatten wir in auf dem Dachboden der Scheune geübt (war eigentlich ne hübsche Probeatmosphäre). Wir probten immer Samstag Nachmittags, und das in dieser Zeit auch etwas unregelmäßig.
Nunja, jedenfalls fühlte sich die ältliche Nachbarin von unserem 2-stündingen "Lärm" seit Wochen belästigt (in den 3 Wochen davor gab's zwar gar keine Proben, aber im Odenwald gehen die Uhren wohl anders). Immerhin seien es die einzigen (!) zwei Stunden in der Woche, in der sie im Garten sitzen könne (warum kommen da eigentlich immer diese irrationalen Argumente?).
Nungut, die Nachbarn haben Einfluß im Ort und das fällt dann auf die Eltern der Freundin des Bassisten (!?) zurück und daher sind wir in den ehemaligen Kartoffelkeller umgezogen (gibt auf sonnem Bauernhof doch recht viele Räume).
Der neue Proberaum lag jetzt direkt an der B47, die sehr stark befahren ist. Die Nachbarin regte sich nicht mehr auf, alles paletti... bissl eng im Proberaum, aber der Lehmboden macht ne interessante Akkustik.
Jetzt haben wir für Samstag ne Fete mit Konzert geplant (auf dem Bauernhof) und sind dafür auch unter der Woche am Proben (das sogar 2 mal/Woche). Naturgemäß erst in den Abendstunden (also ab 18 Uhr bis ca. 20 Uhr), wir müssen ja auch arbeiten.
Heute hat es mal etwas länger gedauert (20:30), wir sind unser Set konsequent durchgegangen, sind gerade im Introriff von nem schön rockigen Song, Sänger fängt grad an zu singen, da sehe ich (bin der einzige mit Gesicht zur Tür) nen Tüpen reinplatzen, der die Gestalt eines Wildecker Herzbuben mit Glatze hat und sehr erregt aussieht.
"Naja, spielemer erstmal zuende" dachte ich mir und hab ihn ignoriert (die anderen sahen ihn ja nicht). Aber dann ging er schnaufend nen Schritt auf mich zu, da hab ich dann doch besser mal den Sänger unterbrochen.
Und dann gings los:
"Ich muss morgens früh raus" (es war wie gesagt 20:30) "Wenn ihr nicht leiser dreht, dann passiert was" "Wenn das so weitergeht dann bekommt ihr Besuch" usw.. und dann noch (das hat uns dann richtig auf die Palme gebracht "Das ist ja keine Musik sondern Lärm"
Damit verschwand er auch wieder (wir hatten mit dem zusammenpacken begonnen, war eh später als wir fertig werden wollte).
Naja, wir waren zu perplex um dagegenzuhalten (bis auf 'das mit er Musik sei Geschmackssache'), vermutlich hatten wir auch alle im Kopf, daß wir morgen Abend wieder Proben werden und in 2 Tagen das Konzert ist, sprich: wozu jetzt schon auf 180 bringen, wenns morgen eh passiert.
Trotzdem, geladen und irgendwie unbefriedigt (den geilsten Song nicht zuendegespielt) haben wir dann noch 10 minuten unser Ego durch Lästern wieder aufgebaut und sind dann heimgefahren. Morgen gehts weiter.
Achja unser Musikstil geht in Richtung Stoner Rock (Kyuss etc.), im Ort wird dagegen von "jungen Leuten die komische amerikanische(!) Musik spielen" gesprochen (das hat die Bassistenfreundin so gehört). Immerhin war das Wort "Musik" dabei. Ist schon klar, daß das keine Volksmusik ist, auf der anderen Seite spielen wir aber echt nicht SO laut, also ohne Ohrenstöpsel bekommt man keinen Tinnitus bei unseren Proben (ist das nen Maßstab? :-)
Was mich immer wieder erstaunt ist die ungeheure Aggressivität mit der diese Leute einen angehen. Und mit welchen aberwitzigen Argumenten gekommen wird.
Da wir alle recht friedliebend sind, fällt es uns dann schwer Paroli zu bieten (eigentlich hat er ja sogar Hausfriedensbruch begangen).
Er wohnt im GEGENÜBERLIEGENDEN Haus (andere Straßenseite, Bundesstraße!), moderner Bau, sicherlich mit Doppelverglasung. Außerdem regen sich auch sonst keine Nachbarn auf (die anderen saßen sogar in ihrem Garten, so schrecklich kanns also nicht gewesen sein.
Wir sind auch nicht ganz sicher wie die rechtliche Lage ist. Wie oft und wie laut darf man denn Proben? Wäre gut das zu wissen, damit man beim nächsten Mal dagegenhalten kann. 2 mal die Woche 2 Stunden laut außerhalb der Ruhezeiten kann doch nicht so nen Problem sein.
Ohje jetzt hab ich so viel geschrieben aber das musste raus, vielleicht liest es ja jemand komplett durch (danke! :-)
Hat jemand ähnliche Erfahrungen? cu Marcus/Delia Riftwood
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