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(Sonstiges) Live-Jam

Hallo zusammen,

nachdem unser Drummer über Weihnachten mal wieder fleissig war; möchte ich das Ergebnis seiner Arbeit auch kurz hier hinterlassen. Unsere Live-version von " Firing Line" von den Allman Brothers vom März 2011:

http://www.youtube.com/watch?v=06oREbMVUcQ&feature=mfu_in_order&list=UL

Gruss in die runde + soweit man sich sieht , bis Freitag!

teleman


Re: (Sonstiges) Live-Jam

Hallo Teleman!

Sehr guter Gesamtsound, gratuliere!

Insbesondere dein angezerrter ES335 Solosound am Ende ist allererste Sahne.

Bei den Unisono-Parts mit beiden Gitarren könnte es noch etwas besser zusammen und relaxter phrasiert sein, aber damit nerve ich ja immer rum :-)

Gruß Martin


Re: (Sonstiges) Live-Jam

Hi Martin,

danke für Anschauen - tja, diese unisono-parts bei den paar Allman-Nr. die wir spielen: Beim Proben haut´s i.d.R. ziemlich exakt hin - live mit entweder zu viel Adrenalin oder schlechtem Monitorsound ist es dann manchmal doch etwas schlackenbehaftet.....

(Aber es findet im Allgemeinen recht viel Anklang, wenn jmd. noch dieses Zeugs mal ausgräbt und spielt.)

Die 335 ist "natürlich" bloss meine Yamaha SA 2200; ein gutes unkompliziertes Arbeitspferdchen ...

Bis Fr -

teleman


Re: (Sonstiges) Live-Jam

Hi teleman,

ich habe mir jetzt die anderen Videos auch angeschaut.

Darf ich was kritisches schreiben ? Ohne es besser machen zu müssen ...

Aber ich ich denke mit "super, gail ... klasse Gitarrensound" kommt ihr nicht voran.

Ihr spielt sehr statisch und teilweise ungroovig - vorallem der schlappe Schlagzeug/Snare Sound ist IMHO da vorangig schuld (Nachhilfe bei AC/DC holen - der schlägt die Snare mit 1m Anlauf...).

Die SRV Stücke lassen bei mir - als biggest SRV Fan in the world (neben ferdi) - meine wenigen Haare zu Berge stehen.

Wie das ein normaler Zuhörer beurteilt weiss ich nicht (die sind ja da eher großzügig) - ich als Musiker finde vorallem, daß SRV Stücke nicht "interpretierbar" sind - "Love Struck Baby" als ganz abschreckendes Beispiel.

Deine Gitarrenparts sind OK - das hat biss und ist stilistisch sehr variabel. Überraschend der Sound der Halbresonanzgitarre !!

Zum Sänger fällt mir auf - das ist aber für viele Sänger typisch - die gut klingende ins rauchig gehende Stimme - dafür sind seine Gesangslinien oft weit weg vom Original.

Ich teile nicht die Meinung sowas wäre "aus dem Bauch heraus" oder "wir sind keine Coverband" und das damit entschuldigt - Bsp. "Walk on the wildsite" - das erkennt man kaum.

Ich habe jetzt viel kritisiert - aber ich denke auch Denkansätze gegeben.

Vermutlich würde das pers. gesprochen auch nicht so "krass" rüberkommen mit Gesichtsmimik und einem Lächeln im Gesicht !

Du verstehst aber sicher wie ich alles meine ...

GruZZ *


Re: (Sonstiges) Live-Jam

Hi Lonestar,

klar kannst + sollst Du kritisieren - jeder der Zeugs bei yt reinstellt, geht von irgendwelchen Reaktionen aus.

Das Positive an Deiner Kritik nehme ich - natürlich - gern an. Das mit dem Statischen und Ungroovigen muß ich mal ein bisschen sacken lassen - ist zumindest , was an Feedbacks bei Livekonzerten zurückkommt, oft eher ein Punkt der gelobt wird. Wobei wir sicher nicht die Allerfittesten sind, was kleinteilige Groovefrickeleien sind; das sehe ich auch so.

(Die Empfehlung mit dem AC/DC-Drummer lasse ich mal so stehen - das ist jetzt so ziemlich genau die Mucke, an der wir uns nicht orientieren....)

Die orginalgetreue Interpretation von Songs ist nicht stets und immer unser Hauptaugenmerk; gerade so einen Song wie "Walk on the wildside" verbiegen wir schon mal gern; der soll mit dem Lou Reed-Original auch nicht soviel zu tun haben.

Über den Rest denke ich gerne nach bzw. nehme es als Anhaltspunkt, wo noch was zu tun ist. Danke für´s Reinhören, Lonestar.

Gruß,

teleman


Re: (Sonstiges) Live-Jam

Hallo Teli,

aus Deiner Antwort schliese ich , daß Du mich zumindest nicht hasst ...

Noch 2 Anmerkungen:

Den AC Drummer habe ich angesprochen, weil ACDC ja der Inbegriff für Rockn Roll sind was Groove und auf den Punkt spielen angeht.

Ich meine jetzt nicht rhythmische Spielereien - sondern den Grundgroove.

Das wesentliche Bum Tschak !

Nicht weil weil man jetzt dieser Musik ansich nacheifern sollte.

Feedback für live Konzerte ist so ne Sache - in allen Bands in denen ich jemals spielte hatte ich immer auch gute Kritiken (manchmal wirklich zu Unrecht). Mich schauderts oft wenn ich auf Guest-Books lese was Leute über Bands schreiben - nachdem ich sie gehört habe...

