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(Band) Elektroinstallation bei Gigs

Hallo zusammen,

von einem Freund habe ich folgenden Link erhalten: Zeitungsartikel

Habt Ihr auch schon schlechte Erfahrungen mit Elektroinstallation bei Euren Auftritten gehabt und wie versucht Ihr Euch zu schützen?

Wir haben glücklicherweise noch keine gefährliche Situation erleben müssen. Von einem Musikerkollegen und PA-Verleiher weiß ich, dass er auf einem Festival über einen falsch angeschlossenen Baustromverteiler 400 statt der 230 Volt auf die Schukosteckdose bekommen hat. Resultat waren ein paar defekte Geräte.

Früher habe ich immer einen steckbaren FI-Schutzschalter (heisst jetzt RCD) dabei gehabt, muss aber gestehen, dass ich das Thema schon lange vernachlässige.

Auf diesen Artikel hin bekommt mein "STeckmat" wieder einen festen Platz im Zubehörkoffer (obwohl ich mir nicht sicher bin ob dieser bei einer falsch angeschlossenen Steckdose schützt)

Gruß

Dan


Re: (Band) Elektroinstallation bei Gigs

Hallo Dan,

das ist der Grund, warum in Amerika so viele Gitarristen ausschließlich mit Sender spielen und singen: sie vermeiden damit den direkten Kontakt zu den Stromquellen.

Aber wenn dir natürlich jemand die Hand schüttelt, der gerade ungünstig steht (wie im verlinkten Beispiel), dann hätte der Sender evtl. auch nicht mehr geholfen...

Klopf dreimal auf Holz,

Gruß Martin


Re: (Band) Elektroinstallation bei Gigs

Moin.

Das schlimmste Erlebniss mit sowas:

Ein lange arbeitsunfähiger Bassist durch falsche/lebensgefährliche Brummunterdrückung durch einen Billigverleiher. Der Spacken hatte am 16A Anschluss keine Erde mehr. War auch sein letzer Job als Verleiher. Der Kollege am Bass hat nur überlebt, weil 2 Notärtzte privat im Publikum waren. Ist schon ein paar Jahre her, mittlerweile spielt er wieder.

Ich hätte an dem Tag eine Stunde später am selben Mikros stehen sollen.

Ich arbeite nur mit Material von Leuten, die ich kenne bzw die einen guten Ruf haben. Inzwischen sind die Basteleien allerdings auch verschwunden. Meine Hauptverleiher hat sehr "saubere" Stromversorgungsanlagen dabei und auch die OpenAirVeranstalter und Kneipen sind wesentlich besser geworden.

Zu Punkrockzeiten wollte ich gar nicht wissen wo das Stromkabel herkam wo die gesamte Anlage drauf ging. Gerade in besetzen Häusern war das manchmal abenteuerlich, aber drüber nachgedacht habe ich damals nicht.

Das geilste was ich je in einer Kneipe gesehen habe: Mit einer Spaxschraube fixierter Sicherungsautomat, weil "der sonst immer rausgesprungen ist". War übrigens Tanzmucke auf dem Land, kein Punkrock - obwohl die Grenze da auch fließend war.

Abgerauchte Geräte kenne ich auch, aber der oben erwähnte Vorfall läßt mich über sowas nur lachen. Und in meiner Stromversorgung ist auch ein Sicherungsautomat(im ersten Schukoverteiler/Kabeltrommel und im "Frosch" - dem Verteiler von 16A auf Schuko).

Gruß

Ugorr


Re: (Band) Elektroinstallation bei Gigs

Hi Dan,

frag da mal einen PA Verleiher der etwas in der Gegend herum kommt. Ich bin mir sicher, der eine oder andere könnte ein Buch schreiben über die abenteuerlichen "Verteilungen" die da manchmal am Start sind ... 

Oder frag mal den Tom Taste. Das war zwar ungefährlich aber dennoch alles andere als witzig. Wir haben mal ein Open Air gespielt, da war ein richtig dickes fettes Diesel Strom-Agregat vor Ort, so mit Leistung ohne Ende, wirklich vorbildlich (dachte ich), klasse PA, guter Techniker, Soundcheck alles tip top. 
Als es dann dunkel wurde und wir den ersten Song spielten zog es dem Tom das Lachen aus dem Gesicht... den Blick werde ich nie vergessen als seine Hammond um einen halben Ton rauf und runter eierte, das war der Hammer und es klang grottenfalsch. 
Schuld war dieses Drecks-Stromagregat welches zwar genug Leistung erzeugte, der Regler es aber mit den 50 Hz nicht so genau genommen hat ... 

OK, noch einer.
Witzig war auch die Elektroinstallation auf einem italienischen Piazza... ich war damals als Kabel- und Lichtknecht mit auf "Tour".  
Zuerst war gar kein Strom verfügbar und nach einer Stunde kam dann ein "Elettricista" mit einer langen Leiter, fragte nach einem Kabel, einem Messer und einer Kombizange. Anschließend wickelte und verzwirbelte er die abisolierten Litzen unseres Kabels um die abisolierten Stromleitungen, die zwischen den Häusern gespannt waren, - irgendwo habe ich noch ein paar Dias dieser Aktion herumkullern. 

