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(Bass) Ostereierfarben

Liebes Volk,

weil es praktisch ist, heißen meine drei Hühner alle Gertrud. Leider legen Sussex und Bovans nur braune Eier. Zum Färben taugt das nicht. Aber wozu gibt es Bässe? Eben. Wegen der Farben.

https://i.ibb.co/Gdb6sXc/Ostereier01.jpg

https://i.ibb.co/924pDMx/Ostereier02.jpg

1. Fiesta red

Mir fehlte Zeit und Lust, die Abschirm- und Lötarbeiten zu tätigen. Das ist für mich immer der öde Teil. Also hatte ich das eine Weile vor mir hergeschoben. Aber jetzt. Das Teil funktioniert und macht große Freude. Resonant und leicht. Den Paulowniakorpus habe ich tatsächlich mit 200 g Dachdeckerblei im Elektrofach ausbalanciert. So wiegt er in der Summe 3,1 kg, was extrem leicht für einen JB ist. Der Aufwand der Abschirmung hat sich gelohnt. Da brummt nix. Sehr schön. Auch die alte Poti-Variante gefällt mir sehr. Das Chromblech habe ich leicht geaged, indem ich es lackierte und den Lack etwas matt schliff. Leider verlaufen die Saiten nicht ganz da, wo sie sollen. Bei der Verarbeitung des Korpus war noch etwas Luft nach oben - z.B. die Bohrungen der Brücke. Irgendwas ist immer. Aber auch das krieg ich noch hin. Dann Feintung und VED, und das war's.

Die Kloppmann JB 61: Das sind richtig tolle Tonabnehmer. Tiefmittiges Knurren, dynamisch und feinzeichnend. So wie man es sich wünscht. Sehr empfehlenswert. Sie machen große Freude.

Und: Das tun die Tonerider auch. Ich hatte ja den schwarzen Squier mit einem Tonerider JB-PU nachgerüstet (Alnico V) und kann nun zumindest die Stegtonabnehmer direkt vergleichen. Auch der Tonerider ist ein richtig geiler Tonabnehmen. Er klingt leicht anders aber nicht schlechter. Die Kloppmanns klingen jedenfalls nicht vier mal besser, auch wenn sie mit dem vierfachen Salär zu Buche schlagen.

Als ich damals die Harry Häussel Blues probierte, war das für mich eine Zäsur und ich baute die Dinger in alle vier Strats ein. Meine Suche war beendet. Die Kloppmann JB 61 sind richtig gute Tonabnehmer, aber sie lösen bei mir nicht den gleichen Effekt aus, wie damals die Strat-Häussels. Natürlich dürfen die Kloppmanns bleiben. Aber der nächste Jazz Bass wird ein Set Tonerider bekommen. Womit wir bei der nächsten Farbe wären:

2. Sea foam green
Das Wort "Eigentlich" sei der Beginn einer Lüge, heißt es. Eigentlich wollte ich keine Bässe mehr zusammenbauen. Aber dann sah ich am Wegesrand diesen seeschaumgrünen, seidenmatten JB-Korpus aus Nyatoh, der flüstere: "Nimm mich mit! Ich wiege nur 1,8 kg!" Eine seltene Gelegenheit. Dieser Versuchung konnte ich nicht widerstehen. Das Endgewicht inklusive Res-o-lite 640er wird bei 3,5 kg liegen. Vorverdrahtete Kontrollplatte im alten Stil habe ich schon bei Lindy Fralin geordert. Welchen Hals ich nehme, weiß ich noch nicht. Wir werden sehen. Aber vorher ist noch der Blaue dran.

3. Daphne blue

Ursprünglich wollte ich mir einen sonicblauen Squier CV 60 mittels anodized PG zum 59er Stil umbauen. Aber die Dinger sind einfach nicht zu bekommen. Also habe ich beschlossen, den Daphneblauen dafür zu nehmen. Die schrillen Blockinlays hatte ich mir übergesehen. Das anodized PG in authentischem Farbton war schwer zu bekommen, da Fender die nur noch deutlich dunkler/ gelblicher anbietet. Der Hals ist ein unbehandelter Allparts, dem ich inzwischen cremefarbe Dots verpaßt habe (wirken auf den Fotos heller) und den ich gebeizt habe. Nächster Schritt ist das Lackieren. Das Griffbrett wird auch noch etwas dunkler werden.

So. Bis dahin erst mal. Euch allen ein frohes Ogterfest bei gutem Wetter gewünscht!

Gruß Falk


Re: (Bass) Ostereierfarben

Addendum

Je länger ich die Kloppmann JB 61 spiele, um so besser gefallen sie mir. Manches braucht halt seine Zeit.

Der Punkt ist: sie haben ihren Mittenpeak tiefer als die Tonerider und decken damit auch die Magengrubenfrequenzen schön ab - also auch den Bereich um die geschätzt etwa 150 Hz, der von der Box schon gut übertragen werden kann und der für satten, tiefen Druck sorgt. Vor allem dem Bridge-PU steht das gut.

Sie klingen zwar immer noch nicht 4 mal besser als die Tonerider, sind aber in der Lage, gewisses Suchtpotential zu entwickeln. Ich kann mir inzwischen doch ganz gut vorstellen, sie auch im grünen JB zu verbauen. :o)

Gruß Falk


Re: (Bass) Ostereierfarben

Moin Falk,

Hühner und Bässe, auch eine eher ungewöhnliche Konstellation. Jedenfalls herzlichen Dank für das ausführliche Update, ich bewunder ja besonders Deine Akribie im Zusammenstellen authentischer Features. Mir zB wäre ein Trussrod-Zugang an der Kopfplatte lieber weil handlicher. Aber man gewöhnt sich ja an allem ;-)

Sehr schöne Farben, ich mag sie alle drei. Wobei ich zugeben muss, dass ein Jazz Bass in Fiesta für mich eher ungewohnt wirkt, ich bin schon arg auf den Palladino-Preci konditioniert. Aber das wird ja zu gegebener Zeit.

Viel Freude mit den Instrumenten und auch Dir einen schönen Ostermontag,
Michael

PS: was bitte bedeutet VED?


Re: (Bass) Ostereierfarben

Moin Michael,

dankeschön. Am Trußrodzugnag sieht man halt sehr schnell, ob moderne Bauart oder nicht. Obendrein finde ich ihn korpusseitig sogar praktischer, denn einen kleinen Schraubenzieher habe ich immer zur Hand, den passenden Imbusschlüssel muß ich immer erst suchen. Das Gleiche bei der Brücke: bitte geriffelte Saitenreiter und mit Schlitzschrauben, so wie's früher(TM) war.

: Sehr schöne Farben, ich mag sie alle drei

Nicht wahr?

: ich bin schon arg auf den Palladino-Preci konditioniert. Aber das wird ja zu gegebener Zeit.

Ach guck. ;)

: PS: was bitte bedeutet VED?

Vibrationsentdämpfung.

Gruß Falk