Das mit Lou Reed kann ich nicht nachvollziehen - weil eine Interpretation sollte doch auch die originale Gesangslinie enthalten ?

Ich will jetzt nicht belehren. Nur bin ich diesem Thema grade leidenschaftlich verbunden - und ich denke, das ich hier vielleicht auch was an Denkanstößen weitergeben kann.

GruZZ *


Re: (Sonstiges) Live-Jam

Hallo ihr beiden!

Was Coverversionen angeht, hast du, Lone, halt deine klare Meinung, dass sie möglichst nah am Original sein sollten.

Je nach Situation sehe ich das manchmal genauso, z.B. wenn wir unser Weihnachtsprogramm mit Rock-Klassikern spielen. Da übe ich mir den Allerwertesten ab, um dann die Originalsoli, Riffs, Fills u.s.w. abzuliefern. Da habe ich dann auch einen eigenen Ehrgeiz und Spaß dran.

Dann gibt es aber noch das weite Feld meiner "privaten" künstlerischen Betätigung. Auch da kommt es vor, dass ich fremde Kompositionen spiele. Dann steht für mich aber keine Coverversion im Fokus, sondern eine Bearbeitung des Originals. Und dort möchte ich mich dann wiederfinden, auf meine eigene Weise. Das muss dann auch nicht unbedingt einem Liebhaber des Originalinterpreten gefallen, ist mir dann aber auch egal. Und so lange es ein Publikum gibt, dass sich diese Ergüsse anhören möchte, ist das alles noch viel egaler :-)

Zum Groove:

Ich habe einmal auf einem Workshop bei uns in der Musikhochschule Peter Weihe und Anselm Kluge erlebt (beide Profs beim Kontaktstudiengang für Pop in Hamburg), wie sie Bandcoaching mit einer Studentenband gemacht haben. Die waren schon ziemlich gut, haben recht kompliziertes Jazz-Rock-Fusion-Zeugs gespielt.

Die beiden grauen Eminenzen des Grooves waren mit ihrem Zusammenspiel aber überhaupt nicht zufrieden und haben dann mit "ganz einfachen" Basicübungen angefangen. Anselm hat dann am Bass vorgemacht, wie sich der Groove ändert, wenn man vor- oder hinter der Zeit spielt, nur einzelne Beats zu spät nimmt, Töne länger oder kürzer aushält u.s.w.

Die Studenten hatten aber trotzdem recht große Schwierigkeiten, diese Übungen umzusetzen, weil sie sich selbst im Groove teilweise ganz anders wahrgenommen haben.

Das alles ist eine ziemlich schwierige Geschichte, wenn man keine Naturbegabung ist. Ich hätte deswegen schon einmal fast mit dem Musikmachen aufgehört, weil mein hektisches Timing einfach keine wirklich gelungenen musikalischen Momente zuließ. Da übt man ohne Ende für irgendwelche Frickeleien, und dann hört man die Aufnahme vom Gig, und ist entsetzt. Das habe ich immer gehasst beim Abhören meiner Livemitschnitte. In den letzten Jahren ist das aber Gott sei Dank besser geworden.

Was ich damit sagen will:

Es lohnt sich, daran zu arbeiten, vielleicht auch mal einen Coach zu den Bandproben zu nehmen, sich einfach mal einlassen auf das spannende Thema Timing. Miles Davis hat mal gesagt: "Rhythm is not the most important thing, Rhythm is everything!"

Gruß Martin


Re: (Sonstiges) Live-Jam

Hallo Martin,

das hat Miles aber schön gesagt ...

Vielleicht ist meine Auffassung von Covern/Interpretieren nicht vollständig rübergekommen. Ich hatte zu einem Deiner Vidos auchmal was geschrieben.

Für mich gibt es 2 Typen von Songs zum nachspielen - welche die man gut&gern interpretieren kann - allerdings muss man da doch auch die OriginalAkkorde verwenden und das Singen was da hingehört. Man kann jetzt ausmalen - und seinen Stil einbringen - Bsp. Queen Gedachtnis-Konzert: Liza Minell und das Paar Bowie/Anie Lenox.

Das ist interpretieren auf hohem musiklischem Nivo. Und doch haben sie die Original-Linie nie aus dem Auge verloren.

Der Andere Typ ist geht nicht zu interpretieren - sollte schon so sein wies gehört. Bsp. Brian May wenn er "All right now" spielt - sicher könnte BM da auch was "interpretieren".

SRV Songs sollten aber IMHO stilistisch so bleiben wie sie sind - und Solos von Steve braucht man auch nicht auswendig lernen - sondern stilistisch imitieren - das reicht.

Also man sollte sich in der Blueswelt zuhause fühlen ...

Warum ich an diesem Thema so dran bin: in  meinen 2 Bands arbeiten wir seit vielleicht 1-2 Jahren jetzt vorangig an der Performance - Dynamik, Groove - amtlich zu spielen.

Deswegen fallen mir auch viele Sachen auf - die Andere (noch) nicht hören.

Ich bin grade Dir riesig dankbar für Deine "Nörgeleien" an meinem Timing bei A-Jams. Das habe ich nie vergessen und ohne Dich wäre das bestimmt keine Thema bei mir.

Da arbeite ich auch immer weiter dran (hoffentlich gibts auchmal einen Fortschritt) - das ist ein riesiger Bonus wenn man da gut ist.

Auch Michael Jaccuzzi hat mich in der Richtung öfter kritisiert - das habe ich gern angenommen und hat mir geholfen.

In diesem Sinne sollte meine Kritik an Teli auch verstanden werden.

Puuuh - soviel habe ich lange nicht mehr getippt...

GruZZ *