Gruß
Stoffel 


Re: (Band) Elektroinstallation bei Gigs

Hi Dan,

zuweilen waren auch bei uns abenteuerliche Dinger dabei.

Der wildeste war in Krefeld in einem kleinen Club, den es inzwischen nicht mehr gibt.

Die Installation war offensichtlich relativ "freifliegend" von irgendwem gemacht.

Steffen hat da beim Singen ! über das Micro mit einem deutlich für alle sichtbaren Lichtbogen eine gewischt bekommen.

Wenig lustig.

Einer der Gründe (neben dem dauernden Gewusel mit dem Kabel) warum ich mit Sender spiele.

Wir spielen zu 90% Bars, Clubs, kleine Kneipen. Da sind grade in den schönen "rusikalen" Locations die Elektroinstallationen aus der Gründerzeit.

Ich mag da nicht am Kabel hängen, zumal ich mi dem Harper zusammen sowieso sehr gerne auf "Reise" ins Publikum gehe.

Grüße

MIKE


Re: (Band) Elektroinstallation bei Gigs

Salü z'sammä,

zum Thema selber kann ich leider überhaupt nix Erhellendes beitragen, .... aber das hier ist für diese noch junge Woche mein absoluter Lieblingssatz:


Ugorr schrieb:

....War übrigens Tanzmucke auf dem Land, kein Punkrock - obwohl die Grenze da auch fließend war.

Yeah, yeah und nochmal yeah!

M. (J.)


Re: (Band) Elektroinstallation bei Gigs

Hallo Gemeinde,

wir sind mit unserer Coverband ja mit eigener Anlage (20kw Ton/ 50kw Licht) unterwegs und haben leider auch schon Erfahrung mit Bauernstrom gemacht. Das sind Starkstromkabel aus der Landwirtschaft die oftmals keinen Nulleiter haben.
(Infos: http://www.elektrikforum.de/ftopic13386.html) 

Zwar haben wir "immer" unseren eigenen Starkstromverteiler dazwischen der mit einem FI ausgestattet ist dazwischen, aber einmal hat es trotzdem gereicht das vorher der Furman an der FOH abgeraucht ist. Gott sei Dank war er dazwischen, denn dahinter befinden sich mit die teuersten Komponenten  der PA (Digipult etc ...)

Seitdem habe ich "immer" einen eigenen Furman im Gitarrenfuhrpark der neben der Netzstromfilterung meine Schätzchen dahinter beschützt.

Ich finde wenn man viel auf den unterschiedlichsten VA's spielt ist das eine echt gute Investition.

gruß

jens


Re: (Band) Elektroinstallation bei Gigs

Moin.

Furman PowerConditioner ist der Produktbegriff. Das Ding filtert Strom, fängt vor allem Spannungsspitzen ab. Was im normalen Stromnetz vorkommt, aber besonders gerne von Stromaggregaten verursacht wird. Ich kenne die Dinger schon ewig(80er), meistens ist Stromverteilung, ne Sicherung und Rackbeleuchtung gleich integriert. Heute gibt es die Dinger auch mit USB Stromversorgung oder Akkuladestationen.

So richtig Sound machen die Dinger nicht, aber sie können bestimmte Störgeräusche eliminieren und schützen das Equipment hinter dem Conditioner(wenn was passiert - raucht der Furman ab, nicht der Rest des Racks).

Ich darf desöfteren in einem Studio proben, da haben wir in manchen Räumen komische Stromnebengeräusche mit verschiedenen Amps. Da werde ich beim nächsten Besuch auch mal so einen Furman ausprobieren. Das könnte helfen, bis die Stromversorgung da komplett restauriert ist. Das machen wir leider gerade bei laufendem Betrieb.

Gruß

Ugorr


Re: (Band) Elektroinstallation bei Gigs

Hallo Ugorr,

"da haben wir in manchen Räumen komische Stromnebengeräusche mit verschiedenen Amps. Da werde ich beim nächsten Besuch auch mal so einen Furman ausprobieren."

Auch das Ergebnis interessiert mich. Nachdem was ihr da so erzählt scheint es ja so zu sein, dass so ein Teil immer als erstes Glied für die ganze Band am Start sein sollte.

Gruß Martin


Re: (Band) Elektroinstallation bei Gigs

: Auch das Ergebnis interessiert mich. Nachdem was ihr da so erzählt scheint es ja so zu sein, dass so ein Teil immer als erstes Glied für die ganze Band am Start sein sollte.
: Gruß Martin

Hi Martin,

Ugoor hat ja die Kunktionsweise sehr gut beschrieben. Für die ganze Band sollte man allerdings bedenken, daß die Dinger ich glaube max. 10A abkönnen.

Als Schutz gegen Stromschlag etc ... sollte allerdings ein "FI" Pflicht sein. 

Wir nutzen z.B. folgende Geräte in Stromcity*: http://www.otto-lehmann.de/shop/unter.php?ueber_id=34&id=23

 *Stromcity: So nennen wir unser Case in dem die Starkstromverteiler sind. Von da geht der Strom zur PA, den Lichtlern, und zur Backline.

Da man ja in Clubs idR mit 16A auskommt, und vor allem nicht überall ein CEEE 16A vorhanden ist, müsste man mal recherchieren, ob es FI Lösungen gibt, die man an einer normalen Stecksdose für die Backline zwischenschalten kann

sonnige Grüße

Jens